User in diesem Thread gebannt : observator and Ötzi


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Thema: Krisenherd Ukraine ab Mai 2023

  1. #139021
    Neutraler Unparteiischer Benutzerbild von Nachbar
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine ab Mai 2023

    Zitat Zitat von Anhalter Beitrag anzeigen
    Plant die NATO einen 3.WK ? Oder ist das nur Russische Propganda ?

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    Erfreulich dass inzwischen auch in dieser Richtung Gedanken ausgesprochen werden.
    Die Antwort ist lange bekannt, nur hört keiner zu, jeder weiss es besser, leider auch ...
    Dazu hat sich auch der Sonderpaidagoge Gabriel geäussert:

    Ex-SPD-Chef Gabriel: „Werden Russland niederringen müssen“ – notfalls „mithilfe der Bundeswehr
    (fr.de)
    -
    Antwort bei Anstand und nicht Duzen für: amendment, Minimalphilosoph, Zack1, Stanley_Beamish, Larry Plotter, Hitman, XARRION, navy, SingSing, ABAS, Nathan, Aquifolium, mabf, Le Bon, Würfelqualle, witcher, Flaschengeist.Ötzi, Götz, GSch, tosh.
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  2. #139022
    liberal mind Benutzerbild von Virtuel
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine ab Mai 2023

    Zitat Zitat von Anhalter Beitrag anzeigen
    Plant die NATO einen 3.WK ? Oder ist das nur Russische Propganda ?

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    Der übliche RT Blödsinn! Angstmache im Westen und "Haltet-den-Dieb" Geschrei.....

    Es ist doch klar, daß der Westen auf die Aussagen und Taten von Putin und seiner Mafia-Regierung nun leider irgendwie reagieren muß.
    Kriegst Du nicht mit, wie in Rußland gegen den Westen gehetzt und de facto agiert wird, wie der Westen unterwandert wurde?
    Kriegt Ihr das Alle nicht mit? Lest Ihr die "Philosophie" von Putin und seinen Ideologen (Dugin) nicht?
    Lest Ihr überhaupt irgendetwas?

    Wollte Russland eine NATO Osterweiterung?


    Russlands Präsident Jelzin hatte einst eine NATO Mitgliedschaft Russlands als „langfristiges Ziel“ seiner Politik bezeichnet 1). Da Russland im Osten liegt, hat Jelzin somit eine Erweiterung der NATO nach Osten gefordert, denn natürlich hätte sich die NATO durch einen Beitritt Russlands nach Osten erweitert (es gab aber keinen formalen Beitrittsantrag). Wenn es jemals eine „NATO nicht nach Osten erweitern“-Vereinbarung gegeben haben sollte, die auch für Russland gültig ist, kann sie durch Jelzins Äußerung als gebrochen und somit aufgehoben betrachtet werden?


    Außerdem hat es - wenn überhaupt - eine Vereinbarung mit der Sowjetunion gegeben und diese hat sich aufgelöst. Sind die Vereinbarungen dann nicht automatisch nicht mehr gültig? Oder wie ist das mit der „Rechtsnachfolge eines Staates“? Wenn Russland also selbst der NATO beitreten wollte, mit welchem Recht will es dann anderen Staaten einen Beitritt verwehren? Von Putin wurde ein möglicher Beitritt Russlands zur NATO 2001 auch noch einmal ins Gespräch gebracht.


    Und was wäre mit den Sicherheitsinteressen Chinas gewesen? Wenn Russland der NATO beigetreten wäre, hätte sich die NATO dadurch bis an die chinesische Grenze ausgedehnt. Hat Russland das berücksichtigt, dass sich China dann vielleicht bedroht gefühlt hätte, so wie sich Russland heute angeblich bedroht fühlt?


    Quellen:


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  3. #139023
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine ab Mai 2023

    Wir müssen uns im Klaren sein, die einen als Europäer und die anderen als echte Europäer, welchen Frieden wir uns wünschen:

    Optionen:
    a) Frieden für die Weltterroristen USA und Zerstörung Europas
    b) Frieden für unseren Kontinent mit dem schönen griechischen Namen Europa, also vom Atlantik zum Pazifik (Eurasien), Krieg kann in den USA geführt werden.
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  4. #139024
    Mitglied Benutzerbild von Anhalter
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine ab Mai 2023

    Zitat Zitat von Nachbar Beitrag anzeigen
    Erfreulich dass inzwischen auch in dieser Richtung Gedanken ausgesprochen werden.
    Die Antwort ist lange bekannt, nur hört keiner zu, jeder weiss es besser, leider auch ...
    Dazu hat sich auch der Sonderpaidagoge Gabriel geäussert:

    Ex-SPD-Chef Gabriel: „Werden Russland niederringen müssen“ – notfalls „mithilfe der Bundeswehr
    (fr.de)
    -
    Erfreulich ist wohl der falsche Ausdruck dafür. Ich will lieber jeder Propaganda aus dem Wege gehen und bin hier sehr vorsichtig.
    Allerdings beruft man sich ja hier auf die britische "Daily Mail" ....
    [B][COLOR=#0000ff]Friede den Hütten! Krieg den Kriegstreiberpalästen! (Georg Büchner und ich)[/COLOR][/B]

  5. #139025
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine ab Mai 2023

    Zitat Zitat von Nachbar Beitrag anzeigen
    Erfreulich dass inzwischen auch in dieser Richtung Gedanken ausgesprochen werden.
    Die Antwort ist lange bekannt, nur hört keiner zu, jeder weiss es besser, leider auch ...
    Dazu hat sich auch der Sonderpaidagoge Gabriel geäussert:

    Ex-SPD-Chef Gabriel: „Werden Russland niederringen müssen“ – notfalls „mithilfe der Bundeswehr
    (fr.de)
    -
    Zitat Zitat von Anhalter Beitrag anzeigen
    Erfreulich ist wohl der falsche Ausdruck dafür.
    Ich will lieber jeder Propaganda aus dem Wege gehen und bin hier sehr vorsichtig.
    Allerdings beruft man sich ja hier auf die britische "Daily Mail" ....
    Diese Wortverwendung (das Adjektiv erfreulich) ist zu 100% richtig.
    Sie haben wahrscheinlich wieder nur oberflächlich gelesen, kenne ich inzwischen von Ihnen.
    Deswegen diskutieren wir beide nicht mehr.

    Als Eselsbrücke (von gestern):

    Zitat Zitat von Nachbar Beitrag anzeigen
    Das ist zu wenig bei diesem Thema (eher generell).

    Nach der Analyse des Textes (der Fakten) folgt die Hermeneutik
    (abgeleitet vom Gott Hermes, dem Gott der Wahrheit, bereits vor Jahrtausenden definiert)


    Für Christen, Moslems und Mosaisten eher unbedeutend, sie haben nur eine Wahrheit: die eigene, und schlachten deswegen auch Andersdenkende.
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  6. #139026
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine ab Mai 2023

    Zitat Zitat von Dr Mittendrin Beitrag anzeigen
    Ich würde sagen Russland hat den maidanputsch verpennt und kämpft und strampelt jetzt mit diesen Folgen rum.

    Sie hätten da intervenieren müssen in Abstimmung mit dem ukrainischen Präsidenten Janukowitsch
    Das wäre eigentlich völkerrechtswidrig gewesen, schließlich ist die Ukraine ja ein souveräner Staat.
    Eingreifen hätten die Russen aber spätestens als die Ukros begannen die ethnisch russischen Minderheiten anzugreifen.
    Wer es vorzieht seinen eigenen Kopf etwas anzustrengen statt fremde Köpfe einzuschlagen, der studiere das Geldwesen. Silvio Gesell

    !Die Natürliche Wirtschaftsordnung! Silvio Gesell

  7. #139027
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine ab Mai 2023

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    Auf welche Weise ist nochmal Russland „groß geworden“ - ich komm grad nicht drauf….
    Das Russische Zarenreich ist durch kontinuierliche Expandion gross geworden.

    Russlands Aufstieg zur Großmacht 1462

    Informationen

    Das Kerngebiet des Russischen Reiches, das osteuropäische Tafelland, wurde im Laufe der Jahrhunderte von zahlreichen Volksgruppen besiedelt. Die Unterwerfung verschiedener Hirten- und Nomadenvölker, die Übergriffe arabischer Stämme zu Beginn des 8. Jahrhunderts, der Durchzug finno-ugrischer Ungarn und die Ankunft der aus dem Nordosten kommenden Waräger, schwedischer Wikinger, die das Kiewer Rus begründeten, und schließlich die 200-jährige Herrschaft der Mongolen, all dies trug zur ungewöhnlichen ethnischen Vielfalt des späteren Russland bei. Sie wurde ab 1462 durch die kontinuierliche Expansion von der europäischen Ostsee bis zum Pazifischen Ozean und vom Nördlichen Polarmeer bis zur innerasiatischen Steppe noch verstärkt.

    Expansionspolitik

    Ein wichtiger Schritt zur Entstehung des Russischen Reiches war der Aufstieg Moskaus Anfang des 14. Jahrhunderts. Hundert Jahre nachdem die Mongolen alle russischen Fürstentümer unterworfen hatten, erhielt Fürst Iwan Kalita vom Mongolenkhan 1328 die Würde eines Großfürsten und begann mit der Zusammenführung der Gebiete des ehemaligen Kiewer Reiches. Unter Iwan III., dem Großen, seit 1462 Großfürst von Moskau, wurde diese Einigung, die "Sammlung russischer Erde", weiter vorangetrieben. Nach der Einverleibung zahlreicher Fürstentümer verkündete er den Anspruch Moskaus, das byzantinisch-christliche Erbe anzutreten. Seine Nachfolger Wassilij III. (1479–1533) und Iwan IV. (1530–84), der Schreckliche, setzten die Expansion des Russischen Reiches fort. Letzterer nahm den Titel eines russischen Zaren an, eroberte zunächst die mongolischen Khanate Kasan und Astrachan und leitete 1582 mithilfe der Kosaken die Eroberung Sibiriens ein. Das Ende der Rurikiden-Dynastie führte 1598 in die "Zeit der Wirren", die 1613 mit der Thronbesteigung des Hauses Romanow endete. Die folgenden Jahrzehnte waren durch soziale Spannungen und innere Unruhen geprägt, doch konnte in der Mitte des 17. Jahrhunderts u. a. die Ukraine gewonnen werden.
    Peter I. (1682–1725), der Große, machte Russland zur europäischen Großmacht mit einer neuen Hauptstadt: St. Petersburg. Unter seiner Herrschaft wurden vor allem in der europäischen Reichshälfte bedeutende Gebiete erobert, im Ostseeraum erlangte Russland eine unangefochtene Vormachtstellung. Zunächst durch die Eroberung der Krim, der Küsten des Schwarzen Meeres und durch die Teilung Polens unter Kaiserin Katharina II. (1762−96), schließlich durch die Eingliederung Finnlands (1809) und die führende Rolle beim Sieg über Napoleon (1813–15) wurde das Reich zu einer europäischen Hegemonialmacht. Nachdem Russland auch noch Bessarabien (1812) und das Donaudelta (1829) erlangt hatte, wurde seine weitere Ausdehnung nach Westen im Krimkrieg (1853−56) durch Großbritannien und Frankreich gestoppt. Die russische Expansion im Osten endete mit dem russisch-japanischen Krieg von 1904/05.

    ...

    (K. Lückemeier, E. Astor)

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    Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

    UdSSR / Sowjetunion

    Die UdSSR umfasste ganz Osteuropa, ganz Nordasien sowie große Teile Zentralasiens. Im Osten wurde die UdSSR vom Pazifik, im Norden vom Nordpolarmeer, im Westen von Finnland, der Ostsee, Estland, Lettland, Litauen, Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn und Rumänien, im Süden von der Türkei, Iran, Afghanistan, China und der Mongolei begrenzt. Die UdSSR erstreckte sich über 22.402.223 Quadratkilometer und zählte 290.100.023 Bewohner (1991).[1]

    Topographie:
Verweise auf im Lexikon behandelte Länder, die bis 1991 Teil der Sowjetunion waren

    Armenien, Aserbaidschan, Estland, Georgien, Kasachstan, Kirgisien, Lettland, Litauen, Moldawien, Tadschikistan, Turkmenien/Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan, Weißrussland/Belarus.

    Historische Geographie

    Das erste staatliche Gebilde auf dem Boden des einstigen Russischen Reiches nach der sogenannten Oktoberrevolution war die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (Rossijskaja Sovetskaja Federativnaja Socialističeskaja Respublika, RSFSR, gegr. am 7. November 1917). Mit dieser vereinigten sich – zum Teil gedrängt durch Einsatz der Roten Armee – die souveräne Ukrainische Sowjetrepublik (gegr. am 22. Januar 1919), die souveräne Litauisch-Weißrussische Sowjetrepublik (gegr. im März 1919) und die souveräne Transkaukasische Föderation (gegr. 1918), die Armenien, Aserbaidschan und Georgien umfasste. Am 30. Dezember 1922 begründeten sie die „Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“ (UdSSR).

    In den folgenden Jahren wurden die übrigen, nach 1917 entstandenen, noch unabhängigen Republiken auf dem Boden des einstigen Russischen Reiches mehr oder weniger gewaltsam der Sowjetunion einverleibt. Die Grenzen der Sowjetunion vor dem Zweiten Weltkrieg entsprachen zum großen Teil denen des 1917 untergegangenen Russischen Reiches.

    Im Nordwesten jedoch hatten sich die einstigen russischen Ostsee-Gouvernements [Ostzejskie Gubernii] Estland, Livland und Kurland (= Estland und Lettland) im Jahr 1917 – die Schwäche der nach der Februar-Revolution 1917 gebildeten bürgerlichen „Provisorischen Regierung“ (Ministerpräsident: Aleksandr Kerenskij [1881–1970]) nutzend – ihre Unabhängigkeit von Russland erklärt und waren selbständige Staaten geworden.

    Auch Litauen, das als Teil „Kongresspolens“ nach den drei Teilungen Polens (1772, 1793, 1795) und seit dem Wiener Kongress 1814/1815 mit Polen dem Russischen Reich eingegliedert war, konnte sich während der Wirren nach dem Ersten Weltkrieg im Zuge der Wiedererrichtung Polens und der Neuordnung Ostmitteleuropas als eigenständige Republik etablieren (1918, international bestätigt im Vertrag von Riga/Rīga 1921).

    Das Großfürstentum Finnland trennte sich in den Revolutionswirren ebenfalls von Russland (6. Dezember 1917), ebenso wie im Südwesten Bessarabien: Am 6. Februar 1918 bat dessen Landesrat (Sfatul Ţării) das benachbarte Rumänien um militärischen Beistand gegen die auch Bessarabien bedrohende Rote Armee, woraufhin rumänische Verbände das Gebiet besetzten. Am 9. April 1918 wurde die Eingliederung Bessarabiens an Rumänien verkündet (am 20. Januar 1920 völkerrechtlich anerkannt).

    Auch im Westen ergaben sich aus der Wiedererrichtung Polens verschiedene Grenzveränderungen. Zwischen den beiden im Ersten Weltkrieg Krieg führenden Blöcken, den Mittelmächten und den Alliierten, bestand grundsätzlich Einigkeit über die Wiederherstellung der Staatlichkeit Polens. Während die Westgrenzen des künftigen Polens bereits im Friedensvertrag von Versailles (28.6.1919) weitgehend festgelegt waren, blieb die Frage der Grenzziehung zwischen Polen und der künftigen Sowjetunion offen.

    Als sich die deutschen Heeresverbände 1918 aus Ostmitteleuropa zurückzogen, stieß die noch im Aufbau befindliche Rote Armee nach, um – so die Kalkulation von Vladimir Il’ič Lenin (Ul’janov, 1870–1924) – Revolutionen im Westen zu befördern und dort politischen Einfluss zu gewinnen.

    Polnische Politiker (namentlich Marschall Józef Piłsudski [1867–1935], später Regierungschef Polens) wünschten die Wiederherstellung des territorialen Status von 1772. Um dem Vordringen der Roten Armee auf von Polen beanspruchte Territorien vorzubeugen, besetzten polnische Truppen 1919 Teile Weißrusslands und der Ukraine.

    Angesichts der polnischen Gebietsansprüche legte der „Oberste Rat der Entente“ in Paris am 8. Dezember 1919 eine Demarkationslinie (nach sprachlich-ethnischen Kriterien) zwischen Polen und der bolschewistischen RSFSR fest: die „Curzon-Linie“, die ungefähr der sowjetisch-polnischen Grenze nach dem Zweiten Weltkrieg entsprach.

    Im sogenannten „Polnisch-Sowjetischen Krieg“ (1920/21) verschob sich der Frontverlauf wiederholt gravierend (polnische Besetzung Kiews/Kyjivs 7.–15. Mai 1920, Mitte August 1920 Vordringen der Roten Armee bis kurz vor Warschau/Warszawa, anschließend erfolgreiche polnische Gegenoffensive [„Wunder an der Weichsel“]).

    Auf Druck Englands und Frankreichs wurde schließlich ein Waffenstillstand geschlossen (12. Oktober 1920). Im Frieden von Riga (18. März 1921) akzeptierte Lenin, dessen Regime von mehreren Armeen der zarentreuen „Weißen“ aufs Äußerste bedrängt wurde, eine Grenzlinie, die den polnischen Vorstellungen eher entsprach. Sie verlief 200 bis 250 Kilometer östlich der „Curzon-Linie““: Polen wurde das westliche Weißrussland/Belarus (mit Brest-Litovsk/Brėst/Breść nad Bugiem, Grodno/Hrodna, Baranowitschi/Baranavičy/Baranowicze) sowie die westliche Ukraine (Wolhynien und Galizien mit Lemberg/L’viv/Lwów) zugesprochen.

    Mit dem Geheimen Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt (23. August 1939), in dem Iosif Vissarionovič Stalin (Džugašvili, 1878–1953) und Adolf Hitler (1889–1945) ihre Interessensphären in Ostmitteleuropa absteckten, zielte die sowjetische Führung auf eine Revision der im Vertrag von Riga 1921 festgeschriebenen territorialen Verluste.

    Bald nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs überschritt die Rote Armee, wie im Geheimen Zusatzprotokoll verabredet, die polnische Ostgrenze (17. September 1939). Die Grenze zwischen der sowjetischen und der deutschen Zone (mit Warschau) bildete im Wesentlichen der Fluss Bug. Am 30. November 1939 fiel die Rote Armee in Finnland ein („Winterkrieg“), das im Frieden von Moskau/Moskva (12./13. März 1940) erste Gebietsverluste hinnehmen musste.

    Nach erheblichen territorialen Gewinnen der Finnen im Anschluss an den deutschen Überfall auf die Sowjetunion mussten sich die finnischen Verbände, der sowjetischen Übermacht weichend, 1944 wieder aus Ost-Karelien zurückziehen und einen Separatfrieden mit der UdSSR (19. September 1944) abschließen.

    Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs verlor Finnland schließlich die Region um Wiborg/Vyborg/Viipuri, das nordwestliche Umland des Ladogasees (mit der Klosterinsel Valamo), die Fischer-Halbinsel im Norden bei Murmansk sowie einen Gebietsstreifen östlich vom finnischen Salla an die Sowjetunion.

    Im Frühjahr 1940 wurden – zunächst vorübergehend – die baltischen Staaten durch die Rote Armee besetzt, seit dem 18. September 1940 Bessarabien und die Nord-Bukowina mit Czernowitz/Černivci/Cernăuţi. Bei ihrem Vordringen nach Westen im „Großen Vaterländischen Krieg“ eroberte die Rote Armee 1944/1945 die seit 1941 von der Wehrmacht besetzten baltischen Staaten wieder, ebenso wie die umstrittenen ostpolnischen Gebiete, die Stalin dann auch auf den interalliierten Konferenzen von Jalta (4.–11. Februar 1945) und Potsdam (17. Juli – 2. August 1945) für die Sowjetunion beanspruchte.

    Die UdSSR verfügte mit den Territorialgewinnen während und nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur über den gleichen territorialen Bestand wie das einstige Russische Reich, sondern hatte in Ostmitteleuropa mit den finnischen Abtretungen, mit dem nördlichen Ostpreußen, mit Ostgalizien, der Karpato-Ukraine und der nördlichen Bukowina ihre Grenzen sogar noch ein Stück nach Westen vorgeschoben.


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    Geändert von ABAS (26.09.2024 um 15:39 Uhr)
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! " (Sheriff von Nottingham)

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  8. #139028
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine ab Mai 2023

    Zitat Zitat von Nachtstern1966 Beitrag anzeigen
    die "Puppen" sieht man wohl, aber der "Fadenzieher" bleibt verdeckt im Schatten.....
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  9. #139029
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine ab Mai 2023

    Zitat Zitat von ABAS Beitrag anzeigen
    Das stimmt! Es besteht allerdings (noch) nicht der Wille dazu, weil sich die juedischen und nichtjuedischen Geldverleiher dann nicht mehr als Kapitalzwischenhaendler betaetigen koennen, indem sie sich Kapital zu niedrigen Zinsen bei den Zentralbanken ausleihen, um das Kapital dann mit Reibach zu hoeheren Zinsen weiter zu verleihen.
    Warum läßt man die nicht einfach kaputt gehen?
    2008/09 war doch die beste Gelegenheit dazu.
    Das Problem ist schlicht und ergreifend das das Dummvolk unser Geldsystem nicht versteht, dabei hätte spätestens mit der Einführung negativer Zinsen auf die Guthaben der Geschäftsbanken doch der Groschen fallen müssen.
    Wer es vorzieht seinen eigenen Kopf etwas anzustrengen statt fremde Köpfe einzuschlagen, der studiere das Geldwesen. Silvio Gesell

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  10. #139030
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine ab Mai 2023

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    Auf welche Weise ist nochmal Russland „groß geworden“ - ich komm grad nicht drauf….
    Ich weiß es.

    Durch Raubkriege.
    Vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft

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