Ich weiss nicht, ob das Grundproblem siehst, das einzige, was du zur Diskussion beizutragen hast ist - egal hinter wessen Worten du es tust - "Aber die USA sind böse". Das ist erstens streitbar, zweitens sagt das nichts über die Politik des Kremls aus, drittens sagt das noch nichts über unsere Interessenlage aus. Da ich tatsächlich mal den Eindruck habe, du willst wirklich diskutieren, hol ich mal etwas aus.
Was halt verheerend wirkt ist, wenn die "Putinversteher" nicht auf die einfache Frage antworten können, ob sie sich eigentlich ein russisches Imperium mit 200 Millionen Einwohnern wünschen, was den Daumen auf der Kornkammer Europas hat. Das wird dann halt ins Lächerliche gezogen, gegenseitig zugelacht, etc., was mir nur zeigt, dass man entweder gar nicht erst soweit denken oder weder Kopfrechnen noch einen Taschenrechner bedienen kann. Es gibt einfach keine Antwort auf diese simple Frage, die einfach die logische Konsequenz wäre, wenn Putin mit seinen ursprünglichen Zielen durchgekommen wäre.
Da wir beim Thema "Putinversteher" sind, bis 2014 hätte ich mich selbst dazu gezählt, von dort an bis zu seinem Aufmarsch an der Grenze immer noch skeptisch ob der vielen Negativpresse. Ich kann dir aber zwei Personen nennen, die ich lange Zeit als Panikmacher abgetan habe, deren Statements ich aber verfolgt hatte. Garri Kasparow, der frühere Schachweltmeister, hatte seit den 2000er Jahren vor genau den Entwicklungen gewarnt, die dann in den 2010er Jahren Jahren eingetreten sind. Alle seine Prognosen lagen damals fast detailgenau richtig, alles, was ich dazu zu sagen gehabt hätte als "Putinversteher" 100% falsch. Eine andere Person, die in der deutschen Presse wie eine typische Mediennutte rumgereicht wird, ist die Grüne Marina Weisband, die ich zutiefst verachte und deren parteitypische Verweigerungshaltung bei Atomenergie und dem Thema Bundeswehr ich für diese Eskalation voll mitverantwortlich mache. Was sie zum Thema Putin aber publiziert und gesagt hatte, war weitgehend richtig, meine Haltung ab 2014, dass das zumindest übertrieben war, war einfach falsch (auch wenn ich ab 2014 zunehmend befürchtet habe, mich geirrt zu haben in Putin, empfand ich das immer noch als Übertreibung). Mit dem Aufmarsch war mir klar, dass Putin in die Ukraine einmarschieren würde, auch da hätte ich übrigens nicht mit diesen russischen Kriegszielen gerechnet. Irgendwann komme ich halt einfach zu dem Schluss, die Gegenseite hatte nunmal Recht, ich hatte Unrecht. Beide - auch den Schachweltmeister - muss man übrigens deswegen nicht als politische Genies verstehen. Wenn der gefragt wurde, warum er das alles vorherzusagen können meint, war die Antwort "Schema F - KGB; absoluter Standard". In ne ähnliche Richtung gingen auch die Äußerungen von der beknackten Grünentussi, die aber mit ihren Warnungen vor Putin nunmal einfach richtig lag.
Und jetzt zu den immer-noch-Putinverstehern im Forum, was konntet ihr von Putins Zügen eigentlich korrekt vorhersagen. Als die Truppen aufmarschiert sind, sind hier einfach kackblöde Diskussionen geführt worden, wie lächerlich das sei, dass Putin einmarschieren würde, dafür eben Floskeln über US-Strategie und Zitate aus dem letzten Jahrtausend rumgereicht worden. Dass das irgendwie ein verheerendes Bild über die Putinfreunde abgibt, die meinen, Putin verstanden zu haben, ist dir schon klar? Dass die tausende an Textkilometern verlinken können, wie böse die USA sind, ist Hintergrundrauschen. Ein Menschenleben reicht nicht, um das alles zu lesen und warum soll ich mich da einlesen? Wäre es nicht interessanter, ich würde mich zum Beispiel mal besser über die Konflikte in Georgien oder Tschetschenien informieren, die ich damals halt auch nur als Hintergrundrauschen in den Nachrichten wahrgenommen und die russische Propaganda weitestgehend geschluckt habe, anstatt mich irgendwo in eine Gedankenwelt einzulesen, die zu konstant falschen Prognosen und Vorhersagen führt?
Und nochmals, du kannst gerne die Frage weiter oben beantworten, wünschst du dir ein russisches Imperium mit 200 Millionen Einwohnern und der Kontrolle über die Kornkammer Europas? Vielleicht kannst du mal einen Standpunkt formulieren, ausser "Die USA sind böse".






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