Danke, dass du meine Frage aufgreifst, die tatsächlich im realen Alltag eine Rolle spielt, sogar ganz konkret in meinem. Es ist nämlich eines der wenigen Streitthemen zwischen mir und meiner Frau, die lästigerweise auch zur Fraktion "Mein Bauch gehört mir" gehört.
Lass uns kurz festlegen, was damit gemeint ist, sonst grätscht wieder einer der hiesigen Grenzdebilen mit absurden Wortmeldungen in die Unterhaltung. Die Formulierung "Mein Bauch gehört mir" bezieht sich nicht auf das anatomische Detail "Bauch" (der gehört unbedingt und immer dem, der ihn herumträgt), sondern in diesem Fall dem Inhalt des Uterus, nämlich dem Fötus.
Viele Frauen reklamieren für sich den Anspruch, alleiniger Rechteinhaber des von ihnen zu entwickelnden neuen Menschen zu sein, und leiten daraus tatsächlich den Freibrief ab, mit diesem werdenden Menschen verfahren zu dürfen, wie es ihnen beliebt.
In meinen Augen ist das gleich ein doppelter Irrtum:
1. Trotz vielfältigster Versuche ist es bisher noch keiner Frau gelungen, ohne männliches genetisches Material schwanger zu werden. Egal was auch immer sie anstellen, ohne den Mann geht es nun mal nicht. Aus der absolut ausnahmslosen Bedingung der irgendwie gearteten Mitwirkung eines Mannes am Zeugungsprozess resultiert auch ein zumindest ethischer Teilanspruch des Mannes an dem neuen werdenden Leben. Ich würde allen Frauen, die diesen ethischen Anspruch des Mannes verneinen, sämtliche Möglichkeiten zu einer künstlichen Befruchtung versperren. Anonyme Samenspende unter Verzicht auf alle Rechte des Spenders würde ich nicht erlauben. Wenn ein Mann von sich aus auf seine Rechte verzichtet, ist er natürlich selbst schuld.
2. Aber auch wenn durch ein Wunder jemals eine Frau schwanger würde ohne männliches Genmaterial könnte sie nicht auf diesen umfassenden Rechtsanspruch bestehen. Schließlich ist eine beliebige Abtötung des Fötus zu jeder beliebigen Zeit insofern nicht vernünftig gesetzlich zu regeln, weil ja irgendwann ganz unbedingt der Fötus den Status "Mensch" erreicht, spätestens wenn... ja, spätestens wenn? Das ist die Crux, dieser Zeitpunkt ist ja überhaupt nicht festzulegen, ohne sich in einen ethischen und juristischen Dschungel zu begeben. Erst mit der "U0" kann der Arzt mit Sicherheit feststellen, ob das Kind gesund ist, oder einen bestimmten Behinderungsgrad aufweist, oder überhaupt überlebensfähig ist. Sollte man also einer Frau erlauben, bis zur "U0" das Kind umzubringen? Soweit würden wahrscheinlich nicht mal die Frauen gehen, oder doch? Heute kann man schon am Fötus bestimmte Erbschädigungen wie z.B. Trisomie21 sicher diagnostizieren. Bedeutet das automatische (Ab)tötungserlaubnis?
Der Themenbereich ist hoch kompliziert und er verdient wie ich finde eine absolut seriöse Betrachtungsweise, gerade dann, wenn man die Würde des ungeborenen Lebens einfordert. Aber hier wird von den einschlägigen Nutzern gewohnheitsmäßig eine so scheußliche Heuchelei betrieben, dass ich mich weigere, an weiteren Ausführungen teilzunehmen.
Langsam....Seit der [Links nur für registrierte Nutzer] kennt die [Links nur für registrierte Nutzer] die Tötung des Nachwuchses in Zeiten der Not, des [Links nur für registrierte Nutzer] oder aus anderen Beweggründen. In China und Sparta war es Praxis missgestaltet Kinder aus zu setzen. . Große Philosophen wie [Links nur für registrierte Nutzer] und [Links nur für registrierte Nutzer] befürworteten die verbreitete Sitte der Aussetzung bzw. aktiven Tötung „missgestalteter“ Neugeborener. Dagegen berichtete [Links nur für registrierte Nutzer], dass Juden es als Verbrechen ansehen, spätgeborene Kinder zu töten.
Wie bitte? Ich habe Abtreibungen hinter mir? Jetzt wirst du aber unsachlich! Ich habe keine Abtreibungen hinter mir und es gibt bereits eine nachfolgende Generation.
Aber davon abgesehen: Eine Todesstrafe ist keine Strafe, weil der Bestrafte keine Gelegenheit mehr hat, sich mit seinen Handlungen auseinanderzusetzen und auf den Pfad der Tugend zurückzukommen und sich zu bessern.
Und zu dem anderen: Abtreibungen gab es schon immer, weil es schon immer Zustände gab, die die Frauen in solche Handlungen aus Verzweiflung trieben. Da wären zum Beispiel der Ehrverlust (Schlampe hat die Beine breit gemacht und sich ein Kind andrehen lassen) einhergehend mit dem Verstoß aus der Gesellschaft. Die Frauen und Kinder wurden nicht gerade gut behandelt. Dann natürlich im wesentlichen auch die Existenz, die ungesichert war und es heute bei denen, die sich zur Abtreibung entschließen, immer noch ist. Dann kommt natürlich noch eine andere Perspektive dazu, sie gilt für alle Menschen: Liebe kann man nicht erzwingen. Eltern, die ihre Kinder ablehnen, schikanieren, mißbrauchen, hinterlassen Traumata, die kaum zu heilen sind. Die heile Welt gibt es nicht auf Zwang. Solltest du also diese radikale Meinung haben, müsstest du auf der anderen Seite, um glaubwürdig zu sein, dich für eine Verbesserung der Lebensgrundlagen für solche Frauen und ihre Kinder einsetzen oder ihnen persönlich helfen. Ansonsten produzierst du nur eine Menge an traumatisierten und gescheiterten Existenzen. Gesunde Menschen können solchen Konstellationen kaum entwachsen.
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