Aristofou Kounakis (36, Familienvater) zu BILD: „Die Politiker haben uns versprochen, dass wir mit dem EU-Geld durch die Krise kommen. Sie haben versagt. Wir brauchen jetzt eine friedliche Revolution!"
Er ist zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern zur Demonstration gekommen, sie schwenken griechische Fahnen. Kounakis sagt: „Ich arbeite in einer Sicherheitsfirma, man hat mir fast ein Viertel von meinem Gehalt genommen, auch noch die Steuern erhöht. Wovon sollen wir denn leben?"
Die Wut der Griechen richtet sich nicht nur gegen die eigene Politik, sondern auch gegen Europa und insbesondere Kanzlerin Angela Merkel. Auf einem Transparent steht:
„Merkel braucht uns kleine Schweine nicht mehr. Sie exportiert jetzt ja genug nach China…"
Radikale Lösungen sind für die Griechen längst kein Tabu mehr. Während vor einem Jahr noch der Großteil der Politik von Premier Giorgos Papandreou vertraut und in den Sparmaßnahmen ein notwendiges Übel gesehen hat, wenden sich jetzt immer mehr ab. Ein Drittel der Griechen können sich eine Revolution vorstellen.
Mikalis Milathianakis (23, Student) trägt schon ein „Revolution"-T-Shirt, sagt: „Gerade für uns junge Griechen muss es einen radikalen Neuanfang geben. Wir können uns nicht einfach weiter durch den Schlamassel quälen. Wie sollen wir die Schulden jemals zurückzahlen? Das geht nicht gut."