
Zitat von
Bergischer Löwe
Die Gegendemonstranten:
Was mir auffiel: Münster, Marburg, Kassel, München, Köln sind große Universitätsstädte. Hier fanden die größten Anti-Pegida Demos statt. Mit nur wenig Kombination könnte hier ein Zusammenhang hergestellt werden. Leichte Mobilisierung, leichte Verführbarkeit, viel Freizeit, noch keine gesellschaftliche Verantwortung.
Ich würde jedenfalls gerne mehr über die Zusammensetzung der Gegendemos lernen.
a) Ihre Struktur (Wie viele normalbürgernde Steuerzahler nehmen teil? Wie viele Studenten? Wie viele Schüler? Wie viele "Organisierte" von Gewerkschaften, NGO`s, Parteien)
b) der Weg zu ihrer Mobilisierung (Wie werden die Teilnehmer zu ihrer Teilnahme motiviert? Internet? Asta? Anschreiben ihrer Organisationen?)
c) die Logistik ihrer Mobilisierung im Umfeld der Demo (Wohnen sie am Demonstrationsort? Kommen sie von weiter weg in Gruppen mit Bus und Bahn? Kommen sie individuell?)
d) die Kosten (wer trägt sie?)
Ich habe gestern länger die Pegida in DD auf RT beobachtet und versucht, in den Gesichtern, an der Kleidung und an den mitgebrachten Demonstrationsutensilien soziale Stellung, grobe politische Richtung und beruflichen Erfolg abzulesen. Mir ist aufgefallen, daß die überwiegende Mehrheit der Pegidisten normale Mittelschichtler sind. Im Schnitt machte es auf mich den Eindruck als handele es sich überwiegend um Bürger jenseits der Mitte 30, mehrheitlich männlich, nicht übermäßig wohlhabend aber auch nicht arm, Mittelschicht eben. Wenig optische Hipster (obwohl ich einige doch entdeckt habe...) und relativ unauffällig. Menschen, denen man im Supermarkt höflich den Vortritt lassen würde. Bürger wie Du und ich.
Dann habe ich mir versucht aus den Fitzelchen, die unsere Qualitätsmedien von den Gegendemos in unsere Wohnzimmer ließen, ein Bild zu machen. Was zu sehen war: Sehr junges Publikum. Massenweise Leute in ihren frühen 20ern. Kleidung mehrheitlich vom Schlage H&M und sonstigen Billig-Hipster Läden. Machten auf mich keinen finanziell gutgestellten Eindruck. Marke: Student. Dann die obligatorischen, typisch urbanen Gutmenschen mittleren Alters, die dann auch vor die Kameras gezerrt wurden. Teure Brille, teure Jacke, Schal, Strickmütze, Dreitagebart, eloquent. Gerne mit ausländischer Begleitung. Und dann natürlich die lokalen Promis mit Entourage.
Genauere Blicke auf die Menschen, die die Gewerkschafts-, NGO- und Parteiplakate trugen, ließen zumindest die elektronischen Medien mit bewegten Bildern nicht zu. Ebenso wie die schwarzkapuzten Teilnehmer. Waren im TV nicht zu sehen. Um es mal vorsichtig zu formulieren: Die Veranstaltungen wirkten statisch konzipiert. Irgendwie wirkte das, was zu sehen war wie ein Sammelsurium aus Individualisten, die gar nicht wissen, was sie da eigentlich sollen.
Hmm. Wäre vielleicht an der Zeit, "den Aufstand der Anständigen" zu demaskieren.