Zitat von
Zirrus
Drängen wir Russland wirklich in eine Ecke und lassen dieses Volk dort schmachten? Ich glaube das tun wir nicht. Das Problem Russlands, oder besser gesagt der Personen, die dieses Land regieren, ist, dass sie mit den USA auf „Augenhöhe“ agieren wollen, aber faktisch dazu nicht in der Lage sind. Es reicht eben nicht nur militärisch stark zu sein, man muss auch über eine gute rechtliche, soziale und kulturelle Gesellschaft verfügen, sowie eine ausgeprägte zivile Wirtschaft und Wissenschaft haben, um in der ersten Liga zu spielen und genau das kann Russland nicht oder nicht mehr leisten.
Der andere Punk wäre der, wie weit sollen wir Russland bei seinen hegemonialen Ansprüchen nachgeben. Es hat sich die Krim genommen, gut der Status der Krim war sicherlich eher fraglich und ich würde es auch nicht akzeptieren, wenn die fette Kanzlerin einen Teil Deutschlands einfach verschenken würde. Anders sieht es aber mit der Ostukraine aus, dort wird die russische Minderheit benutzt, um der Ukraine einen Teil des Staatsgebietes zu entreißen. Und mit dem jüngsten Coup versucht Russland, die Ostukraine von den Schifffahrtswegen abzuschneiden, um die Ukraine langsam wirtschaftlich zu erdrosseln.
Auch in den baltischen Staaten leben Russen, sollten wir es auch dort akzeptieren, wenn Russland seine Minderheiten dort nutzt, um die Gesellschaften in den Ländern dort zu zerstören? Und wo und wann endet das? Wenn Russland all die ehemaligen Ex-Sowjetstaaten wieder in eine neue Sowjetunion gezwungen hat?
Nun könnte der eine oder andere Leser meinen, dass Russland sich durch die Ausbreitung der Nato gezwungen sieht, so aggressiv zu handeln, dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass dieses Russland selber mithilfe seines Geheimdienstes (GRU) an den aufgedeckten Putschversuch 2016 in Montenegro beteiligt war. Und das die Nato bereits sein vielen Jahren davon weiß, dass Russland heimlich an einen Mittelstreckenmarschflugkörper (Typ SSC-8) arbeitet. Russland ist keineswegs so friedlich und Putin versucht mit allen Mitteln seinen Einfluss auf seine Nachbarstaaten auszuweiten.
Man kann nun den Kopf in den Sand stecken und diese Tatsachen ignorieren, aber man wird dann eines Tages dafür einen bitteren Preis zahlen müssen, der uns alle nicht gefallen wird. Anderseits kann man aber auch solchen Aggressoren entgegentreten und ihnen die Grenzen ihres Tuns aufzeigen, so was nennt man dann Standfestigkeit!