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Coriolanus
19.10.2023, 17:34
"Ohne Aufklärung – glaube ich – kann man Beethovens Verhältnis zur Religion gar nicht verstehen. Er ist natürlich ganz brav, kindlich – bin ich sicher – erzogen worden, aber ich denke, in einem normalen Rahmen. Aber der Glaube an dieses jene höhere Wesen, also eigentlich ein Deismus, aber konfessionsfrei, das da oben über dem Sternenzelt existiert und alles zusammenhält, der war unerschütterlich in ihm. Da gibt es wirklich viele Stellen, wo er darauf immer wieder Bezug nimmt. Aber das war ein abstrakter, schon fast ein agnostischer Glaube, möchte ich beinahe sagen. Von der Aufklärung her ist klar: Der Vatikan kann es nicht sein; die Pfarrer können es nicht sein, egal, welcher Konfession. Sondern: Das ist da drüber.
Mir fällt da immer der Satz von meinem Vater ein. Der hat immer zu uns Kindern gesagt: Das müsste doch ein armseliger Herrgott sein, wollte er zwischen Protestanten und Katholiken einen Unterschied machen. Das – jetzt aber noch mal überhöht – war bei Beethoven mit Sicherheit das Glaubensbekenntnis." - Konrad Beikircher

Beethovens Verhältnis zur Religion - "Der Glaube an ein höheres Wesen war in ihm" (deutschlandfunk.de) (https://www.deutschlandfunk.de/beethovens-verhaeltnis-zur-religion-der-glaube-an-ein-100.html)

[Hervorhebung von mir]

Das dürfte bei Mozart genauso gewesen sein.

Coriolanus
19.10.2023, 19:51
Normans Gesang, Op . 52 No. 5, D. 846 - YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=DMWTtp8SJ4s)

"Die Nacht bricht bald herein, dann leg' ich mich zur Ruh',
Die Heide ist mein Lager, das Farrnkraut deckt mich zu,
Mich lullt der Wache Tritt wohl in den Schlaf hinein:
Ach, muß so weit von dir, Maria, Holde, seyn!

Und wird es morgen Abend, und kommt die trübe Zeit,
Dann ist vielleicht mein Lager der blutigrothe Plaid,
Mein Abendlied verstummet, du schleichst dann trüb und bang.
Maria, [ach,]1 mich wecken kann nicht dein Todtensang.

So mußt' ich von dir scheiden, du holde süße Braut?
Wie magst du [mir nachrufen]2, wie magst du weinen laut!
Ach, denken darf ich nicht an deinen herben Schmerz,
Ach, denken darf [ich]3 nicht an dein getreues Herz.

Nein, zärtlich treues Sehnen darf hegen Norman nicht,
Wenn in den Feind Clan-Alpine wie Sturm und Hagel bricht,
Wie ein gespannter Bogen sein muthig Herz dann sey,
Sein Fuß, Maria, wie der Pfeil so rasch und frei!

Wohl wird die Stunde kommen, wo nicht die Sonne scheint,
Du wankst zu deinem Norman, dein holdes Auge weint.
Doch fall' ich in der Schlacht, hüllt Todesschauer mich,
O, glaub', mein letzter Seufzer, Maria, ist für dich.

Doch kehr' ich siegreich wieder aus kühner Männerschlacht,
Dann grüßen wir so freudig das Nahn der stillen Nacht,
Das Lager ist bereitet, uns winkt die süße Ruh.
Der Hänfling singt Brautlieder, Maria, hold uns zu."

Coriolanus
19.10.2023, 22:27
Wenn einem das Christentum genauso verhasst ist wie die Demokratie und demjenigen der Polytheismus Griechenlands viel besser behagen würde, stellt sich die spannende Frage: Warum dann noch der Bezug auf Italien, das christlichste aller christlichen Länder? Warum nicht Orientierung an griechischer Musik und griechischer Kultur?

Auch für Rom und beispielsweise die sixtinische Kapelle dürfte man dann doch nichts weiter als Verachtung übrig haben, schließlich stellt sie wie keine andere, die Abscheulichkeit des Christentums unter Beweis. Oder etwa nicht? Kann man, ohne inkonsequent dazustehen, da Abstriche machen und sagen: "Das Christentum ist zwar eine abscheuliche und verdammte Wüstenreligion, aber die sixtinische Kapelle finde ich ganz wunderbar"?

Was ist denn das für ein Widerspruch in sich?

Chor aus der sixtinischen Kapelle:


https://www.youtube.com/watch?v=QgMgExnps4c

Coriolanus
20.10.2023, 12:06
Zitate von Josef Haydn:

„Wenn ich an Gott denke, ist mein Herz so voll Freude, dass mir die Noten wie von der Spule laufen.“

„Ich war nicht zum Sterben bereit und bat Gott, gnädig mit mir zu sein, und mich wieder gesunden zu lassen. Ich gelobte auch, wenn ich meine Gesundheit wiedererlangen sollte, daß ich ein Stabat zu Ehren der seeligen Jungfrau komponieren würde als Zeichen meiner Dankbarkeit. Mein Gebet wurde erhört, und ich erholte mich. Mit einem dankbaren Gefühl meiner Aufgabe machte ich mich froh an die Erfüllung meines Gelübdes und bemühte mich, das nach meinem besten Können zu tun. Als ich fertig war, sandte ich die Partitur meinen guten alten Freund Hasse. Er sandte mir eine Antwort zurück, die ich als Schatz bis zu meinem Lebensende aufbewahren werde. Sie ist voller Zuneigung und echter Frömmigkeit, denn er war nicht nur mein musikalischer, sondern auch mein geistiger Vater.“

"Da mir Gott ein fröhlich Herz gegeben hat, so wird er's mir schon verzeihen, wenn ich ihm fröhlich diene."

"Meine Lebenserfahrung: Wer Gott sagt, will betrügen!" - Chinon (https://politikforen-hpf.net/showthread.php?195954-Krieg-in-Israel-ab-7-10-2023&p=11763687&viewfull=1#post11763687)

:D

Blödheit im Endstadium. Und wieder die Frage: Warum macht der debile Tattergreis nicht einen weiten Bogen um Männer wie Haydn, Mozart, Beethoven und Bach, die allesamt von Gott durchdrungen waren? Soll er doch wenigstens konsequent sein, statt alles Gute und Anständige am Christentum mit in seine gottverlassene Unterwelt zu ziehen.

Der Bruder von Josef Haydn, auch so ein *Betrüger* vor dem Herrn:

Johann Michael Haydn (1737-1806) - Christus factus est (1761) - YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=BzofbWLnxpc)

Kommentar zum Video und Einsichten, die ich im HPF vermisse:

"@marikomariko3992
vor 8 Monaten
Just stumbled on this music. I am not too familiar with religious music but this one is one of the best I ever heard. Alto has incredibly beautiful lines. Breathtaking."

Unter das Video von Bruckners "Os justi" schrieb ein Samoaner, er verstehe kein Wort, aber wenn der Himmel so klänge, würde er sich anmelden.

Coriolanus
20.10.2023, 13:05
Das abschließende Kapitel der Seligkeiten nach César Franck und dazugehörig eine weitere Einspielung des Werks, vom Radio Sinfonieorchester und der Gächinger Kantorei aus Stuttgart.

VIII (Bienheureux ceux qui souffrent persécution pour la justice, parce que le royaume des ciuex est à eux !)

SATAN
A ma défaite
Mon pouvoir a survécu.
Je relève là la tête ;
Non ! non ! je ne suis pas vaincu !
Christ, regarde à travers les âges :
L’avenir, comme le passé,
N’offre qu’injustices, carnages
Haines, parjures, sang versé !
Vois la vertu méprisée,
De pleurs la terre arrosée,
Vois les crimes triomphants,
Vois ! et si tu l’oses, vante
Le bonheur de tes enfants !

CHŒUR DES JUSTES
O Justice éternelle,
Toi pour qui nous souffrons !
Notre âme t’est fidèle
Au milieu des affronts.
Du mal qu’importe la puissance ?
Nous voyons la mort sans effroi.
Toi seule es notre récompense ;
Il est doux de mourir pour toi

SATAN
Insensés ! Votre délire
Me fait pitié !
Oui, rêvez la volupté
Du martyre !
Je saurai dans les tourments
Plier votre âme rebelle,
Car c’est moi que l’on appelle
Roi des épouvantements !

CHŒUR DES JUSTES
O Justice éternelle,
Toi pour qui nous souffrons !
Notre âme t’est fidèle
Au milieu des affronts.

SATAN
Vils esclaves ! Vers de terre !
Du fond de votre poussière,
Quoi ! vous bravez ma fureur !
Espérez-vous, vain rêve !
Que des vos rangs s’élève
Un vengeur ?

CHŒUR DES JUSTES
O Justice éternelle,
Toi pour qui nous souffrons !
Notre âme t’est fidèle
Au milieu des affronts.
Du mal qu’importe la puissance ?
Nous voyons la mort sans effroi ;
Toi seule es notre récompense,
Il est doux mourir pour toi !

MATER DOLOROSA
Moi, du Sauveur je suis la Mère ;
Sept glaives ont percé mon cœur.
Les douleurs de la terre entière
S’effacent devant ma douleur.
Je vois marcher vers la Calvaire
Le Fils que mon sein a porté ;
Il va, victime volontaire,
Chargé de tout iniquité.
Je le vois, l’innocent, le juste,
Flagellé comme un criminel ;
Je vois ployer sont front auguste
Sous le courroux de l’Éternel.
Avec lui je bois le calice ;
Je soumets mon cœur révolté,
J’offre mon Fils en sacrifice
Au salut de l’humanité.

VOIX DU CHRIST
O justes que mon Père envoie
Parmi les pervers,
Conservez une sainte joie
Au sein des revers !
Soyez heureux, quand au supplice
Vous êtes jetés !
Heureux ceux qui pour la justice
Sont persécutés !
Le Ciel sera la récompense
De leurs saints efforts.
Bénis soient les vaillants, les forts
Car le Ciel souffre violence !

SATAN
O Christ ! par toi je suis vaincu !
Mon règne a vécu.

VOIX DU CHRIST
Venez, les bénis de mon père,
Venez à moi !
Venez ! vous avez sur la terre
Suivi ma loi ;
Venez ! de la gloire éternelle
Ma croix vous ouvre le chemin.
Le chœur céleste vous appelle,
Les anges vous tendent la main !

CHŒUR DES ANGES
Hosanna ! Paix sur la terre
Aux cœurs de bonne volonté !

CHŒUR DES SAINTS
Hosanna ! Louange au Père
Dans l’éternité !

ENSEMBLE
A vous
la céleste gloire !
A nous
Des palmes de la victoire
nous
Dieu couronnera !
vous
Hosanna !


FIN

Les beatitudes, M. 53: Beatitude No. 8. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt... - YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=dFqO0021YtY)

Chinon
20.10.2023, 13:10
Nach jedem meiner Beiträge setzt ein gewisser Schreiber regelmäßig vier oder fünf, heute sogar sechs Häufchen in diesen schönen Strang.

Warum, weiß nur er selbst. Vielleicht meint er, seine mit Ad Hominems angereicherten Verbalfladen seien ein Beitrag zum Thema?

Mir ist das letztlich wurscht, ich stelle nur wieder fest, wenn einer vom Thema keine Ahnung hat und es ihm auch am Verstand fehlt, er aber trotzdem meint, sich unbedingt mit Forenbeiträgen verewigen zu müssen, bleibt ihm kein anderer Ausweg, als Stränge mit belanglosem Mist zuzupflastern und persönlich zu werden.

Coriolanus
20.10.2023, 13:30
Es waren heute erst zwei Beiträge, mit dem Zählen klappt es wohl auch nicht mehr so gut?

Den schönen Strang habe ich 2016 aus der Versenkung geholt und bevor Chinon aka Brutus wieder im HPF auftauchte, stammten 80 % der Beiträge von mir. Aktuell sind es immer noch etwa 50 %. Wie kann das noch ein ein schöner Strang sein?

In all den Jahren gab es, abgesehen von Chinon, genau zwei Schreiber, die ein Problem mit meinen Beiträgen hatten.

Das waren zum einen Houndstooth und zum anderen Erich Stahlhelm. Beide störten sich an der antiamerikanischen und antipopkulturellen Stoßrichtung meiner Beiträge. Und daran würden sie sich naturgemäß auch bei Chinon stören, der dahingehend ja noch viel rabiater argumentiert als ich.

Und besonders bezeichnend: Von 2015 bis 2021 hatte Chinon als Brutus nie ein Problem mit meinen Beiträgen zur klassischen Musik und mir sogar grün gegebenen, wenn ich z. B. das Miserere Mei von Allegri brachte. Auf einmal aber soll das alles "Müll" sein, was ich hier ablade und schreibe?

Da ich nun aber César Francks Seligkeiten hier komplett eingetragen habe, mache ich einen Vorschlag zur Güte: Ich überlasse diesen Strang Chinon und trage meine Sachen stattdessen in den von mir ins Leben gerufenen Strang: "Das alte Europa".

Dann kann Chinon mit seinen endlosen Wiederholungen von Sachen, die er schon tausendmal geschrieben hat und die sich immer nur um die gleichen, ermüdenden Gedanken drehen, hier wieder einen schönen Strang draus machen.

Chinon
20.10.2023, 13:40
Von mir gestern dieser nicht schlechte und sehr sachbezogene Beitrag: Klassische Musik - Seite 275 (politikforen-hpf.net) (https://politikforen-hpf.net/showthread.php?160488-Klassische-Musik&p=11763011&viewfull=1#post11763011)

Daraufhin hat sich jemand genötigt gesehen, sechsmal abzukoten. Er meint wahrscheinlich, hier geht's zu wie beim Fußball und er liegt mit 6:1 in Führung.

Klassische Musik - Seite 275 (politikforen-hpf.net) (https://politikforen-hpf.net/showthread.php?160488-Klassische-Musik&p=11763016&viewfull=1#post11763016)

Klassische Musik - Seite 276 (politikforen-hpf.net) (https://politikforen-hpf.net/showthread.php?160488-Klassische-Musik&p=11763035&viewfull=1#post11763035)

Klassische Musik - Seite 276 (politikforen-hpf.net) (https://politikforen-hpf.net/showthread.php?160488-Klassische-Musik&p=11763269&viewfull=1#post11763269)

Klassische Musik - Seite 276 (politikforen-hpf.net) (https://politikforen-hpf.net/showthread.php?160488-Klassische-Musik&p=11763402&viewfull=1#post11763402)

Klassische Musik - Seite 276 (politikforen-hpf.net) (https://politikforen-hpf.net/showthread.php?160488-Klassische-Musik&p=11763736&viewfull=1#post11763736)

Klassische Musik - Seite 276 (politikforen-hpf.net) (https://politikforen-hpf.net/showthread.php?160488-Klassische-Musik&p=11763834&viewfull=1#post11763834)

Chinon
20.10.2023, 15:20
Der phantastische Beethoven-Interpret Ronald Brautigam schaut aus wie ein irischer Heavy Metal-Gitarrist und gibt am Ende dieses Videos zu, daß ihm Haydn, Mozart und Beethoven am nächsten stünden.



https://www.youtube.com/watch?v=TdO8FaZ7KzQ&ab_channel=KingsPlace


Das Schwerste vom Schweren, die Hammerklavier-Sonate so zu spielen, wie das diesem Holländer gelingt, ethnisch gesehen einem Landsmann Beethovens, ist das Größte. Und was er als Profi, der sich mit diesen Sachen herumschlagen muß oder darf, über Mozarts Klavierkonzerte sagt, läßt einen sehr reflektierten und sachkundigen Menschen erkennen.

Bei ihm läßt die äußere Erscheinung ausnahmsweise auf das Inhaltliche schließen, einen Aspekt, der fast immer vernachlässigt wird, wenn es um die komponierenden Klassiker geht, deren Hang zum Unkonventionellen.

Haydn wird gelegentlich schrullig und verschroben, Beethoven grob und rücksichtslos, Mozart bleibt immer elegant, so daß der souveräne Umgang mit Konventionen und Regeln nicht sofort auffällt, trotzdem ist er vorhanden, etwa dem Anfang des Klavierkonzerts KV 271.


"Joyful and adventurous"


https://www.youtube.com/watch?v=dLEHYS9SuO0&ab_channel=McNultyFortepianos

Chinon
21.10.2023, 11:32
Eine eigenartige Stelle: https://youtu.be/3z29tE7_EBY?t=62

Zwei mal kommt das fanfarenartige Hauptthema, beim ersten mal, wie wir es kennen, danach stimmt etwas nicht, es fällt aus dem Zusammenhang heraus, daß man fragt "was is'n da los"?

Den gleichen Klangeffekt, unverbundender Tonartwechsel in die obere Mediante, hat Beethoven auch in seinem herrlichen Erzherzog-Trio gebracht, allerdings getrennt durch die Pause zwischen Scherzo und Andante cantabile.

https://youtu.be/ezRNLXBbB8Q?t=1198

Schon beim ersten Klavierakkord merkt man, jetzt kommt etwas Besonderes. Was nach dem kernigen Scherzo dieses Besondere sein könnte, und wie sich das beschreiben ließe, behalte ich für mich. Jeder sollte für sich selbst und möglichst ohne äußere Beeinflussung herausfinden, was ihm Beethoven zu sagen hat oder vielleicht auch nicht.

Chinon
21.10.2023, 15:08
Was ist denn das, die Klassik? Klassik ist, wenn Beethoven das Publikum verarscht.

Dort, wo in Sinfonie, Sonate und Streichquartett das Menuett oder Scherzo steht, setzt Beethoven in seiner Hammerklaviersonate, dem Rasumowsky-Quartett No. 2 und op. 18/6 etwas, wovon man zunächst nicht weiß, was das überhaupt sein soll.

https://youtu.be/8ZRjsqZpgag?t=1433

Das extremste Beispiel, wo man sich überhaupt nicht mehr auskennt:
https://youtu.be/77-UWEluzJE?t=862

Pianisten bekommen auch ihr Fett weg.

In einem "Menuetto, moderato e grazioso" läßt Beethoven Klavierspieler und -innen einen Halbton daneben greifen https://youtu.be/xwFL01yi4Sg?t=854 und hat beim Komponieren sicher gegrinst.

Chinon
21.10.2023, 15:46
Klassisch ist auch der Humor. Wo Haydn in seiner Sinfonie Nr. 101 eine Uhr ticken läßt, stellt Beethoven ein Metronom auf.

https://youtu.be/V6set4KUs4w?t=568

Wenn Beethoven in seiner achten Sinfonie dem Metronom ein Denkmal setzt, wäre das erst recht ein Grund, seine im Fall der Hammerklaviersonate scheinar unmöglichen Tempoangaben zu befolgen, es sei denn,
Instrumente und Konzertsaal lassen das nicht zu.

Wolfgang Hildesheimer hat sich gründlich getäuscht, wenn er schreibt, Beethoven hätte wie Mahler niemals gelacht.

Sein Humor, auch gewürzt mit einer Prise Häme, findet sich sogar in seinen Werken.

Chinon
22.10.2023, 14:53
In einem "Menuetto, moderato e grazioso" läßt Beethoven Klavierspieler und -innen einen Halbton daneben greifen https://youtu.be/xwFL01yi4Sg?t=854 und hat beim Komponieren sicher gegrinst.

Mozart ist in KV 522, dem musikalischen Spaß oder Dorfmusikantensextett, noch boshafter gewesen.

So steht es in den Noten, die Hörner müssen falsch spielen:

https://youtu.be/wFPoRmsiFzc?t=323

Der Sologeiger landet nach seiner Kadenz in der falschen Tonart:

https://youtu.be/wFPoRmsiFzc?t=891

Sogar den Schluß versaubeuteln sie:

https://youtu.be/wFPoRmsiFzc?t=1213

Chinon
23.10.2023, 12:55
Hat jetzt nichts mit Humor zu tun, ist aber eine richtige Unverschämtheit, Cellist und Bratscher zu behandeln als seien sie kleine Kinder, denen man vor fünf Minuten zum ersten mal das Instrument in die Hand gedrückt hat.

https://youtu.be/-BGuwkFGDHo?t=622

Chinon
23.10.2023, 14:10
Freunde von Valérie Bugault
Weitergeleitet von
Stanislas Berton

"Ich habe mich gefragt, warum sie einen Film über J. Robert Oppenheimer finanziert haben. Jetzt habe ich die Antwort".

"Für Oppenheimer konnte uns nur eine Weltregierung vor uns selbst retten".

https://twitter.com/robinmonotti/status/1715614939778314410

Es kann nicht oft genug wiederholt werden, dass die Massenunterhaltung (Hollywood, Musik) nur eine Erweiterung des globalistischen Systems ist, und zwar von Anfang an. Wenn man sich dessen erst einmal bewusst ist, kann man die Massenkultur nicht mehr auf die gleiche Weise betrachten, geschweige denn konsumieren: Die Propaganda ist offensichtlich.

Wer sich näher mit Oppenheimer beschäftigen möchte, sollte Miles Mathis lesen, der immer noch sehr interessant ist, aber sehr weit geht:

https://twitter.com/robinmonotti/status/1715614939778314410

Der Massenunterhaltung kann man so wenig entkommen wie der Demokratie-Propaganda. Man kann sich aber ein Gegengewicht besorgen, um sich gegen deren hirn- und seelenzerstörende Folgen zu immunisieren.

Chinon
24.10.2023, 11:05
Marianne, die ich mal abonniert hatte:


Oper: "Ein riesiges Kretinisierungsunternehmen ist über die Opernhäuser hereingebrochen"

Wagner im T-Shirt, Mozart auf einem Parkplatz oder Verdi in einer psychiatrischen Klinik... Die Rede ist immer die gleiche: Der Regisseur stellt sich vor, ein Werk, das für den Zuschauer zu kompliziert ist, lesbar zu machen. Schlimmer noch:

Diese Theaterleute, die Werke verfälschen, haben die Idee verbreitet, dass es sich um den Inbegriff der Modernität handelt und dass es einfach reaktionär wäre, ihren kostspieligen Hirngespinsten nicht zu folgen, ärgert sich unser Kolumnist Benoît Duteurtre.

Das ist der Akademismus unserer Zeit. Regisseure, Theaterdirektoren und sogar das Publikum scheinen davon überzeugt zu sein, dass es bei der Aufführung einer Oper in erster Linie darum geht, die vom Komponisten erdachte Geschichte zu verändern.

Sobald der Bühnenbildner mit der "Überarbeitung" eines Werkes beauftragt wird, ändert er schnell die Epoche, die Kulissen und die Handlung, um seine eigene Fantasie zu präsentieren. Richard Brunel, der Regisseur von La Fille de Madame Angot, fand einen Weg, dieses musikalische Juwel von Charles Lecocq unverständlich zu machen.

Die Handlung spielt normalerweise während des Direktoriums und zeigt die politischen Intrigen der Zeit, aber auch das Leben der Menschen in Les Halles, die den Machtwechseln skeptisch gegenüberstehen. Man muss nur ein paar Zeilen Geschichte nachlesen und sich mitreißen lassen, um das Pittoreske zu genießen.

Nun hat der Regisseur unter dem Vorwand, das Werk für das heutige Publikum verständlich zu machen, beschlossen, die Handlung zu verlegen ... in den Mai 1968, in einen Kontext, der mit dem Thema nichts zu tun hat. Man fragt sich, warum die Royalisten von 1798 als Linke der 1960er Jahre verkleidet werden, die sich vor dem Kino Odéon versammeln, um Verse über die Armee von Ägypten zu singen!

Opéra : "Une immense entreprise de crétinisation s’est abattue sur les théâtres lyriques" (marianne.net) (https://www.marianne.net/agora/les-signatures-de-marianne/opera-une-immense-entreprise-de-cretinisation-sest-abattue-sur-les-theatres-lyriques)

Chinon
25.10.2023, 16:19
Die größte Klaviersonate der Klassik und Romantik, Beethovens op. 106, op. 110 oder die verschrobene, nur zweisätzige des op. 111?

Russen haben zu Beethoven eine spontane Beziehung wie Franzosen zu Bach und Schubert.



https://www.youtube.com/watch?v=sJgmFUE9Dk4&ab_channel=OlgaPashchenko




https://www.youtube.com/watch?v=av1HtSWr_IM&ab_channel=OlgaPashchenko


Das war jetzt wieder eine Wiederholung, aber es gibt Stücke, die einen wie die Gedichte Andreas Gryphius'. Goethes, Heines und Eichendorffs durch das ganze Leben begleiten.

Trotz seiner Swing- und Jazz-Episoden hat der zweite Satz, über den Thomas Mann in seinem Doktor Faustus geschrieben hat, etwas von einer Reise ins Licht.

Chinon
25.10.2023, 18:47
Mit Beethovens letzter Klaviersonate haben sich Musikwissenschaftler, Künstler und Philosophen immer wieder beschäftigt.


Jürgen Uhde sieht in der letzten Sonate, vor allem im zweiten Satz, ein Dokument des Abschieds, ein Testament, eine tiefsinnige, das Jenseits berührende Sphärenmusik. „Formt der Weltgeist, ohne Wissen des produzierenden Subjekts, hier tatsächlich endzeitliche Musik …?“ Der erste und zweite Satz gehörten verschiedenen Reichen an; die tiefere Region des ersten sei von der höheren des zweiten geschieden. Könne man im ersten den „Willen“ erkennen, der sein Ziel in einem letztlich unentschiedenen Kampf zu erreichen suche, sei im zweiten Satz möglicherweise die „Gnade“ beschrieben. Im Lobgesang der Arietta, der „sich in immer höhere Sphären schwingt“, werde der Kampf unwichtig.

Walter Riezler spricht von einem Reich ohne Ausweg. Der zweite Satz weise „unmittelbar in die Unendlichkeit … Von der vierten Variation an … ist entschieden, daß es hier kein Zurück mehr gibt … das ist letzte Vergeistigung, Auflösung im All.“

Thomas Manns humorvolle wie tiefgründige Auseinandersetzung mit diesem Werk in „Doktor Faustus ist in die Literaturgeschichte eingegangen. Der Musiklehrer Adrian Leverkühns, Wendell Kretzschmar, spielt dieses Werk und erklärt dem Publikum in einem begeisterten, von Stottern unterbrochenen Vortrag die Hintergründe der Sonate. „…Nun, der Mann war imstande, eine ganze Stunde der Frage zu widmen, ‚warum Beethoven zu der Klaviersonate op. 111 keinen dritten Satz geschrieben habe‘, – ein besprechenswerter Gegenstand ohne Frage … Jedoch lernten wir sie durch diese Veranstaltung eben kennen, und zwar sehr genau, da Kretzschmar sie auf dem recht minderen Pianino, das ihm zur Verfügung stand (ein Flügel war nicht bewilligt worden), vortrefflich, wenn auch mit schollerndem Klange, zu Gehör brachte, zwischendurch aber ihren seelischen Inhalt, mit Beschreibung der Lebensumstände, unter denen sie – nebst zwei anderen – verfasst worden, mit großer Eindringlichkeit analysierte und sich mit kaustischem Witz über des Meisters eigene Erklärung erging, warum er auf einen dritten, mit dem ersten korrespondierenden Satz hier verzichtet habe. Er hatte nämlich dem Famulus auf seine Frage geantwortet, daß er keine Zeit gehabt und darum lieber den zweiten etwas länger ausgedehnt habe … Die in solcher Antwort liegende Geringschätzung des Fragers war offenbar nicht bemerkt worden …

Theodor Adorno, der Thomas Mann bei dem Roman musiktheoretisch beraten hatte und als ein (karikaturistisch verzerrtes) Vorbild für die Figur des Kretzschmar betrachtet wird, sprach im Zusammenhang mit dieser Sonate in der Ästhetischen Theorie von „Eros und Erkenntnis“. Im Doktor Faustus wird das lyrische Arietta-Thema des zweiten Satzes, mit der Idyll-Assoziation „Wiesengrund“ umschrieben, in Anspielung auf Adornos Geburtsnamen. Allerdings verkennt er im Grunde nach P. Benary das Thema, denn es ist nicht daktylisch, sondern anapästisch, wie „Harmonie“, zu skandieren.

Alfred Brendel schreibt, die Sonate wirke in doppelter Weise: „Als abschließendes Bekenntnis seiner Sonaten und als ein Präludium des Verstummens. Man denke an Bülows Deutungsversuche ‚Samsara und Nirwana‘, an ‚Widerstand und Ergebung‘ oder an das ‚männliche und weibliche Prinzip‘, von dem Beethoven selbst so gern sprach.“

Edwin Fischer: „In diesen zwei Sätzen finden wir das Diesseits und das Jenseits versinnbildlicht.“

Bis auf die Bewertung durch den Pianisten Edwin Fischer finde ich alles viel zu dick aufgetragen und zu massiv.

Durch übermäßige emotionale oder philosophische Befrachtung wird die Wahrnehmung dieser Werke, die aus sich selbst heraus großartig genug sind, meist verzerrt.

Selbst Edwin Fischer scheint mir zu weit zu gehen. Meine Ansicht wäre, daß nicht das Jenseits versinnbildlicht wird, sondern die Reise dorthin. Selbst das ist möglicherweise übertrieben, und es geht vielleicht nur allgemein um einen Abschied und großes Loslassen?

Chinon
26.10.2023, 14:31
Wird hier etwas versinnbildlicht, irgendeine transzendente oder jenseitige Angelegenheit?

Natürlich nicht! Verdis Schiller-Vertonung bezieht sich in allen ihren Elementen auf Sänger, Opernbühne und Publikum. Diese Kunst ist weltimmanent und diesseitig wie nur weniges auf diesem Feld.

Ist sie deshalb weniger wert als die so oft über sich hinausreichende Kunst Deutschlands?

Natürlich nicht. Sie ist auf ihre Weise genauso großartig und paßt zum Atheisten Verdi, der sich am Ende seines Lebens wieder dem Katholizimus angenähert hat, aber dennoch skeptisch geblieben ist, was dessen Heilsversprechungen betrifft.


https://www.youtube.com/watch?v=SfdWvmyQPdI&ab_channel=AndreiU.

In einem Theater mit 2.000 Leuten geht's natürlich anders zu als in einem aristokratischen oder großbürgerlichen Salon, wo sich in Gegenwart des Komponisten ein Pianist oder Streichquartett produziert.

In der Oper wird sehr viel kräftiger auf die Tube gedrückt, denn die Sänger müssen über die Rampe kommen und idealerweise auch die letzte Reihe Parkett erreichen.

Man merkt das diesem Mitschnitt auch an, wenn der Tenor an einer Stelle eher brüllt statt singt, aber was soll's, das nimmt man halt in Kauf und hält sich daran, wie hervorragend Verdi dargestellt hat, daß Sopran, Tenor und Bariton alle Schleusen öffnen, ohne jedoch die Kontrolle über sich zu verlieren.

Von Beethovens jeder Entwicklungsabteilung zur Ehre gereichenden konstruktiven Experimentierfreude sind wir meilenweit entfernt. Verdi setzt auf die bewährten Rezepte der italienischen Oper, aber wie er das macht, ist auf seine Weise ebenfalls genial.

Chinon
27.10.2023, 11:14
In unseren Tagen machen sich alle in die Hosen, um nur ja keine Regel zu verletzen, was Beethoven mit besonderem Vergnügen getan hat. Beispiele wären die langsame Einleitung zu seiner 1. Sinfonie und die Sonate No. 18.

Beide beginnen nicht wie vorgeschrieben mit einer Konsonanz sondern Dissonanz, einem Dominantseptakkord.

Mit einem Spannungsklang zu beginnen oder aufzuhören ist vom Barock bis zur Spätromantik ein absolutes Tabu gewesen, für das heutzutage Kritik an Demokratie, Globalismus, Massenimmigration, Feminismus oder das Infragestellen der Kernaussagen zur Zeitgeschichte Entsprechungen wären.

Chinon
27.10.2023, 15:53
Wie kommt Beethoven dazu, sich diese Frechheit zu erlauben und bei seiner Mondschein-Sonate den ersten Satz unter den Tisch fallen zu lassen?



https://www.youtube.com/watch?v=Ua_GHVEDCdI&ab_channel=AmericanClassicalOr chestra

Sonate und Sinfonie beginnen immer mit einem Allegro, erst danach kommt ein Andante oder Adagio. Diese eiserne Regel hat der souveräne Beethoven einfach ignoriert. Es ist ihm wurscht gewesen, was ein paar Pedanten und sich an bestehenden Gesätzen festbeißende Idioten gedacht haben mögen.

Er hat dieses Stück "Sonata quasi una Fantasia" genannt und einer eventuellen Kritik den Wind aus den Segeln genommen.

Bei Mozarts Kegelstatt-Trio vermute ich auch, daß der erste Satz weggelassen wurde und das Stück mit dem zweiten anfängt, einem Andante.

Chinon
28.10.2023, 13:36
Aufnahmen wie von Somlai, Pashchenko und Brautigam haben mir die Tür zum Verständnis der Beethoven'schen Klaviersonaten aufgemacht, deren Einzigartigkeit im Schaffen Beethovens und der europäischen Kunst mir erst jetzt, wie man so sagt, aufgeht.

Auf einem modernen Flügel, Steinway und Bösendorfer, klingt schon der erste Akkord der Pathétique zum Abgewöhnen, viel zu aufgedonnert, pathetisch und schwülstig.

Das ist jetzt weg, auch Forte-Akkorde haben Struktur und man spürt, wie authentisch und ehrlich ist, was der schon in jungen Jahren von schwersten Lebenskrisen gebeutelte Beethoven für sich selbst, seine Freunde und eine Handvoll Kenner dem Fortepiano anvertraut hat.

Werke, die vor großem Publikum aufgeführt werden sollten, sind naturgemäß weniger persönlich gehalten gewesen.

Der Unterschied zwischen Klaviersonaten und Sinfonien und Konzerten entspricht in etwa dem zwischen Briefen und öffentlichen Reden.


https://www.youtube.com/watch?v=YlKxaIo_mgc&ab_channel=PreludeBaarn

Chinon
29.10.2023, 13:45
Vergleicht man die historischen Nachbauten Chris Maenes mit modernen Flügeln, sollte, abgesehen von der äußeren Form, etwas auffallen.

Das Holz der alte Fortepiani sieht schon ganz anders aus. Es ist gemasert und läßt wie bei Stradivari- und Guarneri-Geigen erkennen, daß etwas Lebendiges verarbeitet worden ist:

https://youtu.be/YlKxaIo_mgc?t=166

Schaut man sich einen der üblichen Konzertflügel an, und würde einem nur der Ausschnitt des Deckels gezeigt, könnte man das Bild auch für die Detailaufnahme einer schwarz lackierten Motorhaube halten.

Bis hierher war das oberflächlich, folglich uninteressant und wertlos.

Es ist aber so, daß sich dieser Unterschied, der zwischen Kunsthandwerk und industrieller Fertigung, auch im Klangergebnis niederschlägt.

Beethovens Sonaten wirken auf den originalen Instrumenten bei weitem frischer, lebendiger und jünger als auf einem Steinway oder Bösendorfer.

Die Individualität Beethovens kommt sehr viel besser rüber, was auch daran liegt, daß sich endlich seine aberwitzig schnellen Tempvorschriften aufgrund der leichteren Mechanik alter Klaviere realisieren lassen, ohne daß wie bei dem sehr respektablen Versuch Artur Schnabels vieles auf der Strecke bleibt.

Historische Fortepiani verhalten sich zu modernen Konzertflügeln wie eine Handschrift mit Federkiel gegenüber einer Seite mit Kugelschreiber.

Schaut Euch ein Manuskript Johann Sebastian Bachs und Mozarts an und Ihr seht, was gemeint ist. Bei der Handschrift mit Gänsefeder erkennt man sofort, wo ihr Urheber mehr, und wo er mehr Druck gegeben hat.

Bachs und Mozarts Manuskripte lassen einen handschriftlichen Puls und Rhythmus erkennen.

Das wird man auf die eine oder andere Weise in jedem Kunstwerk wiederfinden. Es ist nur so, daß sich die Werke der Klassiker auf historischen Instrumenten sehr viel leichter adäquat aufführen lassen als mit solchen, die für ganz andere Zwecke, Romantisches und große Konzertsäle gebaut worden sind.

Durch die Klaviere, Streich-, Holzblas-, Blechinstrumente und Pauken des 19. Jahrhunderts werden die Klassiker verharmlost und verbürgerlicht. Sie verlieren ihre Widerborstigkeit.

Erst das reaktionäre Vorgehen, der Versuch, die Jahre zwischen 1700 bis 1820 wieder aufleben zu lassen, gibt ihnen paradoxerweise das Revolutionäre zurück; gerade bei Beethoven.

Chinon
29.10.2023, 14:33
Der cholerische, schon in jungen Jahren zu Wutausbrüchen neigende Beethoven hatte auch eine andere, sehr lyrische und empfindsame Seite.


À Therèse, Therese von Brunswick gewidmet und nur 10 Minuten lang


https://www.youtube.com/watch?v=2OKFPQNGktw&ab_channel=RonaldBrautigam-Topic



https://www.youtube.com/watch?v=89r5MQdC1u0&ab_channel=RonaldBrautigam-Topic

Chinon
30.10.2023, 21:54
Jan Caeyers, der eine hervorragende Beethoven-Biographie geschrieben hat, über den von ihm favorisierten Komponisten.



https://www.youtube.com/watch?v=BEqJbBdMYW8&ab_channel=CLSX

Arnold Schönbergs Bemerkung über die zentrale Rolle der Klaviersonaten nicht alleine im Werk Beethovens kann man nur unterschreiben, aber natürlich wie immer cum grano salis.



Probleme der Aufführungspraxis


https://www.youtube.com/watch?v=dVJJ9ss23n0&ab_channel=CLSX

Chinon
31.10.2023, 22:48
Abschluß des Themas Beethoven

Im Adagio molto e cantabile der 9. Sinfonie finden wir die Lyrik der Sonaten, die Therese von Brunsvik, Dorothea von Ertmann und Maximiliane Brentano gewidmet wurden.

Es liegt nahe anzunehmen, Beethoven hat bei diesem Satz an eine seiner Flammen gedacht, wie Brahms im 1. Klavierkonzert und der Violinsonate No. 1 an Clara Schumann.

Wer als Kandidatin in Frage kommt, weiß kein Mensch, manches spricht für Josefine von Deym. Der Vater ihrer Tochter, Minona von Stackelberg, ist sehr wahrscheinlich Beethoven gewesen.

Das Adagio (ab 25:50) zeigt, was der jähzörnige, durch die Ertaubung an den Rand des Selbstmords getriebene Beethoven, neben Wut und Verzweiflung noch in sich gehabt hat: eine noble und zurückhaltende Empfindsamkeit, die jede Aufdringlichkeit und Sentimentalität vermeidet.

Das kommt in dieser Aufnahme hervorragend zum Ausdruck. Der Dritte Satz wird niemals tranig und säuft in einer dicken Sauce aus gefühlvoller Feierlichkeit ab. Er scheint von Anfang bis Ende auf einem Luftkissen zu schweben. Kleine Unebenheiten fallen demgegenüber kaum ins Gewicht.



https://www.youtube.com/watch?v=7M2OGV3UE_I&ab_channel=SonorumConcentusBee thoven

1. Allegro ma non troppo, un poco maestoso 0:00
2. Scherzo 14:30
3. Adagio molto e cantabile 25:50
4. Presto -- Allegro ma non troppo -- Vivace -- Adagio cantabile -- Allegro assai 38:26
5. O Freunde -- Ode to Joy 44:17

Chinon
02.11.2023, 13:18
Heute ist Allerseelen


https://www.youtube.com/watch?v=AT1DppBRWfY&ab_channel=OperaBuff

Ich beneide jeden, der die uns umgebende und die Lebensmöglichkeiten immer weiter zusammenquetschende Barbarei aushält, ohne bei Beethoven und Richard Strauss nach Alternativen zu suchen.

Chinon
03.11.2023, 14:50
Toxische weiße Männlichkeit, vor allem im Adagio (24:00), das wie so viele Stücke Brahms' Clara Schumann gewidmet sein dürfte. Hat man erst einmal kapiert, wie sehr wir schon bei diesem scheinbar läppischen Thema belogen werden, könnte man dort, beim US-Feminismus ansetzen und eine Systemlüge nach der anderen aufbohren.




https://www.youtube.com/watch?v=L_I82afDVlo&ab_channel=ThanoptornB.

I. Allegro non troppo, 01:17

II. Adagio, 24:00

III. Allegro giocoso, ma non troppo vivace, 32:35

@simonwong2738: "Latest and greatest Brahms with Janine, I didn't know Brahms can be so exciting!"

Joseph Joachim hat mit dem "ma non troppe vivace" die Überschrift des Schlußsatzes ergänzt, "da sonst schwer". Auch der sehr bürgerliche Zigarrenraucher Brahms wollte gelegentlich Tempi, die so flott gewesen sind, daß zum Zeitpunkt der Uraufführung selbst die größten Solisten an ihre Grenzen gekommen sind.

Sjard
03.11.2023, 16:24
Gioachino Rossini - La gazza Ladra ( Die diebische Elster ) Overtüre


https://www.youtube.com/watch?v=4HZ1kKc1lD4

Chinon
03.11.2023, 17:31
Gioachino Rossini - La gazza Ladra ( Die diebische Elster ) Overtüre

Schade, daß ich nicht Grün geben kann. Auch Gioacchino Rossini gehört zu den großen europäischen Meistern. Er war gegenüber seinen Kollegen ein Herr und Gentleman, was man von deutschen Komponisten nicht immer sagen konnte.

Chinon
04.11.2023, 14:20
Den Charakter eines Menschen kann man sehr einfach prüfen und beurteilen: Wie verhält er sich gegenüber Armen und Schlechtergestellten, wie beurteilt er Deutschland und die Deutschen?

Der Deutsche in der Darstellung Gioacchino Rossinis: https://youtu.be/o8g2LBKQXwE?t=2065

"Inno tedescho": https://youtu.be/o8g2LBKQXwE?t=7561

Rossinis Noblesse ist umso bemerkenswerter, als er von deutscher Seite aus, Kritik und Kollegen, nicht besonders gut behandelt worden ist. Trotzdem hat er sich an die Exactitude eines Robert Faurisson gehalten und im Viaggio a Reims, seinem größten und schönsten Werk, ironisch lächelnd den wahren Gehalt des Deutschland-Lieds offengelegt, dessen erste Strophe alle Besatzerhuren und -stricher am liebsten auch gesetzlich verbieten würden.

Rossini sagt jedem, der gewillt ist, seine Mässidsch wahrzunehmen, daß die Deutschen ein bißchen plem-plem, aber keine schlechten Kerle sind.

Von Friedrich II. bis Bismarck, Kaiser Wilhelm II. und später haben aus Paris kommende Briefe die deutsche Außenpolitik Aufregung versetzt:


"Una lettera, venuta da Parigi"


https://www.youtube.com/watch?v=FhqC_fUXczo&ab_channel=Arashi110

Chinon
04.11.2023, 18:38
Rossinis Viaggio a Reims stellt Europa und damit die ganze Welt als Irrenhaus dar. Das ist vielleicht zu stark, Kaltwasserheilanstalt paßt besser, was in der Wiener Inszenierung angedeutet wird.

Diese Oper ist, so weit ich weiß, die einzige, in der Rossini elegisch wird wie Bellini, Donizetti und Verdi:

https://youtu.be/o8g2LBKQXwE?t=2595

Es kann nicht schaden, zu verfolgen, wie Rossini dieses tolle Finale Concertato aufbaut und einen fast sechs Minuten langen, ununterbrochenen Faden spinnt:

https://youtu.be/o8g2LBKQXwE?t=2417

Coriolanus
06.11.2023, 22:58
Der Kulturverfall Europas am Beispiel von Joe Chialo.

Joe, wer? Joe Chialo, der amtierende Kultursenator Berlins.

Der gute Joe absolvierte zunächst eine Ausbildung als CNC-Fräser. Danach studierte er Geschichte, Politik und wirtschaftliche Staatswissenschaften, brach das Studium aber ab. Anschließend arbeitete er als Rausschmeißer in der Nürnberger Disco „Mach 1“ und wirkte wenig später als Sänger der Heavy-Metal-Band „Blue Manner Haze“.

„Joe Chialos Stimme variiert zwischen einschmeichelndem Soul, harten Raps und Hardcore-Geschrei – oft innerhalb der Songs. Aber das allein verhilft BMH nicht zu einer eigenständigen Note“, resultierte die Szenezeitschrift „Rock Hard“.

Joe indessen hatte Fuß gefasst in der Musikbranche und gründete später die Plattenfirma „Air Force One“. [sic!] Airforce1 Records, als Teil von Universal [sic!], hält Künstler unter Vertrag wie Santiano, den Schauspieler Matthias Schweighöfer, The Kelly Family, Ben Zucker, Sarah Zucker und den EDM-DJ Noel Holler.

Seine politische Karriere begann Joe bei den Grünen, später wechselte er in die CDU. Nach der Berliner Wahl im Frühjahr schließlich erhielt er den Posten als Kultursenator. Wir dürfen davon ausgehen, dass Joes Hautfarbe ihm als überaus hilfreiches Gleitmittel für seine Karriere diente.

Über die Frage lässt sich trefflich debattieren, ob sein Vorgänger Klaus Lederer (Die Linke) als Kultursenator eine gute Wahl war? Im Gegensatz zu Joe kann er immerhin auf einen Doktortitel und 2. juristische Staatsexamen verweisen.

Kommen wir also zur Pointe, zum Höhepunkt, was den Verfall der europäischen Kultur wie kaum etwas anderes sinnbildlich verdeutlicht: Eben jenem Joe Chialo ist die Aufgabe zugefallen, den Nachfolger für Daniel Barenboim zu bestimmen.

Barenboim kündigte seinen krankheitsbedingten Rücktritt als Chefdirigent der Berliner Staatskapelle am 6. Januar 2023 an. Zügig wolle man einen Nachfolger finden, sagte bald darauf Klaus Lederer an und verschleppte die Sache bis zu seiner Abwahl.

Der würdige und passendste Kandidat für die Nachfolge wäre der Berliner Dirigent Christian Thielemann, der Barenboim zuvor in seiner Abwesenheit mehrfach vertrat und Publikum und Kritik dabei uneingeschränkt begeisterte. Zudem wäre Thielemann höchstwahrscheinlich verfügbar, da er seinen Posten als Kapellmeister der sächsischen Staatskapelle Dresden spätestens 2024 aufgibt.

Doch so einfach ist das nicht, denn Thielemann erfüllt einige Bedingungen nicht. Nicht nur ist er „biodeutsch“, sondern auch dafür bekannt, ein Querkopf zu sein, der überall aneckt. Wer stattdessen laut dem guten Joe infrage kommt: „Wenn ich eine gleichwertige Exzellenz bei zwei Kandidaten habe, würde ich immer eine Frau bevorzugen. Und wenn wir eine Frau mit Migrationshintergrund finden würden, dann wäre es natürlich noch toller.“

Am tollsten, wenn diejenige noch lesbisch oder „queer“ wäre. Pech für Joe, dass solche Menschen hinter dem Dirigentenpult (noch?) rar gesät sind.

Wir dürfen also sehr gespannt sein, auf wen die Wahl am Ende fällt. Nur eines ist dabei jetzt schon sicher: Die Auslese erfolgt offiziell nicht länger nach Können und Verdiensten, sondern unter ideologischen Gesichtspunkten.

Die Nachricht ist bereits etwas älter, aber sollte hier nicht unerwähnt bleiben. Nach langer Suche fiel die Wahl als Nachfolger von Daniel Barenboim doch auf Christian Thielemann:


"Berliner Staatsoper: Thielemann folgt auf Barenboim

Die Berliner Staatsoper hat einen neuen Maestro: Christian Thielemann wird Nachfolger von Daniel Barenboim. Wer dirigiert, entscheidet ein Politiker für dieses renommierte Haus mit seiner bewegten Geschichte...

"Ich stand über dreißig Jahre an der Spitze dieser so besonderen musikalischen Institutionen und bin mir sicher, dass sie unter der Leitung Christian Thielemanns ihre Ausnahmestellung im Berliner und internationalen Musikleben weiter halten und ausbauen werden", so Barenboim in dem von Joe Chialo verlesenen Statement. Er sei "voll Vorfreude auf das, was kommt". Elisabeth Sobotka bezeichnete Thielemann als "logische Nachfolge" Barenboims.

https://www.dw.com/de/berliner-staatsoper-christian-thielemann-folgt-daniel-barenboim/a-66947300


Mit dem Rückzug Barenboims war Chialo für die international beachtete Besetzung des hochkarätigen Postens zuständig. Über die Nachfolge sprach er auch mehrmals mit der künftigen Intendantin Elisabeth Sobotka. Chialo betonte dabei, es gehe darum, "das Haus in seiner Exzellenz und Tradition zu bewahren und trotzdem Türen für eine moderne Zukunft aufzumachen".

Die Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus bezeichnete die Wahl Thielemanns als "vertane Chance". Thielemann sei zwar ein angesehener Künstler, er stehe jedoch für "altmodische, rückwärtsgewandte Strukturen", wird die kulturpolitische Sprecherin Daniela Billig in einer Mitteilung vom Mittwoch zitiert. Zudem sei das Besetzungsverfahren "intransparent" gewesen.

https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2023/09/berlin-staatsoper-unter-den-linden-barenboim-nachfolger-thielemann.html


DIE STAATSKAPELLE WOLLTE THIELEMANN

Immerhin hatten sich 80 Prozent der Mitglieder der Staatskapelle, des Orchesters der Staatsoper, in einer internen Abstimmung für den Berliner ausgesprochen. Zwar wählt das Orchester den Chef oder die Chefin nicht selbst, aber sein Votum wiegt schwer. Nun hat Christian Thielemann den Vertrag unterschrieben, Berlins Kultursenator Joe Chialo strahlt, die designierte Intendantin Sobotka freut sich – sie hatte das Vorschlagsrecht – und auf den Thielemann-Fanseiten jubeln seine Jünger.

https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/christian-thielemann-wird-neuer-generalmusikdirektor-der-berliner-staatskapelle-100.html

In einer anderen Quelle habe ich gelesen, Chialo habe Thielemann wie folgt zitiert: *Je älter ich werde, desto toleranter und neugieriger werde ich*. Das heißt übersetzt, er wird gegenüber dem Kultursenator und der modernistisch eingestellten Intendantin Bereitschaft zu Konzessionen versichert haben.


Robert Braunmüller von der Münchner Abendzeitung kauft Thielemann nicht ab, nicht mehr im "Kampfmodus" zu sein. Er zählt in seinem Kommentar eine ganze Reihe von Stationen auf, in denen es in der vergangenen Jahren Streit mit Thielemann gegeben hat und schreibt dann: "Wir wünschen der designierten Intendantin viel Spaß bei den ersten Konflikten mit dem streitlustigen Christian Thielemann. Wir holen schon mal das Popcorn."

https://www.ndr.de/kultur/musik/klassik/Berliner-Staatsoper-Christian-Thielemann-wird-Barenboim-Nachfolger,thielemann176.html


Hier eine schöne Aufführung von Thielemann, der als einer der größten Wagner-Dirigenten unserer Zeit gilt:


https://www.youtube.com/watch?v=pB2wv8L6cbo

Coriolanus
07.11.2023, 00:22
Bei Beethovens Hammerklavier-Stücken, ging es auch darum, den Begriff und Gebrauch des *Pianofortes* in Deutschland zurückzudrängen. Hammerklavier ist eine Wortschöpfung von Beethoven selbst und er hat sich den Kopf darüber zerbrochen, ob es der passende Begriff ist, um das bis dahin gültige *Pianoforte* im deutschen Sprachraum zu ersetzen. Daher hat er auch vor seinem Verleger darauf bestanden, dass die Bezeichnung für die Werke ab op. 101 übernommen wird.

Eric Zivian spielt die 28. Klaviersonate op. 101 auf einem Hammerklavier von Franz Rausch aus dem Jahr 1841, hergestellt in Wien:


https://www.youtube.com/watch?v=idndvPuzfSk

Coriolanus
07.11.2023, 22:54
"Ich weiß einen Scheißdreck über Musik. Ich kann keine Noten lesen, ich weiß nicht, wie Musik funktioniert, und ich bin in der Schule so ziemlich durch alle meine Musikkurse durchgefallen. Manchmal bringe ich Komponisten durcheinander, und versuch gar nicht erst, mich nach der Struktur einer Sinfonie zu fragen.

Aber als ich ein Kind war, habe ich Barbie in Schwanensee gesehen und mich in die Musik verliebt. Meine Mutter kaufte mir danach eine riesige Schallplatte von Tschaikowsky. Sie nahm mich einmal mit zu Die Zauberflöte und Schwanensee. Als mein Englischlehrer mir sagte, ich solle mir die Last Night of the Proms als Hausaufgabe ansehen, tat ich das und versuche, sie jedes Jahr zu sehen. Auch wenn ich im Musikunterricht nichts verstand, gefiel mir die Musik, die wir hörten, und ich interessierte mich für die Komponisten, vor allem für Beethoven, und versuchte, mir Biopics anzusehen und Wikipedia-Seiten zu lesen. Vor kurzem habe ich mir eine Biografie über Händel gekauft, nachdem ich an einem Übersetzungsworkshop mit einem Autor teilgenommen hatte. Gelegentlich versuche ich, mir klassische Konzerte oder Opern im Fernsehen anzusehen. Letztes Jahr habe ich mit einem Freund ein Barockkonzert im strömenden Regen besucht, und mit demselben Freund habe ich mir das Neujahrskonzert in der Staatsoper angesehen. Ich habe eine Dirigentin gefunden, die ich sehr mag, und ich bin begeistert, wenn ich von ihr höre. Ich habe eine lange Playlist mit klassischer Musik, die ich höre, und ich habe definitiv Favoriten. Meine Mutter und ich hören oft Classic FM im Auto, sogar am Drive-In einer Fast-Food-Kette.

Musik, auch klassische Musik, ist für alle da. Sie sollte nicht etwas Ausgefallenes sein, an dem sich nur reiche Leute erfreuen können, oder etwas, das man studiert haben muss, um es zu schätzen." @salvadorbonaparte (https://www.tumblr.com/salvadorbonaparte/728022962897387520/i-know-fuck-all-about-music-i-cant-read-sheet?source=share)

Forthcoming Fire
07.11.2023, 22:59
Für mich das beeindruckendste Klavierkonzert,trifft mich tief und lässt mich nicht mehr los! Umd dann noch von einem Meister seines Faches vorgetragen!


https://www.youtube.com/watch?v=MeA8pMGQJ7g

Forthcoming Fire
07.11.2023, 23:08
Mal etwas von Mozart,den ich an und für sich nicht so gerne höre,nicht zu meinen Lieblingskomponisten gehört.


https://www.youtube.com/watch?v=P7nxMbU5IUQ

Forthcoming Fire
07.11.2023, 23:21
Äusserst bewegend.


https://www.youtube.com/watch?v=XGzOozXt4ek

Forthcoming Fire
07.11.2023, 23:24
Brahms,einer meiner klassischen Lieblingskomponisten


https://www.youtube.com/watch?v=ZXU9vqVdudM

Forthcoming Fire
07.11.2023, 23:27
Brahms Sinfonien sind für mich unerreicht!


https://www.youtube.com/watch?v=u68ETRjNQME

Forthcoming Fire
07.11.2023, 23:30
Für mich DER! Heldentenor!
Perfekte Artikulation und gewaltige,ausdrucksvolle Stimme!

https://www.youtube.com/watch?v=D3t4y977wGk


https://www.youtube.com/watch?v=1yyhs2RjBP8


https://www.youtube.com/watch?v=O1oR3btluSY

Forthcoming Fire
08.11.2023, 06:54
https://www.youtube.com/watch?v=fWDpt5iF3Y8

Forthcoming Fire
08.11.2023, 06:59
Loewe Balladen. Hat mir mein Vater als Kind/Jugendlichen auf Schallplatte öfters vorgespielt. War damals schon fasziniert.


https://www.youtube.com/watch?v=buQGmPM6heU


https://www.youtube.com/watch?v=HqsrrLjVygw


https://www.youtube.com/watch?v=Xtu_qQQbdrE

Forthcoming Fire
08.11.2023, 07:08
https://www.youtube.com/watch?v=6qROema2MDI

Forthcoming Fire
08.11.2023, 12:31
https://www.youtube.com/watch?v=_eLU5W1vc8Y

Sjard
10.11.2023, 17:17
George Onslow - Symphony No.3 in F minor


https://www.youtube.com/watch?v=9OtPN2ef1tY

Sjard
11.11.2023, 08:21
Alfred Deller singt Couperin: " Deuxième leçon "


https://www.youtube.com/watch?v=xGBzmk7rYgg

Coriolanus
15.11.2023, 09:47
Zwei Violinkonzerte, die maximal hörenswert sind und erst in jüngerer Zeit auf dem Kanal des hessischen Rundfunkorchesters hochgeladen wurden.

Den Anfang macht Hilary Hahn als Solistin bei Tschaikowski:


https://www.youtube.com/watch?v=2Q_DzWUvcL8

Julia Fischer interpretiert Sibelius:


https://www.youtube.com/watch?v=DfLW4pdvn-s

Chinon
17.11.2023, 21:45
Why not?

Dvoraks 9. handelt von der Sehnsucht nach Europa. Er hat in den USA wie Gustav Mahler einen Riesenbatzen Geld verdient, war aber krank vor lauter Heimweh.



https://www.youtube.com/watch?v=YzRahwicFa8&ab_channel=VOCES8

In a world filled with darkness and cruelty there are these eight beautiful voices bringing joy to the world. Dvorak and I loved it.

AH, the harmonies from 1:40 to 1:50 are so heavenly. Tears and chills. Thank you, Voces 8!

My dad sang this at his grandmother’s funeral. I know I’ll sing it at his one day. And I hope someone will sing me home at my own.

I WANT THIS PLAYED AT MY FUNERAL!

Chinon
18.11.2023, 14:34
AH, the harmonies from 1:40 to 1:50 are so heavenly. Tears and chills. Thank you, Voces 8!

Herauszufinden, mit welchen Mitteln Dvorak diesen Moment des Entrücktseins erreicht, führt zum Kern der europäischen Kunst und Raffinesse. Schade, daß sich niemand dafür interessiert.

In Verdis Aida gibt es eine ähnliche Stelle, über die Toscanini mit etwas zu viel Grobheit drüberfährt: https://youtu.be/Dt9Dc_Xpv2Y?t=330

Chinon
18.11.2023, 19:03
AH, the harmonies from 1:40 to 1:50 are so heavenly. Tears and chills. Thank you, Voces 8!

Ein Lichteinfall von der anderen Seite, (M. Klonowsky), was in der Fassung für Singstimmen noch deutlicher wird als in der für Orchester.

Zum Nachlesen, Takt 22 - 26: Dvorak - New World Symphony (Piano Version) Sheet music for Piano (Solo) | Musescore.com (https://musescore.com/fakeyourdeath/scores/6489916)

Chinon
21.11.2023, 14:49
Das Lux aeterna aus Verdis Requiem hat einen zweiten und fast atheistischen Boden. Dieser Abschnitt der katholischen Liturgie wurde vertont, als handelte es sich um ein Hirngespinst. Extrem leise, unsicher und mit einer Singstimme, die in abenteuerlichen Fortschreitungen durch die Tonarten irrt.

In Aida, wenn am Schluß der Todesengel erscheint und sich das Himmelstor öffnet, hat Verdi etwas ähnliches gemacht.


https://www.youtube.com/watch?v=snBaELAVZnE&ab_channel=AnneSofievonOtter-Topic


Bei Toscanini sind die Geigen besser wahrnehmbar, https://www.youtube.com/watch?v=avWpbCi0Dk8&t=3527s, aber man könnte fragen, ob es Verdi so direkt haben wollte, wenn er geteilte Geigen vorschreibt, um dem Klang etwas Körperloses zu geben?

Chinon
25.11.2023, 13:57
Freunde von Valérie Bugault
Weitergeleitet von
Jean-Dominique Michel (Offiziell)

Gespräch mit Marie-Estelle Dupont: "Seine inneren Ressourcen wiederfinden".

Master Class - Se libérer de son moi toxique (jdmichel.com) (https://www.jdmichel.com/master-class-se-liberer-de-son-moi-toxique)

Dafür plädiere ich seit locker 20 Jahren und ernte nicht viel mehr, als von Deutschen, auch Österreichern mit Dreck beworfen und bespuckt zu werden. Wenigstens Franzacken-Tussis wie Marie-Estelle Dupont und noch ein paar mehr mehr teilen in einigen existenziellen Kernfragen meinen Standpunkt.

Die Hohlheit dessen, was uns jeden Tag an Vorschriften und Regeln vorgesetzt wird, könnte man bei Beethoven lernen.


17. März 1824: Ein Zeitungskritiker rechnet mit Beethovens letzter Klaviersonate ab. Dieser Kritiker heißt Adolph Bernhard Marx und ist eigentlich ein bekennender Beethoven-Fan, ach was: ein glühender Anhänger. Und jetzt steht da in der Zeitung ein "Brief an den Redakteur". "Sie werden sich wundern", schreibt Marx, "statt der mir gefälligst aufgetragenen Recension der Sonate diese selbst zurück zu erhalten. Ich kann sie nicht recensieren."

Er ist raffiniert, der Herr Marx. Denn statt der Besprechung sendet er dem Redakteur ein fiktives Gespräch: Da spielt er die Rolle eines in Ehren ergrauten Musikkritikers, der mit allen Wassern gewaschen ist und weiß, wie Kunst funktioniert.

Er trifft auf einen jungen Kollegen und erklärt ihm, dass Beethoven überhaupt nie nicht gehört hat auf all die wohlmeinenden Ratschläge. Dass er stattdessen immer noch verschrobener wurde. Keine Regeln eingehalten habe, alles exzentrisch und überladen sei. Solche Dinge. Daher müsse ER, der Herr Kritiker, jetzt halt auch leider die furchtbare Sonate op. 111 in der Luft zerreißen. 17. März 1824 – Ein Kritiker rechnet mit Beethovens op. 111 ab: Musik einer neuen Zeit? | Klassik entdecken | BR-KLASSIK | Bayerischer Rundfunk (https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/beethoven-klaviersonate-opus-111-kritik-was-heute-geschah-17031827-100.html)

Den inneren Kompaß wiederzufinden geht nur, indem man sich so weit wie möglich von allem Angloamerikanischen fernhält und sich an Europa orientiert.

Bach, Beethoven und Brahms sind die einfachste Möglichkeit. Bei der im Grunde unverzichtbaren Literatur, allem zwischen Joachim du Bellay, Soral, Dupont und Guyénot, geht es leider nicht ohne Französisch.

wolleDD
01.12.2023, 23:55
Ohne mich hier in den erlauchten Kreis einmischen zu wollen, wollte ich nur kundtun was ich nächste Woche musikalisch erleben werde.

https://politikforen-hpf.net/attachment.php?attachmentid=76075&stc=1

Der folgende Titel ist glaube ich nicht mal dabei.
Er ist aber gut.


https://www.youtube.com/watch?v=zhhYIZJj6rk&feature=youtu.be

Wolle.

wolleDD
03.12.2023, 00:01
Vivaldi - Four Seasons Winter

https://www.youtube.com/watch?v=ZPdk5GaIDjo&feature=youtu.be

Wolle.

Chinon
03.12.2023, 14:02
Das wäre der Geist der Klassik!



https://www.youtube.com/watch?v=jTYON-36FkU&ab_channel=DieHaraldSchmidtShow

Das Stück klingt, als wär's eine Caféhaus-Pièce von Fritz Kreisler.


In den ersten 30 Sekunden, Anne-Sophies Brückenschlag von der Mondlandung zum Holocaust, erleben wir, wie unwichtig französische Quellen sind:



https://www.youtube.com/watch?v=FmBdo9JkTuo&ab_channel=TheViolinChannel

Sollte es eine Aufnahme mit Karajan sein, hätte ich eher den Falstaff von 1956 genommen. In der La Bohème wird durch das mozzarellahaft zerdehnte Tempo die ganze Musetta-Szene kaputt gemacht. Kleibers Vorstellung an der Scala ist mir trotz eines nicht ganz so glanzvoll strahlenden Pavarotti bei weitem lieber.

Chinon
09.12.2023, 13:40
Nichts mehr soll von Europa übrigbleiben! Seine Kunst soll verachtungsvoll als ewiggestrig, rassistisch und nazistisch bespuckt werden.




https://www.youtube.com/watch?v=PBKvRq24e1c&ab_channel=LuciaPopp-Topic

Wiegenlied, Richard Dehmel

Träume, träume, du mein süßes Leben,
Von dem Himmel, der die Blumen bringt.
Blüten schimmern da, die leben
Von dem Lied, das deine Mutter singt.

Träume, träume, Knospe meiner Sorgen,
Von dem Tage, da die Blume sproß;
Von dem hellen Blütenmorgen,
Da dein Seelchen sich der Welt erschloß.

Träume, träume, Blüte meiner Liebe,
Von der stillen, von der heilgen Nacht,
Da die Blume seiner Liebe
Diese Welt zum Himmel mir gemacht.


Wie so oft läßt Richard Strauss die Sängerin auf den Wellen des Klaviers oder Orchesters dahinsurfen: R. Strauss - Wiegenlied in D Major (Piano Accompaniment) (Karaoke) (Piano 반주) - YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=W-qJV9vR-PA&ab_channel=%EC%84%B1%EC%95%85%EB%B0%98%EC%A3%BCCha nnel)

Auch in diesem Lied merkt man die Hand des italienisch gepolten Opernkomponisten Richard Strauss. Zum einen die opulente, ein wenig hypnotische Kantabilität und dann der am Ende gesetzte, sehr effektvolle Schluß auf einem hohen Ton.

Inhaltlich gesehen weist dieses dem Umfang nach kleine Liedchen wieder einen doppelten, eher dreifachen Boden auf. Auf den ersten Blick ist es sehr brav und bürgerlich, eine Mutter, die ihr Kind in den Schlaf singt.

Doch schon das am Beginn jeder Strophe wiederholte "Träume, träume" kann auch als Wunsch gelesen werden, wenigstens im Schlaf nicht die Gemeinheiten der Welt wahrnehmen zu müssen. Die werden noch früh genug kommen, was Richard Strauss in einer so simplen wie meisterhaften Wendung andeutet.

Er läßt die zweite Strophe wie schon die erste in Dur beginnen und biegt dann unerwarteterweise, bei "Knospe meiner Wonne", nach Moll ab.

Das könnte man als dilettantischen Fehler ankreiden. Falls in der zweiten Strophe Moll erscheint, muß das vom ersten Takt an so sein und vielleicht auch durch überleitende Take vorbereitet werden.

Wenn Strauss, ein auch handwerklicher Meister seines Fachs an dieser Stelle die Regeln (!) ignoriert, wird er sich dabei etwas gedacht haben.

Ich unterstelle, er wollte durch das Auftreten der Molltonart andeuten, daß, wie das jeder schon mal erlebt haben dürfte, ohne ersichtlichen Grund eine dunkle Ahnung auftaucht, und das Leben auch dieses Kindes von mancherlei Unglück nicht verschont bleiben wird.

Chinon
09.12.2023, 14:29
Demokraten und ihre Beziehung zu allem Europäischen:



https://pbs.twimg.com/media/GApXvdkWAAAveCo?format=jpg&name=large

Chinon
09.12.2023, 18:15
Dunkel, dämonisch, diabolisch: In unserer neuen Spezial-Ausgabe „Satan, Pop und Hollywood – Wie der Teufel Film und Musik erobert hat“ beleuchten wir den okkulten Untergrund des Showgeschäfts. So gründlich wurden Luzifers Agenten noch nie entlarvt. Satan, Pop und Hollywood: Die neue Spezial-Ausgabe - COMPACT (compact-online.de) (https://www.compact-online.de/satan-pop-und-hollywood-die-neue-spezial-ausgabe/)

Im Zweifel werde ich mich immer für die scheinbare Biederkeit eines Schubert, Schumann, Brahms und Richard Strauss entscheiden.

US-Entertainment konnte ich schon früher nicht leiden, aber seit einiger Zeit ist der Ofen völlig aus.

Im Beitrag über das Wiegenlied sind mir zwei Fehler unterlaufen.


Er läßt die zweite Strophe wie schon die erste in Dur beginnen und biegt dann unerwarteterweise, bei "Knospe meiner Wonne", nach Moll ab.

Es muß natürlich "Knospe meiner Sorgen" heißen.


Das könnte man als dilettantischen Fehler ankreiden. Falls in der zweiten Strophe Moll erscheint, muß das vom ersten Takt an so sein und vielleicht auch durch überleitende Take vorbereitet werden.

So wär's richtig gewesen: "... und vielleicht auch durch eine Klavierüberleitung vorbereitet werden".

wolleDD
10.12.2023, 00:28
Allen einen schönen 2. Advent.


https://www.youtube.com/watch?v=DlwcZT1XVss&feature=youtu.be

Wir preisen die Tage.:cool:
Wolle.

Chinon
10.12.2023, 12:09
Nichts mehr soll von Europa übrigbleiben! Seine Kunst soll verachtungsvoll als ewiggestrig, rassistisch und nazistisch bespuckt werden.

Freunde von Valérie Bugault: "General Georgelin ,der für die Bauarbeiten verantwortlich war, wollte Notre Dame À L'IDENTIQUE wieder aufbauen..... Ach, er stürzte versehentlich, als er im August letzten Jahres allein wanderte!!!"

Les amis de Valérie Bugault – Telegram (https://t.me/s/les_amis_de_Bugault)

Chinon
10.12.2023, 14:09
Ich weiß nicht, warum es Interpreten oft besser zu wissen meinen als der Komponist?

https://youtu.be/HIi_1BTd60Y?t=74

Richard Strauss am Klavier, und er nimmt es erkennbar zügiger; die Sängerin vergessen wir. Tongebung und Vokalfärbung, na ja, die i ("Himmel") klingen wie eine Heulboje, auch hat sie Strauss' Tempo nicht wirklich übernommen, der gegen das Pathos der Dehmel'schen Zeilen ankomponiert und in die Klaviernoten "leicht und flüchtig" hineinscheibt.

Wiegenlied (Nr.41, 1) (youtube.com) (https://www.youtube.com/watch?v=aGaUCYWILtg&ab_channel=MariaReining-Topic)

Vier Minuten Richard Strauss enthalten Elend und Glanz der deutschen Kultur. Ein unangemessen überladenes Gedicht und eine einmalig schöne, auch tiefgehende Vertonung.

In Frankreich ist es umgekehrt: wunderbar leichte, aber deshalb nicht etwa seichte Lyrik, beginnend mit Joachim du Bellay, aber eben nicht so tolle Komponisten wie bei uns.

Auch Robert Schumanns Werke werden in der Regel verschleppt und sentimentalisiert. Andreas Staier hat die Kinderszenen eingespielt, unter Befolgung der Metronomangaben Schumanns, Roberts und Claras.


https://www.youtube.com/watch?v=ws_hMJsu8TM&ab_channel=AndreasStaier-Topic

Chinon
11.12.2023, 12:55
Schumanns Träumerei in konventioneller Aufführung. Das klingt auch gut, hat aber damit, was Schumann wollte, nicht besonders viel zu tun:


https://www.youtube.com/watch?v=6z82w0l6kwE&list=RD6z82w0l6kwE&start_radio =1&ab_channel=Adagietto


Auch das Violinkonzert Brahms' wird immer zu langsam genommen


Von Joseph Joachim sind Metronomangaben erhalten. Diese deuten darauf hin, dass er das Werk sehr temporeich vortrug – entgegen seinen anfänglichen Vorbehalten und bedeutend schneller, als es in heutigen Konzertaufführungen üblich ist. Klassische Musik - Seite 282 (politikforen-hpf.net) (https://politikforen-hpf.net/showthread.php?160488-Klassische-Musik&p=11811143#post11811143)

Am meisten werden die Metronomzahlen (Viertel = 120) von Fritz Reiner und Jascha Heifetz respektiert, wodurch die wie bei Beethovens Violinkonzert sehr lange Orchestereinleitung viel besser wirkt, kompakter und nicht die Proportionen übermäßig dehnend.

Schade, daß Reiner Takt 6-8 (Abschluß erster Teil des Hauptthemas) ein wenig verlangsamt und die langen Noten von Anfang bis Ende in gleicher Lautstärke durchzieht, statt sie mit einem Decrescendo verklingen zu lassen.


https://www.youtube.com/watch?v=wJFJgVYFQh4&t=18s&ab_channel=soyink

Chinon
11.12.2023, 23:51
Arthur Rubinstein über den langsamen Satz aus Schuberts Streichquintett: https://youtu.be/khB2nMc30IM?t=2155

Sjard
16.12.2023, 09:13
Giovanni Battista Pergolesi - Stabat Mater


https://www.youtube.com/watch?v=qzOmPUu-F_M

Chinon
16.12.2023, 14:14
Giovanni Battista Pergolesi hat die erste Opera Buffa komponiert, La Serva Padrona. Zwischen dem sehr katholischen Stabat Mater und der Serva Padrona gibt es eine Verbindung, den Geist Europas.



https://www.youtube.com/watch?v=Aq3Ujw-z-Ak&ab_channel=CarlosRem%C3%B3n

Stizzoso, mio stizzoso

Reizbarer, du, mein Reizbarer,
du bist hochmütig,
doch nein, damit kommst du nicht weiter,
doch nein, damit kommst du nicht weiter.
Du musst dich an mein Verbot halten:
Schweig still, schweig still,
und sprich nicht.
Ruhig! Still! Das ist, was Serpina will.
Ruhig! Still! Das ist, was Serpina will.

Reizbarer, du, mein Reizbarer,
du bist hochmütig,
doch nein, damit kommst du nicht weiter.
Du musst dich an mein Verbot halten:
Schweig still, schweig still,
und sprich nicht.
Ruhig! Still! Das ist, was Serpina will.

Ein alter Depp, der sich aufregt und seiner Dienerin Vorhaltungen macht. Nicht einmal die Cioccolata calda hat sie gebracht: https://youtu.be/NsUeywPFEgQ?t=471


Die Oper spielt in einem vornehmen Haus in einer italienischen Stadt zur Zeit der Uraufführung, also in den 1730er Jahren. Das Grundthema der Handlung entstammt der Commedia dell’arte (https://de.wikipedia.org/wiki/Commedia_dell%E2%80%99arte): Ein reicher alter Tölpel wird von seiner resoluten jungen Dienerin überlistet, ihn zu heiraten. Die Handlung ist gespickt mit Situationskomik (https://de.wikipedia.org/wiki/Situationskomik) und karikaturistischer Typenzeichnung.[ (https://de.wikipedia.org/wiki/La_serva_padrona#cite_note-harenberg-1)

Seit Stunden wartet der alte Junggeselle Uberto vergeblich darauf, dass ihm seine Magd Serpina endlich das Frühstück mit Cioccolata calda serviert (Arie Uberto: „Aspettare e non venire“).

Er schickt seinen Diener Vespone, sie zu suchen. Uberto gibt sich selbst die Schuld an Serpinas Benehmen. Er hatte sie einst als junges Mädchen aufgenommen und wie eine Tochter verwöhnt. Nun weiß sie, wie sehr ihr Arbeitgeber von ihr abhängig ist, und lässt ihn und Vespone dies auch immer wieder spüren.

Als sie nun mit Vespone das Zimmer betritt, beschimpft sie diesen, besteht darauf, als Herrin respektiert zu werden, und droht, ihn zu schlagen. Uberto ist ratlos (Arie Uberto: „Sempre in contrasti“).

Um Serpinas wachsendem Zorn zu entgehen, kündigt er an, einen Spaziergang zu machen. Doch sie verbietet es ihm – schließlich sei bereits Mittag. Er solle einfach den Mund halten (Arie Serpina: „Stizzoso, mio stizzoso“).

Nun platzt Uberto der Kragen. Er beauftragt Vespone, ihm eine Braut zu suchen – selbst eine Harpyie (https://de.wikipedia.org/wiki/Harpyie_(Mythologie)) sei ihm lieber als Serpinas Regiment. Doch Serpina ist sicher, dass sie selbst die Auserwählte und zukünftige Hausherrin sein wird (Duett: „Lo conosco a quegli occhietti“). La serva padrona – Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/La_serva_padrona)

Wer die Scheuklappen der amerikanischen Verblödung ablegt, wird den italienischen Realismus der Menschendarstellung bewundern und daran denken, daß es in Neapel hervorragenden Caffè und, wie ich unterstelle, auch Kakao gibt.

Hätten die Deutschen Pergolesis 1733 uraufgeführte Serva padrona im Hinterkopf, wüßten sie, was auf auf sie zukommt, wenn Weiber regieren: Verbote, Verbote und noch einmal Verbote.

Sjard
16.12.2023, 18:55
Debussy - Arabesque No.1 und No.2


https://www.youtube.com/watch?v=9Fle2CP8gR0

Coriolanus
17.12.2023, 00:56
Lang Lang gibt einen feuchten Furz auf die Metronomangaben von Robert [und Clara!!!] Schumann und erreicht damit 76 mal so viele Aufrufe mit "Von fremden Ländern und Menschen" wie Andreas Staier:


https://www.youtube.com/watch?v=Wd6DXclPr2c

Sucht Staiers Nummer unter Beachtung des mechanischen Weckers selbst raus, falls es Euch interessiert. Die Interpretation von Lang Lang jedenfalls wirkt sinnlich und das sage ich als jemand, der hier noch nie ein gutes Wort an diesem Pianisten gelassen hat.

Coriolanus
17.12.2023, 01:58
Es ist sicher ein Glück, dass das Metronom zu Mozarts Zeiten noch nicht erfunden war, sonst stünde bei der folgenden Einspielung mit Sicherheit jemand parat, um den Zeigefinger zu erheben und die nicht beachtete Tempivorschrift zu bemängeln:


https://www.youtube.com/watch?v=1E-qWsJceDk


Als Wiedergebender habe ich die einzige und erste Aufgabe, Noten so wiederzugeben, daß möglichst viele Menschen beim Zuhören Art und Zusammenhänge verstehen, egal was der Komponist dazu vermerkte. Die meisten Metronomangaben sind abstrakte Lesetempi, die sich beim sinnlichen Klangbild nicht bewähren. Ich selber habe Kompositionen kurz nach Niederschrift teils doppelt so schnell ausgezeichnet wie bei der unerwarteten späteren Veröffentlichung. Nachdem sie lange in der Schublade lagen, nahm ich sie erneut vor und fand heraus, daß sie viel besser und schöner herüberkamen, wenn ich Tempo herausnahm. Viele Besucher klassischer Konzerte beschweren sich über zu schnelle Tempi bei den lebhaften Tempi und daß sie die Musik nicht mehr haben genießen können.

Chinon
17.12.2023, 18:22
https://www.youtube.com/watch?v=DyB1dUouCq8&ab_channel=pianofilmsny

Johann Nepomuk Hummel, Mozarts Schüler und zwei Jahre lang bei ihm wohnend, hat phantastisch klingende Bearbeitungen angefertigt und diese mit Metronomangaben versehen.

So wie in dem verlinkten Video entspricht es, halten wir uns an seinen hochbegabten Schüler, mit großer Wahrscheinlichkeit den Absichten des Komponisten.

Irgendwo im Web gibt es CDs mit Hummel-Arrangements und kurzen Hörproben. Generell sind die der Metronomisierung folgenden Tempi ausgesprochen flott.

Durch die historische Aufführungspraxis hat sich auf diesem Feld einiges getan. Sofern noch zu behäbig gespielt wird, betrifft es in der Regel die Mittelsätze, Adagios, Andantes und Menuette.

Chinon
18.12.2023, 13:20
René Jacobs über das angemessene Tempo der Arie "Ach, ich fühl's, es ist verschwunden":

https://youtu.be/Ma_lzybg3Ak?t=269

Chinon
23.12.2023, 12:27
In der zu Beginn phantastischen Bohème Karajans, wo alles klingt, wie man es sich besser und schöner nicht vorstellen kann, straff, transparent, federnd und ohne Pedanterie differenziert, macht Karajan den Walzer der Musetta durch ein ins Schmierige hinein verlangsamtes Tempo kaputt.



https://www.youtube.com/watch?v=9S-JwOdw9L8&ab_channel=NicolaiGhiaurov-Topic


So wär's richtig gewesen, wie bei Toscanini, Dirigent der Turiner Uraufführung und Thomas Beecham, den ich nehme, weil er eine bessere Sängerin hatte als der Italiener. Auch Beecham kannte Puccini persönlich, wodurch man seine Einspielung als Orientierung verwenden könnte.

Musetta geht in Paris Tascherlschwingen, sie stellt ihre optischen Vorzüge heraus, um einen zahlungskräftigen Interessenten zu finden.

Um Text und Bühnensituation gerecht zu werden, braucht diese Nummer etwas Verführerisches und elegant Halbseidenes, dem Karajan durch zu viel Bedeutungsschwere nicht gerecht wird.


https://www.youtube.com/watch?v=mQ-w-Ku4IWk&ab_channel=SirThomasBeecham-Topic

Chinon
23.12.2023, 14:18
Thomas Beecham zu einer Cellistin, die trotz eines hervorragenden Instruments nichts Brauchbares zustande gebracht hat: "Madam, you have between your legs an instrument capable of giving pleasure to thousands and all you can do is scratch it."

Chinon
23.12.2023, 15:51
https://www.youtube.com/watch?v=1ghVyzSCqe8&t=1466s&ab_channel=ThikkKlassi k

Die Karajan-Bohème ist unter einem anderen Aspekt betrachtet hochinteressant, dem des Orchesters. Die Berliner Philharmoniker spielen vom ersten Ton weg wie Pavarotti singt, einfach phantastisch, so, daß es besser gar nicht geht.

Karajan holt aus der Partitur noch das letzte Fitzelchen benervter Schönheit und Sensibilität heraus. Puccinis ein wenig operettenhaftes Meisterwerk wird vom Orchester getragen wie eine Oper Richard Wagners. Wer Ähnlichkeiten sucht, wird an die Meistersinger von Nürnberg denken.

Das Ergebnis dieses Vorgehens ist, abgesehen von den gelegentlich verklebten Tempi, faszinierend. Man weiß nicht recht, handelt es sich um wagnerisierten Italianismus oder italianisierten Wagner? Giacomo Puccini, ein Bewunderer Wagners, hat das eine mit dem anderen verbunden und daraus etwas Neues gemacht.

Karajans Vorgehen, dem Orchester eine weitere Hauptrolle zu geben, kann im Tonstudio funktionieren, aber kaum im Opernhaus, dort würden die Sänger zugedeckt werden.

Chinon
23.12.2023, 16:31
Christine Deviers-Joncour Offiziell
Weitergeleitet von KOMPROMAT

Die globalistische Elite "will eine dumme, arme, versklavte und formbare Menschheit"

"Diese ganze Covid-Geschichte hatte nie etwas mit der öffentlichen Gesundheit zu tun", kritisierte Christine Anderson.

"Es hatte immer damit zu tun, Menschen zu brechen, um sie zu einer dummen und formbaren Einheit zu machen, die sie völlig kontrollieren können", betonte die Europaabgeordnete auf dem Internationalen Covid-Gipfel im Europäischen Parlament.

"Der ganze Wahnsinn rund um Covid war nur ein Test, um zu sehen, wie weit sie gehen können."

Nach Covid kommt der Krieg: Washington erklärt den Pandemie-Notstand für beendet.

"Sie fuhr fort: "Schauen Sie sich Ihre Regierungen genau an und denken Sie nicht eine Sekunde lang, dass sie, weil sie demokratisch gewählt wurden, Ihnen nicht die schlimmsten Gräueltaten zufügen werden.

"Ihr Ziel ist es, unsere Grundrechte zu unterdrücken: Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

Sie schloss: "Jeden Menschen auf diesem Planeten zu versklaven und zu verarmen. Das ist es, womit wir konfrontiert sind. Und das ist es, was wir bekämpfen müssen."

https://t.me/xtinedeviersjoncour/11031

Je mehr Europa die Verbindung zu seinen kulturellen Fundamenten verloren hat, wozu auch die Werke Giacomo Puccinis gehören, desto leichter wird es der angloamerikanisch orientierten Elite gemacht, ihre satanischen Vorhaben zu verwirklichen.

Chinon
24.12.2023, 18:28
Das gehört zusammen, Besseres gibt es schlicht und einfach nicht:


Claire Langoulant - Brutionne 9778C et fière !: "Ce soir, escalope de foie gras poêlé avec des cèpes à l'ail et une salade de roquette, le tout avec du champagne. Joyeux Noël à tous en avance !"



Arcangelo Corelli (1653 in Fusignano - 8. Januar 1713), Weihnachtskonzert


https://www.youtube.com/watch?v=muiK_0XWR-Y&ab_channel=AccademiadegliAstrusi

Chinon
26.12.2023, 14:10
Carlos Kleiber wußte, daß Europas Kultur immer einen doppelten Boden hat: https://youtu.be/BF6k5Ea8DAU?t=496

Er hat den in jeder Zeile Bismarck'schen Czardas aus der Fledermaus als Stück "echter, tief empfundener Einsamkeit und Verzweiflung" betrachtet, ihn dennoch nicht schwerfällig und wie einen Trauermarsch dirigiert, sondern sich strictissime an den Notentext haltend, temperamentvoll, paprikascharf und so differenziert wie möglich.

Die melancholische, im Suff ertränkte Einsamkeit soll sich auf das Publikum übertragen, was nur möglich ist, wenn Dirigent, Sänger und Orchester nicht ihre Ausdrucksabsicht wie Ketchup über das Stück gießen und eine an Struktur, Tempovorschriften und Vortragsbezeichnungen orientierte Kontrolle behalten.

Wo der Wächter "Czardas" sagt, könnte auch Gulasch gemeint sein.
https://youtu.be/eSQobZQBsdU?t=4900


O Heimat so wunderbar,
wie strahlt dort die Sonne so klar,
wie grün deine Wälder,
wie lachend die Felder,
o Land, wo so glücklich ich war!


Ich warte darauf, daß die Demokraten die Fledermaus entweder verbieten oder ächten werden wie Shakespeares "Kaufmann von Venedig".

Chinon
27.12.2023, 01:15
Die Nachkriegsdemokratie ist derart verfault und verkommen, daß man sie von fast jeder beliebigen Seite her aufbohren könnte.




https://www.youtube.com/watch?v=Sc51Q_9gh8c&ab_channel=2ndviolinist

@meredith218461: "What monumental irony that such elegance,charm and poise could be heard amid the horrors of Nazi rule taking place at the time. Putting aside vicious political tyranny - as if that were possible, what a superb performance Krauss draws from this venerable body of musicians!."

Diese englische oder amerikanische Dummkuh ist derart mit Siegerpropaganda abgefüllt worden, daß ihr nie im Leben der Verdacht käme, ob mit der "vicious tyranny" vielleicht etwa nicht stimmt, zumal der von Hitler protegierte Clemens Krauss gemäß Nazi-Diktion Halbjude gewesen ist?

Sein leiblicher Vater war Hector Baltazzi. Hector Baltazzi – Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Hector_Baltazzi)

Chinon
27.12.2023, 01:42
Claire Langoulant - Brutionne 9778C et fière !: "Während des NATO-Gipfels in Madrid besuchten globalistische Führer ein „Kunstmuseum“. Ihre Reaktionen?" https://twitter.com/monpapa2016/status/1739706179805127044

Meine Reaktion: selbst wenn es spießig ist wie Otto Schenks Fledermaus-Inszenierung, ziehe ich es dem Anglo-Brutalismus und -Sadismus vor.

navy
27.12.2023, 02:04
Meine Reaktion: selbst wenn es spießig ist wie Otto Schenks Fledermaus-Inszenierung, ziehe ich es dem Anglo-Brutalismus und -Sadismus vor.

die größten Dummverbrecher der NATO besuchen Kunst

https://pbs.twimg.com/media/GCStjCgXEAAxC0V?format=jpg&name=large

Ich ging eigentlich immer nur mit Frauen in Museen, was diese Kriegs geilen Gestalten nicht machen, weil die schon im Hirn und Körper krank sind

https://pbs.twimg.com/media/GCStiqxWkAAvmjx?format=jpg&name=large

Tolle Musik Stücke hier

Chinon
27.12.2023, 03:01
Tolle Musik Stücke hier

Bemerkungen wie diese freuen mich am meisten.

Chinon
27.12.2023, 14:00
Friedrich Gulda auf die Frage, was das Geheimnis seiner Beethoven-Interpretationen sei: "Aafoch lauff'n lass'n." Noch weitaus mehr empfiehlt sich dieses Vorgehen, hinter dem große Kenntnis des jeweiligen Stils und erhebliche Detailarbeit stecken, für die Wiener Strauss-Dynastie. Clemens Krauss hat das aus dem Eff-Eff beherrscht, mit den Sträussen ist er wie das Orchester aufgewachsen.


https://www.youtube.com/watch?v=k7NHlgqQLgY&ab_channel=Kna11111

Chinon
27.12.2023, 14:52
"Frauenwürde", ganz klar, das kann nur ein Stück aus Uropas Mottenkiste sein: https://youtu.be/C2ytV1h-wyE?t=4

Einfach laufen lassen und die größte aller unterhaltenden Künste so nonchalant zu präsentieren, daß man meint, die brauchen gar keinen Dirigenten, die spielen das wie eine Heurigen-Kapelle von selbst, so etwas gibt es nur bei uns, in Europa.

Ich mag es nicht, verprügelt zu werden, weder real noch akustisch, bei Pop, Rock und Rap. Zivilisiertes werde ich gegenüber Brutalität und Barbarismus immer vorziehen.

Die Frage, ob das modern, im Stil der neuen, angloamerikanischen Zeit oder von Vorgestern ist, scheint mir demgegenüber eher nebensächlich zu sein.

Ohne dieses Thema übermäßig befrachten zu wollen, könnte man diese Entscheidung auch für eine von grundsätzlicher, da ethisch-fundamentaler Bedeutung halten.

Letztlich geht es darum, wie man sich einem Völkermordsystem und dem gegenüber verhält, was es auf dem Gebiet der Unterhaltung hervorbringt?

Chinon
28.12.2023, 14:46
iamyesyouareno: "Culture”. https://twitter.com/i/status/1740073584532558017


Europäisches oder Amerikanisches? Diese Wahl, so ziemlich die einzige, hat jeder.

wolleDD
29.12.2023, 21:18
Nachdem ich etwas angemessenes für Silvester gesucht hatte, bin ich auf dieses nicht wenig gewaltige Werk getroffen.

BWV 41: Chorus: "Jesu, nun sei gepreiset"

https://www.youtube.com/watch?v=USwNBcdEaBg&feature=youtu.be

Bach ist immer hörbar.
Wolle.

Chinon
30.12.2023, 00:18
Es schadet nichts, wenn man weiß, wie viel Wunderbares Deutschland der Welt gegeben hat.

J.S. Bach - Kantate BWV 147 "Herz und Mund und Tat und Leben" (J. S. Bachstiftung) - YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=evnzhg_9frs&ab_channel=Bachstiftung)

Chinon
30.12.2023, 13:04
Das wäre eine Lektion aus dem Jahr 1725, wo der Weg zur Befreiung entlangführt:

https://youtu.be/h36zasMPHs4?t=33

Bach beginnt französisch, im Stil Marc-Antoine Charpentiers mit Pauken und Trompeten. Im Orchester blasen auch drei Hautbois (Oboen).

Diese französische Grundlage führt Bach zu etwas sehr Deutschem weiter, den körnigen sächsischen Barockstil.

Diese Methode, sich europäische Anregungen anzuverwandeln, müßte man auf das allgemein Politische übertragen.

Das wird natürlich schwer sein, denn Angloamerikanisches ist ja sooo viel besser, was man schon an der Filmhochburg Pädowood, Coca-Cola und MacDonalds erkennen kann, denen nichts, was es auf dem Alten Kontinent gibt, auch nur ansatzweise das Wasser reichen kann.

Chinon
31.12.2023, 15:11
Zur Einstimmung auf das morgige Neujahrskonzert



https://www.youtube.com/watch?v=_Vqk8cX9Woc&t=21s&ab_channel=musizieren

Man sollte diese Aufnahme kennen, um einzuschätzen, was viele Dirigenten aus diesem Stück machen. Jeder will aus nachvollziehbaren Gründen etwas Besonderes liefern und sich von Clemens Krauss' maßstabsetzender Interpretation, fast schon Nicht-Interpretation abgrenzen.

Das muß man jedem zugestehen und sich selbst dann die Freiheit, das gut oder weniger gut zu finden. Ich finde es in der Regel weniger gut, da meist zu affektiert, gesucht und mit übertriebenen Ritardandi versehen.

Clemens Krauss läßt es einfach laufen und einen Walzer entstehen, der wie alles originär Wienerische einen leichten melancholischen Schatten hat.

Nach der feinnervigen von tremolierenden Geigen und Hörnern getragenen Einleitung setzt das bekannte Thema ein, das uns in einen Ballsaal versetzt oder einen auf der Donau wer weiß, wohin, vielleicht in eine bessere Welt schaukelnden Kahn.


Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 1941

Die Philharmonische Akademie vom 1. Jänner 1941 im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins gilt zum einen als das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 1941 und andererseits in der Zählweise der Wiener Philharmoniker als das erste Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, auch wenn dieser Titel erst nach 1945 im neuen und demokratisch ausgerichteten Weg mit dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 1946 durch Josef Krips eingeführt wurde. Dirigiert wurde die Philharmonische Akademie von Clemens Krauss.


Hier fehlt noch der historische Hintergrund: Der im Programm aufgeführte Russische Marsch (op. 426) war als Referenz an den Nichtsangriffspakt von 1939 gedacht. Tatsächlich überfiel Nazi-Deutschland (einschließlich des angeschlossenen Österreichs - was keineswegs etwa ablehnende oder widerwillige Haltung dazu bedeutet) 1941 die Sowjetunion.


Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 1941 – Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Neujahrskonzert_der_Wiener_Philharmoniker_1941)


Der bis ins letzte, unsere Unterhosen und Schlafzimmer reichenden Politisierung, Verbreitung demokratischer Haß- und Lügenhetze, kann man nur durch revisionistische Korrekturen begegnen.

Die sehen in dem Fall so aus:

Wikipedia unterschlägt, daß Clemens Krauss durch seinen Vater Halbjude gewesen ist und dennoch wie Wilhelm Backhaus und Emil Jannings, beide Söhne jüdischer Mütter, von Adolf Hitler protegiert worden ist.

Der Absatz über den vermeintlichen Überfall auf die UdSSR schließt religionsdogmatisch von vorneherein aus, daß Hitler und die Nazis, der alten Linie des Deutschen Reiches folgend, tatsächlich Frieden mit Rußland gewollt haben, aber durch den gigantischen Truppenaufmarsch des demokratischen City- und Wall Street-Lakaien Stalin in derart in die Enge getrieben worden sind, daß sie dachten, um den Untergang Deutschlands zu verhindern, bleibt ihnen nur noch ein präventiver Angriff auf die Sowjetunion.

Chinon
31.12.2023, 23:22
Das Château du Grand-Serquigny, wenige Kilometer von Bernay (Eure) entfernt, sei in der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember durch einen Brand sehr schwer beschädigt worden, teilte die Präfektur des Departements mit. Das Anwesen aus dem 17. Jahrhundert, das seit 1951 teilweise unter Denkmalschutz steht, umfasst fast 600 m². Noch eine Zigarettenkippe, schätze ich... (wie beim Brand von Notre Dame).

https://pbs.twimg.com/media/GCtXdLqWcAAjpEd?format=png&name=360x360

https://twitter.com/monpapa2016/status/1741582248309059710

Ob die Europäer wissen, was sie zu verlieren drohen, oder ist es ihnen schon egal, weil es eh nur ums Ficken geht?

Vespasian
31.12.2023, 23:31
https://www.youtube.com/watch?v=kCYSmmERltU&t=179s

wolleDD
31.12.2023, 23:41
Ob die Europäer wissen, was sie zu verlieren drohen, oder ist es ihnen schon egal, weil es eh nur ums Ficken geht?

Es interessiert keinen mehr, ein paar wenige wie uns, dem Rest isses wurscht.
Europa ist nur noch eine Katastrophe.

Das Interesse an Kultur, Wissenschaft, und zivilisiertem Leben ist fast auf dem Nullpunkt angekommen.
Wer sich damit vordergründig befasst ist heute schon ein Außenseiter.

Gut das es noch etwas gibt was der Mainstream nicht kennt.


https://www.youtube.com/watch?v=0fi71xiL5UA&feature=youtu.be

Als Rentner ist es ein "Genuss" den Irsinn von außen zu beobachten.
Wolle.

Chinon
01.01.2024, 00:09
Es interessiert keinen mehr, ein paar wenige wie uns, dem Rest isses wurscht.
Europa ist nur noch eine Katastrophe. Das Interesse an Kultur, Wissenschaft, und zivilisiertem Leben ist fast auf dem Nullpunkt angekommen.

Der Rest tickt wie Javier Milei: https://twitter.com/monpapa2016/status/1741384542785548742

wolleDD
01.01.2024, 00:24
Der Rest tickt wie Javier Milei: https://twitter.com/monpapa2016/status/1741384542785548742

Grausam.

Viel Kommerz, viel Hirnlosigkeit, das ist heute angesagt.
Na gut, davon gibt es genug.

Wolle.

PS:
Entschuldigung, Klassik fehlt.

Chinon
01.01.2024, 00:25
Grausam.

Viel Kommerz, viel Hirnlosigkeit, das ist heute angesagt.
Na gut, davon gibt es genug.

Wolle.

PS:
Entschuldigung, Klassik fehlt.

Wenn etwas fehlt, dann die Möglichkeit, Grün zu geben, was ich gerade tun wollte.

Die Dominanz des Kommerziellen sorgt dafür, daß uns immer mehr das Leben vergällt wird. Leider wird diese scheußliche Entwicklung auch noch durch Demokratie und liberalkapitalistische Wirtschaftstheorien vorangetrieben.

wolleDD
01.01.2024, 00:54
Wenn etwas fehlt, dann die Möglichkeit, Grün zu geben, was ich gerade tun wollte.

Die Dominanz des Kommerziellen sorgt dafür, daß uns immer mehr das Leben vergällt wird. Leider wird diese scheußliche Entwicklung auch noch durch Demokratie und liberalkapitalistische Wirtschaftstheorien vorangetrieben.

Vom neuen Jahr habe ich eigentlich schon genug mitbekommen.
Wenn auch als Solist am heimischen Herd.

Ein Bekannter schrieb mir das kommende Jahr wird ein gutes Jahr, bei seiner politischen Einstellung ahne ich was da auf uns zukommt.

Ich bin dann mal weg.
Gute Nacht, gutes Jahr.
Wolle.

PS:
Eins hab ich noch. Ich bin Hörer, kein Profi.


https://www.youtube.com/watch?v=xWDIwsfgQnE&feature=youtu.be

Chinon
01.01.2024, 01:10
Es interessiert keinen mehr, ein paar wenige wie uns, dem Rest isses wurscht.
Europa ist nur noch eine Katastrophe.

Das Interesse an Kultur, Wissenschaft, und zivilisiertem Leben ist fast auf dem Nullpunkt angekommen.
Wer sich damit vordergründig befasst ist heute schon ein Außenseiter.

Für mich so schwer begreiflich, da Bach, Beethoven & Co. doch zur Lebensqualität gehören wie eine historisch möglichst intakte Stadt.

Nichts Scheußlicheres als der Anblick New Yorks, Chicagos, Philadelphias oder der entsprechenden europäischen Viertel wie Paris-Saint Denis oder das Märkische Viertel Berlins, erst recht, wenn man Venedig, Florenz, Rom oder das innerhalb des Boulevard Péripherique gelegene Paris heranzieht.

Chinon
03.01.2024, 15:24
Wie kann man so etwas Schönes gegen E-Gitarren-Krach eintauschen? Das ist wie Grand Cru Classé durch Red Bull-Dosenbrause zu ersetzen.


https://www.youtube.com/watch?v=8KsSRny3AHc&ab_channel=HoutgraafFortepiano

Chinon
03.01.2024, 19:55
Viel Geld zu haben, ist eines, etwas anderes, es so auszugeben, daß daraus etwas enorm Ästhetisches wird, das Jahrhunderte überdauern kann. Letzteres ist das Privileg Europas gewesen.

Anglodemokraten empfinden dafür blanken Vernichtungshaß, und es bereitet ihnen wie Winston Churchill physische Lust, das zu zerbomben und brennen zu sehen.


https://www.youtube.com/watch?v=wAgBdj6ShdQ&ab_channel=UgoCasiglia

Chinon
03.01.2024, 22:34
Ugo Casiglia (Palermo) hat dieses wunderbare Fortepiano gemacht. Wenn er sich an eines seiner Instrumente setzt, was spielt der Sizilianer? Bach!

Atelier - Ugo casiglia - Antichi strumenti da tasto (https://ugocasiglia.it/atelier/), (2:23)

Chinon
04.01.2024, 01:23
Diese Kunst hat etwas Höfliches, sie will gesellschaftsfähig bleiben. Das könnte ein Indiz sein, daß der Kern Europas aus humaner Zivilisiertheit besteht, zu dem es nach Gewaltexzessen immer wieder zurückkehrt, wogegen andere Länder, vor allem die USA, immer in Barbarei und Gewalt stecken bleiben. Wenn nicht im Verhältnis nach Außen, durch Krieg und Plünderung, dann nach Innen, massiver Kriminalität, vollgestopften Gefängnissen und dem, was es an Kino-Filmen, Fernsehprogrammen, Literatur und Architektur hervorbringt.



https://www.youtube.com/watch?v=tqUICXytEY0&ab_channel=S%C3%BCdtirolinconc ert

Chinon
04.01.2024, 13:58
Ob sich jemand mit einem Château Margaux, Latour, Cheval Blanc und Petrus die Zähne putzt oder Füße wäscht, liegt bei ihm. Mein Fall wär's nicht, so wenig wie ich Werken wie diesen mit Ignoranz und Verachtung begegne.




https://www.youtube.com/watch?v=mTfVkuF6ORI&ab_channel=McNultyFortepianos




https://www.youtube.com/watch?v=C1sJmp312dw&ab_channel=McNultyFortepianos

Please listen to the beautiful sounds of historical keyboard instruments - fortepianos after Pleyel, Walter, Stein, Graf, Streicher, Buchholtz, Fritz and Boisselot. As many other musical instruments, pianos were very different in classical and romantic times. Period piano is not only museum instrument.

Their beautiful sounds are very different from the modern piano and they help you to discover the unique music world of Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin, Liszt and Brahms. Concert fortepiano replicas of modern piano maker Paul McNulty brings classical music back to our time. You can buy & rent new concert pianos after Mozart's Walter & Stein, Chopin's Pleyel, Beethoven's Graf, Liszt's Boisselot, Brahms's Streicher. Please visit our website to purchase fortepiano.

Chinon
04.01.2024, 15:27
Die Entsprechung zu Pop, Rock und Rap: https://t.me/freiesachsen/7731

Danke, aber so etwas brauche ich wirklich nicht.

wolleDD
04.01.2024, 16:41
Heute kleiner Ausflug auf den Trinitatisfriedhof in Dresden.


https://www.youtube.com/watch?v=n3nAU00i5bA&feature=youtu.be

Die Musik gab es da nicht, aber des Komponisten Grab.

https://s20.directupload.net/images/240104/jrn9as3j.jpg (https://www.directupload.net)

Das Ganze nur als Erlebnis, ohne Wertung.
Wolle.

wolleDD
06.01.2024, 21:58
Sissel - O Mio Babbino Caro


https://www.youtube.com/watch?v=W6DpMiT7uCE&feature=youtu.be

Schön. Liegt vielleicht auch am Titel.:cool:
Wolle.

Chinon
06.01.2024, 23:27
"O mio babbino caro", Lauretta droht damit, Selbstmord zu begehen und sich in den Arno zu stürzen. Sie beläßt es bei der Drohung, wie in jeder Opera buffa gibt es ein lieto Fine.

Wagners Tristan führt den Suizid tatsächlich aus. Er reißt sich den Wundverband runter, um nach entsetzlichen Qualen endlich zu sterben.

https://youtu.be/_MHrc_SaRFg?t=2969

Nicht nur an dieser Stelle hat man den Eindruck, daß das Orchester um sein Leben spielt, vor allem die in dieser Oper so wichtigen Geiger.

Nach dieser Klimax führt Wagner die Spannung zurück und läßt dann in einem letzten Höhepunkt Isolde ins Jenseits fliegen.

https://youtu.be/_MHrc_SaRFg?t=3496

wolleDD
06.01.2024, 23:53
"O mio babbino caro", Lauretta droht damit, Selbstmord zu begehen und sich in den Arno zu stürzen. Sie beläßt es bei der Drohung, wie in jeder Opera buffa gibt es ein lieto Fine.

Wagners Tristan führt den Suizid tatsächlich aus. Er reißt sich den Wundverband runter, um nach entsetzlichen Qualen endlich zu sterben.

https://youtu.be/_MHrc_SaRFg?t=2969

Nicht nur an dieser Stelle hat man den Eindruck, daß das Orchester um sein Leben spielt, vor allem die in dieser Oper so wichtigen Geiger.

Nach dieser Klimax führt Wagner die Spannung zurück und läßt dann in einem letzten Höhepunkt Isolde ins Jenseits fliegen.

https://youtu.be/_MHrc_SaRFg?t=3496

"Was tust du hier?"
"Tristan, Tristan wo bist du."

Das Ganze ist schon gewaltig.
Beruhigt auch zum Schluss ein wenig.

Hab mir den ganzen 3. Akt nochmal angehört.
Wolle.

PS:
Klassik fehlt, pardon.

wolleDD
07.01.2024, 00:21
Kleiner Nachtrag:

Lohengrin 1. Akt Prelude


https://www.youtube.com/watch?v=LMtRof9qJG8&feature=youtu.be

Er ist ein Genie.

In Pirna gibt es das weltgrößte Wagner-Denkmal.
War ich auch schon mal.

https://s20.directupload.net/images/240107/mofahjb3.jpg (https://www.directupload.net)

Etwas groß, Wagner eben.
Wolle.

Chinon
07.01.2024, 00:29
Das Ganze ist schon gewaltig.

Tristan und Isolde ist eine einzige Grenzüberschreitung. Das betrifft im zweiten Akt die Darstellung des Sexuellen, im dritten Fieberwahn und Schmerzzustände und zuletzt das ekstatische Verlassen dieser Welt.

Durchgehend ist es Nacht, und es liegt etwas Opiumhaftes in der Luft. Die Verbindung aus Erotik, Schmerz, Nacht und Tod stellt den Tristan neben Charles Baudelaires Fleurs du mal, was meist mit Blumen des Bösen übersetzt wird, aber es gibt noch eine andere Bedeutung, die Robert Faurisson entdeckt hat, die wäre "Blumen des Schmerzes", womit wir die Brücke zum dritten Akt des Tristan geschlagen hätten.

wolleDD
07.01.2024, 00:42
Tristan und Isolde ist eine einzige Grenzüberschreitung. Das betrifft im zweiten Akt die Darstellung des Sexuellen, im dritten Fieberwahn und Schmerzzustände und zuletzt das ekstatische Verlassen dieser Welt.

Durchgehend ist es Nacht, und es liegt etwas Opiumhaftes in der Luft. Die Verbindung aus Erotik, Schmerz, Nacht und Tod stellt den Tristan neben Charles Baudelaires Fleurs du mal, was meist mit Blumen des Bösen übersetzt wird, aber es gibt noch eine andere Bedeutung, die Robert Faurisson entdeckt hat, die wäre "Blumen des Schmerzes", womit wir die Brücke zum dritten Akt des Tristan geschlagen hätten.

Ich beneide dich um deine Kenntnis.
Meine Hochachtung.

Ich bin Hörer des ganzen, und genieße es.

Dir alles Gute.
Wolle.

Chinon
07.01.2024, 00:52
Ich beneide dich um deine Kenntnis.
Meine Hochachtung.

Danke sehr. Wagner, Baudelaire usw. usf. machen das Leben etwas erträglicher.


Ich bin Hörer des ganzen, und geniese es.

Hervorragend. Das ist die Basis von allem.


Dir alles Gute.
Wolle.

Dir ebenfalls. Wir werden es brauchen.

houndstooth
07.01.2024, 11:19
[…] Anglodemokraten empfinden dafür blanken Vernichtungshaß, und es bereitet ihnen wie Winston Churchill physische Lust, das zu zerbomben und brennen zu sehen.


[…] Nichts Scheußlicheres als der Anblick New Yorks, Chicagos, Philadelphias oder der entsprechenden europäischen Viertel wie Paris-Saint Denis oder das Märkische Viertel Berlins, erst recht, wenn man Venedig, Florenz, Rom oder das innerhalb des Boulevard Péripherique gelegene Paris heranzieht.

[...]US-Entertainment konnte ich schon früher nicht leiden, aber seit einiger Zeit ist der Ofen völlig aus.
[...]

Ich denke nicht, daß es ein Fehler wäre, um alles Amerikanische einen großen Bogen herum zu machen wie um Hundehäufchen.

Dafür haben die vor allem angloamerikanischen Demokraten nichts anderes übrig als Vernichtungshaß:[...]Hätte diese einmalig schöne Anlage in Deutschland gestanden, von Roosevelt und Churchill wäre sie dem Erdboden gleichgemacht worden wie Mannheim, Würzburg und Dresden.



https://i.ibb.co/Qp4TKVq/Neid-and-Hass.jpg

Ist es nicht auffallend, wie irrational und aussergewoehnlich
oft der Begriff 'Hass' in diesem Forum Verwendung findet ?

Chinon
07.01.2024, 11:40
Victor Hugo, Marie Tudor (1833): « Juif qui parle, bouche qui ment. »


Les châtiments
Boursier qui tonds le peuple, usurier qui le triches,
Gais soupeurs de Chevet, ventrus, coquins et riches,
Amis de Fould le juif et de Maupas le grec,
Laissez le pauvre en pleurs sous la porte cochère,
Engraissez-vous, vivez, et faites bonne chère... -

Les chants du crépuscule
C'est l'honneur, c’est la foi, la pitié, le serment,
Voila ce que le juif a vendu lâchement!
Marche, autre juif errant! Marche vers l'or qu'on voit
Luire à travers les doigts de tes mains mal fermées!

Juif ! les impurs traitants à qui l’on vend son âme
Attendront bien longtemps avant qu’un plus infâme
Vienne réclamer d’eux, dans quelque jour d’effroi,
Le fond du sac plein d’or qu’on fit vomir sur toi !

Chinon
07.01.2024, 12:27
Gedicht von Victor Hugo über den Insiderhandel von ich weiß nicht mehr welchem Rothschild zur Zeit der Schlacht von Waterlo, die das Vermögen dieser netten Philantropenfamilie festigte.


Melancholia

Tu casses des cailloux, vieillard, sur le chemin ;
Ton feutre humble et troué s'ouvre à l'air qui le mouille ;
Sous la pluie et le temps ton crâne nu se rouille ;
Le chaud est ton tyran, le froid est ton bourreau ;
Ton vieux corps grelottant tremble sous ton sarrau ;
Ta cahute, au niveau du fossé de la route,
Offre son toit de mousse à la chèvre qui broute ;
Tu gagnes dans ton jour juste assez de pain noir
Pour manger le matin et pour jeûner le soir ;
Et, fantôme suspect devant qui l'on recule,
Regardé de travers quand vient le crépuscule,
Pauvre au point d'alarmer les allants et venants,
Frère sombre et pensif des arbres frissonnants,
Tu laisses choir tes ans ainsi qu'eux leur feuillage ;
Autrefois, homme alors dans la force de l'âge,
Quand tu vis que l'Europe implacable venait,
Et menaçait Paris et notre aube qui naît,
Et, mer d'hommes, roulait vers la France effarée,
Et le Russe et le Hun sur la terre sacrée
Se ruer, et le nord revomir Attila,
Tu te levas, tu pris ta fourche ; en ces temps-là,
Tu fus, devant les rois qui tenaient la campagne,
Un des grands paysans de la grande Champagne.
C'est bien. Mais, vois, là-bas, le long du vert sillon,
Une calèche arrive, et, comme un tourbillon,
Dans la poudre du soir qu'à ton front tu secoues,
Mêle l'éclair du fouet au tonnerre des roues.
Un homme y dort. Vieillard, chapeau bas ! Ce passant
Fit sa fortune à l'heure où tu versais ton sang ;
Il jouait à la baisse, et montait à mesure
Que notre chute était plus profonde et plus sûre ;
Il fallait un vautour à nos morts ; il le fut ;
Il fit, travailleur âpre et toujours à l'affût,
Suer à nos malheurs des châteaux et des rentes ;
Moscou remplit ses prés de meules odorantes ;
Pour lui, Leipsick payait des chiens et des valets,
Et la Bérésina charriait un palais ;
Pour lui, pour que cet homme ait des fleurs, des charmilles,
Des parcs dans Paris même ouvrant leurs larges grilles,
Des jardins où l'on voit le cygne errer sur l'eau,
Un million joyeux sortit de Waterloo ;
Si bien que du désastre il a fait sa victoire,
Et que, pour la manger, et la tordre, et la boire,
Ce Shaylock, avec le sabre de Blucher,
A coupé sur la France une livre de chair.
Or, de vous deux, c'est toi qu'on hait, lui qu'on vénère ;
Vieillard, tu n'es qu'un gueux, et ce millionnaire,
C'est l'honnête homme. Allons, debout, et chapeau bas !

Commentaire de Le Clem sur Ariane de Rothschild, une femme passionnée - AgoraVox le média citoyen (https://www.agoravox.fr/commentaire2452880)


Der Antisemit des Monats, Victor Hugo: https://youtu.be/My1TNwgNf84?t=247

Klopperhorst
07.01.2024, 12:29
Bin ich gerade am Nachspielen.


https://www.youtube.com/watch?v=XU1kOOunlRk

---

Chinon
07.01.2024, 14:11
WPFinlay: "Sviatoslav Richter in his private notebooks wrote about this 1976 Kleiber Tristan: "I fear that as long as I live I shall never hear another Tristan like this one. This was the real thing… There's no doubt he's the greatest conductor of our day.

Richter says he went backstage to see Kleiber: "I told him what I thought and he suddenly leapt into the air with joy, like a child: 'Also, wirklich, gut?'"

Wagner: Tristan und Isolde: Act 1; Carlos Kleiber; Bayreuth (1976) Wenkoff, Ligendza [SUBS] (youtube.com) (https://www.youtube.com/watch?v=4-u7aqZNaog&t=113s&ab_channel=RedSquirrel)


Der zweite Akt enthält zwei kurze und heftige Nummern, dazwischen eine Zigarettenpause (O sink hernieder...).

Das Gegenstück zu Wagners Rammeln in der Nacht wäre Verdis vorher entstandener Ballo in Maschera, aber italienisch, ohne Opium und nur minimalem Todesbezug.


@mississippirsol1576: "I was at this performance. It was magical. Kleiber and the Bayreuth orchestra were at their best. Wenkoff and Ligendza were a perfect couple. An electric performance."


Manchmal geht man aus einer Vorstellung anders raus, als man reingegangen ist oder kehrt nach Auslandsreisen verändert wieder heim. Vielleicht ist das mit Katharsis gemeint?

Chinon
10.01.2024, 02:08
Im Grunde gehört Wagners Tristan zur entarteten Kunst. Deshalb, weil alle Opernkonventionen über Bord geworfen wurden, um etwas völlig Neues und nie Dagewesenes zu schaffen. Dieses Werk ist sowohl innerhalb des 19. Jahrhunderts als im Schaffen Wagners eine an Wahnsinn grenzende Ausnahme.

Die ehrwürdigen Konzertmeister, Stimmführer und Professoren des Orchesters spielen, als hätte man ihnen Ecstasy oder eine Ladung Koks verabreicht.


https://www.youtube.com/watch?v=ZbdSmDmkcIc&ab_channel=Adagietto

Chinon
12.01.2024, 13:10
milesdavis: "J’adore l’Allemagne et les Allemands et je prends souvent leur défense ici car c’est un grand peuple avec une grande Culture, pas de soucis, mais pas dans le foot, désolé. Même si c’est un grand joueur, c’est vrai. Je leur pardonne l’invasion de 1870, 1914, 1939, mais la coupe du monde de 82... ça Jamais."

Für ihre grande Culture interessieren sich die Deutschen am wenigsten. Für die gibt's nur Amerikanisches und ansonsten geht's vor allem um's Ficken.


https://youtu.be/tRrEz-oYup8?t=6797

BRANGÄNENS STIMME
von der Zinne her

Einsam wachend
in der Nacht,
wem der Traum
der Liebe lacht,
hab der Einen
Ruf in acht,
die den Schläfern
Schlimmes ahnt,
bange zum
Erwachen mahnt.
Habet acht!
Habet acht!
Bald entweicht die Nacht.


"Höher als alle Vernunft" ist für Thomas Mann dieser Abschnitt gewesen. Den Boden der Rationalität zu verlassen, kann in der Kunst zu Ergebnissen führen, in denen die Essenz eines ganzen Jahrhunderts wenigstens teilweise zusammengefaßt wird.

Übertragen auf die Politik hat das früher oder später tödliche Folgen, wie schon bei Tristan und Isolde, die nicht wach werden wollen und Brangänes Warnruf ignorieren.

Chinon
12.01.2024, 19:46
Wagners Tristan ist in allem das krasse Gegenteil der italienischen Opernästhetik. Man würde erwarten, daß Verdi für das Werk seines großen Gegenspielers nur Abneigung und Verachtung übrig gehabt hat.

Weit gefehlt, anders als viele Deutsche, ausgenommen vielleicht Bismarck, erkannte er auch in seinen Gegnern und Inhalten, die seinen eigenen Prinzipien fundamental zuwiderlaufen, die Größe:


„Das Werk, das immer meine höchste Bewunderung erweckte, ist der ‚Tristan‘. Vor diesem gigantischen Bau erfasst mich jedesmal ein schauderndes Staunen, und noch jetzt will es mir unglaublich erscheinen, wie ein Mensch es konzipieren und verwirklichen konnte. Ich halte den zweiten Akt für eine der erhabensten Schöpfungen des Geistes, die jemals geschaffen wurde. Dieser zweite Akt ist wunderbar, wunderbar, unsagbar wunderbar.“


Clara Schumann über den Tristan: "Das ist doch das Widerwärtigste, was ich noch in meinem Leben gesehen und gehört. … Die Liebenden reißen sich förmlich das Herz aus dem Leibe, und die Musik versinnlicht das in den widerlichsten Klängen!"


Verdi hat recht, Clara Schumann aber auch, die aus ihrer beengten deutschen Sicht heraus nicht anders urteilen konnte.

Verdi dagegen war imstande, über seinen Schatten zu springen, woran man einen souveränen Menschen erkennen kann.

Ein Werk, das von völlig unerwarteter Seite derart geschätzt wird, sollte dort, wo es entstanden ist, wenigstens in groben Zügen bekannt sein.

MANFREDM
12.01.2024, 19:56
Wagners Tristan ist in allem das krasse Gegenteil der italienischen Opernästhetik. Man würde erwarten, daß Verdi für das Werk seines großen Gegenspielers nur Abneigung und Verachtung übrig gehabt hat.

Weit gefehlt, anders als viele Deutsche, ausgenommen vielleicht Bismarck, erkannte er auch in seinen Gegnern und Inhalten, die seinen eigenen Prinzipien fundamental zuwiderlaufen, die Größe:






Verdi hat recht, Clara Schumann aber auch, die aus ihrer beengten deutschen Sicht heraus nicht anders urteilen konnte.

Verdi dagegen war imstande, über seinen Schatten zu springen, woran man einen souveränen Menschen erkennen kann.

Ein Werk, das von völlig unerwarteter Seite derart geschätzt wird, sollte dort, wo es entstanden ist, wenigstens in groben Zügen bekannt sein.

Geschmack ist doch Ansichtssache. Verdi hat natürlich recht. Das gilt aber nicht für Klimperkasper wie Lindemann, Techno, Hipf-Hüpf und Rap.

Chinon
12.01.2024, 22:32
Tristan wäre eine hervorragende Gelegenheit, wahrzunehmen, daß es nicht ganz richtig ist, Wagner auf schweren Blechbläserklang zu reduzieren.

Das stimmt für viele Werke, am meisten den Ring des Nibelungen, auch Parsifal, aber das 1865 in München uraufgeführte Nicht-Drama, eigentlich eine Abfolge von Monologen, gehört in jeder Hinsicht zu den großen Ausnahmen.

Wo gäbe es in den drei Vorspielen den geringsten Wagner-Bombast?

Die Einstimmung auf das eineinhalb Stunden lange Nachtstück (Nocturne, Notturno) des zweiten Aktes:


Geigen, Celli, Holzbläser und danach raffiniert abschattierte Hörner aus der Ferne und im Piano, die den auf der Jagd befindlichen König Marke evozieren, danach wieder, ja, so etwas gibt es, und in diesem Stück dauernd, erotisch geladene Streicher: https://youtu.be/tRrEz-oYup8?t=4563

Die Passion des tödlich verletzten Selbstmörders Tristan kündigt sich an:


Hauptsächlich Streicher, sehr dezente Hörner, Holzbläser und zum Schluß ein einsam klagendes Englischhorn, das später immer auftaucht, wenn der blasende Hirte dem sterbenden Tristan die Nachricht schickt, daß das Schiff mit Isolde noch nicht zu sehen ist. https://youtu.be/tRrEz-oYup8?t=9218

wolleDD
13.01.2024, 00:01
Wer diese Werke singt, ist geadelt.

3. Akt, Ende


https://www.youtube.com/watch?v=OAEkTK6aKUM&feature=youtu.be


Der Text von Isoldes Verklärung ist eindeutig: Tristan lebt.
lt. "richard-wagner.org".

Weiß leider nicht ob ich das Werk mal im Ganzen, und im Opernhaus erleben kann.
Wolle.

Chinon
13.01.2024, 00:16
Wer diese Werke singt, ist geadelt.

Oder im Orchester spielt. Tristan ist das Urbild einer sinfonischen Oper, das für Richard Strauss in Salome und Elektra das stilistische Vorbild gewesen ist.

wolleDD
13.01.2024, 00:22
Oder im Orchester spielt. Tristan ist das Urbild einer sinfonischen Oper, das für Richard Strauss in Salome und Elektra das stilistische Vorbild gewesen ist.

Ja, sie gehören natürlich auch dazu.
Es sei mir verziehen, sie zu unterschlagen.

Ich höre weiter.
Wolle.

PS:
Darf man das?


https://www.youtube.com/watch?v=AXhc0AZrzFs&feature=youtu.be

Ich hoffe das es sich überhaupt jemand ansieht.

Chinon
13.01.2024, 00:25
Ja, sie gehören natürlich auch dazu.
Es sei mir verziehen, sie zu unterschlagen.

Alles ist verziehen, nur Desinteresse nicht.

Chinon
13.01.2024, 11:35
Souvenirs de Munich



https://www.youtube.com/watch?v=6G77cvcPA-s&ab_channel=azzapianist54


Souvenirs de Munich is a quadrille on themes from Wagner's Tristan and Isolde, for piano, four hands by Emmanuel Chabrier.

Chabrier's interest in Wagner dated from 1862, when as a study exercise he copied out the score of Tannhäuser. In early 1880 he requested time off from his ministry job to visit Munich that March with Duparc and other friends to go to a performance of Tristan und Isolde as it could only be seen there. The experience was a musical revelation for Chabrier.

Chinon
13.01.2024, 13:27
Johann Strauss hat aus Verdis Maskenball eine Quadrille gemacht. Karikiert zu werden gehörte schon im 19. Jahrhundert zum Preis der Berühmtheit.


https://www.youtube.com/watch?v=9IPumK99lYo&ab_channel=neuIlaryRheinKlange

Chinon
16.01.2024, 18:35
Bruno Bertez: "Orwell schreibt die Geschichte neu und löscht Erinnerungen. Die Deutschen sind verabscheuungswürdig in ihrer Unterwürfigkeit, und an sie sind wir gebunden."

Einer Nation gegenüber, den USA, im Staub zu kriechen, die sich auf allen Ebenen durch viehischen Brutalismus auszeichnet, statt sie wo immer möglich zu bespucken und zu verfluchen, ist ein Tiefpunkt menschlichen Verhaltens.


Ein Extrakt europäischer Raffinesse


https://www.youtube.com/watch?v=n-_CY5DMb9E&ab_channel=BayreutherFestspiele

Der Clou besteht darin, daß Wagner den Spannungsklang des Tristan-Akkords in einen Akkord weiterführt, der als Auflösung wirkt, obwohl es sich wieder um einen Spannungsklang handelt, Dominantseptakkord auf e, der eigentlich aufgelöst gehörte.

Wer Tristan nicht kennt, hat keine Vorstellung, welche Spannweite der Affekte zwischen Leben, Liebe, unerträglicher Krankheit und Tod sich nur mit Streichern darstellen lassen. Dieses Werk hat auch im Orchestergraben etwas Pornographisches, es ist eine wahre Orgie für Geiger.

Chinon
16.01.2024, 23:26
https://www.youtube.com/watch?v=QcE3kSX_y_c&ab_channel=RoyalOperaHouse

Chinon
18.01.2024, 23:57
Es gibt nichts Schöneres als Wiener Hörner (und französische Oboen).



https://www.youtube.com/watch?v=nifdzjIl8KI&ab_channel=PeterDorfmayr



Der Dorfmayer weiß, was gut ist. Im Hintergrund sieht man eine ECM Espresso-Maschine mit passender Mühle: https://youtu.be/usBG2TEywcQ?t=95

Es gibt nichts Schöneres und Besseres als Wiener Hörner, französische Oboen und italienischen Espresso.

Chinon
19.01.2024, 13:21
Dieser Abschnitt stellt nach vielen Ärgernissen und Bedrohungen den Durchbruch zu etwas Befreiendem dar:



https://www.youtube.com/watch?v=LfULNprlihM&ab_channel=WienerHornsolos

wolleDD
19.01.2024, 21:37
Ich konnte die Finger nicht von Wagner lassen.

Richard Wagner
Götterdämmerung - Siegfrieds Todmit dem Stummfilm von Fritz Lang.


https://www.youtube.com/watch?v=YF6M4g6xwGE&feature=youtu.be

Keine Wertung, ich höre nur zu.
Wolle.

Chinon
21.01.2024, 14:40
Zweieinhalb Minuten mit Europas Eleganz und Kultiviertheit, etwas, wofür Anglodemokraten nichts anderes empfinden als Ausrottungs- und Vernichtungshaß:


https://www.youtube.com/watch?v=qW0UyDfix8E&ab_channel=BIZZIStrumentiStori ciaTastiera

Chinon
23.01.2024, 13:59
https://www.youtube.com/watch?v=fJ8PGezvUKE&ab_channel=FrederickViner

Debussy’s relationship with Wagner was complicated. He no doubt drew much inspiration from the composer and held his operas in pretty high regard. But over time Debussy grew increasingly detached from and critical of Wagnerism; and nowhere is this best exemplified than in the 'Golliwogg’s Cakewalk', a work which openly satirises Wagner's famous 'Tristan und Isolde'...

Darauf muß man erst mal kommen, einen Negertanz mit Wagners Tristan zu verbinden!

Chinon
23.01.2024, 14:59
Authentischer Cake Walk


https://www.youtube.com/watch?v=LUlGj-BCvdM&ab_channel=WalterNelson

Daran merkt man oder sollte es wenigstens, wie wenig die entsetzliche Pop-, Rock- und Rap-Scheiße mit Freude zu tun hat, und es dort nur darum geht, Brutalismus- und Fick-Instinkten ein Ventil zu verschaffen.

Virtuel
24.01.2024, 00:25
Erinnerungen an Nurejew

Nureyev’s Waltz · von Jack Pescod


https://www.youtube.com/watch?v=UHitf-qqKvg

Chinon
25.01.2024, 01:42
Es gibt auch noch eine andere physische Ästhetik, als eine, die sich auf Arsch und Titten bezieht. Im vorliegenden Fall betrifft sie rechte Hand und rechten Arm, die in einer selten zu beobachtenden Eleganz und Geschmeidigkeit über die Saiten bewegt werden.



https://www.youtube.com/watch?v=69BRyqURbfg&ab_channel=hr-Sinfonieorchester%E2%80%93FrankfurtRadioSymphony


Wird irgendwo Deutschland erwähnt, denkt jeder als erstes an Hitler, im Stechschritt marschierende SS-Kompanien, nach Unten stürzende Stukas, das Unternehmen Barbarossa und natürlich Auschwitz.

Fast keiner weiß, daß Deutschland auch das Land der tollen Violinkonzerte ist.

Von Bach gibt es 3 (einschließlich Doppelkonzert), Mozart 4 (incl. Sinfonia Concertante), Beethoven 1, Schumann 1, Mendelssohn 1, Bruch 1, Brahms 1, Richard Strauss 1 (Heldenleben), Alban Berg 1.

Das wären 14 Violinkonzerte und jedes einzelne gehört in seiner Zeit zu den zentralen Werken.

Sjard
25.01.2024, 13:11
Camille Saint-Saens - Danse Macabre


https://www.youtube.com/watch?v=YyknBTm_YyM

Sjard
25.01.2024, 13:19
Gabriel Faure - Pavane


https://www.youtube.com/watch?v=HhiVuIRw4tM

Chinon
25.01.2024, 13:40
Seien wir ehrlich und geben zu, daß es in Bachs Violinkonzerten, so großartig sie sein mögen, keinen Mittelsatz gibt, der schöner ist als Antonio Vivaldis Venezianische Opernarie über gezupften Streichern.


https://www.youtube.com/watch?v=4cqhC_paryE&ab_channel=VoicesofMusic

Der vermeintlich altmodische Krempel von 1725 läßt uns wie auf einem Luftkissen über aller Erdenschwere und der Daseinsmisere schweben.

Bei Pop, Rock, Rap und dem Zeug Frank Farians habe ich den Eindruck, mit hämmernder Brutalität immer mehr in den Dreck und Schlamm des Amerikanismus gestampft zu werden.

Damit will ich niemandem zu nahe treten, nur meinen eigenen Eindruck formulieren.

Von Frank Farian & Co. wird mir american Fast Food serviert. Ich ziehe Europäisches wie den jüngsten Serviervorschlag der Faurissonistin Claire Langoulant vor.

https://twitter.com/monpapa2016/status/1750464773089562745

Chinon
25.01.2024, 17:22
Von Frank Farian & Co. wird mir american Fast Food serviert. Ich ziehe Europäisches wie den jüngsten Serviervorschlag der Faurissonistin Claire Langoulant vor. https://twitter.com/monpapa2016/status/1750464773089562745

Seezunge Sole Meunière von Starkoch Andreas Caminada (gaultmillau.ch) (https://www.gaultmillau.ch/rezepte/seezunge-sole-meuniere-von-starkoch-andreas-caminada-348958)

Chinon
26.01.2024, 19:47
Das pralle Leben, authentisch und nicht als Ergebnis synthetischer Manipulationen! Die spielen tatsächlich selbst, hampeln nicht nur rum und hoffen, daß das Playback nicht auffliegt. Solist und Orchester zahlen bar, Cash auf die Kralle!



https://www.youtube.com/watch?v=221kvXa2_AA&ab_channel=hr-Sinfonieorchester%E2%80%93FrankfurtRadioSymphony

Das E-Dur-Violinkonzert von Bach gilt heute zu Unrecht als sein zweites. Zum einen stellen die beiden erhaltenen Violinkonzerte nur einen Bruchteil dessen dar, was er tatsächlich in dieser Gattung komponiert hat. Und zum anderen ist das a-Moll-Konzert ohne Zweifel das spätere; es kann aufgrund seines modernen Stils erst um 1730 in Leipzig entstanden sein.

Das E-Dur-Konzert ist dagegen ein typisches Werk der Köthener Zeit (1717-1723), in der Bach bei Fürst Leopold von Anhalt-Köthen als Hofkapellmeister diente. Der erste Satz enthält in geradezu exemplarischer Form Merkmale des Vivaldistils: ein Orchestervorspiel, das mehrmals wiederkehrt und dabei verändert wird, ein sog. Ritornell, mit einem bestimmten harmonischen Aufbau; klare Dreiklangsmelodik und rauschende Sequenzen; einen figurativen Solopart.

Im Gegensatz zu Vivaldi jedoch verschränken sich bei Bach Solostimme und Orchester auf subtile Weise. Außerdem wird das Dreiklangsthema konsequent verarbeitet – über dichten, harmonisch reichen Mittelstimmen, die besonders im Mittelteil zur Geltung kommen. (Der Satz hat die Da-Capo-Form einer Opernarie.)

Der zweite Satz ist eine großangelegte Passacaglia. Über das Thema, das zu Beginn leise in den Bässen erklingt, entwickeln die hohen Streicher und die Solovioline im Dialog Variationen.

Die Form ist so frei gehandhabt, daß sie dem Solisten Gelegenheit zu atmosphärischen Episoden gibt, bevor das Thema wieder einsetzt. Das Finale ist für Bach ungewöhnlich einfach gebaut: ein simples Rondeau, dessen energisches Thema unverändert wiederkehrt, während die Soloepisoden immer virtuoser werden.

Violinkonzert E-Dur, BWV 1042 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz (kammermusikfuehrer.de) (https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/72)

Chinon
26.01.2024, 20:08
Der preisgekrönte Journalist Alex Newman beleuchtet einen UN-Bericht aus dem Jahr 2013, in dem es heißt, dass Fleisch, Huhn und die traditionelle Landwirtschaft „nicht nachhaltig“ seien und dass eine „große Propagandakampagne“ nötig sei, um die Menschen davon zu überzeugen, stattdessen Insekten zu essen.

„Also, wie sollen sie die Leute dazu bringen, Käfer zu essen? Nun ja, eine Kombination aus Propaganda, Indoktrinierung von Kindern und einem sehr, sehr großen Hunger ... Das Ziel, Leute, ist nicht, den Planeten zu retten. Es geht nicht um die globale Erwärmung. Das ist es Es geht nicht um nachhaltige Entwicklung. Es geht darum, die Menschheit zu versklaven.“

„Sie wollen kleine und mittlere Produzenten auslöschen, die Lebensmittelkontrolle in den Händen von Megakonzernen zentralisieren, die mit den Megaregierungen zusammenarbeiten. Sie wollen die Bevölkerung in die Megastädte verlagern und letztendlich diesen Great Reset und das, was sie nennen, herbeiführen.“ die neue Weltordnung."

https://twitter.com/i/status/1750485004193251366

Die Fans von Pop, Rock, Rap müßten von der Aussicht, Insekten und Laborfleisch zu essen, begeistert sein.

wolleDD
26.01.2024, 22:54
Da bleibe ich doch bei meinem Vivaldi, schon weil ich den Frühling spüre.
Im Herzen, nirgens anders.:D


https://www.youtube.com/watch?v=iNSiK-RElps&feature=youtu.be

Auch wenn ich mich der amerikanischen Pop-Musik nicht ganz verschließen kann, Grillen fress ich nicht. Nie.

Wolle.
... und die deutschlandvernichtenden Parteien wähle ich auch nicht. Nie.

wolleDD
26.01.2024, 23:45
Da hier sowieso keiner vorbei kommt, kann ich gleich noch einen Vivaldi nachschieben.
Aufgenommen in Warasdin, in Kroatien.

Antonio Vivaldi - Gloria in D Dur, RV 589


https://www.youtube.com/watch?v=2eWjQOdYzMQ&feature=youtu.be

Eine halbe Stunde Genuss.
Wolle.

Chinon
27.01.2024, 00:05
Auch wenn ich mich der amerikanischen Pop-Musik nicht ganz verschließen kann, Grillen fress ich nicht. Nie.

Du hast das Wichtigste vergessen, Plastikfleisch. :ja:

wolleDD
27.01.2024, 00:13
Du hast das Wichtigste vergessen, Plastikfleisch. :ja:

Stimmt, hatte ich vergessen.
Das kommt davon wenn man sich nur von Analogkäse ernährt.

Pardon, Klassische Musik fehlt.
Na, beim nächsten Mal.
Wolle.

PS:
Vivaldi, sag ich doch.
https://vivaldifoods.de/

Chinon
27.01.2024, 00:16
Stimmt, hatte ich vergessen.
Das kommt davon wenn man sich nur von Analogkäse ernährt.

Pardon, Klassische Musik fehlt.


Pop und Rock haben mit Musik ungefähr so viel zu tun wie aufblasbare Puppen mit Sex.

Irgendwann muß man sich entscheiden, Klassisches oder Synthetisches?

Chinon
27.01.2024, 14:34
Winter im traumhaft schönen Venedig. Die Untertitel zuzuschalten könnte interessant sein.



https://www.youtube.com/watch?v=ZPdk5GaIDjo&ab_channel=VoicesofMusic


Goethe hat aus Venedig ein paar Päckchen Kaffee nach Weimar geschickt, "damit sie dort wissen, was guter Kaffee ist".

Auch beim Espresso gibt es zwei Konfessionen, die norditalienische, mit Hang zu weniger stark gerösteten Bohnen und hellerem Kaffee, und die süditalienische, wo sie die dunklen und kräftigen Sorten bevorzugen, die einen Espresso ergeben, der an Zigarillos erinnern kann.

Chinon
28.01.2024, 13:42
Anglodemokratisches Kulturbewußtsein:


Klimaaktivisten werfen Suppe auf das Gemälde der Mona Lisa im Louvre.
https://twitter.com/i/status/1751538762687893894



Sachsen bittet nach alter französischer Weise zum Tanz


https://www.youtube.com/watch?v=V-s5nqZBCrw&ab_channel=sebastianbohrenVEVO



Aus nichts als Tönen baut Bach Kathedralen, die von den alles Europäische bis in den Tod hassenden Anglodemokraten zusammengebombt oder auf anderen Wegen, Demokratisierung, Amerikanisierung, Multikulti und Massenimmigration platt gemacht werden.


https://www.youtube.com/watch?v=BR1_FhZdUIM&ab_channel=sebastianbohrenVEVO

Chinon
29.01.2024, 12:13
Vivaldi, sag ich doch.
https://vivaldifoods.de/

Noch einmal so etwas, und ich beantrage Deine Sperre! Dieser Link grenzt wie die gebratene Gänseleber und Seezunge Claire Langoulants an Sadismus.

Chinon
29.01.2024, 13:56
Ich war's nicht!


Aus dem Pariser Restaurant La Tour d'Argent wurden Flaschen Luxuswein im Gesamtwert von mehr als 1,5 Millionen Euro gestohlen, berichtet Le Parisien

La Tour d-Argent ist berühmt für seine Ente.

Dabei handelt es sich um mehr als 80 Flaschen, darunter auch sehr seltene und sehr teure Marken wie Romanée-Conti. Das genaue Datum des Verschwindens des Weins ist nicht bekannt.

Laut einem von der Tageszeitung befragten Experten ist es sehr schwierig, die Flaschen zu verkaufen, da sie alle nummeriert sind, während Käufer dieser sehr teuren Marken immer eine Bestätigung der Herkunft des Weins verlangen. Allerdings schließt er nicht aus, dass Diebe auch im Ausland weniger anspruchsvolle Käufer finden könnten.

https://twitter.com/monpapa2016/status/1751932595401572808


Luxusweine entsprechen den Instrumenten Stradivaris und Guarneris. Sicher phantastisch, ob aber der Preis gerechtfertigt ist, und es nicht auch hervorragende Alternativen gibt, steht wieder auf einem anderen Blatt.

Chinon
29.01.2024, 17:46
Isabel Peralta: "Deutschland vor 1945/ Deutschland 80 Jahre später."

Was verbindet eine 22jährige Spanzacken-Tussi mit Deutschland? Nicht Mercedes, Porsche, BMW und Audi, diesen Herrn: https://pbs.twimg.com/media/GE8aZWoXMAASjhf?format=jpg&name=medium

Selbst wenn Daimler-Benz, Porsche & Co. längst untergegangen sind, werden dessen Werke noch weiterbestehen.

Chinon
29.01.2024, 21:29
Erzbischof Carlo Maria Viganò: "Wir müssen den Stolz auf unsere Zivilisation, unsere Kultur, unseren Glauben, unsere Fähigkeit, inmitten von Schwierigkeiten wieder aufzustehen, wiederentdecken, dank unseres Einfallsreichtums und unserer Hoffnung, dank derer wir nicht zulassen, dass uns die Zukunft von denen entrissen wird, die versuchen, unsere Gegenwart zu zerstören, nachdem sie unsere Vergangenheit ausgelöscht haben." https://www.thegatewaypundit.com/2024/01/archbishop-vigano-denounces-globalist-elites-coup-detat-national/

Aus Deutscher Sicht hieße das, einigermaßen zu wissen, worum es in Wagners Tristan und Meistersingern geht, zwei der wichtigsten Werke eines ganzen Jahrhunderts.

wolleDD
30.01.2024, 17:39
Noch einmal so etwas, und ich beantrage Deine Sperre! Dieser Link grenzt wie die gebratene Gänseleber und Seezunge Claire Langoulants an Sadismus.

Gnade, Gnade, habt Erbarmen.
Vivaldi rühre ich nicht mehr an.:D

Es gibt ja noch viel anderes zu hören.

Carl Orff - Fortune plango vulnera aus Carmina Burana


https://www.youtube.com/watch?v=1ad9fHAwpxg&feature=youtu.be

Der Chor in der gesamten Kantate ist schon gewaltig.

Leider hat der gute Herr Orff bei den jetzigen politischen Verhältnissen wenige Chancen in Deutschland aufgeführt zu werden.

Mir gefällts.
Wolle.

Chinon
30.01.2024, 18:11
Gnade, Gnade, habt Erbarmen.
Vivaldi rühre ich nicht mehr an.:D

Steht bei mir demnächst wieder auf dem Speiseplan, ein Rinderkäse, der den besten Sorten Frankreichs in nichts nachsteht: TALEGGIO DOP - VIVALDI KÄSE - Italienische Exzellenz in der Welt (vivaldifoods.de) (https://vivaldifoods.de/kaese/taleggio-dop/)



Mir gefällts.
Wolle.

Das ist das Wichtigste!

Chinon
01.02.2024, 12:07
E&R: "Hollywood und Krieg haben sich schon immer gut vertragen."

Für die Werke Richard Wagners gilt das sicher nicht, das wird vom Demokrattenabschaum nur unterstellt. Wo man eine Verbindung zum Krieg herstellen könnte, betrifft, wegen der Aggressivität, Beethoven und Verdi.

Chinon
01.02.2024, 13:13
Überträgt man Hans Sachs' Wahn-Monolog von Nürnberg auf die internationale Ebene, wird daraus ein fast schon Céline'sches Pamphlet gegen die anglodemokratische Kriegshetze eines Biden, Blinken, Macron, Scholz, Pistorius, einer Nuland und Strack-Zimmermann:




https://www.youtube.com/watch?v=ZWXtkGrPy2Y&ab_channel=InFernemLand

Wenn auch nur kurz, so taucht auch in diesem Video auf, daß Wagner wie sein Kollege Verdi ein Magier des orchestralen Geigenklangs gewesen ist.

Keiner hat kleinen Leuten, in dem Fall Handwerkern, die aktuell gegen die elitäre demokratische Gelddiktatur aufstehen, ein schöneres Denkmal gesetzt als der teutonische Nazi Richard Wagner mit seinen Meistersingern.


HANS SACHS

Wahn! Wahn! Überall Wahn!
Wohin ich forschend blick'
in Stadt- und Weltchronik,
den Grund mir aufzufinden,
warum gar bis aufs Blut
die Leut' sich quälen und schinden
in unnütz toller Wut!
Hat keiner Lohn noch Dank davon:
in Flucht geschlagen, wähnt er zu jagen.
Hört nicht sein eigen Schmerzgekreisch,
wenn er sich wühlt ins eig'ne Fleisch,
wähnt Lust sich zu erzeigen.
Wer gibt den Namen an?
‘s ist halt der alte Wahn,
ohn' den nichts mag geschehen,
‘s mag gehen oder stehen!


Wonach Hans Sachs sucht, den Grund, weshalb sich alle gegenseitig zerfleischen, sieht Laurent Guyénot in der (Satans-)Bibel. Und ich meine, er hat recht.

Chinon
01.02.2024, 21:16
Selbst die von allen Idioten immer mit einem nazistisch angehauchten Deutschnationalismus verbundene Schlußansprache Hans Sachs' enthält kein Silbe, die auf Kriegsbegeisterung schließen ließe. Die problematischen Zeilen, an denen sich die Demokratiedeppen regelmäßig aufzuhängen pflegen, wären folgende:


Habt Acht! Uns dräuen üble Streich:
zerfällt erst deutsches Volk und Reich,
in falscher wälscher Majestät
kein Fürst bald mehr sein Volk versteht,
und wälschen Dunst mit wälschem Tand
sie pflanzen uns in deutsches Land;
was deutsch und echt, wüsst keiner mehr,
lebt's nicht in deutscher Meister Ehr.


Liest man sie mit der Textgenauigkeit des literarischen Revisionisten Robert Faurisson, fällt sofort auf, daß Wagner Deutschland als von außen, Frankreich bedroht sieht ("Uns drohen üble Streich'") was historisch gesehen absolut korrekt ist.

Die Meistersinger wurden 1868 uraufgeführt, zwei Jahre später erklärte Frankreich wieder einmal den Krieg.

Wagner ist im völlig nachvollziehbaren nationalen Überschwang nur zu weit gegangen, indem er Welsches, Französisches und Italienisches, mit Dunst und Tand, krempelhaften Larifari gleichsetzt.

Das mag noch hingehen, wenn man auf industrielle Produktion abhebt, aber auf dem Feld der Kunst, wovon in der Schlußansprache die Rede ist, könnte nichts falscher sein.

Die in diesen beiden Ländern anzutreffende Substanz ist derart gehaltvoll, auch handwerklich solide, daß man sie als einigermaßen unvoreingenommener Mensch nur bewundern kann.

Hätte Wagner geschrieben "und Ami-Dunst mit Anglo-Tand sie pflanzen uns in deutsches Land", wäre er prophetisch gewesen wie Céline, Bardèche und Raspail und hätte schon 81 Jahre vor Gründung der OMF-BRD etwas gegen die Amerikanisierung getan.

wolleDD
03.02.2024, 23:43
Mutters Virtuosi - Saint-Georges: Violin Concerto No. 2, A Major: III. Rondeau


https://www.youtube.com/watch?v=teEWVFRHOeI&feature=youtu.be

Mal was Gestrichenes.

Frau Mutter mag ich nicht so, aber ein Rondo ist schon was feines.
Wolle.

Chinon
04.02.2024, 00:21
Frau Mutter mag ich nicht so, aber ein Rondo ist schon was feines.

Im Land des Komponisten nennt man die ganz besonders feinen Rondos échangisme.

wolleDD
04.02.2024, 00:25
Im Land des Komponisten nennt man die ganz besonders feinen Rondos échangisme.

Da schwing ich gerne mit.
Nur leider nicht mehr lange.

Gute Nacht.
Wolle.

PS:
Oh, Musik fehlt.

Chinon
04.02.2024, 14:17
https://twitter.com/i/status/1753046673343787241

Dem "cultural genocide" kann man sich anschließen oder entgegenstemmen. Ich ziehe letzteres vor, zu groß ist inzwischen mein Ekel vor allem Angloamerikanischen geworden.

Aus der Nazi-Oper Richard Wagners, die manches enthält, was sich heute noch als treffsichere Gesellschaftskritik übernehmen ließe. Knapp 80 Jahre vor dem IMT übernimmt Richard Wagner die Verteidigung der Erniedrigten und Beleidigten.

Pogners Ansprache beginnt jovial wie so manches, was die Italiener für Bariton komponiert haben.


Manchmal kommen auch russische Juden nicht an Nazi-Kunst vorbei. Das muß man auf sich wirken lassen wie den Wiener Juden Friedrich Schorr als Hans Sachs.

Das schöne Fest (Die Meistersinger von Nürnberg) - YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=RdOoATURVUw&ab_channel=AlexanderKipnis-Topic)

POGNER
Das schöne Fest, Johannistag,
Ihr wisst, begeh'n wir morgen.
Auf grüner Au', am Blumenhang,
bei Spiel und Tanz im Lustgelag,
an froher Brust geborgen,
vergessen seiner Sorgen,
ein jeder freut sich, wie er mag.
Die Singschul' ernst im Kirchenchor
die Meister selbst vertauschen;
mit Kling und Klang hinaus zum Tor
auf offne Wiese ziehn sie vor
bei hellen Festes Rauschen;
das Volk sie lassen lauschen
dem Freigesang mit Laienohr.
Zu einem Werb- und Wettgesang
gestellt sind Siegespreise,
und beide preist man weit und lang,
die Gabe wie die Weise.
Nun schuf mich Gott zum reichen Mann;
und gibt ein jeder, wie er kann,
so musste ich wohl sinnen,
was ich gäb' zu gewinnen,
dass ich nicht käm' zu Schand':
so hört denn, was ich fand.
In deutschen Landen viel gereist,
hat oft es mich verdrossen,
dass man den Bürger wenig preist,
ihn karg nennt und verschlossen.
An Höfen wie an nied'rer Statt
des bitt'ren Tadels ward ich satt,
dass nur auf Schacher und Geld
sein Merk' der Bürger stellt.
Dass wir im weiten deutschen Reich
die Kunst einzig noch pflegen,
dran dünkt ihnen wenig gelegen.
Doch wie uns das zur Ehre gereich',
und dass mit hohem Mut
wir schätzen, was schön und gut,
was wert die Kunst und was sie gilt,
das ward ich der Welt zu zeigen gewillt.
Drum hört, Meister, die Gab',
die als Preis bestimmt ich hab.
Dem Sieger, der im Kunstgesang
vor allem Volk den Preis errang
am Sankt-Johannis-Tag,
sei er, wer er auch mag,
dem geh' ich, ein Kunstgewogner,
von Nürnberg Veit Pogner,
mit all meinem Gut, wie's geh' und steh',
Eva, mein einzig Kind, zur Eh'.

Sjard
04.02.2024, 17:52
Winter im traumhaft schönen Venedig. Die Untertitel zuzuschalten könnte interessant sein.



https://www.youtube.com/watch?v=ZPdk5GaIDjo&ab_channel=VoicesofMusic


Goethe hat aus Venedig ein paar Päckchen Kaffee nach Weimar geschickt, "damit sie dort wissen, was guter Kaffee ist".

Auch beim Espresso gibt es zwei Konfessionen, die norditalienische, mit Hang zu weniger stark gerösteten Bohnen und hellerem Kaffee, und die süditalienische, wo sie die dunklen und kräftigen Sorten bevorzugen, die einen Espresso ergeben, der an Zigarillos erinnern kann.

Grün geht gerade leider nicht. Sehr schöne Interpretation. Mein Lieblingsstück von Vivaldi.

Chinon
05.02.2024, 11:34
Grün geht gerade leider nicht. Sehr schöne Interpretation. Mein Lieblingsstück von Vivaldi.

Kommentare wie deiner sind mir die liebsten.

wolleDD
07.02.2024, 16:50
Mal etwas Kirchenmusik, wenns recht ist.
Heute ist der 372. Todestag von Gregorio Allegri.:cool:

Miserere (Allegri) - King's College, Cambridge


https://www.youtube.com/watch?v=IX1zicNRLmY&feature=youtu.be

Schöner Chor.
Wolle.

Verrari
07.02.2024, 19:33
Ein Höhepunkt der klassischen Musik, Maurice Ravels "Bolero" mit der mexikanischen Dirigentin Alondra de la Parra:
https://youtu.be/cmNEvSFWftc

Coriolanus
09.02.2024, 04:10
Gemäß Ravel enthält der Bolero keine Musik. Und bei einer Interpretation von Toscanini geriet er in Rage: "Das Schwein hat zu schnell gespielt, das ist unverzeihlich! Das ist unglaublich! Das Stück ist ruiniert!“

Ein zu langsames Tempo hätte ihn sicher auch schwer beleidigt.

Von Satie gibt es ein hübsches Stück, die Sonatine bureaucratie, bei der er für den abschließenden Satz *Vivache* vorgibt.

wolleDD
09.02.2024, 22:38
Franz Anton Hoffmeister Violakonzert D-Dur - 1. und 2. Satz


https://www.youtube.com/watch?v=PfKBDA07p_c&feature=youtu.be

Bei Wiki steht:
Franz Anton Hoffmeister ist als einer der bemerkenswertesten, geschicktesten und produktivsten Komponisten gehobener, kunstvoller Unterhaltungsmusik seiner Zeit zu sehen.

Dem stimme ich zu. ;-)
Wolle.

Chinon
10.02.2024, 17:20
Können Geigen pheromonhaft lüstern klingen? In Wagners Tristan sicher, es gibt aber noch andere Beispiele, den langsamen Satz aus Mozarts Hoffmeister-Quartett: https://youtu.be/IR25x-_HLgk?t=607

Lüstern ist zu stark, ich weiß, wir haben es eher mit einer Anspielung zu tun, als daß, worum es geht, drastisch wie bei Wagner, Verdi und Richard Strauss in Töne gesetzt worden wäre.

Eichenlaub
10.02.2024, 17:32
bei Mozart fällt mir gleich die verzwickte Frage ein ….

war er Deutscher oder Österreicher?

btw … ich kenne die Antwort sehr gut! :)

Eichenlaub
10.02.2024, 17:33
Mal etwas Kirchenmusik, wenns recht ist.
Heute ist der 372. Todestag von Gregorio Allegri.:cool:

Miserere (Allegri) - King's College, Cambridge


https://www.youtube.com/watch?v=IX1zicNRLmY&feature=youtu.be

Schöner Chor.
Wolle.


s ist recht! :)

Chinon
10.02.2024, 17:39
bei Mozart fällt mir gleich die verzwickte Frage ein ….

war er Deutscher oder Österreicher?

btw … ich kenne die Antwort sehr gut! :)

Salzburg hat zu Bayern gehört, folglich war er Deutscher, der in Wien gelebt hat und beruflich gesehen Italiener gewesen ist. Seine größten Erfolge hat er im deutschen, jetzt tschechischen Prag gefeiert.

Eichenlaub
10.02.2024, 17:44
Salzburg hat zu Bayern gehört, folglich war er Deutscher ….


genauso ist auch meine Antwort!

:)

Chinon
10.02.2024, 17:51
genauso ist auch meine Antwort!

:)

Mozart ist ein sehr interessanter Fall. Die Deutschen könnten sagen, er war Deutscher und die Österreicher, daß er Österreicher gewesen ist. Dann kommt ein Italiener daher und sagt, nein, eigentlich war er einer von uns, und alle drei hätten recht.

Eichenlaub
10.02.2024, 17:55
Mozart ist ein sehr interessanter Fall. Die Deutschen könnten sagen, er war Deutscher und die Österreicher, daß er Österreicher gewesen ist. Dann kommt ein Italiener daher und sagt, nein, eigentlich war er einer von uns, und alle drei hätten recht.

ja, echt interessant! :)

Chinon
10.02.2024, 18:05
ja, echt interessant! :)

Solche Kommentare freuen mich am meisten. Darauf habe ich es abgesehen, Beiträge zu bringen, die interessant sind.

Chinon
10.02.2024, 21:08
Das sind die Folgen der angloamerikanischen Vertierung und Verschweinung:


Ein Gemälde von Claude Monet, das von Umweltaktivisten in Lyon mit Suppe übergossen wurde.
https://twitter.com/TF1Info/status/1756406294070591695/photo/1

wolleDD
10.02.2024, 21:47
Das sind die Folgen der angloamerikanischen Vertierung und Verschweinung:

Vertonung ist aber auch grausam:

https://www.youtube.com/watch?v=ISAqNVPjcNk&feature=youtu.be

Ich unterlasse es mal das gesamte Werk zu präsentieren.
Wolle.

wolleDD
10.02.2024, 22:05
Nun mal purer Gesang.
Kein Instrument verdirbt den Genuss. ;-)


https://www.youtube.com/watch?v=FAR-Q-zfkiw&feature=youtu.be

Michael Praetorius - In dulci jubilo

Wolle.
(In süßer Freude)

Chinon
11.02.2024, 13:47
Klänge einer besseren Welt



https://www.youtube.com/watch?v=c5NBimSuVOM&ab_channel=VOCES8

O salutaris Hostia,
Quae caeli pandis ostium:
Bella premunt hostilia,
Da robur, fer auxilium.

TRANSLATION
O saving Victim,
Who expandest the door of heaven,
Hostile armies press,
Give strength; bear aid.





https://www.youtube.com/watch?v=xXBLMbao2BA&ab_channel=VOCES8

Am 13. Februar 1945 ist über Sachsen der angloamerikanische Ausrottungs- und Vernichtungshaß hereingebrochen.

Chinon
13.02.2024, 01:09
Jan Caeyers und Rudolf Buchbinder über die Tempi Beethovens: https://youtu.be/JJbvCa2sgbU?t=2957

Die Metronomangaben legen den Charakter der Stücke fest und geben dem Interpreten dadurch eine enorme Interpretationshilfe. Wie Rudolf Buchbinder sehr richtig festgestellt hat, muß man sie als Orientierungsmarken verstehen, die aber nicht dazu gedacht sind, Instrumentalisten und Dirigenten zu versklaven.

Abweichungen von Beethovens Vorschriften können auch durch wenig geeignete Instrumente, moderne Klaviere, und Konzertsäle mit starkem Nachhall notwendig sein.

Chinon
13.02.2024, 14:02
Für Dresden



Die introviertierte und zurückhaltende Trauer des langsamen Satzes (ab 12:48) scheint mir angemessener zu sein als ein Dies Irae.


https://youtu.be/G6k67nIv-9E

Chinon
13.02.2024, 15:21
Jeune Nation: "Dresden sollte ein Symbol sein, denn sie war eine Stadt der Kunst und spiegelte eine Kultur der Lebensfreude wider, die sich diametral von dem Militarismus unterschied, der den Deutschen allgemein vorgeworfen wurde. Paradoxerweise war es diese Stadt, das "Elbflorenz", die sich dem Theater, der Musik, dem Porzellan und der Kunst verschrieben hatte, die die Angloamerikaner dem Erdboden gleichmachten, und zwar ohne jegliche militärische oder strategische Notwendigkeit, wie auch die meisten britischen und amerikanischen Beobachter einräumten."

Europäische Kunst und Kultur erweckt in zweibeinigen Scheißhaufen wie Roosevelt, Eisenhower und Churchill, der sogar Rom in eine Bomben- und Flammenhölle verwandeln wollte (Peter H. Nicoll), nicht etwa Bewunderung und appelliert an die restlichen Instinkte der Rücksichtnahme, sondern höchstens den dort, London, New York, Los Angeles und Washington üblichen, satanischen Ausrottungs- und Vernichtungshaß.

Chinon
14.02.2024, 13:33
Für Dresden

Das Adagio sostenuto der Hammerklaviersonate (16:40)



https://www.youtube.com/watch?v=7RXtbCl5tiY&ab_channel=Palaisdesbeaux-artsdeBruxelles

Pashchenko hält sich im ersten Satz nicht genau an die Metronomangaben Beethovens, das Tempo ist eine Idee langsamer. Wenn die Abweichungen von den Vorgaben des Komponisten nicht allzu massiv sind, bleibt der Charakter des Stückes trotzdem erhalten.

wolleDD
16.02.2024, 21:21
Franz Schubert - Streichquartet No. 14 'Der Tod und das Mädchen' arrangiert für Streichorchester


https://www.youtube.com/watch?v=I9QLqs1IY3w&feature=youtu.be

So ein Streichorchster hat schon was. Fast immer sanft und geschmeidig.
Wenn auch der Text alles anderes als geschmeidig ist.

Vorüber, ach, vorüber
Geh, wilder Knochenmann
Ich bin noch jung, geh, lieber
Und rühre mich nicht an.

:cool:
Wolle.

Chinon
16.02.2024, 21:36
Franz Schubert - Streichquartet No. 14 'Der Tod und das Mädchen'

Freut mich, daß Dir dieses wunderbare Streichquartett gefällt. Es gehört wie der dritte Akt aus Wagners Tristan im langsamen Satz zu den intensivsten Darstellungen der Todesnähe und insofern des Gequältseins. Zwei andere Beispiele wären Beethovens op. 95 und Mendelssohns Streichquartett No. 6 in gleicher Tonart.

wolleDD
16.02.2024, 21:51
Freut mich, daß Dir dieses wunderbare Streichquartett gefällt. Es gehört wie der dritte Akt aus Wagners Tristan im langsamen Satz zu den intensivsten Darstellungen der Todesnähe und insofern des Gequältseins. Zwei andere Beispiele wären Beethovens op. 95 und Mendelssohns Streichquartett No. 6 in gleicher Tonart.

Eigentlich komme ich aus der anderen Richtung, ich hatte vorher die 4 Xylophone in Saint-Saëns Todentanz gehört.
Auch ein Genuss.

2. Versuch, ohne 4 Xylophone.

Camille Saint-Saëns – Totentanz Op.40


https://www.youtube.com/watch?v=fnVzaOADbGI&feature=youtu.be

Es gibt viel zu hören.
Wolle.

Chinon
19.02.2024, 13:34
Ich habe den Verdacht, daß durch die jahrzehntelange Flutung Europas mit Hollywood-Scheiße viele nicht mehr in der Lage sind, authentisches und ehrliches Theater, auch Kino, von gefälschtem und erlogenem zu unterscheiden.

Am meisten authentisch wären aus meiner Sicht Shakespeare und Verdi. Wagner eher weniger, der im Ring des Nibelungen auf Special Effects fast schon im Stil Hollywoods setzt, um seine Stücke publikumswirksamer zu machen.

DonauDude
21.02.2024, 01:30
Was neues, aber im klassischen Stil:


Never Gonna Give You Up von Rick Astley

aber als Orgelchoral:


https://www.youtube.com/watch?v=HMWWAcEgpdA

Chinon
21.02.2024, 18:34
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Heiko Schrang greift das in einem nicht sonderlich ergiebigen Video ebenfalls auf:
Das Geheimnis der Weltstars | Heiko Schrang (youtube.com) (https://www.youtube.com/watch?v=sx1Iyoh25Q8&t=2254s&ab_channel=eingeSCHENKt.tv)


Ich bin sehr dafür, dieses Thema nicht übermäßig aufzublasen. Daß es schädlich sein soll, sich Beatles, Stones, Jimmy Hendrix und was weiß ich noch reinzuziehen, will mir nicht einleuchten.

Voraussetzung wäre allerdings, daß der Betreffende neben dem satanisch inspirierten Mist noch etwas anderes kennt, Bachs h-moll-Messe, seine Passionen, ein paar Kantaten, Mozarts Krönungsmesse, Beethovens Missa solemnis, das Requiem Verdis sowie ein paar Stellen aus Instrumentalwerken, die Christliches evozieren.

Damit, meine ich, sollte man gegen subkutane Einflüsse durch den angloamerikanischen Satanismus ausreichend immunisiert sein, und um mehr geht's doch gar nicht.

Chinon
23.02.2024, 15:05
E&R: "Das Pentagon will seinen Dritten Weltkrieg, der jedoch von den Europäern mit Geld und Toten bezahlt werden soll. Stattdessen soll das alte Europa, das immer weiter abkratzt, geopfert und erledigt werden."

Bei uns werden viele froh sein, wenn Europa endlich unter der Erde liegt, und der Amerikanismus nicht einmal mehr auf das kleinste Hindernis trifft.

wolleDD
23.02.2024, 19:40
Bei uns werden viele froh sein, wenn Europa endlich unter der Erde liegt, und der Amerikanismus nicht einmal mehr auf das kleinste Hindernis trifft.

Das Irre ist ja, sie kennen nicht mal was sie da beerdigen.
Sie haben Null-Ahnung von europäischer Kultur in seiner ganzen Breite, es interessiert sie auch nicht.

Kenne ich leider auch aus der eigenen Familie.

Hauptsache was zum Kiffen.
Wolle.

PS:
Oh, Musik fehlt. Kommt aber noch.:cool:

wolleDD
23.02.2024, 22:04
Franz Schubert - Jonas Kaufmann "Des Baches Wiegenlied"


https://www.youtube.com/watch?v=c_pdW9p3Yb4&feature=youtu.be

Sonst bin ich eigentlich eher ein Freund der instrumentalen Klassik, die Stimme ist aber schon ein Genuss.
Da gibt es ja auch noch "Der Feierabend".

Alles sehr hörenswert.
Wolle.

Chinon
24.02.2024, 10:59
Das Irre ist ja, sie kennen nicht mal was sie da beerdigen.
Sie haben Null-Ahnung von europäischer Kultur in seiner ganzen Breite, es interessiert sie auch nicht.

Noch weniger Ahnung haben sie von ihrer Höhe und Tiefe!


Kenne ich leider auch aus der eigenen Familie. Hauptsache was zum Kiffen.

Es ist traurig. Vor allem deshalb, weil mit der Ignoranz auch der Amerikanismus übernommen wird und mit ihm dann auch der Geist der Unterwerfung.

Letzteres ist aus meiner Sicht das mit Abstand Wichtigste. Nachdem das Christentum die Deutschen zu rückgratlosen Kriechern gemacht hat, läuft das gleiche Programm seit 1955 mit dem Amerikanismus.

Sobald man Weihrauch und Phrasennebel verdampfen läßt, stellt man fest, daß es immer nur darum geht, das Volk fügsam zu halten.

Chinon
24.02.2024, 14:02
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Satanistisches gibt's auch in der Klassik. Die Walpurgisnacht aus Goethes Faust, Don Giovannis Höllenfahrt oder schwarze Messe (Sabbat-Nacht) aus Berlioz' Sinfonie fantastique wären Beispiele.

In Verdis Otello bekennt sich der Intrigant und Verleumder Jago zum Fürsten der Finsternis.



https://www.youtube.com/watch?v=c58kJXdiG5M&ab_channel=alessandroschaunard

Vanne! la tua meta già vedo.
Ti spinge il tuo dimone
e il tuo dimon son io,
e me trascina il mio,
nel quale io credo
inesorato Iddio:
(allontanandosi dal verone senza più guardar Cassio
che sarà scomparso fra gli alberi)
Credo in un Dio crudel
che m’ha creato simile a sè,
e che nell’ira io nomo.
Dalla viltà d’un germe
o d’un atòmo vile son nato.
Son scellerato perchè son uomo,
e sento il fango originario in me.
Sì! quest’è la mia fè!
Credo con fermo cuor,
siccome crede la vedovella al tempio,
che il mal ch’io penso
che da me procede
per mio destino adempio.
Credo che il giusto è un istrion beffardo
e nel viso e nel cuor;
che tutto è in lui bugiardo,
lagrima, bacio, sguardo,
sacrificio ed onor.
E credo l’uom gioco d’iniqua sorte
dal germe della culla
al verme dell’avel.
Vien dopo tanta irrision la Morte.
E poi?... e poi?
La Morte è il Nulla,
è vecchia fola il Ciel.

Deutsch

Geh! Dein Ende seh ich schon!
Dich treibt dein Dämon,
und dein Dämon bin ich!
Und mich reißt der meine fort,
an den ich glaube
als unerbittlichen Gott!
(verlässt die Terrasse, ohne weiter auf Cassio zu achten,
der zwischen den Bäumen verschwindet)
Ich glaube an einen grausamen Gott,
der mich nach seinem Bilde erschuf,
und den ich im Zorn nenne!
Aus der Niedrigkeit eines Keims
oder Atoms bin ich in Niedrigkeit geboren!
Ich bin ein Bösewicht, weil ich ein Mensch bin,
und fühle den Schlamm meines Ursprungs in mir!
Ja! Das ist mein Glaube!
Ich glaube mit festem Herzen,
so wie die Witwe im Tempel,
dass ich das Böse, das ich denke,
das von mir ausgeht,
als mein Schicksal erfülle!
Ich glaube, dass der Gerechte ein höhnischer
Komödiant ist, im Antlitz wie im Herzen,
dass alles an ihm Lüge ist:
Tränen, Küsse, freundliche Blicke, Opfermut und Ehre!
Und ich glaube, dass der Mensch das Spielzeug
eines bösen Schicksals ist,
vom Keim in seiner Wiege
bis zum Wurm in seinem Grab.
Auf all diesen Spott folgt der Tod.
Und dann? Und dann?
Der Tod ist das Nichts!
Das Jenseits ist ein altes Märchen!


Anders als bei allem Angloamerikanischen hängt es bei Verdi nicht ausschließlich auf die satanistische Seite. Das Gegenstück zu Jagos demokratischem Credo wäre Desdemonas Ave Maria aus dem vierten Akt.

Zu riechen, was einem entgegenkommt, werden Mächte der Finsternis evoziert oder ihr Gegenteil, meinetwegen auch im christlichen Gewande, kann helfen, zu erkennen, was man jeweils vor sich hat, so daß man in den Stand gesetzt wird, sich für das eine oder andere zu entscheiden; aber deshalb, weil man es selbst gewählt hat und nicht einfach nur von Amerikanismus und Konformitätsdruck auf die Seite der Finsternis geschoben worden ist.


Diese drei erbitten Hilfe von Oben, nicht wie Jago von Unten: https://youtu.be/26ufQwUQeAE?t=389

Chinon
27.02.2024, 22:28
Wenige Augenblicke nach seinem Credo deckt Jago die Karten auf:


"Aiuta, aiuta Satana il mio cimento!" Hilf, hilf, Satan, bei meinem Plan.

Der eigentliche Gegner des Satanisten Jago ist weniger Otello, eher Desdemona. Sie stellt dar, was sich Verdi als Gegenteil einer den Mächten der Finsternis zugewandten Mentalität vorgestellt hat.

Nach dem große Duett des ersten Akts ("Gia nella notte densa") hat sie hier ihren ersten großen Auftritt (17:00); die Regie Franco Zeffirellis sollte jetzt keine Rolle spielen, es geht alleine um Shakespeare, Boito und Verdi:



https://www.youtube.com/watch?v=71bgfGCFook&t=473s&ab_channel=Isappin

Verdi läßt Desdemona eine Phrase lyrischer und schöner als die andere singen. Gleichzeitig gibt er ihr durch parallel laufende Geigen ein orchestrales Parfum mit auf den Weg.

So einfach das ist, wenn das ein dramatisches Genie macht, entsteht daraus etwas sehr Intensives, vorausgesetzt, es sitzen hervorragende Geiger im Orchestergraben.

Chinon
28.02.2024, 11:30
OTELLO
Si, pel ciel marmoreo giuro!
Per le attorte folgori!
Per la Morte e per l’oscuro mar sterminator!
D’ira e d’impeto tremendo
presto fia che sfolgori
Questa man ch’io levo e stendo!

JAGO
Non v'alzate ancor!
Testimon è il Sol ch'io miro,
che m'irradia e inanima
l'ampia terra e il vasto spiro
del Creato inter,
che ad Otello io sacro ardenti,
core, braccio ed anima
s'anco ad opere cruenti
s'armi il suo voler!

JAGO e OTELLO
Sì, pel ciel marmoreo giuro!
Per le attorte folgori!
Per la Morte e per l'oscuro mar sterminator!
D'ira e d'impeto tremendo presto fia
che sfolgori questa man ch'io levo e stendo!
Dio vendicator!

Deutsch

OTELLO
Ja, beim marmornen Himmel schwöre ich!
Bei den furchtbaren Blitzen!
Beim Tod und bei der dunklen Vernichtersee!
Von Zorn und furchtbarer Wucht
Wird sie bald hervorbrechen
Diese Hand, die ich erhebe und ausbreite!

JAGO
Erhebt euch noch nicht!
Zeuge ist die Sonne, auf die ich ziele
Die mich bestrahlt, und leblos
Die weite Erde und der weite Atem
Der Schöpfung dazwischen,
Den ich Othello inbrünstig heilige,
Herz, Arm und Seele
Wenn auch zu blutigen Taten sein Wille
Sein Wille ist gewappnet!

JAGO und OTELLO
Ja, beim Marmorhimmel schwöre ich!
Bei den furchtbaren Blitzen!
Beim Tod und beim dunklen Vernichtermeer!
Von Zorn und furchtbarer Wucht wird bald sein
Dass diese Hand, die ich erhebe und strecke, hervorbrechen möge!
Gott, der Rächer!

Jago und Otello beschwören welche Gottheit? Jehova, den Mord- und Rachegott der Bibel, des Alten Testaments.

Dieses abgründige Ende des Zweiten Akts stimmt das Publikum darauf ein, daß Otello, der aufgrund rasender, aber unbegründeter Eifersucht die Kontrolle über sich verliert, Desdemona umbringen wird.

Jago hat ihm eingeredet, Desdemona hätte ein Verhältnis mit Cassio und diesen Vorwurf per Beweisfälschung belegt. Man könnte jetzt, ausgehend von Jago und Jehova eine Verbindung zum IMT herstellen.

Verdi hat einmal geschrieben, Desdemona sei im Grunde ein Schaf, also blöd, naiv und an der falschen Stelle empathisch wie die Deutschen.


Ab 30:29, Otello schreit nach Blut: https://youtu.be/71bgfGCFook?t=1829

Olliver
28.02.2024, 11:49
Franz Schubert - Jonas Kaufmann "Des Baches Wiegenlied"


https://www.youtube.com/watch?v=c_pdW9p3Yb4&feature=youtu.be

Sonst bin ich eigentlich eher ein Freund der instrumentalen Klassik, die Stimme ist aber schon ein Genuss.
Da gibt es ja auch noch "Der Feierabend".

Alles sehr hörenswert.
Wolle.

:gp:


https://www.youtube.com/watch?v=xlDTCQPxQ20
Vergleiche bitte die Leichtigkeit und Obertöne!
;)

Olliver
28.02.2024, 11:54
Göttlich!




https://www.youtube.com/watch?v=p5mmckLp4Lw

wolleDD
28.02.2024, 14:30
:gp:


https://www.youtube.com/watch?v=xlDTCQPxQ20
Vergleiche bitte die Leichtigkeit und Obertöne!
;)


Ist interessant die beiden nebeneinander, und Zeile für Zeile zu hören.

Gut sind beide.
Wolle.

PS:
Musik kommt später.

Olliver
28.02.2024, 15:07
Ist interessant die beiden nebeneinander, und Zeile für Zeile zu hören.

Gut sind beide.
Wolle.

PS:
Musik kommt später.

Zweilfellos,
aber die Verkrampfung vom ersten ist unverkennbar.

4 Stunden Ausbildung bei mir,
und er wäre locker!
;)

Chinon
29.02.2024, 15:12
Von einem deutschen Tenor darf man erwarten, daß er Schubert, Schumann, Brahms, Wagner und Richard Strauss bewältigt. Wenn aber einer auch noch im italienischen Fach derart Umwerfendes zustande bringt, daß selbst die in diesem Punkt sehr chauvinistischen Italiener nicht mehr anders können, als zu applaudieren, haben wir es mit einem Jahrhundert-Sänger zu tun.


Da strahlt und schwebt der Ton wie bei den besten Stradivari- und Guarneri-Geigen

Besser kann man Rossinis Jovialität kaum rüberbringen als in dieser Münchner Vorstellung.


https://www.youtube.com/watch?v=vNqDzPMglXU&ab_channel=LohengrinO



https://www.youtube.com/watch?v=LYk9RRGLMfI&ab_channel=BegGva

Chinon
29.02.2024, 22:27
Man kann, wenn man nur will, nach Herzenslust an Rossinis Barbiere herumnörgeln und sehr effektvoll Mozart ins Feld führen oder auch, warum denn nicht, Richard Wagner.

Eines muß man dieser Oper aber konzedieren, einen starken Zug zur Jovialität, die mir in jedem Fall sympathischer ist als die angloamerikanische Brutalität, egal, in welcher Form sie mir entgegenkommt.

Chinon
02.03.2024, 00:18
Das erste der beiden oben verlinkten Videos ist leider unvollständig. Der Anfang des Duetts Figaro-Almaviva fehlt.


"Strahlt auf mich der Blitz des Goldes", (4:50)


https://youtu.be/c8oSc-2PPc4?t=294

@michaelbeecham7853: "It's incredible how masterly Wunderlich changes the very quality of German pronunciation so that the feeling of extreme discomfort which always arises during performance of Italian operas in German almost disappears."


Der bis in die Haarspitzen in der deutschen Tradition, Beethoven, Schubert, Brahms und Wagner steckende Joseph Keilberth, gestorben während einer Vorstellung des Tristan, dirigiert Rossinis Barbier wie es ein Italiener nicht besser könnte.

wolleDD
02.03.2024, 00:50
Ohne die vorherigen musikalischen Genüsse zu übergehen, will ich ich doch mal wieder etwas Intstrumentales einfügen.


https://www.youtube.com/watch?v=L0JqWz-eF6w&feature=youtu.be

Johann Pachelbel hatte 2023 seinen 317 Todestag.

Gute Musik kann es nie genug geben.:cool:
Wolle.

Chinon
02.03.2024, 13:39
Storymakers: "1. März. Das Reichspropagandaministerium wäre entzückt darüber, wie das ZDF Kinder für die deutsche Tötungsmaschinerie begeistert. Frage: habt Ihr noch alle Tassen im Schrank?" https://twitter.com/i/status/1763508244071260267

Dr. Markus Krall: "Das ist mit das widerlichste, was uns seit langem serviert wurde. Selbst nach den totalitär-propagandistischen Maßstäben des verrroteten Staatsfunks, diesem Kadaver ausgewogener Berichterstattung, ein neuer Tiefpunkt der Menschenverachtung. Passende Vergleiche mit der Kriegshetze anderer Regime verbieten sich, weil man sonst bald nicht mehr weiß, was dann eigentlich verharmlost wird und von wem." https://twitter.com/Markus_Krall/status/1763576035839250679

So altmodisch und lächerlich in der Inszenierung kann etwas gar nicht sein, daß ich es der angloamerikanischen Kriegs- und (Völker-)Mordverherrlichung nicht vorziehen würde.

Chinon
02.03.2024, 14:29
Haydn, Paukenmesse“, Missa in Tempore Belli


https://www.youtube.com/watch?v=TeZMBMDyjc8&ab_channel=SonorumConcentusHay dn%26Schubert

Haydn komponierte diese Messe im August 1796 in Eisenstadt, zur Zeit der allgemeinen Mobilmachung Österreichs für den Krieg.

Vier Jahre nach dem europäischen Krieg, der auf die Französische Revolution folgte, schlugen sich die österreichischen Truppen gegen die Franzosen in Italien und Deutschland schlecht, und Österreich fürchtete eine Invasion.

Die unruhige Stimmung seiner Zeit spiegelt sich in Haydns kraftvoller Integration von Verweisen auf die Schlacht in den Sätzen Benedictus und Agnus Dei wider.

Die Messe wurde am 26. Dezember 1796 in der Piaristenkirche Maria Treu in Wien uraufgeführt.
Das Kyrie beginnt wie eine Sinfonie in Sonatenform, mit einer langsamen Einleitung, bevor es zum Hauptthema übergeht.

Dem "Kyrie Eleison" (Herr, erbarme dich) wird mehr Bedeutung beigemessen - das "Christe Eleison" nimmt nur vier Takte ein.

Das Gloria ist eine kleine Chorsinfonie in der Form Vivace-Adagio-Allegro (Schnell-Langsam-Schnell). Besonders schön ist die lyrische und tief empfundene Cello- und Baritonstimme im Mittelteil, der mit "Qui tollis peccata mundi" beginnt.

Das Credo ist in Abschnitte unterteilt, die im Allgemeinen den Text widerspiegeln, jedoch mit Haydns üblichem übergeordneten Sinn für Struktur. Zu Beginn, wenn jede Stimme mit einem freudigen und rhythmischen Thema einsetzt, übernimmt sie eine andere Zeile des Textes.

Das Crucifixus ist im Dreiertakt gesetzt. In der letzten Zeile beginnt eine verkürzte Fuge, die jedoch in der Mitte durch eine ausgefeilte Coda unter Verwendung des Solistenquartetts unterbrochen wird, wobei der Chor antiphonal einsetzt.

Das Sanctus beginnt langsam, steigert sich aber auf dem Text "Pleni sunt coeli" zu einem eher bedrohlichen Forte, bevor es in ein kurzes, vornehmeres "Hosanna in Excelsis" übergeht.

Das In Tempore Belli taucht erstmals im Benedictus auf. Es besteht zumeist aus kurzen, nervösen Phrasen für das Solo-Quartett, wobei die drei unteren Stimmen unter der Sopranmelodie losgelöste Noten singen, die an Pizzicato-Streicher erinnern.

Das Gefühl der Beklemmung und Vorahnung setzt sich mit bedrohlichen Trommelschlägen und Bläserfanfaren im Agnus Dei fort, das mit Paukenschlägen in Moll (daher der deutsche Spitzname Paukenmesse) beginnt, vielleicht das Schicksal selbst, das scheinbar aus der Tiefe anklopft.

Dies ist ein Vorgeschmack auf das von Paukenschlägen katalysierte Drama des Agnus Dei in Beethovens Missa Solemnis. Die Musik erhellt sich mit Trompetenfanfaren und endet mit einer fast tänzerischen Bitte und Feier des Friedens, "Dona nobis pacem" (Gib uns Frieden).


Passend zum italienischen und opernhaften Stil der Klassiker wurde diese herrliche Messe in der Mailänder Scala aufgenommen.

So schön und auch human uns in den Messvertonungen Haydns das Christentum entgegenkommt, das hat nichts mit der Bibel zu tun.

Chinon
02.03.2024, 16:14
Valérie Bugault: "US-Außenminister Lloyd Austin, Wenn die Ukraine fällt, haben die NATO-Streitkräfte keine andere Wahl, als eine direkte Konfrontation (d.h. einen Krieg auszulösen) mit Russland einzugehen." Deutlicher kann man sich nicht ausdrücken. https://t.me/valeriebugault/48808


Auch wir leben wieder in Zeiten des Krieges.

Im Agnus Dei (32:38) der Paukenmesse betet der Chor stellvertretend für die Bevölkerung Wiens zu Gott, während langsam und unerbittlich die demokratischen Soldaten Napoleons heranrücken, dargestellt durch Pauken und Trompeten.

Haydn verbindet Schlagzeug mit Militär, Krieg und Tod. Unter diesem Aspekt sollte man gelegentlich Pop, Rock und Rap auf sich wirken lassen. Selbst wenn eine Beziehung zu Krieg und Tod an den Haaren herbeigezogen wäre, handelt es sich in jedem Fall um Brutalismus, den man mögen kann oder auch nicht.

wolleDD
02.03.2024, 22:42
Nach meinem Ausritt in die Rap-Abteilung brauche ich wieder was erbauliches.

W. A. Mozart: "Requiem" d-moll KV 626 2. Kyrie


https://www.youtube.com/watch?v=8FCKcyGmuPQ&feature=youtu.be

Ahhh, das tut gut.
Wolle.

Ruprecht
02.03.2024, 23:56
Als ich geschäftlich noch aktiver sein musste, mit dem entsprechenden Stress, hörte ich im Auto MDR-Figaro um etwas runterzukommen.
Heute lasse ich Hörbücher laufen, entspannt mich auch.

wolleDD
03.03.2024, 00:04
Als ich geschäftlich noch aktiver sein musste, mit dem entsprechenden Stress, hörte ich im Auto MDR-Figaro um etwas runterzukommen.
Heute lasse ich Hörbücher laufen, entspannt mich auch.

Im Auto habe ich leider kein DAB, da bin ich auf die analogen Sender angewiesen.

Ich muss aber zugeben, das ich da lieber (etwas schneller) fahre, als Musik höre.
Wolle.

Kikumon
03.03.2024, 00:05
Als ich geschäftlich noch aktiver sein musste, mit dem entsprechenden Stress, hörte ich im Auto MDR-Figaro um etwas runterzukommen.
Heute lasse ich Hörbücher laufen, entspannt mich auch.

In New York bin ich viel ins Konzert gegangen. Oft hat Leonard Bernstein dirigiert. Oper und Musicals habe ich auch oft besucht. Madame Butterfly sah ich zweimal. Das 2. Mal mit Grace Bumbry, einer schwarzen Opernsängerin. Das mutete seltsam an. Auch Carmen habe ich zweimal gehört.

Porgy and Bess gab es auf dem Campus der Columbia University in New York.

Später habe ich plötzlich Platzangst und Höhenangst entwickelt, so dass ich nicht mehr musikalisch "unterwegs" bin.

wolleDD
03.03.2024, 00:23
In New York bin ich viel ins Konzert gegangen. Oft hat Leonard Bernstein dirigiert. Oper und Musicals habe ich auch oft besucht. Madame Butterfly sah ich zweimal. Das 2. Mal mit Grace Bumbry, einer schwarzen Opernsängerin. Das mutete seltsam an. Auch Carmen habe ich zweimal gehört.

Porgy and Bess gab es auf dem Campus der Columbia University in New York.

Später habe ich plötzlich Platzangst und Höhenangst entwickelt, so dass ich nicht mehr musikalisch "unterwegs" bin.

Ja die Höhe ist schon beachtlich.
Hier Hamburg, letztes Jahr.

https://s20.directupload.net/images/240303/rh2wc9tr.jpg (https://www.directupload.net)

Wer Genuss will, muss Opfer bringen.
Wolle.

Chinon
03.03.2024, 14:13
Der Krieg kommt, (2:09:40)



https://youtu.be/MI8V78mPsMA


Verdi wählt für die Darstellung eines Schlachtengemetzels die Fugenform.

MacBeth, der König Duncan ermordet hat, um König von Schottland zu werden, danach, zur Sicherung der Macht, auch seinen alten Freund Banquo, bekommt Besuch von einer Befreiungsarmee.

Hat natürlich überhaupt nichts mit unseren Zeiten zu tun, demokratischen Staats- und Regierungschefs, die über Wahlbetrug und nicht nur eine Leiche den Weg zur Macht beschritten haben.

Auch das steht im Libretto zu Verdis MacBeth: "Pien di misfatti è il calle della potenza."

Chinon
06.03.2024, 13:53
Passend zum italienischen und opernhaften Stil der Klassiker wurde diese herrliche Messe in der Mailänder Scala aufgenommen. So schön und auch human uns in den Messvertonungen Haydns das Christentum entgegenkommt, das hat nichts mit der Bibel zu tun. Haydn HobXXII 9 „Paukenmesse“ Missa in Tempore Belli Pablo Heras-Casado - YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=TeZMBMDyjc8&ab_channel=SonorumConcentusHaydn%26Schubert)

Das beginnt schon mit den ersten Takten des Kyrie. Haydn stellt sich nicht auf einen Altar oder gar eine Predigerkanzel. Er kommt uns wie ein Nachbar auf gleicher Ebene entgegen und spricht in österreichisch-bayrischer Färbung.

Im Benedictus führt uns Haydn nach Sizilien. Wenn sich dieser opernhafte Abschnitt am Ende nach Dur wendet, erhält er etwas Ländlerhaftes oder könnte aus einem Menuett gezogen worden sein.

Das Beste kommt zum Schluß, dem "Dona nobis Pacem". Haydn bittet nicht unterwürfig um Frieden, er überreicht männlich gradlinig und aufrecht stehend an Gott den Herrn eine Forderung, von der er natürlich weiß, daß sie nicht erfüllt werden wird, selbst wenn sie noch so berechtigt sein mag.

Die populistischen Abschnitte kontrastiert Haydn mit Nummern, etwa dem Credo, in denen die Bach'sche Polyphonie, der Leipziger Kirchenstil, ins Klassische und Süddeutsch-Österreichische transplantiert wird.

Chinon
07.03.2024, 13:50
"Der Historiker Adnan Rashid prangert den israelischen Völkermord an."

Adnan Rachid führt ihn sachlich völlig richtig auf die Bibel zurück, die ich für derart satanisch halte, daß man der Menschheit einen großen Dienst erwiesen hätte, wäre dieses Buch vor 2.000 Jahren verbrannt worden.

Ich halte das Christentum mit Rabbi Marcus Eli Ravage, Louis-Ferdinand Céline und Dr. Laurent Guyénot inzwischen für einen, wie Karl Kraus in anderen Zusammenhängen so oft gesagt hat, jüdischen Schwindel.

Bei Josef Haydns überragend schöner, kunstvoller und zugleich verständlicher Paukenmesse handelt es sich trotz der christlichen Bezüge garantiert nicht um einen Schwindel, so wenig wie bei Petersplatz, Petersdom oder der Notre Dame.

Aufgrund ihrer inhaltlichen Substanz wachsen Europas Werke aus einem mit christlicher Scheiße gedüngten Boden in ungeahnte Höhen empor.

Nichtsdestoweniger sollte man imstande sein, zwischen tierischen Exkrementen und, sagen wir, Reben zu unterscheiden, die einen Wein ergeben, für den pro Flasche vier-, manchmal fünfstellige Preise bezahlt werden.

Chinon
07.03.2024, 16:14
Bei Josef Haydns überragend schöner, kunstvoller und zugleich verständlicher Paukenmesse handelt es sich trotz der christlichen Bezüge garantiert nicht um einen Schwindel, so wenig wie bei Petersplatz, Petersdom oder der Notre Dame. Aufgrund ihrer inhaltlichen Substanz wachsen Europas Werke aus einem mit christlicher Scheiße gedüngten Boden in ungeahnte Höhen empor.

Es gibt eine kulturelle Größe, die alle Vorbehalte zusammenschrumpfen läßt. Leonard Bernstein hat das gewußt und auch danach gehandelt.


Aus der Basilika Ottobeuren


https://www.youtube.com/watch?v=pvLOrTbEl2k&ab_channel=SPT

Chinon
07.03.2024, 22:37
Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, erklärt: „Wenn ich ins Weiße Haus zurückkehre, werden die Vereinigten Staaten zu 100 % an der Seite Israels stehen, ohne zu zögern, ohne Ausreden.“ Trump verspricht, im Nahen Osten Krieg zu führen für „Gottes auserwähltes Volk“. https://twitter.com/rifain_nouvelle/status/1765597209951654223

Die Christen hängen unweigerlich mit drin. Durch ihre Verbindung mit dem Alten Testament, Tenach, um genau zu sein, haben sie keinerlei Möglichkeit, aus dieser Höllenfahrt noch auszusteigen.

Nur Europas Kunst hat es geschafft, den biblischen Satanismus zu transzendieren.


https://www.youtube.com/watch?v=RuSrH4Vddn8&ab_channel=Antigona

Chinon
09.03.2024, 12:00
Im Requiem Verdis findet die Brutalität des biblischen Satans-Gottes, der alles niederschlägt und zerbombt, was ihm im Weg steht, um sich herum nur Angst und Schrecken verbreitet, ihren Niederschlag:


https://www.youtube.com/watch?v=KkssNMI_niE&ab_channel=arlesgs

Chinon
09.03.2024, 14:02
Gustav Gründgens: „Wir müssen das Publikum zu uns heraufholen und nicht zu ihm hinabsteigen."

Haydn praktiziert das in seiner selbst innerhalb der deutsch-österreichischen Klassik herausragenden Paukenmesse. Im Kyrie kommt er dem Publikum auf halbem Weg entgegen und holt es danach auf die Höhen eines vom Geist klassischer Klarheit und Verständlichkeit neu belebten barocken Fugenstils. Mozarts Jupiter-, nicht etwa Jehova-Sinfonie wäre ein anderes Beispiel.

wolleDD
09.03.2024, 19:40
Die Dummköpfe wachsen über sich hinaus.

Der Text ist aus der BILD.


Frankfurt (Hessen) – Wenn es nach der Grünen Jugend geht, soll es bald keine Richard-Wagner-Straßen oder Martin-Luther-Plätze mehr geben. Der Vorwurf gegen den weltberühmten Komponisten und den Vater der Reformation: Antisemitismus.


Die passende Musik dazu.


https://www.youtube.com/watch?v=TDXCHac5RKY&feature=youtu.be

Ich fürche die Bilderstürmer bekommen noch Unterstützung von den Politikhanseln.

Gut das ich mich hier über nichts mehr echauffiere.
Wolle.

NB:
Habe gerade gelesen, das das im Günen-Strang schon mal Thema war. Sorry.

wolleDD
09.03.2024, 22:00
... und nun zurück zu Haydn.

Joseph Haydn, Symphony N. 45, ‘Abschied’ Allegro assai


https://www.youtube.com/watch?v=dMKjTOsWnpw&feature=youtu.be

Habe ich gelesen:

Nachdem das Werk größtenteils in Vergessenheit geraten war, führte Felix Mendelssohn Bartholdy die Sinfonie als letztes Stück bei einem Konzert im Gewandhaus Leipzig am 22. Februar 1838 auf.

Habe es schon 3x hintereinander gehört.
Klingt immer noch hervorragend.:cool:

Wolle.

Chinon
09.03.2024, 22:05
In Venedig ist Richard Wagner am 13. Februar 1883 gestorben


https://www.youtube.com/watch?v=arU096bMeWY&ab_channel=NicolaGuarisco

Wenigstens in Palermo gibt's noch eine Via Wagner, dort wo zwei Stauferkaiser begraben sind, Friedrich II. und Heinrich VI.

Wenig hassen Anglodemokraten mehr als Europas Kultur. Am liebsten würden sie Wagner verbieten, Bayreuth anzünden und Venedig zusammenbomben lassen, wie das Roosevelt, Churchill, Harris und Eisenhower mit Dresden gemacht haben.

wolleDD
10.03.2024, 00:36
Etwas Lokalpatriotismus sei mir gestattet.
Auch wenn das bei Sachsen sich immer etwas hinterweltlerisch anhört.


https://www.youtube.com/watch?v=K30QpXosuLI&feature=youtu.be

Musik fehlt. Aber Wagner ist dabei.
Wolle.

Chinon
10.03.2024, 14:15
... und nun zurück zu Haydn.

"The world is always better with Haydn", (Sir Simon Rattle).

Leider ist diese bessere Welt nur unter großen Schwierigkeiten zu erreichen, was der große Haken an allem Klassischen zwischen Heinrich Schütz und Richard Strauss ist.

Ausnahmsweise erlaube ich mir, ein wenig an Interpreten herumzunörgeln.

Der Bassist röhrt wie in einer Oper Verdis:
https://youtu.be/TeZMBMDyjc8?t=468
https://youtu.be/TeZMBMDyjc8?t=954

Mehr Zurückhaltung im Ausdruck und eine schlankere, eher protestantische Tongebung wären besser gewesen, selbst wenn Haydn eine Opernarie in den katholischen Gottesdienst verpflanzt hat.

Diese Feststellung gilt in abgeschwächter Form auch für die anderen drei Solisten.

Haydns Pauken- und Mozarts Krönungsmesse sind auf subtile Weise blasphemisch. Sie kritisieren in Tönen das satanisch abartige und wie die Demokratiereligion das Volk durch Schuldinjektion erniedrigende Christentum, indem sie einen komponierten, sehr humanen und populistischen Gegenentwurf in die katholische Liturgie integrieren.

Chinon
11.03.2024, 15:54
"The world is always better with Haydn". Am besten mit seinen Streichquartetten und wieder einem Ausflug nach Sizilien.




https://www.youtube.com/watch?v=6-cWKPiTcCc&ab_channel=S%C3%BCdtirolinconcert

@ralphfehrer: "It has always amazed me how compositions for just 4 musicians can contain so much musical complexity and tonal variety."

Olliver
11.03.2024, 16:04
...
Der Bassist röhrt wie in einer Oper Verdis:
https://youtu.be/TeZMBMDyjc8?t=468....

Luca Micheletti ist kein Bass, der ist Bariton!
Sogar ein recht hoher!



https://www.operabase.com/artists/luca-micheletti-34055/de

Chinon
12.03.2024, 15:01
Wie in den Streichquartetten Haydns müßten Welt und Leben sein. Alle arbeiten zusammen, jeder nimmt auf die Belange des anderen Rücksicht. Natürlich gibt es kleine Fehler, gar nicht mal so wenige, die aber nie den sinnstiftenden Zusammenhang in Frage stellen.

Wären Europa und Deutschland ähnlich organisiert, könnten wir ganz entspannt sagen "Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen. Und wachsen uns Flügel nach dem Tod, so wollen wir euch besuchen".



https://www.youtube.com/watch?v=Zw4G2Xhyibo&ab_channel=CurtisInstituteofMu sic

Joseph Haydn wurde als "Vater des Streichquartetts" bezeichnet, weil er diese musikalische Form während seiner gesamten Laufbahn meisterhaft entwickelte und mehr als sechzig Quartette schrieb.

Haydn arbeitete die meiste Zeit seines Lebens für den Adel und experimentierte zunächst mit diesem Ensemble, um Feste musikalisch zu untermalen. Nach und nach steigerte er Form, Textur und Substanz des Streichquartetts, so dass es aus dem Hintergrund in den Mittelpunkt rückte und die Aufmerksamkeit des Publikums mit seiner symphonischen Bandbreite auf sich zog.

Die Quartette des Opus 76 wurden gegen Ende von Haydns Leben geschrieben, nachdem er großen Erfolg und Ruhm erlangt hatte, und werden als einige seiner größten Meisterwerke der Quartettliteratur gefeiert.

Das erste Quartett der Reihe beansprucht die Aufmerksamkeit des Zuhörers gleich zu Beginn, mit drei deklamatorischen Akkorden im Allegro con spirito.

Haydn sorgt immer wieder für Überraschungen: Cello und Bratsche stehen mit Soli im Vordergrund, die sich zu Duos steigern, bis sich schließlich alle vier Instrumente zusammenschließen.

Das Adagio sostenuto ist eine Ode an Haydns Vokalkompositionen aus derselben Zeit, da die Melodie in einer hymnischen Textur singt und schließlich in das energische Menuet mündet: Presto.

Eine letzte Überraschung hebt er sich für das Finale auf: Allegro ma non troppo auf, indem er den Satz in g-Moll beginnt und Spannung aufbaut, um dann in die ursprüngliche Tonart zurückzukehren und so zu enden, wie er begonnen hat: mit denselben drei triumphalen Akkorden, die das Quartett eröffnet haben.

Chinon
14.03.2024, 01:42
Ich glaube kaum, daß jemand, der in dieses Stück reinstolpert, auf Haydn als Komponisten tippt. Er wird orientierungslos herumraten und nach einem Juden suchen, mit dem er die ersten drei Minuten verbinden kann.

Wenn dann das österreichisch gradlinige und stämmige Menuett einsetzt, ist die Sache klar, das kann nur Haydn sein, vielleicht noch Mozart.

Dieses op. 54 No. 2 gehört trotz Beethoven zum Originellsten, auch Unkonventionellsten, was für Streichquartett geschrieben wurde, außerdem klingt es einfach toll.

Haydn war, selbst wenn er nicht mehr zur Verfügung gehabt hat als vier Holzkisten, ein phantastischer Orchestrierer, der mit nichts an äußerem Aufwand ein Maximum an klanglicher Wirkung erzielen konnte.



https://www.youtube.com/watch?v=ZjTpAD85vgE&ab_channel=DudokQuartetAmsterd am

Chinon
14.03.2024, 14:54
Man nimmt das einfach hin, weil es einem so vorgesetzt wird, aber es ist alles andere als selbstverständlich, vier Streichinstrumente derart erlesen, fast schon luxuriös klingen zu lassen wie hier; ähnliches findet sich bei Schubert und Dvorak.




https://www.youtube.com/watch?v=lufH4x4gJlQ&ab_channel=ArisQuartett

wolleDD
14.03.2024, 19:50
Wenn es gestattet ist, trete ich etwas aus der Spur.:cool:

Ich stieß auf ein Stück von Edward Elgar.
Es ist nicht seine allseits bekannte Hymne "Land of Hope and Glory".

Es ist, Nimrod aus den Enigma Variations, Op.36.


https://www.youtube.com/watch?v=7iM5dymBBI4&feature=youtu.be

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach aber auch ein sehr voluminöses, kurzes, und doch schönes Lied.
Wolle.

Maximilian
14.03.2024, 21:53
https://youtu.be/rNsgHMklBW0?si=VeA4PCZtXuYYpnh8

Chinon
15.03.2024, 14:19
Unterhaltung für den König von Preußen

Joseph Haydns sechs Streichquartette op. 50 sind König Friedrich Wilhelm II. von Preußen gewidmet, einem der bedeutendsten Kunstmäzene im Europa des späten 18. Jahrhunderts. Haydn hatte bereits 1784 einige Ideen für diese Quartette, schob die Arbeit an ihnen jedoch mehrere Jahre lang auf, da er andere Projekte verfolgte.

Im Jahr 1787 begann er schließlich mit der Arbeit an den Quartetten. Um diese Zeit schrieb König Friedrich an Haydn, lobte seine jüngsten "Pariser" Sinfonien - Haydn hatte dem König Abschriften der Partituren geschickt - und legte einen goldenen Ring bei. Haydn revanchierte sich und widmete dem König seine neue Quartettreihe.

Einer der bemerkenswertesten Aspekte der Quartette op. 50 ist das Ausmaß, in dem das Cello in vielen Passagen eine führende Rolle spielt. König Friedrich war ein begabter Amateur-Cellist und ein großer Förderer der Künste, der eine hervorragende Hofkapelle unterhielt und Mozart und später auch Beethoven förderte.

Indem Haydn Passagen komponierte, in denen das Cello eine wichtige Rolle spielte, stellte er sicher, dass der König bei einer Aufführung der Quartette mit Musikern seines Hofes angemessen zur Geltung kommen würde.

Zu dieser Zeit war dies eine kühne Entscheidung, denn bis dahin waren die meisten Streichquartette nach einem einfachen Schema aufgebaut: Die erste Violine spielte die meisten Melodien und führte die Gruppe an, während die zweite Violine, die Bratsche und das Cello unterstützende Rollen spielten.

In den Quartetten op. 50 hält Haydn ein Gleichgewicht zwischen dem Einsatz des Cellos und der traditionellen Nebenrolle, vielleicht in dem Bewusstsein, dass es den König in eine peinliche Lage bringen könnte, wenn er zu viele exponierte und schwierige Passagen spielen müsste, um mit professionellen Musikern mithalten zu können.

Der wie seine Kollegen Mozart und Beethoven unverkrampfte und humorvolle Haydn läßt im Schlußsatz seines op 50/6 Frösche quaken: https://youtu.be/UVAmKDeZS3o?t=1330

Haydns Streichquartette führen auf die höchsten Höhen der europäischen Kunst, ohne daß es einem besonders auffällt, weil alles so selbstverständlich, unpathetisch daherkommt und gelächelt wird.

Auf seine Reise nach ganz weit oben, dorthin, wo die Luft dünn wird, hat Haydn etwas sehr Österreichisches mitgenommen, einen Landler: https://youtu.be/Zw4G2Xhyibo?t=932

Chinon
15.03.2024, 22:58
Haydn verlangt nicht, daß man ihn ernst nimmt. Er vertraut auf die Substanz seiner Werke. Ob ihn das Publikum für seriös hält, interessiert ihn nicht, darauf läßt er einen fahren: https://youtu.be/Q8ky4psljV4?t=781

So toll Haydns Sinfonien sind, jetzt nicht wegen dem Schoaß im langsamen Satz der Sinfonie No. 93, seine besten Sachen findet man bei den Streichquartetten.

wolleDD
15.03.2024, 23:55
So toll Haydns Sinfonien sind, jetzt nicht wegen dem Schoaß im langsamen Satz der Sinfonie No. 93, seine besten Sachen findet man bei den Streichquartetten.

Du hättest uns den Anfang nicht unterschlagen müssen.
Der ist auch recht bewegt.


https://www.youtube.com/watch?v=Q8ky4psljV4?t=119&feature=youtu.be

Und insgesamt sehr hörenswert.
Wolle.

Chinon
16.03.2024, 14:34
Wenn es "fifty Ways to leave your Lover" gibt (Paul Simon), dann auch sixty Ways to write a String Quartet.

Diese sehr professionelle Absicht scheint bei Haydn im Vordergrund gestanden zu haben, weniger bis überhaupt nicht, wie Beethoven, Schubert und Mendelssohn etwas Bekenntnishaftes zu schreiben.

Das gibt diesen Werken etwas von Grund auf Sauberes. Wir haben einen Menschen vor uns, der in regelmäßigen Abständen sein Inneres durchputzt.

Der Beginn des Adagios von op. 77, den letzten beiden Quartetten Haydns, nimmt Bruckners Unisono-Stellen vorweg. Später muß der erste Geiger Figuren abliefern, die an eine italienische Oper erinnern, wenn der Tenor die Hauptmelodie singt, und die Sopranistin Verzierungen drüberlegt.

https://youtu.be/J9G4foIL6zw?t=421

Chinon
17.03.2024, 15:08
Waffen-SS Teilnehmer im Interview (politikforen-hpf.net) (https://politikforen-hpf.net/showthread.php?196644-Waffen-SS-Teilnehmer-im-Interview&p=11901513&viewfull=1#post11901513)

Wie hält man das aus, in einer Gesellschaft zu leben, die solche Zustände für gerechtfertigt hält und sie in etwas herabgedämpfter Form (Zwangsimpfung, rechtliche Immunität für migrantische Messerstecher und Vergewaltiger, Meinungsterror gegen Nationalisten) weiter praktiziert?

Ich habe das in Jahrzehnten nicht geschafft, so wenig ich es fertig bringe, aus Kloaken zu saufen, und muß mich, um nicht von der allgemeinen Barbarei erschlagen zu werden, ausklinken.

Wer glaubt, darf beten, daß über Deutschland und Europa irgendwann wieder die Sonne einer besseren Zeit aufgeht. Wer nicht, dem bleibt die schwache Hoffnung, daß das amerikanische Satans-Reich möglichst bald zur Hölle fahren möge, aber bitte ohne uns.



Josef Haydn, Sonnenaufgangsquartett


https://www.youtube.com/watch?v=vcrKzQ1_2R4&ab_channel=BanffCentreforArtsa ndCreativity

Manchmal meine ich, Streichquartette sind doch das Größte. Sie reduzieren den Gehalt einer ganzen Sinfonie auf vier Streicher, was für maximale Transparenz und Wahrnehmbarkeit der Struktur sorgt. Die Kehrseite besteht darin, daß auf einer Person lastet, wofür im Orchester mindestens viermal so viele Teilnehmer zuständig sind. Obendrauf kämen noch Holz, Blech und Pauke.

Chinon
18.03.2024, 14:26
In der anspruchsvollsten aller Gattungen der Klassik, abgesehen vom Klavier- oder Violin-Abend, hat sich das Niveau enorm verbessert. Man merkt's vor allem am ersten Geiger und der Cellistin.

Im gebethaften Adagio (9:00) verwirklichen die vier eine exquisite Klangkultur, die selbst Orchester nicht immer erreichen, aber in dieser dürren Besetzung unmöglich ist, meint man, kennt man nicht das Alban Berg-Quartett und dieses Video.



https://www.youtube.com/watch?v=cvtDOFu8Pr0&ab_channel=CallistoQuartet

@gnanathasanebenezer2915: "One of the greatest quartets ever written!"

Im Satz von einem der besten Quartette, die je geschrieben wurden, kann man Dramen, Romane, Novellen, Kurzgesichte, Pamphlete, Essays und Gedichte einsetzen oder an Bilder, Skulpturen und Bauwerke denken, um eine Vorstellung zu bekommen, wie weit oben Haydns Streichquartette angesiedelt sind. Dort, wo man auch Goethes Faust treffen kann.

Chinon
20.03.2024, 11:32
Dass die BRDlinge als Vasallen des US-Hegemons nix zu sagen haben, ist ein Dilemma und wird wohl zur endgueltigen Zerstoerung Deutschlands fuehren ?

Ein Armutszeugnis sondergleichen, wenn eine Jüdin zu den wenigen gehört, die unsere Situation realistisch beurteilen.

Gefühlt 90 Prozent aller Deutschhonks suhlen sich jeden Tag lustvoll in der Jauchebrühe, die ihnen von ihren Todfeinden vorgesetzt wird. Am liebsten würden mit einem Stars-and-Stripes-Fähnchen im Arsch herumlaufen.

wolleDD
22.03.2024, 21:50
Von den Streichern kann ich mich nicht trennen.
Die Musik ist einfach zu gut.

Arcangelo Corelli: Concerto Grosso Opus 6 No. 4 in D-Dur


https://www.youtube.com/watch?v=RFUFWOx6760&feature=youtu.be

Wolle.

Chinon
23.03.2024, 00:06
Von den Streichern kann ich mich nicht trennen.
Die Musik ist einfach zu gut.

Vor allem ehrlich. Das wurde nicht im Tonstudio synthetisch zusammengebastelt, die Streicher produzieren, was man hört und sieht, selbst. Diese Ehrlichkeit hat auch eine Kehrseite, manches ist halt nicht hundertprozentig perfekt und es schleichen sich, wie bei fast allen Videos mit den Haydn-Quartetten, kleinere, gelegentlich auch größere Fehler ein.

wolleDD
23.03.2024, 00:21
Vor allem ehrlich. Das wurde nicht im Tonstudio synthetisch zusammengebastelt, die Streicher produzieren, was man hört und sieht, selbst. Diese Ehrlichkeit hat auch eine Kehrseite, manches ist halt nicht hundertprozentig perfekt und es schleichen sich, wie bei fast allen Videos mit den Haydn-Quartetten, kleinere, gelegentlich auch größere Fehler ein.

Als Kunstbanause höre ich vielleicht noch wenn ein Flötist das Zucken im Finger hat, aber bei Feinheiten bin ich da ohnehin raus.

Nee, es stört mich nicht wenn da nicht alles 1k% abläuft.

Danke für deine Meinung.

Guten Abend/Morgen.
Wolle.

Chinon
24.03.2024, 00:22
Haydn hat Wunderwerke am laufenden Band produziert.

Der erste Satz des Lerchenquartetts beginnt ein wenig gradlinig und bürgerlich, wird dann aber erheblich verdichtet und auf eine andere Ebene gehoben.

Das bei aller dosierten Emotionalität sehr intensive und zum Niederknien schön klingende Adagio cantabile (8:43) zeigt wieder, zu welcher seelischen Höhe Haydn fähig gewesen ist.

Im Menuett wird es erwartungsgemäß ein wenig rustikal. Es führt uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Der Schlußsatz nimmt Mendelssohn vorweg, wie op. 76/1 Beethoven und op. 77/1 Bruckner und Verdi.


https://www.youtube.com/watch?v=4uYxn1M_O-4&ab_channel=MarcusHK1

Chinon
24.03.2024, 14:13
So sind Deutschland und Österreich. Keine Sau erkennt das mehr, so sehr wurden alle mit der Lügenhetze Angloamerikas abgefüllt:




https://www.youtube.com/watch?v=mBmCcSz6HWw&ab_channel=SoundProfessionalBo ston

Ich bin kein Freund der Kaiserhymne, halte sie sogar wegen ihres tranigen Charakters für ein Unglück. Deutschland hätte etwas Zündendes wie die Marseillaise gebraucht, die von Haydns Kollegen Giambattista Viotti komponiert wurde, nicht etwa Rouget de Lisle der sich italienische Federn an den Hut gesteckt hat.

Muninn
24.03.2024, 23:02
So sind Deutschland und Österreich. Keine Sau erkennt das mehr, so sehr wurden alle mit der Lügenhetze Angloamerikas abgefüllt:

http://www.youtube.com/watch?v=jaeSaw_QNHs
http://www.youtube.com/watch?v=jaeSaw_QNHs

Die Nationalhymne der Deutschen Demokratischen Republik finde ich tatsächlich besser.

Chinon
27.03.2024, 14:57
Wenn jemand 68 Streichquartette komponiert, kann man nicht erwarten, daß jedes Werk in allen Teilen für die Ewigkeit geschrieben wurde. Selbst dort, wo auch bei Haydn ein wenig die Routine durchgekommen ist, findet sich immer mindestens ein Satz, bei dem derart die Funken fliegen, daß es einen vom Hocker haut. In op. 50 No. 5 betrifft das den Rausschmeißer, das Vivace (13:14).

Haydn verlangt, was man hört und sieht, erhebliche technische Fertigkeiten vom ersten Geiger und Cellisten. Auch rhythmisch ist dieser Satz wieder von einer enormen Vitalität, aber ohne Brutalität.

Blöd und europafixiert wie ich bin, meine ich, Haydns Streichquartette wären ein hervorragendes Medikament, um die Giftstoffe des Amerikanismus auszuleiten.


https://www.youtube.com/watch?v=Y7EPsNHTuHU&ab_channel=LeonkoroQuartet

Chinon
29.03.2024, 14:29
Der langsame Satz aus dem ersten der Josef Haydn gewidmeten Streichquartette.

Videos haben den Vorteil, daß sie anschaulich machen, wie sehr das Geschehen auf vier Streicher verteilt wird, die untereinander in permanenter sozialer Interaktion stehen müssen, damit etwas Brauchbares zustandekommt.

Mozart transportiert wieder eine Oper ins eigene Wohnzimmer, indem er den ersten Geiger manchmal spielen läßt, wie eine Sopranistin singt, wenn ihr Dirigent und Orchester die entsprechende Freiheit lassen.



https://www.youtube.com/watch?v=WRUYiIp8kQs&ab_channel=TheStrad

Was brauch' ich eine Sinfonie, mir reicht ein Streichquartett, ist sowieso viel schöner.

Chinon
01.04.2024, 13:44
Tim Walberg, republikanischer Kongressabgeordneter aus Michigan, schlägt vor, dass die US-Regierung statt Hilfslieferungen nach Gaza den Einsatz einer Atombombe in der Region in Betracht ziehen sollte. https://twitter.com/i/status/1774240943681527811


Aus Tim Walberg spricht der Geist Amerikas, den ich inzwischen hasse und verabscheue wie sonst nur weniges. Je mehr sich diese Mentalität BRD, Europa und die halbe Welt zu unterwerfen versteht, desto entschiedener orientiere ich mich an Europäischem und versuche den blutverschmierten Dreck der USA so weit wie möglich nicht mehr an mich heranzulassen.

Der europäische Gegenentwurf

Beethovens Streichquartette op. 59 wurden von Fürst Rasumowsky in Aufrag gegeben und bezahlt. Im Andante con moto quasi Allegretto schlägt Beethoven, um seinem Auftraggeber zu ehren, slawisch-russische Töne an.

Es kann nicht schaden, das mal auf sich wirken zu lassen und zu ahnen, wohin uns der demokratische Amerikanismus gebracht hat.

Die am Narrenseil der Besatzer laufenden Politiker und Medien würden Beethoven, lebte er heute, bestimmt als Putinist und Russenknecht denunzieren. Für das, was dieses so schwere wie großartige Streichquartett zu einem epochalen Meisterwerk der europäischen Kunst macht, ist dieser Menschenschlag weitgehend unempfänglich.

Wenn Beethoven gespielt wird wie von diesem deutsch-japanischen Quartett, ist auch in Bordeaux das Publikum aus dem Häuschen.

Klassik und Bordeaux, das paßt perfekt. Die leider unbezahlbaren Weine des Médoc haben auch etwas Klassisches.

Bevor Beethoven im letzten Satz wie schon zu Anfang noch einmal die Tür zu einer neuen Zeit aufstößt und allen vier Streichern Extremes zumutet, blickt er im Menuetto auf die Werke Haydns und Mozarts zurück.


https://www.youtube.com/watch?v=NY3ywTJaJ-s&t=1204s&ab_channel=LeonkoroQuartet

Chinon
03.04.2024, 12:01
Strategika: "Die Reichen organisieren die Zensur, um zu verhindern, dass die Legitimität ihrer Diktatur demokratisch in Frage gestellt wird." Bruno Bertez: "Voltaire ist der Nachwelt erhalten geblieben, nicht seine Zensoren! Voltaire beharrte in seiner Revolte auf der Erinnerung darauf, er verstand, dass die Mächtigen die Erinnerung des Volkes blockieren müssen."

Das Menuetto des Streichquartettes op. 59/3 ist ein klanglich aufgebrochener Rückblick in die höfische Zeit Haydns und Mozarts.

https://youtu.be/NY3ywTJaJ-s?t=1261

Chinon
04.04.2024, 17:22
Das Menuetto des Streichquartettes op. 59/3 ist ein klanglich aufgebrochener Rückblick in die höfische Zeit Haydns und Mozarts. https://youtu.be/NY3ywTJaJ-s?t=1261

Die Klassiker, Haydn, Mozart und Beethoven, sind nicht von Gestern, sie waren ihrer Zeit mindestens 250 Jahre voraus. Man erkennt das daran, daß erst jetzt etwas Simples und im dreiteiligen Formschema Festgefahrenes wie das Menuett des dritten Rasumowsky-Quartetts wirklich adäquat gespielt wird, und zwar so, daß es einen, sofern man nicht völlig abgestumpft ist, im Innersten trifft.

Die vier Streicher des Leonkoro-Quartetts machen aus dem Menuett einen komponierten Fächer!

In den ersten, an der Konvention orientierten Takten bleibt er geschlossen, danach wird er aufgespannt, wieder geschlossen, zum Schluß noch einmal geöffnet, bevor sich das euphorisch rasende Allegro molto übergangslos anschließt.

Beethoven praktiziert eine Raffinesse, die man normalerweise mit Frankreich verbindet, dort, in Versailles, wo das Menuett intensiv gepflegt wurde.

Die Besonderheit dieses Satzes liegt darin, daß das Raffinierte nicht als Klangparfum ergänzend dazugegeben wurde und direkt aus der Struktur kommt.