Bekanntermaßen trage ich ja grundsätzlich kein Sklaven-Symbol oder Maulkorb.
Da ich aber fast jeden Tag stundenlang Zug und Bus fahre, fällt mir der steigende öffentliche Druck auf, der immer mehr auf frei denkende Menschen ausgeübt wird.
Wo ich früher tagelang, ja wochenlang überhaupt nicht angesprochen oder belästigt wurde, passiert das momentan mehrmals täglich.
Jeden Tag erfahre ich mehr Hass auf uns "Maskenverweigerer".
Rentnerinnen, die panisch vor einem flüchten, einfach weil man da ist. Viele böse Augen, wo man aufgrund fehlender Gesichtsmimik keine klaren Botschaften mehr empfangen kann.
Nur diese Augen. Überall nur Augen zwischen Haaransatz und Stofffetzen. Stundenlang.
Wie die geknebelten Tiere auf dem Weg zum Schlachthof sitzen Menschen im Bus. Schweigend, aussagelos, kaum zu verstehen, wenn sie sprechen.
Auch atmen sie schwer, schwitzen. Die Augen sind traurig, böse, frustriert.
Man kommt sich in Bussen fast schon vor, wie als einziger gesunder Mensch in einem Zombiefilm voller Horrorgestalten.
Dies ist mit Abstand der schlimmste Sommer meines Lebens. Ich bin ja nicht sonderlich zart gestrickt, aber ich weiß nicht, wie lange ich noch diesen Irrsinn ertragen kann. Diese gesichtslosen Zombies überall!
Nahezu immer bin ich der Einzige ohne Maulkorb. Immer der "Outlaw" , der die Freiheit liebt und sich nicht versklaven lässt.
Und immer diese entsetzten Sprüche von Busfahrern oder Verkäuferinnen oder meist ausländischen Securitys: "Wo ist Ihre Maske?", "Wo ist Ihre Maske?"
Ich habe keine! Ich habe keine. Als gäbe es keine anderen Themen, keine anderen Probleme, worüber man sich austauschen könnte.
Ich fremdele immer mehr mit einer Gesellschaft, der ich eigentlich mit meiner Politik helfen wollte.
Eine Gesellschaft, ein Volk, von dem ich gehofft habe, dass man sie wieder zur Mündigkeit, zum Stolz und zur Ehre führen kann.
Aber die Hoffnung schwindet täglich mehr und mehr. Sie scheinen Sklaven sein zu wollen.
Ich hoffe, dass ich mich täusche.
gez. Stefan Räpple, MdL
20.07.2020