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Thema: Der Volkslehrer

  1. #1481
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von frundsberg Beitrag anzeigen


    Back to the topic ...
    Der Volkslehrer ist den Grünen viel ähnlicher als er wahrscheinlich selber ahnt. Eine typisch deutsche Haltung, die sich, ganz unabhängig vom politischen Standpunkt, immer und überall in der Geschichte gezeigt hat und heute noch zeigt ist: der Antirationalismus.
    Es wird nicht gedacht, die Logik zählt wenig, es wird "empfunden", mythologisiert (deutsche Romantik), "geglaubt". Eine Ethik oder Pseudoethik (Grüne) tritt an die Stelle der Vernunft. Ob das Objekt der Verehrung nun die Germanen sind oder der Naturschutz, der Rasse oder ganz allgemein "das Gute": der Deutsche ist und bleibt im Großen und Ganzen immer Idealist. Von Nietzsche über Spengler bis Petra Kelly. Sogar Ulrike Meinhof. Alle wollten sie die Welt verbessern.
    Die Franzosen und Engländer sind anders. Bei ihnen ist der Rationalismus zuhause. Sie fragen: was nützt uns? Und um dieses ganz praktische Ziel zu erreichen, gebrauchen sie ihre Vernunft.
    Nur deshalb haben die Franzosen dann doch Macron gewählt und nicht Le Pen. Weil es sich für sie rechnet. Weil sie auf diese Weise mehr aus Deutschland herausziehen können als mit einer allgemein EU-feindlichen Regierung.
    Es ist wie mit dem Hasen und Igel: der Deutsche rennt und rennt, die anderen sind immer "schon da". Mit seiner antirationalen Haltung hat der Deutsche mehr Unglück über sich selbst gebracht als jede andere Nation auf der Erde. Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. und nichts zerstört echte Moral gründlicher als Hypermoral, worauf schon Gehlen vor über 50 Jahren hingewiesen hat.
    Leider ist der Volkslehrer ein ganz typisches Beispiel für diese deutsche Krankheit.

  2. #1482
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Du siehst also: Kirchen wurden in der DDR nicht niedergebrannt.
    Warum auch? Christen und Kommunisten lebten schon immer in friedlicher Koexistenz zusammen. Es fügt sich zusammen, was zusammen gehört.

  3. #1483
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Gurkenglas Beitrag anzeigen
    Warum auch? Christen und Kommunisten lebten schon immer in friedlicher Koexistenz zusammen. Es fügt sich zusammen, was zusammen gehört.
    in Russland haben die Kommunisten aber gründlich Kirchen abgerissen und gesprengt, da ist nicht viel übrig geblieben

  4. #1484
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von marion Beitrag anzeigen
    in Russland haben die Kommunisten aber gründlich Kirchen abgerissen und gesprengt, da ist nicht viel übrig geblieben
    Das war nur mit einer bäuerlichen, ungebildeten Bevölkerung möglich. Soviel ich weiß, gabs in weiten Teilen Russlands damals noch nicht mal allgemeine Schulpflicht.
    Mit dummen Massen konnte man auch solche Experimente machen.
    In Deutschland gabs bereits eine große Schicht von Bildungsbürgertum, im Osten auch protestantisch verankert.
    Die SED konnte unmöglich an dieser Schicht vorbeioperieren. Es gab ja sogar die CDU unter den Blockparteien in der DDR.
    Wenn die Kirchen so verfolgt gewesen wären, wieso startete dann die Wende in der Leipziger Nikolaikirche?

    Alles Humbug, was unser Stinkstiefel hier weis machen will.

    ---
    „Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg“ 3. Esra, 4, 41

  5. #1485
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Der Volkslehrer ist den Grünen viel ähnlicher als er wahrscheinlich selber ahnt. Eine typisch deutsche Haltung, die sich, ganz unabhängig vom politischen Standpunkt, immer und überall in der Geschichte gezeigt hat und heute noch zeigt ist: der Antirationalismus.
    Es wird nicht gedacht, die Logik zählt wenig, es wird "empfunden", mythologisiert (deutsche Romantik), "geglaubt". Eine Ethik oder Pseudoethik (Grüne) tritt an die Stelle der Vernunft. Ob das Objekt der Verehrung nun die Germanen sind oder der Naturschutz, der Rasse oder ganz allgemein "das Gute": der Deutsche ist und bleibt im Großen und Ganzen immer Idealist. Von Nietzsche über Spengler bis Petra Kelly. Sogar Ulrike Meinhof. Alle wollten sie die Welt verbessern.
    Also Friedrich Nietzsche zum starrsinnigen deutschen Idealisten zu erklären halte ich schon für äußerst gewagt. Hast du jemals auch nur ein Buch von ihm in der Hand gehabt und ernsthaft studiert? Wage ich zu bezweifeln.

  6. #1486
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von marion Beitrag anzeigen
    in Russland haben die Kommunisten aber gründlich Kirchen abgerissen und gesprengt, da ist nicht viel übrig geblieben
    Tja, die Russen haben sich trotz Kommunismus einen Restbestand gesunden Instinkt bewahrt.

  7. #1487
    SÖDER MUSS WEG! Benutzerbild von Heinrich_Kraemer
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Der Volkslehrer ist den Grünen viel ähnlicher als er wahrscheinlich selber ahnt. Eine typisch deutsche Haltung, die sich, ganz unabhängig vom politischen Standpunkt, immer und überall in der Geschichte gezeigt hat und heute noch zeigt ist: der Antirationalismus.
    Es wird nicht gedacht, die Logik zählt wenig, es wird "empfunden", mythologisiert (deutsche Romantik), "geglaubt". Eine Ethik oder Pseudoethik (Grüne) tritt an die Stelle der Vernunft. Ob das Objekt der Verehrung nun die Germanen sind oder der Naturschutz, der Rasse oder ganz allgemein "das Gute": der Deutsche ist und bleibt im Großen und Ganzen immer Idealist. Von Nietzsche über Spengler bis Petra Kelly. Sogar Ulrike Meinhof. Alle wollten sie die Welt verbessern.
    Die Franzosen und Engländer sind anders. Bei ihnen ist der Rationalismus zuhause. Sie fragen: was nützt uns? Und um dieses ganz praktische Ziel zu erreichen, gebrauchen sie ihre Vernunft.
    Nur deshalb haben die Franzosen dann doch Macron gewählt und nicht Le Pen. Weil es sich für sie rechnet. Weil sie auf diese Weise mehr aus Deutschland herausziehen können als mit einer allgemein EU-feindlichen Regierung.
    Es ist wie mit dem Hasen und Igel: der Deutsche rennt und rennt, die anderen sind immer "schon da". Mit seiner antirationalen Haltung hat der Deutsche mehr Unglück über sich selbst gebracht als jede andere Nation auf der Erde. Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. und nichts zerstört echte Moral gründlicher als Hypermoral, worauf schon Gehlen vor über 50 Jahren hingewiesen hat.
    Leider ist der Volkslehrer ein ganz typisches Beispiel für diese deutsche Krankheit.
    Super Beitrag!

    Ein paar Korrekturen muß ich aber anbringen. Als eigene geistesgeschichtliche Tradition (es gibt selbstverständlich Überschneidungen) ist der Rationalismus französisch, in England herrscht der Empirismus.

    Nietzsche selbst wandte sich immer gegen den deutschen Idealismus, schrieb bis auf wenige seiner Schriften in Französisch, verwendete v.a. Historisierungen um damit solche allumfassenden Entitäten und Vernunftaxiome des dt. Idealismus und der Kirche zu zerstören. Er hielt Napoleon für Vorgänger des späteren unbestimmten Übermenschen.

    "Vernunft" ist soweit auch ein ganz problematischer Begriff, um damit französische oder englische Politik zu charakterisieren, weil das ja universell idealistisch angehaucht ist mit Kant und dem anderen Rotz. Ich würde so sagen: Der Franzose entscheidet - ums mal zuzuspitzen - aufgrund der Rationalisierung der Historie, der Engländer aufgrund der Wahrscheinlichkeit, die sich aus der empirischen Anschauung ergibt.

    Interessant ist doch die Frage, inwiefern sich diese Geistestradition in Deutschland so entwickeln konnte. Und da sehe ich v.a. die Verbindungen zur Politik. Späte Reichseinigung, mit preussischem Staat nach französischem Vorbild, Problem unterschiedliche Kulturen und Religionen unter ein Dach zu bringen (praktischer Art und Weise paßt da die idealistische allumfassenden Universalisierung bestens, mit ihren irrationalen Unbestimmtheiten und Gefühlsduseleien), Hinterherhinken auch in der ökonomischen und industriellen Entwicklung usw. Daß Preussen dann Hegel aus dem Ländle zum Staatsphilosophen machte wundert dann auch nicht.

    Die Romantik (und der damit einhergehende Konservatismus mit dt. Idealismus) war dann ja auch nichts anderes als eine Trotzreaktion auf den demokratischen Liberalismus mit dessen aggressiver Rationalisierung und Empirie.
    Gefährlich wurde es dann, als Rationalismus und Idealismus im Sozialismus zusammengemischt wurden.

    Aber - man sehe es mir nach - eine Ausnahme vom Lebensgefühl in Deutschland mache ich dennoch. Wir Bayern haben doch eher ein klassisches Weltbild. Kann auch noch aus unseren Verbindungen zu Frankreich herrühren. Wir sehen mit gewisser Wehmut die Welt wie sie ist, lassen es uns gut gehen, wollen Schweinshaxe, Maß Bier und BMW, und dann paßts schon irgendwie.

    V.a. im kleinkarierten Ländle herrscht jedoch fanatischer Idealismus. Dem anderen nicht die Butter auf dem Brot gönnend wird hier gerafft, geschafft und Häusle gebaut, rumgelaufen und getan als müsste man ihnen noch einen fünfer spenden.
    War erst mal im TV, daß die Grünen im Ländle sich selbst als die Romantiker schlechthin darstellten.
    So verwundert es auch nicht:

    Erscht waret ma alle Nationalsozialischtle, nachad Kommunischtle un Ökofaschistle, jetzt sinned ma Multikulturalischtle un Gudmenschle.

    Selbstverständlich mit dem entsprechenden weltbeglückenden faschistischen Sendungsbewußtsein. Und wehe einer will nicht mittun, dem soll der Schädel eingeschlagen werden! Das dann schon.
    Geändert von Heinrich_Kraemer (29.06.2018 um 15:34 Uhr)
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  8. #1488
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Rikimer Beitrag anzeigen
    Atemübungen und Techniken findest du in allen Kulturen. Ich habe einen tamilischen Freund, welcher aus einer Brahmanenfamilie (Priesterkaste) stammt. Wir haben zusammen oft meditiert. Die verschiedensten Techniken studiert. Er hat mir mal ein Buch zugeschickt über Yoga-Techniken der kaukasischen Völker. Auch die Indianer hier in Nordamerika praktizieren Yoga, Meditation, Atemübungen. Auch die Priesterkaste der Germanen und Kelten praktizierte dies. Auch die Urchristen.

    Bei den Germanen gab es die meditierenden Krieger, die Berserker, als Elitekampftruppe von 12 Mann, welche viel Zeit mit der Meditation als Vorbereitung zum Kampf verbrachte. Rekrutiert haben sie sich aus Jungkriegern, den Werwölfen. Wenn du in die Kulturen vieler archaischer Völker und Stämme schaust (Schamanentum etwa), wirst du Ähnlichkeiten hierzu finden. Die Anfänge von Geheimbünden, eingeschworene Bruderschaften.
    In meinen Augen ist es ein großes Übel, daß all dies alte Wissen heutzutage unter "Esoblödsinn" subsumiert wird. Zum größten Teil mit Berechtigung! Die heutige "Eso-Szene" hat sich beliebige Brocken aus den Zusammenhängen herausgepickt und in geschäftstüchtiger Absicht verbreitet. Auch sind die meisten Leute zu ungebildet, um das nötige Bewußtsein einer nötigen Distanz zu irrationalen Glaubenssystemen zu besitzen.

    Im "Westen" begann der Niedergang m.M. mit den Theosophen, die altes Wissen in ihrem Sinne vereinnahmten und selektiv, unter ihrer ureigenen Ideologie, verbreiteten. Gleiches gilt für Anthropo"sophen" und Ariosophen, sowie später dann halt diese New-Age-Spinner.

    Zu den Wurzeln zu finden, ist mitunter ein schwieriges Unterfangen ....

  9. #1489
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Ansuz Beitrag anzeigen
    In meinen Augen ist es ein großes Übel, daß all dies alte Wissen heutzutage unter "Esoblödsinn" subsumiert wird. Zum größten Teil mit Berechtigung! Die heutige "Eso-Szene" hat sich beliebige Brocken aus den Zusammenhängen herausgepickt und in geschäftstüchtiger Absicht verbreitet. Auch sind die meisten Leute zu ungebildet, um das nötige Bewußtsein einer nötigen Distanz zu irrationalen Glaubenssystemen zu besitzen.

    Im "Westen" begann der Niedergang m.M. mit den Theosophen, die altes Wissen in ihrem Sinne vereinnahmten und selektiv, unter ihrer ureigenen Ideologie, verbreiteten. Gleiches gilt für Anthropo"sophen" und Ariosophen, sowie später dann halt diese New-Age-Spinner.

    Zu den Wurzeln zu finden, ist mitunter ein schwieriges Unterfangen ....
    Top!
    Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.

    "Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."

  10. #1490
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Heinrich_Kraemer Beitrag anzeigen
    Super Beitrag!

    Ein paar Korrekturen muß ich aber anbringen. Als eigene geistesgeschichtliche Tradition (es gibt selbstverständlich Überschneidungen) ist der Rationalismus französisch, in England herrscht der Empirismus.

    Nietzsche selbst wandte sich immer gegen den deutschen Idealismus, schrieb bis auf wenige seiner Schriften in Französisch, verwendete v.a. Historisierungen um damit solche allumfassenden Entitäten und Vernunftaxiome des dt. Idealismus und der Kirche zu zerstören. Er hielt Napoleon für Vorgänger des späteren unbestimmten Übermenschen.

    "Vernunft" ist soweit auch ein ganz problematischer Begriff, um damit französische oder englische Politik zu charakterisieren, weil das ja universell idealistisch angehaucht ist mit Kant und dem anderen Rotz. Ich würde so sagen: Der Franzose entscheidet - ums mal zuzuspitzen - aufgrund der Rationalisierung der Historie, der Engländer aufgrund der Wahrscheinlichkeit, die sich aus der empirischen Anschauung ergibt.

    Interessant ist doch die Frage, inwiefern sich diese Geistestradition in Deutschland so entwickeln konnte. Und da sehe ich v.a. die Verbindungen zur Politik. Späte Reichseinigung, mit preussischem Staat nach französischem Vorbild, Problem unterschiedliche Kulturen und Religionen unter ein Dach zu bringen (praktischer Art und Weise paßt da die idealistische allumfassenden Universalisierung bestens, mit ihren irrationalen Unbestimmtheiten und Gefühlsduseleien), Hinterherhinken auch in der ökonomischen und industriellen Entwicklung usw. Daß Preussen dann Hegel aus dem Ländle zum Staatsphilosophen machte wundert dann auch nicht.

    Die Romantik (und der damit einhergehende Konservatismus mit dt. Idealismus) war dann ja auch nichts anderes als eine Trotzreaktion auf den demokratischen Liberalismus mit dessen aggressiver Rationalisierung und Empirie.
    Gefährlich wurde es dann, als Rationalismus und Idealismus im Sozialismus zusammengemischt wurden.

    Aber - man sehe es mir nach - eine Ausnahme vom Lebensgefühl in Deutschland mache ich dennoch. Wir Bayern haben doch eher ein klassisches Weltbild. Kann auch noch aus unseren Verbindungen zu Frankreich herrühren. Wir sehen mit gewisser Wehmut die Welt wie sie ist, lassen es uns gut gehen, wollen Schweinshaxe, Maß Bier und BMW, und dann paßts schon irgendwie.

    V.a. im kleinkarierten Ländle herrscht jedoch fanatischer Idealismus. Dem anderen nicht die Butter auf dem Brot gönnend wird hier gerafft, geschafft und Häusle gebaut, rumgelaufen und getan als müsste man ihnen noch einen fünfer spenden.
    War erst mal im TV, daß die Grünen im Ländle sich selbst als die Romantiker schlechthin darstellten.
    So verwundert es auch nicht:

    Erscht waret ma alle Nationalsozialischtle, nachad Kommunischtle un Ökofaschistle, jetzt sinned ma Multikulturalischtle un Gudmenschle.

    Selbstverständlich mit dem entsprechenden weltbeglückenden faschistischen Sendungsbewußtsein. Und wehe einer will nicht mittun, dem soll der Schädel eingeschlagen werden! Das dann schon.
    Danke für die ausführliche Antwort!
    Interessantes Thema. Idealismus als Begriff muß man natürlich erst mal definieren. Wenn ich sagte, Nietzsche oder der Volkslehrer seien "idealistisch", dann meinte ich damit nicht den deutschen Idealismus als philosophische Denkrichtung der Aufklärung (da kenn ich mich überhaupt nicht aus). Ich meinte das eher im landläufigen Sinn: beide kümmern sich mehr um moralische Fragen als um praktische.

    Nietzsche mit seinem "Übermenschen", seinem Glauben an die Stärke und seiner festen Überzeugung von der Ungleichwertigkeit aller Menschen ähnelt den Grünen (oder dem Volkslehrer) eben insofern, daß er nicht nüchtern analysierend an eine Sache herangeht, sondern gleich moralisiert.
    Das ist für mich alles typisch deutsch. Man kann es auch so sagen: der mangelnde Sinn fürs Praktische, die mangelnde Fähigkeit, sich zu distanzieren und von außen auf eine Sache zu schauen. Der Deutsche neigt daher auch gern zum Fanatismus. Und Nietzsche z.B. schreibt ja Texte (wenn ich auch nur Auszüge kenne), die eher dichterisch sind als rational-philisophisch sind. Z.B. sein berühmtes "Gott ist tot".
    Er ähnelt z.B. Akif Pirincci: der schreibt auch prosaische Texte, die zwar viele Wahrheiten enthalten, aber eben nicht wissenschaftlich- rational sind.

    Was die Schwaben betrifft, wo ich seit 2 Jahrzehnten wohne: die haben eindeutig nicht ansatzweise so viel Selbstbewußtsein wie die Bayern (bin selber geborener Münchner). Und wer wenig eigenes Selbstbewußtsein hat, läuft immer eher in Gefahr, Ideologien hinterherzulaufen, seien diese grün, braun oder rot. Das heute so verpönte katholische Provinzmilieu war schließlich auch der beste Schutz vor der Nazi-Ideologie seinerzeit. Das ist aber ein anderes Thema.
    Wenn ich die "typisch deutsche Mentalität" (woher sie auch kommen mag), die sich für mich wieder im Volkslehrer so deutlich zeigt, am treffendsten beschreiben sollte, dann würde ich sagen sie ist "anti-rationalistisch" und damit eben auch "idealistisch", wenn man den Begriff jetzt mal im umgangssprachlichen und nicht im philosophischen Sinn versteht.
    Beim Volkslehrer zeigt sich das z.B. in der für mich total übertriebenen Neigung, Symbolen, Zahlen und Zeichen eine eine fast mythische Bedeutung zuzumessen.

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