ICAN-Postkarte: US-Atomwaffen sind in Belgien, Italien, Niederlande, Türkei und Deutschland stationiert. Etwa zwanzig Atombomben lagern in Rheinland-Pfalz.
Atomwaffen in Deutschland
Für den
Einsatz im
Ernstfall lagern
die USA Atombomben auf deutschem Boden. Auf dem Atomwaffenstützpunkt „Fliegerhorst Büchel“ in der Eifel sind bis zu 20
B61-Bomben für die Verwendung durch Bundeswehrsoldatn stationiert.
Jede dieser Bomben hat eine maximale Sprengkraft, die mit der von
13 Hiroshima-Bomben vergleichbar ist. Die
Hiroshima-Bombe hat vor
70 Jahren binnen vier Monaten
140.000 Menschen getötet und Unzählige zu
langjährigen Leiden verurteilt. Ihre Auswirkungen sind bis heute spürbar.
Mit 36 Tornado-Kampfflugzeugen stellt das Taktische Luftwaffengeschwader 33 seit 1984 das Trägersystem für die Atombomben des Typs B61 bereit. Deutsche Pilotinnen trainieren regelmäßig den Abwurf. Sie sind im Ernstfall verpflichtet, die Atombomben auf
Befehl der
NATO von deutschem Boden aus im Zielgebiet abzuwerfen.
Das ist nur möglich, weil die Bundesregierung sich freiwillig an der sogenannten nuklearen Teilhabe der NATO beteiligt.
Die
B61-Atombombe war über mehrere Jahrzehnte die am meisten verbreitete Atomwaffe der USA. Sie wurde ab 1968 in großer Stückzahl in Europa stationiert. In Deutschland wurden die
Massenvernichtungswaffen aus Ramstein, Nörvenich und Memmingen inzwischen abgezogen.
In
Europa lagern noch immer
180 Atombomben. Ihre Standorte sind in
Belgien (Kleine Brogel), Niederlande (Volkel) und
Italien (Aviano und Geddi Torre). Auch in
Incirlik in der
Türkei sind US-Atombomben stationiert. Aus
Griechenland und
Großbritannien wurden die B61-Bomben bis 2008 abgezogen.
Um die Effektivität der Atombomben zu steigern, arbeiten die USA momentan an der
„Modernisierung“ der B61. Sie planen bis
2024 den Austausch der in Europa stationierten Atomwaffen gegen eine neue Version, die
B61-12. Die behauptete Verbesserung der Sicherheit der Bombe ist jedoch zweitrangig. Die neue Bombe soll von einer
„dummen“ freifallenden Waffe zu einer
„smarten“ Lenkwaffe umgebaut werden. Die Gefahr eines möglichen Einsatzes wird durch die deutlich größere Zielgenauigkeit erhöht, da der Glaube besteht, dass die neue Bombe weniger „Kollateralschaden“ verursacht. Damit wird die
Hemmschwelle für den Einsatz
gesenkt.
[Quelle: Atomwaffen A-Z Infoflyer, Fliegerhorst Büchel. Atomwaffen in Ihrer Nähe]
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