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Para ou rien
"Syrien" und "Irak" sind aber auch einfach nicht mehr zeitgemäß. Als das alles noch unter osmanischer Herrschaft stand, wurden die einzelnen Gebiete föderal regiert und es gab ja auch nicht mehr, als ein paar Städte und Beduinen. Diese Entitäten konnten sich zum einen recht gut selbst verwalten, aber auch leicht unter Kontrolle gehalten werden. Die heutigen Kunststaaten aus der Kolonialzeit jedoch, sind ein Flickenteppich aus Ethnien, aber vor allem auch Konfessionen mit willkürlichen Grenzen. Staat hat dort auch nur solange "funktioniert", wie er für die Versorgung der Menschen aufkam, eine öffentliche Ordnung aufrecht erhielt, aber sich ansonsten aus dem Leben der Menschen heraushielt. Das gibt es alles nicht mehr und wird es auch nicht mehr geben, weil A) keine potentiell dominanten Fraktionen mehr existieren, die eine neue Ordnung konstituieren könnten und B) selbst wenn, dass Geld für die Ruhigstellung fehlt. Daher gibt es zu einer territorialen Neuordnung meiner Meinung nach keinerlei Alternative, sprich Kurdistan in den kurdischen Teilen, einen sunnitischen Staat, einen schiitischen, ggf. einen alawitischen und drusischen dort wo die jeweiligen Mehrheiten herrschen. Der wesentliche Hemmschuh zu dieser notwendigen Entwicklung sind nicht Amerikaner, Russen, Israel, das Völkerrecht, die UNützO oder "der Westen", sondern vor allem die Nachbarstaaten der beiden Länder, die mit eigenen Separationsbewegungen zu kämpfen haben und die Entwicklung daher torpedieren, wo es nur möglich ist.