Igno-ProllBank: Stalker ManfredM, et al...
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)





Royal dutch shell
Bisher mein größter Gewinner unter den im Crash gekauften Aktien. Sie erweisen sich als sehr gut aufgestellt in der Krise und haben sich gerade eine neue Kreditlinie von 12 Milliarden Dollar gesichert:
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Außerdem werden Ausgaben zurückgefahren, das Aktienrückkaufprogramm gestoppt etc. Das ist gutes Krisenmanagement.
Der Börsenwert liegt aktuell über den Daumen bei ca 110 Milliarden, im Tief waren es 76 Milliarden. Dagegen steht ein Eigenkapital von 160 Milliarden.
Das zeigt, welches Potential die Aktie auf längere Sicht hat.
Aktuell drängen sich aufgrund des gestiegenen Niveaus aber keine schnellen Käufe mehr auf. Erst sollte auf Entspannungssignale vom Ölmarkt gewartet werden.
Shell ist eine Halteposition.



Zur Lufthansa wäre noch anzumerken, dass sie zwei Anleihen ausstehen haben, die potentiell sehr viel attraktiver sind, weil sie vorrangig bedient werden.
Je nachdem, wie die Rettung der Lufthansa abläuft, könnte eine Kapitalerhöhung stattfinden und sehr viel Zeit vergehen, bis die Aktien wieder über Wasser stehen.
Die Anleihen sind demgegenüber weniger riskant. Es existiert eine etwa vierjährige vorrangige Anleihe, die zu 85 Cent pro Euro gehandelt wird, YTM (Rendite bis zum Laufzeitende) etwa 3,7%.
Eine riskantere Variante ist die hybride (Zinszahlung (5,5% Kupon) kann aufgeschoben werden) Nachranganleihe (immer noch vorrangig gegenüber Aktien), die um die 70 Cent pro Euro gehandelt wird. Laufzeit bis 2075, jedoch mit Call-Option (2021, durch Lufthansa). Wenn die Anleihe 2021 zurückgekauft wird, entsteht eine Rendite von 40-50%. Wenn nicht, ist es ein Langläufer mit üppigem 5,5% Kupon. In einem Zustand der Normalität könnte diese Anleihe locker über 100 Cent/Euro handeln und damit die frühzeitige Gewinnmitnahme ermöglichen.
Um aus den Rettungsmilliarden Kapital zu schlagen, sind die Anleihen m.E. die sicherste Wahl. Insbesondere dann, wenn sie noch weiter abstürzen.
Ich habe persönlich angefangen, Anleihen in Lufthansa und VW zu kaufen, weil ich sie für Rettungskandidaten halte und hoffe, dass sie weiter fallen, sodass noch attraktivere Kauf-Gelegenheiten entstehen.
Diese Anleihen lassen sich prinzipiell auch mit bis zu etwa drei Teilen Fremdkapital auf einen Teil Eigenkapital finanzieren, wodurch zweistellige YTM realisierbar sind. Dabei sind die Risiken allerdings auch sehr viel größer.
Wie soll Deutschland denn die ganzen Konzerne retten ? Diese vielen Billionen sind doch gar nicht vorhanden. Ich gehe davon aus, daß Ausländer hier übernehmen werden. Vielleicht übernimmt dann Emirates Lufthansa. Emirates haben weitgehend neue Maschinen, aber wenig Auslastung. Lufthansa hat eine hohe Auslastung, aber alte Maschinen. Ich wette darauf, daß Emirates bei Lufthansa einsteigen wird. Bei Volkswagen wird es genau so sein. Da wird dann auch der Anteil der Ölbarone steigen. Deutschland ist Pleite. Da ist nichts mehr zu holen. Da kann Scholz noch so viel Sprüche klopfen.





Ich bin eigentlich sehr positiv für Ölaktien, sowohl langfristig, als auch mittelfristig. Kurzfristig (halbes bis 1 Jahr) sowieso. Der Ölpreis ist seit 2009 per saldo immer gefallen, die Rentabilität der Produktion wurde dadurch schwieriger, aber andererseits wurde eben Öl als Energieform im Vergleich zu anderen, besonders den sog. altenativen Energien, immer konkurrenzfähiger. Ich erwarte einen wieder steigenden Ölpreis, wenn der Corona-Schock überwunden ist und die Nachholeffekte in Industrie, Verkehr usw. einsetzen.
Andererseits wird der Ölpreis nach oben immer gedeckelt bleiben. weil die Fracker ab 50 Euro in den Startlöchern stehen und ihre Produktion anwerfen. Wahrscheinlich wird der Preis ungefähr da bleiben, wo er schon in den 90er Jahren die meiste Zeit über war. Übertreibungen wie in den 2000er Jahren wird es nicht mehr so schnell geben.
Die westliche Welt ist gerade dabei, einen wichtigen Lernprozess zu durchlaufen; Corona ist dazu ein wichtiger Baustein: die Zeiten werden härter, das Überleben schwieriger, für "Ökogaga" wird da kaum noch Platz sein. Der Ökokult hat seinen Zenit schon überschritten. Das Elektroauto als Massenprodukt wird bald Geschichte sein, und wenn nicht eine bahnbrechende Erfindung ganz plötzlich vom Himmel fällt, wird das ÖL weiterhin oder sogar noch stärker Energieträger Nr. 1 bleiben.
Eine EXXON ist auch eine sehr gute Aktie, ich würde sie kaufen, wenn ich nicht schon Shell hätte. Das sind reine cashflow-Maschinen und waren es schon immer.
Natürlich: in der jetzigen Krise werden erstmal die Dividenden gekürzt. Keiner darf erwarten, daß er da jetzt 20% oder so bekommt, wenn der die Aktie für 10.50 eingesammelt hat. Das wäre auch eher ein Zeichen für mich, mißtrauisch zu werden. Auf längere Sicht aber ist jetzt genau der Einstiegszeitpunkt. Ich rede nicht von 20 Jahren, das weiß natürlich keiner. Aber sagen wir: für die nächsten 5 Jahre auf jeden Fall.
Gazprom, Lukoil usw: auch gute Aktien und aktuell extrem günstig. Aber: genau das hat man bei denen auch schon vor 20 Jahren und davor gesagt. Die russischen Ölkonzerne waren immer "billig". Das hat auch seinen Grund und der wird sich nicht ändern: Rußland hat keine vergleichbare Rechtssicherheit. Was soll ich mit einer "billigen" Aktie, wenn ich vielleicht enteignet werde, wenn es dem Staat einfällt? Daher kaufe ich dann doch lieber westliche wie Exxon oder Shell. Rechtssicherheit kostet eben Geld. Vielleicht auch mal eine Gazprom, aber nicht zu groß in der Posi.
Aber grundsätzlich gehören Ölakien für mich ins Depot, ganz aktuell würde ich aber etwas abwarten mit dem Einkauf.
Sieh es mal so. Angenommen die Elektrifizierung des Verkehrs kommt, dann muss Saudi-Aramco ihr Öl die nächsten 10 Jahre massiv auf den Markt bringen, um Geld zu haben und für die Zukunft vorzusorgen. Und Saudi-Arabien hat sehr große Lager. Klar, es wird auch nach 2030 oder 2040 eine Menge Öl gebraucht, aber eben nicht mehr so viel. Von daher kann ich mir vorstellen, daß diese billigen Ölpreise noch ziemlich lange so bleiben werden. Ob das die teureren Hersteller wie Shell, Equinor und andere durchhalten ? Ich kann mir vorstellen, daß wir bald Fusionen im Ölmarkt erleben werden. Vielleicht wird Shell oder BP seine Tankstellen/Ölfelder etc an Exxon verkaufen ? Exxon steht jedenfalls besser da als BP und Shell, geschweige denn Equinor. Oder sie werden von Saudi-Aramco gekauft ?
Könnten weitere fallende Kurse nicht schon dadurch wahrscheinlich sein, dass viele Leute demnächst schlicht und einfach Cash brauchen werden, um ihre Rechnungen bezahlen zu können? Dass die Leute, aus der puren Not heraus, gezwungen sein werden, ihr Aktiensparschwein zu schlachten und ihre AKtien zu Kursen jenseits von gut und böse verkaufen müssen, um an Cash zu kommen?
Ich muss gestehen, dass ich letzte Woche auch eingestiegen bin und mich dabei diebisch über die Gelegenheit gefreut habe.
Heute war ich dann aber etwas geschockt, dass es doch noch weiter runter geht. Heute war Monatserster; gut möglich, dass da viele dringend Cash gebraucht haben.
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