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Thema: Wir (Kurden) fordern die volle Anerkennung!

  1. #71
    Mitglied Benutzerbild von Durkheim
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    Standard AW: Wir (Kurden) fordern die volle Anerkennung!

    Die Mehrzahl der Kurden lebt übrigens im Westen der Türkei. Früher waren im Westen der Türkei Ehrenmorde völlig unbekannt, das änderte sich mit der immensen Binnenmigration der Kurden aufgrund wirtschaftlichen Gründen. Plötzlich kamen mit den Kurden auch die Ehrenmorde nach Izmir bis Istanbul, wo das Phänomen völlig unbekannt war. Selbst auf dem Lande im Westen der Türkei war das Phänomen der Ehrenmorde unbekannt.
    Es gibt laut UNESCO und zahlreichen Frauenorganisationen keinen einzigen Turkstaat mit Ehrenmorden, die Türkei ist aufgrund Kurden die einzige Ausnahme unter allen Turkstaaten aufgrund Kurden. Und das. obwohl die Türkei gleichzeitig unter den Turkstaaten der fortschrittlichste, das reichste und am weitesten entwickelste ist.

    Dass allerdings Kurden ihre Ehrenmorde-Stammeskultur nirgends ablegen, sieht man auch im Ausland, nicht zuletzt Deutschland.

    Auch in Deutschland ist es nicht anders. In Berlin beispielsweise wo die meisten Türken leben, gibt es bis heute keinen einzigen Ehrenmord von Türken. Sämtliche Ehrenmorde in Berlin wurden laut dem kurdischen LINKE Abgeordneten Giyasettin Sayan von Kurden begangen. Hier ein Artikel zum Thema kurdische Ehrenmorde von Giyasettin Sayan:
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    Ehrenmorde? "In den meisten der bekanntgewordenen Fälle waren wir es." Politisch korrekt ist Giyasettin Sayan (55) bei diesem Geständnis nicht. Doch der PDS-Abgeordnete verbringt den Großteil seiner Zeit damit, unter seinen Landsleuten zu vermitteln. Kurden, die wie er aus Ostanatolien stammen. So wie die Familien von Hatun Sürücü, Ayse Ö.* (Name von der Redaktion geändert) und Semra U. Die Frauen wurden in Berlin ermordet - der "Ehre" wegen.
    ...
    Wenn man das Problem der Ehrenmorde irgendwann lösen wolle, müsse man zuerst zu diesen Clans forschen, sagt Sayan. Er schätzt, daß nach einem Erdbeben 1964 mehrere zehntausend Kurden aus Ostanatolien nach Deutschland auswanderten und hier nach ihren Regeln und Traditionen weiterleben. "Sie haben sich nicht weiterentwickelt: weder ihre Kultur modernisiert, noch sich in die deutsche integriert."
    Giyasettin Sayan mit einem Interview dazu im Kurdistan-Rundbrief, Auszüge:
    „Ehrenmorde“ in der BRD

    Der Mord an der Deutschkurdin Hatun Sürücü in Berlin hat bundesweit eine Debatte über Ehrenmorde und Zwangsverheiratung ausgelöst, in der es viele offene Fragen gibt. Eine Antwort auf die Ursache einiger Morde an Kurdinnen in der letzten Zeit gab der gebürtige Kurde Giyasettin Sayan, der seit 1995 für die PDS im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt und oft als Vermittler in familiären Auseinandersetzungen tätig ist, in einem Interview. Sayan führt diese Ehrenmorde auf die in einigen ländlichen Regionen Türkisch-Kurdistans erhaltenen Stammesstrukturen mit ihren Normen zurück.


    Da der uns fremde kulturelle Hintergrund sicher eine Bedingung für die „Ehrverbrechen“, von denen die Tötung nur die Spitze des Eisbergs darstellt, ist, dokumentieren wir hier Auszüge aus dem Interview. Dass sie als alleinige Erklärung reichen, darf bezweifelt werden. Hiesige Wissenschaftler meinen, dass die Morde in deutschen Großstädten nicht umstandslos auf archaische Traditionen zurückgeführt werden könnten, da hier der soziale Druck des kurdischen Dorfes nicht existiere. Für die gewalttätigen Eskalationen machen sie Desintegrationsprobleme einiger MigrantInnen verantwortlich. Diese akzentuierten wieder ihr Anderssein und griffen dabei willkürlich auf althergebrachte kulturelle Elemente zurück: neben dem Kopftuch eben auch auf die Ehre. (M.)
    ....
    „Diese Familien leben nach Stammesgesetzen“

    Interview mit Giyasettin Sayan (Auszüge)

    Frage: Welche Kultur meinen Sie mit feudaler Kultur?

    Sayan: Alle Familien, in denen die vier Ehrenmorde in Berlin stattgefunden haben [siehe Kasten], waren Kurden. Sie stammten aus kurdischen Gebieten, aus Gebieten, wo noch feudale Verhältnisse, also Stammesstrukturen, herrschen, wo die Familie eine große Rolle spielt, Blutsverwandtschaft sehr wichtig ist und die Menschen sich gegenseitig kontrollieren.


    Dort gehört es sich, den weiblichen Anteil der Familie zu schützen, denn das ist ein schwacher Teil der Familie oder des Stammes. Das ist ein Teil der Ehre. Dort heißt es, die Frau ist eine Ehre des Mannes, des Stammes, der Familie. Wenn jemand diese Ehre verletzt, ist das eine Kränkung der Familie und des Stammes, eine kollektive Entehrung, und dann muss etwas geschehen. Das kann heißen, die Tötung der Frau und auch des Mannes, der das getan hat. Das ist ein ungeschriebenes Stammesgesetz in dieser Kultur.

    Frage: Diese Stammesgesetze gelten auch in Berlin?

    Sayan: Das ist das Schlimme, dass Familien, die sich seit Jahrzehnten hier befinden, noch immer unter der Kulturhoheit des Stammes, des „asiret“, stehen, und auch unter dessen Bildungs- oder Erziehungshoheit - dass also nicht Berliner oder deutsche Institutionen, Erziehungsinstitutionen, Schule etc., die Hoheit über die Kinder haben, sondern der Stamm und die Familie. Das ist ein Phänomen, über das man wirklich sehr viel mehr forschen und berichten müsste. Ich denke, es ist so stark, dass es Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte dauern wird, bis diese Kulturgüter, die ich als feudal, reaktionär und konservativ betrachte, aus den hier lebenden Menschen verschwinden.

    Frage: Inwiefern hat der Mord an Hatun Sürücü [siehe Kasten] mit dem kurdischen Stammessystem zu tun?

    Sayan: Es gibt - jedenfalls in den ländlichen kurdischen Gebieten - keinen Kurden, der nicht zu irgendeinem Stamm gehört. Vor allem in Ostanatolien, also im kurdischen Gebiet. Die Stämme haben dort bestimmte Funktionen des Staates übernommen, karitative, soziale, kulturelle, auch die Ordnungsrolle des Staates. Der Staat existiert dort für sie nur in negativem Sinne, als korrupter und repressiver. Und was an seine Stelle tritt, ist dieses Verwandtschaftsnetz. Darin gibt es Leute, die schützen können, die für Gerechtigkeit sorgen, die Rache schlichten, die Heiratsgeschichten organisieren können. Diese Stammesstrukturen ersetzen den Staat. Wenn ein Teil von diesem Stamm, in die Bundesrepublik kommt, bleiben die Familien sehr eng mit dem anderen Teil des Stammes im Herkunftsland verbunden, und die Ehre ist dort verankert.

    Frage: Das heißt, wenn die Sürücüs den Mord nicht begangen hätten, hätten sie nicht nur über ihre eigene Familie, sondern auch über andere Mitglieder ihres Stammes Schande gebracht?

    Sayan: Ja, sie hätten ihr Gesicht verloren. Und wenn sie dahin gefahren wären, woher sie kommen, dann wären sie dort nicht mehr gut angesehen gewesen.
    ...
    Frage: Diese Beschreibung der Stammeskonflikte und der Angst legt doch den Schluss nahe, dass man froh sein müsste, sich daraus befreien zu können. Alle leiden darunter, Männer und Frauen. Warum ist dieses Ehrsystem dennoch so beständig?

    Sayan: Weil es eine Jahrtausende alte Tradition und Kultur ist.

    Frage: Aber das ist doch schrecklich, oder?

    Sayan: Es ist schrecklich. Es gibt bestimmte Gegenden, in denen das „asiret“ kaum noch eine Rolle spielt, etwa in Dersim. Die Stadt ist so hoch politisiert, dort spielt Mao Tse-tung eine größere Rolle als das „asiret“. Die Linken kämpfen gegen das „asiret“-System, weil sie sagen, damit kommen wir nicht weiter und es sei ein Hindernis für die Befreiungsbestrebungen. Auch die PKK hat, aus Machtkalkül, „asiret“-Führungen angegriffen. Aber abgeschafft hat sie das System nicht. In ländlichen Gebieten herrscht das „asiret“.

    (Quelle: taz Berlin, 22.9.2005, Interview: Alke Wierth)

    Anmerkung: Giyasettin Sayan, 55, sitzt seit 1995 für die PDS im Berliner Abgeordnetenhaus. Der Diplom-Politologe stammt aus Mus im kurdischen Osten der Türkei, seit den 70er Jahren lebt er in Deutschland. Er ist migrationspolitischer Sprecher seiner Fraktion und Mitglied des Präsidiums des Abgeordnetenhauses.
    Der Grund für die Ehrenmorde ist die kurdische Stammestradition und Kultur. Nur in solchen kurdischen Stammesclans ist der Druck einen Ehrenmord zu begehen gross genug. Die Erfahrung zeigt, nimmt man einzelne Kurden aus ihrem Stammesumfeld, reduziert sich gleichzeitig auch der Druck Ehrenmorde zu begehen. Es ist also ein sozialer Druck einen Ehrenmord zu begehen und dieser Druck muss nicht mal aus der Familie selbst stammen, sondern Verwandtschaft oder anderen Kurden. Hinzu kommt, Kurden die Ehrenmorde nicht durchführen, werden systematisch ausgegrenzt und verachtet. Da der Stammesclan und Umfeld gleichzeitig soziale Absicherung bedeuten, ist das für den einzelnen Kurden das schlimmste was ihm passieren kann. Es ist für die Person schlimmer als jemanden wegen der Ehre zu töten. Denn nach einem Ehrenmord gilt die Person als Held, man kümmert sich um ihn im Gefängnis, kommt er raus, bekommt er den ganzen Respekt des Clans und seine Reputation und das Ansehen ist enorm gestiegen.
    Geändert von Durkheim (04.10.2011 um 15:11 Uhr)

  2. #72
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    Standard AW: Wir (Kurden) fordern die volle Anerkennung!

    Zitat Zitat von LOL Beitrag anzeigen
    Deine übernommenen und sonst ja rein faschotürkischen Propagandathesen gegen ein Kurdisches Volk sind echt absurd.
    Die meisten Deutschen verstanden und verstehen auch kein echtes Bairisch, Platt, Friesisch, Kölsch oder echtes Schwäbisch. Deutsch und Deutsche nennt man jene alle dennoch...denn eine allgemeinverständliche Hochsprache wird als solche bestimmt!

    Wo also ist dein Problem damit bei den Kurden?
    »Tatsache ist, dass es den Kurden nicht gelungen ist, einen eigenen, dauerhaften Staat zu gründen, in dem das kurdische Element ethnische und sprachliche Homogenität und Dominanz gehabt hätte. «

    (Strohmeier, Martin, in: Die Kurden. Geschichte. Politik. Kultur, 2., durchgesehene Auflage, München 2003, S. 30)

    Die heutige Wissenschaft postuliert keine Verbindung von Kurden zu irgendwelchen bedeutenden Reichen und Völkern. Nicht einmal Saladin war nachweislich Kurde. Kein Artefakt. Nicht einmal eine Tonscherbe ist in irgendeinem Museum dieser Erde zu finden. Aber ist schon klar, der faule looser Krieche und seine Kurden.
    Geändert von Ali Ria Ashley (04.10.2011 um 15:16 Uhr)
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  3. #73
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    Standard AW: Wir (Kurden) fordern die volle Anerkennung!

    Zitat Zitat von KTN Beitrag anzeigen
    Es gab damals noch einige andere Fälle, die kurdische RA Gülsen Celebi hat die Fälle auf ihrer Seite aufgelistet. Ein Bruder von Hatun arbeitet inzwischen auch als RA und setzt sich gegen Zwangsehen und Ehrenmorde ein.

    Einige türkische Nichtsnutze werden halt immer oberflächlich Hatun erwähnen, obwohl es mehrere Hilfsvereine in Deutschland und der Türkei gibt, die sich damit genauer auskennen und die ZE und Ehrenmorde nicht so einseitig den Kurden zuordnen, da sie in ihrer Praxis auch mit arabischen und türkischen Opfern arbeiten müssen.

    Überhaupt fällt es auf, dass sich kurdische Faschisten und PKK-Sympathisanten wie Ates, Kelek Celebi und Cileli gegen Ehrenmorde einsetzen, während sich Türken über Ehrenmorde freuen, die nicht von Türken begangen werden.
    Die engagierte Türkin Serap Cileli dazu:
    Wofür ist die Kritik, die sich gegen Sie richtete, symptomatisch?

    Die Reaktionen sind stets gefärbt von verletztem Ehrgefühl und gekränktem Nationalstolz. Religiöse Orthodoxie spielt ebenso eine bedeutende Rolle. Ich werde als Verräterin und Nestbeschmutzerin deklariert. Man versucht oft, mir kurdische Wurzeln nachzuweisen. Dabei stamme ich aus einer türkisch-alevitischen Familie, mein Mann ist Sunnit. Die Türken sehen die Missstände, die ich anprangere, als ein ausschließlich kurdisches Phänomen. Das entspricht aber nicht der Wahrheit, sondern ist rassistisch.
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    Necla Kelek, Serap Cileli... alles engagierte Frauen mit türkischen Wurzeln, die diese Missstände anprangern, weil sie entweder direkt betroffen waren oder solche Fälle in ihrem türkischen Verwandtenkreis und Umfeld miterlebt haben.

  4. #74
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    Standard AW: Wir (Kurden) fordern die volle Anerkennung!

    Zitat Zitat von KTN Beitrag anzeigen
    Es gab damals noch einige andere Fälle, die kurdische RA Gülsen Celebi hat die Fälle auf ihrer Seite aufgelistet. Ein Bruder von Hatun arbeitet inzwischen auch als RA und setzt sich gegen Zwangsehen und Ehrenmorde ein.

    Einige türkische Nichtsnutze werden halt immer oberflächlich Hatun erwähnen, obwohl es mehrere Hilfsvereine in Deutschland und der Türkei gibt, die sich damit genauer auskennen und die ZE und Ehrenmorde nicht so einseitig den Kurden zuordnen, da sie in ihrer Praxis auch mit arabischen und türkischen Opfern arbeiten müssen.

    Überhaupt fällt es auf, dass sich kurdische Faschisten und PKK-Sympathisanten wie Ates, Kelek Celebi und Cileli gegen Ehrenmorde einsetzen, während sich Türken über Ehrenmorde freuen, die nicht von Türken begangen werden.
    Was willst du denn erzählen Iraner? „Die Kurden“ haben keine wirklich ältere Geschichte. Das ist alles sehr zweifelhaft. Die Geschichte der Kurden beginnt im 7. Jh. als sie von den Arabern unterworfen wurden. In der Spätantike treten die Kurden NICHT in Erscheinung. Nicht einmal im Mittelalter sind sie sonderlich in Erscheinung getreten. Was willst du hier eigentlich erzählen? Sammelbegriffe für Bergvölker unterschiedlicher Sprache/n und Herkunft gab es schon vorher. Die Geschichte der heutigen „ethnischen“ Kurden beginnt erst im 7. Jh.

    Und ob die Kurden sich überhaupt mit den Karduchen in Verbindung bringen lassen, bleibt ebenfalls nichts weiter als Spekulation. Gibt es Reichgründungen der Kurden in der Spätantike? Ebenfalls Fehlanzeige. Gibt es Sprachzeugnisse aus der Spätantike in kurdischer Sprache? Nö. Die Kurden sind nicht in der Spätantike in Erscheinung getreten.

    »Die These von der Abstammung der Kurden von den Medern ist ebenso wenig beweisen wie die Verwandtschaft der kurdischen Sprache mit dem Medischen (dabei wird der Name des kurdischen Dialektes Kurmandsch aufgespalten in die Bestandteile Kur für Kurd und Mandsch für Medisch, Meder). […] In den einschlägigen Quellen, v.a. Inschriften, werden Namen erwähnt, die auf eine gewisse Nähe zu dem Begriff 'Kurden' verweisen (bes. die Konsonanten 'k', 'r' und 'd'). Ob Kardu, Karduchen (erwähnt in der Anabasis Xenophons um 400 v. Chr.) oder Kyrtii (bei Strabo) – all diese Namen haben spitzfindige philologische Spekulationen ausgelöst, aber bis heute keine Wissenschaftliche Klarheit geschaffen. «

    (Strohmeier, Martin, in: Die Kurden. Geschichte. Politik. Kultur, 2., durchgesehene Auflage, München 2003, S. 26)

    »Die Geschichte der Kurden gewinnt erst mit dem Aufstieg des Islams in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts klarere Konturen. Ihre Eroberungszüge (ghazwa) führen die muslimischen Araber aus dem Südwesten (Hedschas) und dem Innern der Arabischen Halbinsel Richtung Norden (Ägypten, Syrien) und Nordosten (Irak, Persien). Zu diesem Zeitpunkt gehörte Kurdistan – freilich nicht unter diesem Namen – zur Einflusssphäre des Byzantinischen, vor allem aber des persischen Sassaniden-Reiches. Um die Mitte des Jahrhunderts wurden die Siedlungsgebiete der Kurden dem rasch expandierenden islamisch-arabischen Reich […] einverleibt. «

    (Strohmeier, Martin, in: Die Kurden. Geschichte. Politik. Kultur, 2., durchgesehene Auflage, München 2003, S. 49)
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  5. #75
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    Standard AW: Wir (Kurden) fordern die volle Anerkennung!

    Unter Saddam Hussein war das übrigens bei Strafe verboten. Die Kurden sind im Irak die einzigen, die Genitalverstümmelung von Frauen praktizieren:
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    Es sind je nach kurdischer Region zwischen 40-70% der kurdischen Frauen davon betroffen.

    Beim Thema Ehrenmorde dasselbe Phänomen im Irak, während es bei den irakischen Arabern kaum vorzufinden ist, nimmt die Zahl der Ehrenmorde bei Kurden den zweithöchsten Platz nach Jordanien ein mit über 5.000 registrierten Fällen (Dunkelziffer nicht eingerechnet), obwohl die Zahl der Kurden im Nordirak gerade mal schätzungweise bei 3.5 Mio liegt. Quelle Ecoi.net. Hatte ich an anderer Stelle schon mal angesprochen.

    Als Spiegelbild dazu, ein Verwandter von Barzani, dem Kurdenführer im Nordirak, hat bereits in zwei Fällen seine Frauen wegen der Ehre umgebracht, wurde niemals bestraft und konnte seine politischen Ämter fortführen. In der kurdischen Gesellschaft und Kultur ist es nichts schlimmes, wenn der Ehemann meint, seine Ehre mit einem Mord wiederherzustellen. In dem Fall ging es um jeweils Scheidungen, wonach er seine Ehre als verletzt ansah und dies mit Morden wiederherzustellen versuchte nach kurdischer Stammestradition.

    Das ist beim Araber anders. Der Araber glaubt an die Scharia und wenn sich eine Frau scheiden lässt, geht sie zu einem Scharia-Gericht, begründet es, der Mann ist schlecht im Bett, geht seinen ehelichen Pflichten nicht nach oder schlägt sie, kann sie sich einfach scheiden lassen. Und das wird sowohl von der arabischen Gesellschaft, Familie und nicht zuletzt von den Ehemännern akzeptiert und respektiert. Denn wer trotz entsprechender Entscheidung der Scharia-Richter die Frau weiter belästigt, da sind oftmals recht rabiate Strafen vorgesehen bis hin Peitschenhieben.

  6. #76
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    Standard AW: Wir (Kurden) fordern die volle Anerkennung!

    Zitat Zitat von Ali Ria Ashley Beitrag anzeigen
    Was willst du denn erzählen Iraner? „Die Kurden“ haben keine wirklich ältere Geschichte. Das ist alles sehr zweifelhaft. Die Geschichte der Kurden beginnt im 7. Jh. als sie von den Arabern unterworfen wurden. In der Spätantike treten die Kurden NICHT in Erscheinung. Nicht einmal im Mittelalter sind sie sonderlich in Erscheinung getreten. Was willst du hier eigentlich erzählen? Sammelbegriffe für Bergvölker unterschiedlicher Sprache/n und Herkunft gab es schon vorher. Die Geschichte der heutigen „ethnischen“ Kurden beginnt erst im 7. Jh.

    Und ob die Kurden sich überhaupt mit den Karduchen in Verbindung bringen lassen, bleibt ebenfalls nichts weiter als Spekulation. Gibt es Reichgründungen der Kurden in der Spätantike? Ebenfalls Fehlanzeige. Gibt es Sprachzeugnisse aus der Spätantike in kurdischer Sprache? Nö. Die Kurden sind nicht in der Spätantike in Erscheinung getreten.

    »Die These von der Abstammung der Kurden von den Medern ist ebenso wenig beweisen wie die Verwandtschaft der kurdischen Sprache mit dem Medischen (dabei wird der Name des kurdischen Dialektes Kurmandsch aufgespalten in die Bestandteile Kur für Kurd und Mandsch für Medisch, Meder). […] In den einschlägigen Quellen, v.a. Inschriften, werden Namen erwähnt, die auf eine gewisse Nähe zu dem Begriff 'Kurden' verweisen (bes. die Konsonanten 'k', 'r' und 'd'). Ob Kardu, Karduchen (erwähnt in der Anabasis Xenophons um 400 v. Chr.) oder Kyrtii (bei Strabo) – all diese Namen haben spitzfindige philologische Spekulationen ausgelöst, aber bis heute keine Wissenschaftliche Klarheit geschaffen. «

    (Strohmeier, Martin, in: Die Kurden. Geschichte. Politik. Kultur, 2., durchgesehene Auflage, München 2003, S. 26)

    »Die Geschichte der Kurden gewinnt erst mit dem Aufstieg des Islams in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts klarere Konturen. Ihre Eroberungszüge (ghazwa) führen die muslimischen Araber aus dem Südwesten (Hedschas) und dem Innern der Arabischen Halbinsel Richtung Norden (Ägypten, Syrien) und Nordosten (Irak, Persien). Zu diesem Zeitpunkt gehörte Kurdistan – freilich nicht unter diesem Namen – zur Einflusssphäre des Byzantinischen, vor allem aber des persischen Sassaniden-Reiches. Um die Mitte des Jahrhunderts wurden die Siedlungsgebiete der Kurden dem rasch expandierenden islamisch-arabischen Reich […] einverleibt. «

    (Strohmeier, Martin, in: Die Kurden. Geschichte. Politik. Kultur, 2., durchgesehene Auflage, München 2003, S. 49)
    Das ist richtig, wird auch beim Kurdologen und Historiker Ferdinand Hennebichler bestätigt.

    Laut Ferdinand Hennebichler gehören übrigens die verschiedenen kurdischen Dialekte zu den sog. "neuiranischen Dialekten". Und die neuiranischen Dialekte sind erst nach dem Mittelalter entstanden. Der Zaza-Dialekt wird dabei von westlichen und iranischen Sprachforschern nicht zu kurdisch (neuiranisch) gezählt. Zaza ist auch kein neuiranischer Dialekt, sondern ein älterer iranischer Dialekt aus einem ganz anderen iranischen Sprachzweig.

  7. #77
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    Standard AW: Wir (Kurden) fordern die volle Anerkennung!

    Zitat Zitat von LOL Beitrag anzeigen
    Deine übernommenen und sonst ja rein faschotürkischen Propagandathesen gegen ein Kurdisches Volk sind echt absurd.
    Die meisten Deutschen verstanden und verstehen auch kein echtes Bairisch, Platt, Friesisch, Kölsch oder echtes Schwäbisch. Deutsch und Deutsche nennt man jene alle dennoch...denn eine allgemeinverständliche Hochsprache wird als solche bestimmt!

    Wo also ist dein Problem damit bei den Kurden?
    Das ist ja kaum aus zu halten mit dir. Damit es klar ist worüber wir hier reden: „Kurde“ war und ist ein Sammelbegriff für Bergvölker unterschiedlicher Sprache und Herkunft und bedeutet einfach nur Bergbewohner. Der Kurdenbegriff hatte keine ethnische und sprachliche Bedeutung. Daran hat sich bis heute nichts geändert und deswegen ist das bestreben nach einem Kurdistan mehr als ein Zweifelhaftes Unterfangen.

    »Das Wort Kurden bedeutet „Bergvölker“. Nicht mehr und nicht weniger. So haben Mesopotamier Berg-Nachbarn im Norden und Osten genannt. Nachweisbar, seit es Schrift gibt, seit dem 4.Jts. BC. Mesopotamier bezeichneten mit diesem Begriff Bergvölker verschiedenster Herkunft und Sprachen. Und zwar bereits lange, bevor zwischen dem 2. und 1.Jts.BC große indoiranische Einwanderungsströme Richtung Zagros und Ost-Anatolien einsetzten, inklusive Proto-Iranern. Demnach hat es bereits nachweisbar im Nordwest-Iran, Nord-Mesopotamien und Ost-Anatolien Menschen gegeben, die von Nachbarn Bergvölker-Kurden genannt wurden, bevor überhaupt Proto-Indo-Iraner Völkerwanderungen gestartet haben. Daher muss es schon immer Bergvölker im Bergvölker-Land gegeben haben, die von Nachbarn Kurden und Kurdistan genannt wurden. Gleichzeitig existieren bis heute keinerlei Quellen von Mesopotamiern oder anderen Kultur-Völkern der Alten Welt, die Zeitgenossen etwa im Zentral- oder Ost-Iran als Bergvölker-Kurden bezeichnet hätten. Dieser Begriff wird in Quellen der Alten Welt ausschließlich auf den Nordwesten des Irans sowie auf Ost-Anatolien und Nord-Mesopotamien angewendet. «

    (Hennerbichler, Ferdinand: Die Kurden. Geschichte des kurdischen Volkes von Anfängen bis zur Gegenwart, korrigierte und für das Internet adaptierte Ausgabe, 2009, S. 133)
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  8. #78
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    Standard AW: Wir (Kurden) fordern die volle Anerkennung!

    Zitat Zitat von Durkheim Beitrag anzeigen
    Das ist richtig, wird auch beim Kurdologen und Historiker Ferdinand Hennebichler bestätigt.
    das war ein krasser Zufall jetzt...
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  9. #79
    Patriot Benutzerbild von Alion
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    Standard AW: Wir (Kurden) fordern die volle Anerkennung!

    Zitat Zitat von Houseworker Beitrag anzeigen
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    Hier die Begründung...ähm die Forderungen!
    Die hochinteressante Diskussion ist noch voll im Gange! :tooth:

    Man sollte sie anerkennen und dann ohne viel Federlesen ausweisen, dann würde man eine Menge Sozialballast los!

    Kurden, Araber, Türken sind meiner Meinung nach nur drei unterschiedliche Namen für mehrheitlich gleiche Probleme!

    Schon eine besondere Frechheit, dass die glauben hier Forderungen stellen zu dürfen, raus mit dem Gesindel.


    Alion
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    "Aus Nacht,
    durch Blut,
    zum Licht!"

  10. #80
    GESPERRT
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    Standard AW: Wir (Kurden) fordern die volle Anerkennung!

    Zitat Zitat von Ali Ria Ashley Beitrag anzeigen
    Was willst du denn erzählen Iraner? „Die Kurden“ haben keine wirklich ältere Geschichte. Das ist alles sehr zweifelhaft. Die Geschichte der Kurden beginnt im 7. Jh. als sie von den Arabern unterworfen wurden. In der Spätantike treten die Kurden NICHT in Erscheinung. Nicht einmal im Mittelalter sind sie sonderlich in Erscheinung getreten. Was willst du hier eigentlich erzählen? Sammelbegriffe für Bergvölker unterschiedlicher Sprache/n und Herkunft gab es schon vorher. Die Geschichte der heutigen „ethnischen“ Kurden beginnt erst im 7. Jh.

    Und ob die Kurden sich überhaupt mit den Karduchen in Verbindung bringen lassen, bleibt ebenfalls nichts weiter als Spekulation. Gibt es Reichgründungen der Kurden in der Spätantike? Ebenfalls Fehlanzeige. Gibt es Sprachzeugnisse aus der Spätantike in kurdischer Sprache? Nö. Die Kurden sind nicht in der Spätantike in Erscheinung getreten.

    »Die These von der Abstammung der Kurden von den Medern ist ebenso wenig beweisen wie die Verwandtschaft der kurdischen Sprache mit dem Medischen (dabei wird der Name des kurdischen Dialektes Kurmandsch aufgespalten in die Bestandteile Kur für Kurd und Mandsch für Medisch, Meder). […] In den einschlägigen Quellen, v.a. Inschriften, werden Namen erwähnt, die auf eine gewisse Nähe zu dem Begriff 'Kurden' verweisen (bes. die Konsonanten 'k', 'r' und 'd'). Ob Kardu, Karduchen (erwähnt in der Anabasis Xenophons um 400 v. Chr.) oder Kyrtii (bei Strabo) – all diese Namen haben spitzfindige philologische Spekulationen ausgelöst, aber bis heute keine Wissenschaftliche Klarheit geschaffen. «

    (Strohmeier, Martin, in: Die Kurden. Geschichte. Politik. Kultur, 2., durchgesehene Auflage, München 2003, S. 26)

    »Die Geschichte der Kurden gewinnt erst mit dem Aufstieg des Islams in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts klarere Konturen. Ihre Eroberungszüge (ghazwa) führen die muslimischen Araber aus dem Südwesten (Hedschas) und dem Innern der Arabischen Halbinsel Richtung Norden (Ägypten, Syrien) und Nordosten (Irak, Persien). Zu diesem Zeitpunkt gehörte Kurdistan – freilich nicht unter diesem Namen – zur Einflusssphäre des Byzantinischen, vor allem aber des persischen Sassaniden-Reiches. Um die Mitte des Jahrhunderts wurden die Siedlungsgebiete der Kurden dem rasch expandierenden islamisch-arabischen Reich […] einverleibt. «

    (Strohmeier, Martin, in: Die Kurden. Geschichte. Politik. Kultur, 2., durchgesehene Auflage, München 2003, S. 49)
    Und so weiter und so fort. Du zitierst Beiträge, auf die du nicht eingehst. Deshalb habe ich dich als Spammer nominiert, da du längst wiederlegte Aussagen immer wiederholst. Eine Osmanin wie du sollte keine DEUTSCHEN MENSCHEN in Deutschland reglementieren, sonst enden die eines Tages wie TP. Und ich wäre darüber froh.
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Über die kurdische Geschichte habe ich nichts geschrieben, nur über ZE. Weder du noch der andere Osmane ist ein Experte in dem Thema. Da höre ich doch lieber auf Vereine wie

    [Links nur für registrierte Nutzer] in Berlin,
    Rosa in Stuttgart,
    in München der Verein Imma e.V,
    in Nürnberg der Verein Saadet,
    in Hamburg der Verein Kardelen,
    in FFM der Verein Infrau e.V. und
    in Hamm der Verein Rabea.

    Die sind alle auf Türken spezialisiert.

    In der Türkei wären das Vereine wie Vakad, Morcati. Andere Vereine habe ich Dir im IHH-Thread aufgelistet. Die MA dieser Vereine beschäftigen sich im Gegensatz zu Dir und deinen überflüssigen Osmanen täglich damit. NIEMAND von denen sagt was du und der andere behaupten. Selbst du solltest langsam mal kapieren, was bei deinen Aussagen alles falsch ist. Kannst dich ja bei diesen Experten informieren. Im Gegensatz zu Dir haben sie Ahnung und Praxiserfahrung.
    Geändert von KTN (04.10.2011 um 15:59 Uhr)

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