
Zitat von
Shahirrim
Ja, manchmal muss man ein Risiko eingehen. Es gibt natürlich Dinge, wo ich als gläubiger Mensch keine Kompromisse eingehen darf und dann auch hoffentlich die Stärke aufbringe, sie auch durchzuziehen. Aber das ist nichts, was ich anstrebe, auch wenn mir meine Religion sagt, dass bald wieder solche Zeiten kommen. Ich will aber nicht vor so einer Wahl stehen.
Ich würde es dir auch nicht mal krumm nehmen, wenn du in echter Not deine Prinzipien nicht so einhältst, wie du hier schreibst.
Für mich ist ein sinnloser Tod nichts, was man glorifizieren kann. Es gibt auch falsche Ehrgefühle. Ich zum Beispiel würde mich als rechts bezeichnen (nicht konservativ, sondern rechts), aber niemals in einen Krieg ziehen. Weder zu Angriffszwecken, noch zu Verteidigungszwecken. Das war nicht immer so, einst hatte ich das falsche Ehrgefühl, mein Land zumindest im Angriffsfall verteidigen zu müssen. Heute sehe ich Kriege nur noch als das, was George Bernard Shaw sagte. Dass da Leute, die sich nicht kennen, auf sich schießen für Leute, die sich kennen, aber nicht beschießen.
Dazu ist mir mein Leben zu wertvoll. Mache ich nicht mehr, meine Bundeswehrzeit hat dazu auch beigetragen.
Ebenso lehne ich als jemand, der an die Bibel Wort für Wort glaubt, Homosexualität ab, würde aber bei einer Flut mich durchaus von einem Homosexuellen retten lassen und auch ihn retten.
Deine Radikalität birgt die Gefahr, dass du nur noch nach Haltung Menschen beurteilst. Wenn du wirklich durchziehst, was du schreibst, kann das nicht im Geringsten bewundern, da es falsch ist und außerdem auch die Gefahr birgt, dass so jemand (ohne es dir zu unterstellen) Rechte sterben lassen würdest. Denn wenn dein Leben dir so wenig wert ist, warum sollte dir das Leben deines "Feindes", von dem du aus reinem Misstrauen ausschlägst, gerettet zu werden, mehr wert sein?
Ich kann auch keine Kannibalen bewundern, die sich freiwillig schlachten lassen für ihren Stamm, um die Stärke weiterzugeben. Das ist einfach falscher Mut und falsches Ehrgefühl. Ebenso Soldaten, die in den Krieg ziehen. Auch keine Mafiosi, die eher sterben, als auszusteigen aus ihren Verbrecherkreisen für die Ehre der Familie.
Das ist falscher Mut, falsche Ehre, falscher Fanatismus.
Für die richtigen Dinge viel bis alles zu opfern kann ich aber immer bewundern. Ein sinnloser Tod aus Misstrauen gehört nicht dazu.