Die Zeiten, in denen diejenigen, die da unten und auch andernorts in die Wespennester unter dem Vorwand der "Demokratisierung" reingestochert haben, sind schon lange vorbei. Dem lag etwas anderes zugrunde. Es geht um Rohstoffe, um "Teile und Herrsche", darum, Herrscher einzusetzen, die, wenn sie schon nicht pro-amerikanische (=pro-westliche, pro-israelische) Politik machen, dann zumindest anti-russische, anti-iranische Politik betreiben. Da man dem Volk, also dem Medienkonsumenten, im Westen das so nicht verklickern konnte und kann, musste eben die Propagandakeule ausgepackt werden. Es stecken ja so gut wie immer "unsere" Regierungen auch mit drin und sei es "nur" dadurch, dass "wir" über "unsere" Firmen Schusswaffen, Panzer oder Giftgas an den jeweils auserkorenen, unterstützenswerten, unterdrückten und einzig wahren "Partner" in der Region verkaufen.
Das alles ist auch der einzige Grund, warum aus dem einstigen Verbündeten des Westens, Saddam Hussein, ein unliebsamer Autokrat wurde, warum aus Bashar Al-Assad, der Hoffnung des Westens, der Schlächter von Damaskus wurde, usw. usf.
Das ging in den 50ern schon mit Mossadegh im Iran los, da wurde das Spiel mehrfach gespielt, das wurde genauso in Ägypten gemacht und zog bzw. zieht sich so nahtlos durch die Geschichte des Nahen Ostens. Ich sehe nicht einen einzigen Grund, warum es heute anders sein sollte. Alles spricht dafür, dass es immer noch nach demselben Schema abläuft. Es geht immer um eine bestimmte politische Ausrichtung, um den Willen, die Rohstoffe mit den Amis zu handeln.
Die Amis (+ihre "Partner") hat es noch nie interessiert, ob es Sunniten, Schiiten, Christen oder sonst wer waren, die sie wahlweise befreiten oder unterjochten.
Der einzige Unterschied zu früher ist, dass man mittlerweile a) gar nicht mehr (früher tat man das zumindest teilweise) direkt mit reingeht, sondern nur die "Partner vor Ort" eben "unterstützt" (auf gut Deutsch eher verheizt) und b) nicht sofort einen "günstigen" neuen "Führer" einsetzt, sondern die Konflikte einfach weiter am Kochen hält, indem man, wenn das Chaos perfekt ist, sich einfach nahezu komplett zurückzieht.
Natürlich können "die da unten" nicht von heute auf morgen auf demokratisch umstellen. Man überlege sich nur mal, wie lange das in Europa gedauert hat. Und entwicklungstechnisch ("Bildung", Wirtschaft, Industrie, Finanzwesen) sind wir in Europa denen eben um Jahrhunderte voraus.



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Jedoch sollten die Terrorkurden wissen dass das jederzeit passieren könnte


