"Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann,
wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen,dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt.
Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang." - Carl Jacob Burckhardt (Schweizer Historiker) -
Putin hat dieses blöde Spiel nicht angefangen. Insofern muß er zunächst mal auf die Eröffnung des Gegners reagieren. Der Gegner hat wissentlich rote Linien überschritten, die von den Russen mehrfach in aller Deutlichkeit aufgezeigt wurden.
Soweit sehe ich die Faktenlage. Nun kommt meine Interpretation, von Fakten belegt:
Putin hat zunächst mal die Krim genommen und sich damit seinen wichtigen Hafen Sewastopol gesichert. Das sehe ich als eine zwangsläufige Folge der westlichen Aggression an. Für die Russen ist Sewastopol unverzichtbar. Solange die Verhältnisse stabil und beherrschbar waren, bestand kein Anlass, am Status quo etwas zu ändern, der Umsturz in der Ukraine erforderte schnelles und energisches Eingreifen.
Diese Runde ging eindeutig an Putin, er handelte schnell, sicher und ohne Blutvergiessen. Das Referendum und die Entscheidungen des Regionalparlaments der Krim geben der Aktion einen legalen Anstrich, der nicht ohne weiteres zu widerlegen ist, auch wenn unsere Journaille das nicht begreift.
Nun gibt es die Sezessionsbestrebungen in der südöstlichen Ukraine in Gegenden, die überwiegend von Russen oder doch zumindest von russischsprachigen Minderheiten bewohnt sind. Die Regierung in Kiew schlägt alle Verhandlungen mit den Sezessionisten aus, obwohl von dort Gesprächsbereitschaft signalisiert wird und sowohl Putin als auch Lawrow die Einbeziehung der Sezessionisten von Beginn an gefordert werden. Tatsächlich werden alle Verhandlungen über den Kopf der Betroffenen hinweg geführt, infolgedessen kann die Diplomatie keinerlei Erfolge zeigen.
Putin steht von mehreren Seiten unter Druck: innenpolitisch machen ihm russische Nationalisten wie Dugin zu schaffen, dessen Freund Girkin (alias Strelkov) als Anführer der Sezessionisten auftritt. Dann natürlich von den USA und der EU. Ob er so sentimental ist, sich von der russischen Bevölkerung in der Südostukraine moralisch unter Druck zu fühlen, kann ich nicht beurteilen, halte es aber für möglich.
Nun tritt der neu (und nicht ganz sauber) an die Macht gekommene Präsident der Ukraine auf den Plan, feuert den Führungsstab von Polizei und Militär, stellt ein paar Milizen (auch die sogenannte Nationalgarde ist neu!) auf, und beginnt einen Bürgerkrieg.
Wieder eröffnet die Gegenseite und wieder muss Putin reagieren. Mir scheint, er sah zunächst einigermaßen amüsiert zu. Poroschenko macht sich unbeliebt, indem er Militär und Freicorps auf die eigenen Bürger schießen lässt. Mit ein bisschen Glück (das hat, wie wir inzwischen gefehlt) fallen seine Gegner Girkin und Borodai dabei, und anschließend werden die Karten neu gemischt.
Diese Situation ist inzwischen überholt. Girkin und Borodai sind erfolglos ausgebüchst. Damit haben sie gewaltig an Reputation verloren, sind also innenpolitisch nicht mehr so gefährlich. Trotz (oder wegen der Flucht) der russischen Ultranationalisten an der Spitze der Sezessionisten, halten die sich erstaunlich gut und lange. Der Westen hat keine Lust auf große Opfer für die Ukraine. Die Sanktionen sind halbherzig, die Wirtschaft schreit, militärisches Eingreifen macht die Bevölkerung nicht mit, der auf Krieg gebürstete Journaille bläst von Seiten der Konsumenten ein harter Wind ins Gesicht.
Eigentlich die ideale Ausgangssituation für Putin, das zu tun, was ihm ohnehin schon lange unterstellt wird: Endlich die Initiative ergreifen, die Sezessionisten zunächst heimlich zu unterstützen und zu schauen, wie sich die Sache entwickelt. Mit ein wenig Glück und Geschick könnte er sich die Südostecke der Ukraine mitsamt der Festlandbrücke zur Krim einstecken, mit sehr viel Glück sogar die Schwarzmeerküste bis einschließlich Transnistrien. Mit den Industriegebieten fielen Putin damit auch die wichtigen Werften in Mykolaiv und der Hafen von Odessa zu.
Damit wäre die Ukraine vom Meer abgeschnitten, und die Amis hätten wieder einmal lernen müssen, dass Russland seine roten Linien ernst nimmt.
Das ist durchaus ein Einsatz, der ein gewisses Risiko lohnt.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
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Quadrokopter in der Bibel: https://www.politikforen.net/showthread.php?186118
Seit 69 Jahren haben wir Frieden, aber es scheint mir so das den Politiker aus dem Westen das egal ist. Der Putin macht weiter mit und ohne Sanktionen. Heute vor 75 Jahren begann der 2. Weltkrieg unter dem wir Heute noch leiden. Deswegen kann ich mich nur noch für unsere Politiker schämen - wir haben soviel Aufgebaut nach dem zweiten Weltkrieg und solche Verbrecher machen wieder alles kaputt und das kotzt mich richtig an.
Das ist Propaganda ,wie zu Zeiten des kalten Krieges .Der böse Westen ist natürlich dran Schuld ,dass in der Ostukraine hochgerüstete Separatisten und Kriminelle Bürgerkrieg führen .Was meinst Du woher diese Leute ihre Waffen haben .Und nun komm mir nicht ,dass die Amis in Südamerika auch solche Politik betrieben haben .Das ist keine Ausrede für das aggressive Verhalten Putins .Putin hätte die Macht den Konflikt friedlich zu entschärfen ,aber das will er nicht .Er spielt mit dem Feuer ,wie einst Hitler.
leben und leben lassen
„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“
Mahatma Gandhi
Mach Dir um mich keine Sorgen - und vor allem nicht um Russland. Wie ich bereits schrieb - bevor Russland am Ende ist findest Du Dich in Tauschzentralen und auf dem Schwarzmarkt wieder.
Aus den zeitungen mit den IWF-Berichten kannst Du immerhin noch Klopapier machen.
Indes sind Deine rosaroten transatlantischen Fantasien bedenklich.
Der Krieg wäre längst vorbei müssten die Schmarotzer an die Front
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