Verdächtiger in Unna wieder frei
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Terrorverdacht offenbar nicht erhärtet
Der Syrer, der am Donnerstag (17.12.2015) wegen Terrorverdachts in einer Flüchtlingsunterkunft in Unna festgenommen worden war, ist wieder frei. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte dem WDR, dass der 31-jährige Syrer noch in der Nacht wieder freigelassen wurde
Der Terrorverdacht gegen einen 31-jährigen Syrer hat sich offenbar nicht erhärtet. Der Mann war am Donnerstag (17.12.2015) in einer Flüchtlingsunterkunft in Unna bei Dortmund festgenommen worden. Am Freitagmorgen wurde der Mann wieder freigelassen.
Mitglieder der syrischen Opposition wollten den Mann auf Fotos im Internet wiedererkannt haben. Sie warfen ihm vor, für die Terrorgruppe IS gearbeitet zu haben. Die Polizei hatte den 31-Jährigen deshalb festgenommen.
Der Mann soll Anfang Dezember als Asylbewerber nach Unna gekommen sein und unter falschem Namen in der Flüchtlingsunterkunft gelebt haben, zusammen mit Verwandten. Zeitungen hatten gemutmaßt, dass der Mann für die Finanzabteilung des IS aktiv gewesen sein und Kämpfern Geld ausgezahlt haben soll. Es hieß, Mitglieder der syrischen Opposition hätten den Mann auf Fotos im Internet wiedererkannt.
Der Verdächtigte bestritt jede Verbindung zum IS. Keine der Quellen, auch die der Generalbundesanwaltschaft, konnte den Verdacht erhärten. Wer die Internetseite mit den Fotos betreibt, konnten die Ermittler nicht klären. Die Staatsanwaltschaft will weiter ermitteln, stößt aber auf große Schwierigkeiten. In Deutschland ist der Fall kaum zu klären, die Urheber der Beschuldigung in Syrien sind nicht bekannt.
Und nur weil jemand mit einem Gewehr posiert, sei das noch kein Beweis, dass er ein IS-Kämpfer sei, so die Staatsanwaltschaft. Möglicherweise wurde der Verdächtige auf der Internetseite falsch zugeordnet. Ein Haftbefehl gegen den Flüchtling wurde gar nicht erst beantragt.
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