User in diesem Thread gebannt : autochthon and Patrick8 |
Du hast Recht, das war unsauber formuliert:
Gebühren sind Gegenleistung für bestimmte und tatsächlich durch den Bürger in Anspruch genommene Leistungen des Staates. Bei Beiträgen ist nur die Möglichkeit der Inanspruchnahme gegeben, unabhängig davon, ob der Bürger sie nutzt oder nicht.
"Nach der Wahrheit ist vor dem Faschismus, und Trump war unser 'Nach-Wahrheit-Präsident'" Timothy Snyder
Zu den Beiträgen, die für jeden Wohnsitz erhoben werden, hat ja jemand schon was geschrieben. Sowas garantiert aber keine Unabhängigkeit, schon gar nicht von der Seite, die eben diese Beiträge durchsetzt.
Ich kann das nicht so sehr erkennen, aber ich muss gestehen, dass ich selten ARD und ZDF Sendungen sehe. Meistens nur dann, wenn ich mal zu Besuch in Deutschland bin. Aber was die Auslandlandsberichterstattung angeht, so muss ich Rumpel weitgehend zustimmen. Ich bekomme wirklich das Gefühl, dass die Auslandsberichterstattung darauf ausgelegt ist, dass es anderswo schlimmer ist als in Deutschland.Du lebst ja in den USA, mein Eindruck ist aber, dass diese journalistische Unabhängigkeit hier sehr ernstgenommen wird bzw. wieder ernster genommen wird als noch vor 10 Jahren. Der Vorwurf des Gesinnungsjournalismus ist bei vielen schon angekommen und es wird wieder mehr hinterfragt, was Journalismus eigentlich leisten soll und was nicht.
Der Gesinnungsjournalismus ist so eine Sache, und da kann ich nur schwer sagen, ob dies in Deutschland besser oder schlechter geworden ist. In den Online-Medien scheint sich aus meiner Sicht wenig gändert zu haben. Ich denke nicht, dass da viel Bewegung möglich ist, solange die Positionierung gegen den Populismus oder rechten Anfängen als oberstes Prinzip erachtet wird. Damit will ich nicht einmal sagen, dass dies keine Probleme sind, aber diese Moralisierung lässt einen unparteilichen Journalismus kaum zu.
Da sprichst du wohl den entscheidenden Punkt an: Das, was in Hitler-Deutschland passiert ist, darf sich unter keinen Umständen wiederholen, deswegen besteht hierzulande gegenüber rechten Umtrieben eine extreme Sensibilität. Da schießen manche Journalisten leider über das Ziel hinaus und erreichen damit das genaue Gegenteil, nämlich, dass sich viele Bürger vom sog. Mainstream-Journalismus abwenden, weil sie sich darin nicht mehr wiedererkennen.
Ein Großteil der AfD-Wähler hat mit den Vorstellungen des rechtsextremen Flügels nichts am Hut, das sind Protestwähler, die sich mit ihren Anliegen von den etablierten Parteien nicht mehr vertreten fühlen. Es bringt also nichts, wenn ein "Journalismus mit erhobenenem Zeigefinger" diese Leute noch zusätzlich vor den Kopf stößt. Die Folge ist, dass die sich ganz abwenden und im Netz irgendwelchen Rattenfängern mit ihren billig produzierten Videos in die Hände fallen.
"Nach der Wahrheit ist vor dem Faschismus, und Trump war unser 'Nach-Wahrheit-Präsident'" Timothy Snyder
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