Manches, was endlich vom Tisch ist, findet sich unter dem Teppich wieder.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Kurz vor dem sich abzeichnenden Ende des Wirtschaftswunders schloss die Bundesrepublik 1961 ein entsprechendes Abkommen mit der Türkei. Das Abkommen kam auf Druck der Türkei zustande. Anton Sabel, Präsident der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung (Vorläufer der Bundesagentur für Arbeit), äußerte am 26. September 1960, arbeitsmarktpolitisch sei eine Vereinbarung über eine Anwerbung türkischer Arbeitnehmer in keiner Weise notwendig, allerdings könne er nicht beurteilen, „wie weit sich die Bundesrepublik einem etwaigen solchen Vorschlag der türkischen Regierung verschließen kann, da die Türkei ihre Aufnahme in die EWG beantragt hat und als NATO-Partner eine nicht unbedeutende politische Stellung einnimmt.“ [6]
Zunächst verhandelte die Bundesregierung zurückhaltend, da die große kulturelle Differenz zur Türkei als problematisch angesehen wurde. Insbesondere auf Druck der US-Regierung kam das Abkommen 1961 zustande.
Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.
"Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will."
-Arthur Schopenhauer-


Das bestreitet doch niemand, es geht darum, dass, wo die Gastarbeiter schon mal da waren - aus welchen Gründen auch immer - die Industrie ein Interesse daran gehabt hat, entgegen der Abmachungen die rigide Rotation und das Zurücksenden nicht durchzusetzen.
Dass die Gastarbeiterverträge überhaupt geschlossen worden waren, wäre ja nicht weiter schlimm gewesen, wenn man sich an die Abmachungen gehalten hätte. Dann wäre seit 1973 keiner mehr ins Land gekommen und die sich im Land befindlichen gemäß der Rotation nach und nach wieder gegangen.
Von dem her spielt es gar keine so große Rolle, ob jetzt die Anwerbeverträge auf Druck der Türkei, der USA, aus freien Stücken durch die Regierung oder sonstwie zustandekamen. Entscheidend ist, warum die Regelungen nicht eingehalten wurden und aus ein paar zeitlich befristeten Arbeitern eine Population wurde, die 40% der Kinder in Deutschland und 70% in Städten wie Frankfurt und Stuttgart stellt.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)