
Zitat von
Durkheim
Welche Reformen denn? Er hat übrigens ein Paar Jahre nach seinem Amtsantritt die Demokratie versprochen. Als sich absolut nichts tat, sagte er, die Reformen hin zur Demokratie würden über 10 Jahre dauern. Diese Haltung konnte aufgrund des arabischen Frühlings, siehe Tunesien oder Ägypten nicht mehr aufrecht erhalten werden. So hat sich ziemlich viel Unmut in Syrien verbreitet.
Anstatt etwas Dampf aus dem Kessel zu nehmen, stellte sich dann Assad hin und sagte, die Reformen hin zur Demokratie würden in Syrien mind. eine Generation benötigen! Somit wurde der Druck im Kessel und der Unmut noch viel grösser.
Es kann ja sein, dass Assad garnicht mal so unrecht hat, dass angesichts des syrischen Diktatur-Apparates und Altlasten es tatsächlich 10 Jahre oder eine ganze Generation dauern kann bis Reformen umgesetzt werden. Aber Assad machte eher den Eindruck, ständig zu versprechen und nichts zu tun, sprich die Leute einzulullen. Angesichts der Bevölkerungszahl Syriens ist das etwas, das sich recht schnell mit grossem Unmut gegen einen wendet.
Assad hat es verpasst, nach britischem Modell sich als Diktator zurückzuziehen, ein Parlament zu eröffnen und nur noch als Repräsentant tätig zu sein. Entsprechend dem britischen Monarchie-Demokratie Modell. Für so ein Modell hätte er sogar grosse Unterstützung bekommen, mit Ausnahme natürlich des ebenfalls sehr mächtigen Verwaltungsapparates, das in Syrien ein Eigenleben führte. Gegen die hätte er sich durchsetzen müssen, aber das wollte er dann nicht. Die grössten Verlierer wäre diese Baathisten im Verwaltungsapparat gewesen (die zudem mit ihm engstens in Verwandtschaftsbeziehung stehen). Denen hätte er mit grosszügigen Renten und Tantiemen den Abgang auch versüssen können.