Bundestagswahl 2025

[Pulchritudo]

Ich denke, Du täuschst dich. So plakativ ist das nicht. Unterhalte dich mal mit Türken der ersten oder zweiten Generation, also denen, die sich hier etwas aufgebaut haben. Hör dir an, was die über Messerstecher, Kalifatsspinner und Randalierer sagen. Du würdest dich wundern, die lassen da Sachen ab, die hätte sich keine dunkelbraune NPD-Glatze erlaubt.

Diese Leute wählen ganz sicher nicht rotgrün. Ich habe in meinem Bekanntenkreis mindestens drei Türken und zwei Italiener, die im Februar AfD wählen wollen.

Ist einer von den Türken zufälligerweise Akif Pirinçci? Der die Merkelpolitik sowie den rot-grünen Hass auf das eigene Volk auf satirische Weise aufs Korn genommen hat, die Wahrheit schrieb und deswegen vor Gericht stand und nun faktisch pleite ist? Er, der das prophetische 'Das Schlachten hat begonnen' geschrieben hat?

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[Gärtner]

lch müsste deine alten Beiträge, spätestens ab 2015, lesen, ob du zufrieden warst mit ihrem Regime, äh, mit ihrer Politik, oder eben nicht. Du hast doch die CDU immer gepriesen und verteidigt, jeden Opponent dieser menschlichen Naturkatastrophe namens Merkel als Braunbatz tituliert. Oder irrt mich mein Gedächtnis?

Die Merkel fand ich so ziemlich von Anfang an schrecklich, aber nicht ganz von Anfang an.

Ich habe sie - das muß so um 2000 herum gewesen sein - bei einem Vortrag in Aachen das erste Mal erlebt. Ich fand ihre Ausstrahlung nicht beeindruckend, aber was sie damals, im Gefolge der Krise ums Kohl-Ehrenwort, alles sagte, schien mir Hand und Fuß zu haben. Allerdings war sie damals noch in konservativer Larve unterwegs (Leipziger Parteitag 2003, wer erinnert sich?). Schon nach ihrem Machtantritt 2005 war davon bekanntlich nichts mehr übrig.

Später dann - Stichworte Euro-Rettung, Atomausstieg, Bundeswehr, Migrationskrise - habe ich sie heftig kritisiert und bin dann ~2011 aus der CDU ausgetreten. Als Merkelkritiker hatte man damals auch in bürgerlichen Kreisen keinen leichten Stand. Ich entstamme mütterlicherseits einer hochkonservativen hinterpommerschen Adelsfamilie, die in den 2010er Jahren zu meinem wachsenden Befremden von Angela Merkel vollkommen begeistert war. "Aber das christliche Menschenbild", sagten sie. "Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe", sagte ich, und wir schieden damals oft unversöhnt.

Heute bin ich in der unangenehmen Lage der Cassandra, die niemand liebt. Nicht, wenn sie ihre Warnungen ausstößt. Nicht, wenn sich hinterher herausstellt, daß sie recht gehabt hat und ihre Zeitgenossen schon durch ihren Anblick daran erinnert, welchen Unsinn sie damals geglaubt haben.

Ist einer von den Türken zufälligerweise Akif Pirinçci? Der die Merkelpolitik auf satirische Weise aufs Korn genommen hat, die Wahrheit schrieb und deswegen vor Gericht stand und nun faktisch pleite ist?

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Nein, Herrn Pirinçci kenne ich nicht persönlich. Das sind ganz normale Kleinunternehmer.

[Gärtner]

Merz will das nicht. Brandmauer.

Wie gesagt, das Beispiel Österreich lehrt, daß sich so etwas nicht durchhalten läßt.

[Pulchritudo]

Die Merkel fand ich so ziemlich von Anfang an schrecklich, aber nicht ganz von Anfang an.

Ich habe sie - das muß so um 2000 herum gewesen sein - bei einem Vortrag in Aachen das erste Mal erlebt. Ich fand ihre Ausstrahlung nicht beeindruckend, aber was sie damals, im Gefolge der Krise ums Kohl-Ehrenwort, alles sagte, schien mir Hand und Fuß zu haben. Allerdings war sie damals noch in konservativer Larve unterwegs (Leipziger Parteitag 2003, wer erinnert sich?). Schon nach ihrem Machtantritt 2005 war davon bekanntlich nichts mehr übrig.

Später dann - Stichworte Euro-Rettung, Atomausstieg, Bundeswehr, Migrationskrise - habe ich sie heftig kritisiert und bin dann ~2011 aus der CDU ausgetreten. Als Merkelkritiker hatte man damals auch in bürgerlichen Kreisen keinen leichten Stand. Ich entstamme mütterlicherseits einer hochkonservativen hinterpommerschen Adelsfamilie, die in den 2010er Jahren zu meinem wachsenden Befremden von Angela Merkel vollkommen begeistert war. "Aber das christliche Menschenbild", sagten sie. "Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe", sagte ich, und wir schieden damals oft unversöhnt.

Heute bin ich in der unangenehmen Lage der Cassandra, die niemand liebt. Nicht, wenn sie ihre Warnungen ausstößt. Nicht, wenn sich hinterher herausstellt, daß sie recht gehabt hat und ihre Zeitgenossen schon durch ihren Anblick daran erinnert, welchen Unsinn sie damals geglaubt haben.




Nein, Herrn Pirinçci kenne ich nicht persönlich. Das sind ganz normale Kleinunternehmer.

Dafür gebe ich dir grün, unabhängig davon, ob ich es einfach glauben muss, und obwohl ich unfreiwilligerweise ein Braunbatz bin. Oder besser gesagt, sein muss, weil die Elite des 'Wertewestens' komplett suizidal handelt und die Länder, die sie regieren, in den Untergang reissen. Mit Absicht und gewollt.

[Pulchritudo]

Wie gesagt, das Beispiel Österreich lehrt, daß sich so etwas nicht durchhalten läßt.

In Deutschland schon. Da wird die Partei, die eine echte Demokratie nach Schweizer Vorbild möchte, als antidemokratisch und rächzextrem tituliert.

[Gärtner]

... unabhängig davon, ob ich es einfach glauben muss, ...

Ah, ich habe es gefunden. Es war 2010, nicht 2011.

CDU Kreisverband Köln
Große Budengasse 10
50667 Köln

Köln, 4. März 2010

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit vorliegendem Schreiben zeige ich Ihnen meinen Austritt aus der Christlich Demokratischen Union an.

Obzwar ich nicht glaube, daß die Ausführungen eines einfachen Mitgliedes bei Ihnen auf besonderes Interesse stoßen werden, möchte ich meinen Schritt der guten Ordnung halber kurz erläutern.

Der schleichende Prozeß der Distanzierung aufgrund der Ereignisse in Bund, NRW und der Stadt Köln hat für mich zuletzt einen unumkehrbaren Punkt erreicht. Ich bin vor Jahren bewußt in eine konservative Partei eingetreten. Ich verlasse nun eine zutiefst profillose, "keine konservative" (so unlängst Volker Kauder) Organisation, die sich die inhaltliche Farblosigkeit und Beliebigkeit der Vorsitzenden weithin zu eigen gemacht hat. Die sogenannte "Berliner Erklärung" legt von dieser Entwicklung beredtes Zeugnis ab, wenn sie die Prioritäten künftiger Parteiarbeit umreißt.

Man keilt FDP-Wähler, SPD-Wähler und Wähler der Grünen. In dieser Reihenfolge. Um die eigene, eigentliche Klientel kümmert man sich nicht, sie soll die neue Entwicklung lediglich akzeptieren. Und wenn gerade Zeit ist, bekommt sie die sogar gönnerhaft "erklärt".

Auf diesem Wege ist die CDU als Volkspartei zwar noch nicht auf der Intensivstation wie die entkernte SPD angekommen, aber sie befindet sich auf dem Weg ins Krankenhaus. Sie ist nach vier Jahren Merkel fast schon da, wo sie nach 16 Jahren Kohl war: ein Kanzlerwahlverein - inhaltslos, geistig lahmgelegt und innerparteilich tot. Sie hat ihre Wurzeln verloren, bietet keine Zukunftsorientierung und hat keinen Plan für die Gesellschaft von morgen. Die Partei ist hinter und unter Merkel fast spurlos verschwunden. Die CDU diskutiert nicht mehr, von ihr geht weder Strahlkraft noch Faszination aus.

Dazu bildet das Auftreten der Berliner Koalition mit der unsäglichen FDP unter der Führung ihres unsäglichen Herrn Westerwelle nur die folgerichtige Konsequenz. Allein mit Blick auf die marode Infrastruktur im Bildungsbereich und die Merkelsche Floskel der sog. "Bildungsrepublik Deutschland" offenbart das Regierungsmantra über Steuersenkungen ein Ausmaß an Dilettantismus und unverfrorener Klientelpolitk, das fassungslos macht. So erweisen sich die Akteure der christliberalen Regierung inzwischen in einem Maße als unseriös, das selbst gelernte Zyniker erschüttert.

Wenn nichts Außerordentliches mehr geschieht, wird Angela Merkel der Union dasselbe antun, was Gerhard Schröder mit der SPD veranstaltet hat. Und wenn man bedenkt, daß der Hauptteil der Unionswähler aus der Traditionskompanie Ü60 besteht und bei Jungwählern nur noch in homöopathischen Dosierungen anzutreffen ist, sehen schon die mittelfristigen Perspektiven höchst unerfreulich aus.

Die Vorgänge in Land und Kommune stimmen ebenfalls nicht froh. Hier wie dort geht Partei- bzw. Koalitionsraison dem Wohl von Land und Stadt voraus. Daß von ihren Ämtern offensichtlich überforderte und der Öffentlichkeit nicht mehr vermittelbare Politiker wie van Dinther, Müller-Piepenkötter oder Sommer gehalten werden - et pereat mundus - ist selbst angesichts nahender Landtagswahlen genauso unverständlich wie der konsequent verweigerte Beitrag zur Aufklärung der Ereignisse um den Kölner Archiveinsturz.

Das Faß endgültig zum Überlaufen hat für mich die jüngste Erklärung des CDU-Fraktionschefs im Kölner Rat Winrich Granitzka gebracht, der weiterhin den mittlerweile unhaltbar gewordenen, u.a. für das Desaster um den U-Bahn-Bau politisch verantwortlichen KVB-Vorstand Reinarz stützt. Auch hier geht erkennbar Parteiraison vor Aufklärung, Transparenz und mutiger Übernahme von Verantwortung. Ein Jahr nach dem Archiveinsturz mit zwei Toten und unwiederbringlichen Verlusten für das Gedächtnis der Stadt scheint die Kölner Union noch immer nicht begriffen zu haben, was Gebot der Stunde ist.


Ich bitte um schriftliche Bestätigung der Beendigung meiner Parteimitgliedschaft.

Hochachtungsvoll

[Pulchritudo]

Ah, ich habe es gefunden. Es war 2010, nicht 2011.

Warum wählst Du nicht die AfD?

Der Name der Rose und Das Focaultsche Pendel von Eco gehören übrigens zu meinen Lieblingsbüchern.

[Heinrich_Kraemer]

Aha.

Hi, meinen Post bei x gelesen, mit der Erinnerung Mal wieder vorbeizuschauen?

[Gärtner]

Warum wählst Du nicht die AfD?

Ich bin ein bürgerlicher (Rechts)Konservativer. Die AfD, zumal die Herren Höcke und Krah, machen immer wieder deutlich, daß sie keine konservative Partei repräsentieren. Sie argumentieren ideologisch.

Ich bin Christ. Daher glaube ich an universale Werte (die allerdings nicht mit Gewalt durchgesetzt werden sollten). Ich habe mich auf X des öfteren mit Herrn Krah (den ich im persönlichen, höflichen Umgang schätze) ausgetauscht. Sein Standpunkt des Ethnopluralismus hat auch einen Ethopluralismus zur Folge. Konkret z.B., laut Krah: Der Islam an sich ist nicht problematisch, solange er sein Treiben auf seine angestammten Gebiete beschränkt. Nur bei uns ist er abzulehnen.

Als Patriot habe ich großes Verständnis für die Patrioten der Ukraine, die ihre Heimat und Freiheit gegen einen völkischen Kriegsverbrecher verteidigen. Die Rußland-, besser Putinfreundlichkeit der AfD (ich liebe und schätze die russische Kultur), die aus dem zuvor erwähnten Werterelativismus entspringt, ist für mich das stärkste Hindernis, mein Kreuzchen bei den Blauen zu machen.

Ich weiß (und erlebe das z.B. auf X), daß mich gerade der letzte Punkt in der rechten Bubble ziemlich einsam macht. Aber sei's drum. Es ist meine Überzeugung. Ich war schon immer zwischen den Stühlen.

Der Name der Rose und Das Focaultsche Pendel von Eco gehören übrigens zu meinen Lieblingsbüchern.

[Pulchritudo]

Ich bin ein bürgerlicher (Rechts)Konservativer. Die AfD, zumal um die Herren Höcke und Krah, machen immer wieder deutlich, daß sie keine konservative Partei repräsentieren. Sie argumentieren ideologisch.

Ich bin Christ. Daher glaube ich an universale Werte (die allerdings nicht mit Gewalt durchgesetzt werden sollten). Ich habe mich auf X des öfteren mit Herrn Krah (den ich im persönlichen, höflichen Umgang schätze) ausgetauscht. Sein Standpunkt des Ethnopluralismus hat auch einen Ethopluralismus zur Folge. Konkret z.B., laut Krah: Der Islam an sich ist nicht problematisch, solange er sein Treiben auf seine angestammten Gebiete beschränkt. Nur bei uns ist er abzulehnen.

Als Patriot habe ich großes Verständnis für die Patrioten der Ukraine, die ihre Heimat und Freiheit gegen einen völkischen Kriegsverbrecher verteidigen. Die Rußland-, besser Putinfreundlichkeit der AfD (ich liebe und schätze die russische Kultur), die aus dem zuvor erwähnten Werterelativismus entspringt, ist für mich das stärkste Hindernis, mein Kreuzchen bei den Blauen zu machen.

Was könnte ideologischer sein, als eine Brandmauer, die eine legitime, rechtskonservative demokratische Partei (wie einstmals die CDU), welche mindestens ein Fünftel der Bewohner Deutschlands repräsentiert, kategorisch ausschliesst?

Krah hat recht: Islam in islamischen Ländern = Supi!
Islam in christlichen Ländern = Nicht supi!

Deine patriotischen Gefühle für die Ukraine führen zu mehr toten Ukrainern. Ob ihnen das wirklich hilft?