
Zitat von
Rumpelstilz
Ja, das meinte ich. Das von den 95%igen Indios fügte ich eigentlich nur an, weil Indianer und Europärer nicht so deutlich unterscheiden wie Neger und Europäer.
Es gibt ja so einen CSU-Menschen, der etwas asiatisch aussieht, mir fällt nur der Name nicht ein. Den und den Jelzin z.B. würde ich hier in Peru auch als Indianermischlng verorten. Und manche Urwaldindianer sehen auch ohne Vermischung beinahe wie Europäer aus. Also ist die Grenze von unvernischt und Mischling eine fliessende.
Es gibt ja in Peru die Begriffe Criollo, das ist ein in Südamerika geborener Weisser und dann noch Cholo, das ist ein Mischling aus Indianern und Europäern. Das sind Begriffe aus einer Zeit, als nicht nur die Herkunft eine grosse Rolle spielte, sondern als man vor allem auch noch die Herkunft eines Menschen kannte. Im alten Lima waren eben die Stammbäume der Familien untereinander bekannt. Zumindest das Stadtviertel wusste um so einen Stammbaum.
Heute in der 9-Millionen-Stadt Lima kennt man die Leute nur noch vom Gesicht. Und da ist vielleicht eine halbwegs eindeutige Zuordnung vielelicht noch bei der Hälfte aller möglich. Bei einem Indianer, oder den meisten, um genau zu sein, ist zwar klar, dass er kein Weisser ist, aber er könnte ja auch ja Mischling sein, und wenn nur zu einem Viertel.
Dann gibt es auch in Spanien selbst Menschen, die wúrde ich hier in Peru als Cholos (also Mischlinge) einordnen. Damit ist also die gesamte Zuordnung irgendwie nicht eindeutig und damit irgendwie sinnlos.
Deswegen benutzen die meisten Leute hier heute den Begriff "Cholo" abweichend als "Nicht-Weisser". Häufig auch als Schimpfwort, jedoch nicht generell als Schimpfwort. Auch mich bezeichnen einige Leute als "Cholo", weil es mehr eine Kultur bezeichnet als eine Herkunft oder ein Aussehen. Auch meine Novia lästert manchmal über mich: "Du bist ja ein derartiger Cholo", wenn es um Essgewohnheiten, Musik, Tanzen oder die Art des Biertrinkens geht. Ich bin ja häufig mit Cholos zusammen und es gibt auch prägnante Ausdrücke wie "ja-pa-na-ja" aus dem Ketshua, die im Spanischen zumindest hier nicht im Gebrauch sind. "Ja-pa-na-ja" ist eine Transaktion ohne weitere Folgen oder Verspflichtungen, bedeutet auch "klare Kante".