Wollen wir uns doch mal dem Eröffnungsbeitrag zuwenden. Dort ist zu lesen:
Die Website kreuz.net zitiert also aus einer Ausgabe der „Deutschen Militärzeitschrift“.Der deutsche Reichskanzler Adolf Hitler († 1945) hatte Ende der 1930er Jahre keinerlei Interesse an einem Weltkrieg – nicht einmal an einem Krieg gegen Polen.
Das erklärte der israelische Militärhistoriker Uri Milstein (69) in der November/Dezember-Ausgabe der ‘Deutschen Militärzeitschrift’.
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kreuz.net gibt sich einen katholischen Eindruck. Sehr schnell stellt man aber fest, dass dort ein extrem fundamentalistischer Standpunkt vertreten wird. Außerdem findet man sehr viele Berührungspunkte zum Rechtsextremismus. Der Vatikan sowie die deutsche und die österreichische Bischofskonferenz distanzieren sich von dieser Website. Die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung bezeichnet die Seite als Angebot von rechtsextremen Katholiken im Internet.
Eine sehr seriöse Quelle also. Und man zitiert ja aus der „Deutschen Militärzeitschrift“.
(Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarischen Anfrage der Linke, 2008)Zum Umgang mit der „Deutschen Militärzeitschrift“ (DMZ) hat die Bundes regierung bereits mit den Bundestagsdrucksachen 16/1282 sowie 16/4306 ausführlich Stellung genommen. In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass die DMZ dem rechtsextremistischen Spektrum zuzuordnen und deshalb der Bezug der Zeitschrift für alle Bibliotheken und Fachinformationsstellen im Fachinformationswesen der Bundeswehr einzustellen ist.
Da zitiert also eine rechtsexteme Quelle aus einer anderen rechtsextremen Quelle, die einen Aufsatz eines umstrittenen israelischen Militärhistorikers veröffentlicht hat.
Aber wie schrieb kürzlich hier jemand? „Wahrheit ist, was Deutschland nützt.“ Auf die Realität kommt es dabei gar nicht an.
An anderer Stelle im Weltnetz fand ich folgenden Text:
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Aber rechtsextreme und neonazistische Quellen sind für Brutus und ein paar andere nichts als die reine Wahrheit.Stalin und der Ausbruch des Weltkriegs
Entgegen der bekannten Hergänge des Kriegsausbruchs soll sich dieser Variante nach Hitler vor einem Einmarsch der Westmächte gesorgt haben und nicht an einem Weltkrieg oder Feldzug gegen Polen interessiert gewesen sein – was den erwiesenen “Lebensraum im Osten“-Forderungen widerspricht.
Man bezieht sich dabei auf Uri Milstein, einen israelischen Militärhistoriker, der in Fachkreisen als “extrem in den Schlussfolgerungen” gilt. Er soll (ich habe diesbezüglich eine Anfrage losgeschickt, eine Antwort steht bis dato aus) für die “Deutsche Militärzeitschrift” einen Artikel mit derlei lautendem Inhalt verfasst haben. Seltsamerweise finden sich dafür nur einschlägige Seiten aus dem rechtsextremen und neonazistischen Spektrum als Quelle.


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