Doch es gibt auch Syrer, die gerne zurück nach Syrien fahren. Es sind die wenigen, die zur Oberschicht gehören und in ihren Villen in den Vierteln des Regimes ihr gewohntes Leben weiterleben. Die den Krieg in ihrer Heimat verdrängen können.
Drei Frauen mit Kopftüchern und Sonnenbrillen steigen aus einem Wagen mit getönten Scheiben. Auch sie wollen nach Hause nach Damaskus. Sie haben eine Woche Urlaub in Beirut gemacht, sind im Hotelpool geschwommen, waren im Museum, haben sich Kleider gekauft. Grinsend zeigen sie auf ihre vollen Einkaufstüten.
Ob es schwer sei für sie, zurück nach Syrien zu fahren? Erstauntes Kopfschütteln. Der Krieg sei nicht so schlimm, wie alle immer sagen, sagt die Ältere der Cousinen. Ob sie manchmal Nachrichten schauen? Wieder erstauntes Kopfschütteln. "Das ist doch nur Propaganda." Und die Zerstörung, die vielen Bomben und Toten? Die Ältere verdreht die Augen. Der Westen solle endlich Assad unterstützen, nicht die Rebellen, die seien schuld an allem.
Dann schieben die Frauen lachend die vielen Einkaufstüten zwischen die Sitze und verschwinden auf die Rückbank des Minibusses. "Gute Reise!", ruft Nadim und zieht die Bustür zu.