Bärenmarktrallye ?
Der S&P stieg in der letzten Woche um ungefähr 20% seit seinem Tief bei 2210 am 23. März.
Insofern ist relativ klar, daß wir bald wieder tiefere Kurse als aktuell sehen werden. Sollte das nicht oder nur schwach passieren, wäre das ein besonderes Zeichen von Stärke. Gewöhnlich jedoch dauern Bodenbildungen nach Crashsituationen wie dieser mindestens ein halbes Jahr. Aktuell drängen sich daher keine weiteren Käufe auf.
Die entscheidende Frage ist aber: sehen wir noch einmal tiefere Tiefs als im März oder nicht? Anders formuliert: haben wir es mit einer echten Bodenbildung zu tun oder nur mit einer Bärenmarktralley? Worauf es jetzt ankommt: je länger wir uns irgendwo oberhalb dieser Tiefs bewegen, umso unwahrscheinlicher wird es, daß wir sie noch einmal antesten. Die Zeit spielt hier für die Anleger. Laufen wir hingegen schnell wieder herunter, ist das ein sehr bärisches Zeichen.
Die Chance, daß wir es bereits mit einer echten Bodenbildung zu tun haben, sehe ich bei deutlich über 50%. Der Grund für meinen Optimismus liegt darin, daß- zumindest soweit wir das jetzt überblicken- die negativen news bez. der Coronakrise in den Kursen bereits enthalten sind. Erste Analysehäuser wie Goldman berechnen bereits die wirtschaftlichen Folgen für die USA und beziffern diese mit einem Minus von 25% des BIP. Ein hoher Wert aber auch, verglichen mit früheren Rezessionen, doch überschaubar. Aber, wie ich schon oben schrieb: kommen neue sehr negative fundamentale news von der Corona-Seite, ändert sich die Situation.
Meine in den letzten Wochen eingegangenen Positionen sicher ich jetzt mit Stopps ab. Nicht auf break even (das wäre zu früh), sondern auf dem Niveau der Tiefstkurse vom 23. März.



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