Witzig. Jetzt schreibt sogar ZON davon, dass in Damaskus das Leben großteils ganz normal weitergeht, täglich Minibusse und Taxis von Beirut nach Damaskus fahren:
Zitat:
Das sei die typische Besatzung der Busse nach Damaskus, sagt Nadim und zählt die Geldscheine, die ihm die Frauen für das Ticket gegeben haben. Viele Syrer, die im Libanon oder im Ausland lebten, führen von Beirut nach Damaskus, um ihre dort gebliebenen Verwandten zu besuchen. Andere Syrer fahren nach Hause zurück: Sie waren im Libanon einkaufen, haben Verwandte besucht oder Urlaub gemacht. Viele von ihnen gehören zur Damaszener Elite.
Wieder andere versuchen, Syrien über den Libanon zu verlassen. Sie kommen nur, um bei der deutschen, britischen oder dänischen Botschaft in Beirut einen Antrag auf Familiennachzug zu stellen. Sie kommen in Charles Helou an, nehmen ein Taxi zur Botschaft, reihen sich in die langen Schlangen ein, am nächsten Tag geht es zurück nach Syrien. Dort warten sie auf ihren Bescheid, oft monatelang.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2...-helou/seite-2
Auch gut:
Zitat:
Doch es gibt auch Syrer, die gerne zurück nach Syrien fahren. Es sind die wenigen, die zur Oberschicht gehören und in ihren Villen in den Vierteln des Regimes ihr gewohntes Leben weiterleben. Die den Krieg in ihrer Heimat verdrängen können.
Drei Frauen mit Kopftüchern und Sonnenbrillen steigen aus einem Wagen mit getönten Scheiben. Auch sie wollen nach Hause nach Damaskus. Sie haben eine Woche Urlaub in Beirut gemacht, sind im Hotelpool geschwommen, waren im Museum, haben sich Kleider gekauft. Grinsend zeigen sie auf ihre vollen Einkaufstüten.
Ob es schwer sei für sie, zurück nach Syrien zu fahren? Erstauntes Kopfschütteln. Der Krieg sei nicht so schlimm, wie alle immer sagen, sagt die Ältere der Cousinen. Ob sie manchmal Nachrichten schauen? Wieder erstauntes Kopfschütteln. "Das ist doch nur Propaganda." Und die Zerstörung, die vielen Bomben und Toten? Die Ältere verdreht die Augen. Der Westen solle endlich Assad unterstützen, nicht die Rebellen, die seien schuld an allem.
Dann schieben die Frauen lachend die vielen Einkaufstüten zwischen die Sitze und verschwinden auf die Rückbank des Minibusses. "Gute Reise!", ruft Nadim und zieht die Bustür zu.
Und m.E. das, was am wichtigsten ist, aber nur in einem kleinen Satz auftaucht:
Zitat:
... angefahren werden ausschließlich vom syrischen Regime kontrollierte Gebiete, alles andere wäre zu riskant.
Zitat:
Auch wenn in einigen Vororten gekämpft wird, geht das Leben in der Altstadt und den Villenvierteln, wo das Regime die Kontrolle hat, fast völlig normal weiter.
Noch Fragen?
PS: Nach Rakka sind die Taxis bis vor kurzem übrigens laut dem Artikel auch gefahren... :D