Zitat von
Erich von Stahlhelm
Das hat in der Hauptsache einen sehr simplen Grund: Auch Moslems welche die Taten der Terroristen ablehnen, sehen keinen Grund zur Distanzierung weil
Islam eben nichts mit dem Islam zu tun hat. Das schreib ich hier nichtmal ironisch, das meine ich schon so wie ich es geschrieben habe. Denn würden sie sich distanzierend demonstrieren, dann müßten sie zugeben daß diese Taten nun doch etwas mit dem Islam zu tun haben, ja sogar aus seinem Herzen unmittelbar abzuleiten sind. Um diese Diskussion drückt sich die islamische Gemeinde weltweit (abgesehen von den Saudis die den Terror fördern) nun schon seit Jahrzehnten. Die Moslems müssen sich also selbst belügen. Ich habe nach 911, damals noch Gutmensch, mir ging das Islambashing auf den Sack und ich dachte das der "Islam eine Religion wie jede andere ist, alle Religionen sind im Kern gut, nur was der Mensch daraus macht und wie er es dann intepretiert", den Koran, die Sunna (Bucharia, Sahi-Muslim) und die Prophetenbiografie von Ibn Ishaq gelesen. Um eben das Gute im Islam finden zu können und Islambasher wiederlegen zu können.
Nun, was ich gefunden habe war dummerweise ne frühmittelalterlicher Mixtur aus Manson-Family und Scientologie die auf falsch interpretierten und aus dem Zusammenhang gerissenen Fragmenten des Alten Testamentes basierte. Was mein Denken nun mal wirklich umgekrempelt hat. Dazu kam noch geschichtsbezogenes Lesen hinsichtlich der Eroberungskriege und der Verbreitung des Islams, auch im hinduistisch-buddhistischen Kulturraum und fertig war der "Schlechtmensch".
Beim Auftreten des Daesh (IS) hab ich beim besten Willen nichts mehr anderes denken können als "Naja, die Jungs machen ja so ziemlich genau das was der Prophet auch gemacht hat". Hamed abdel Samad gibt mir ja nun mit seinem neuen Buch auch recht in dieser Intepretation und der hat den Islam wohl viel, viel eingehender studiert als ich dafür jemals Zeit aufbringen konnte. Kaufen werd ichs mir nicht, hab ein paar Youtubefilmchen von ihm zu dem Thema gesehen, ich geb ungern Geld für reine Bestätigungen meiner Meinung und eh schon vorhandenes Wissen aus. Trotzdem für jeden der sich nicht die Mühe machen will dieses ermüdende Geschwurbel in den isl. Schriften selbst zu lesen, sehr empfehlenswert.
Die islamische Welt drückt sich aber vor dieser Diskussion. Man hat Mohammed zum "perfekten Menschen" verklärt. Dabei weiß eigentlich jeder Moslem was Mohammed getan hat, wie sein Aufstieg von statten ging. Auch der Moderate sitzt nun in der Zwickmühle - würde er sich vollständig vom Daesh distanzieren, so distanziert er sich von Mohammed und den ersten Moslems.
Daesh ist Ur-Islam. Das es heute so übersteigert daherkommt, das liegt mit Sicherheit an der heute viel höheren Siedlungsdichte und an der Tatsache daß die Masse der Opfer eben Moslems sind. Nur die glauben an eine Ergebnis von 1400 Jahren verschiedener Ausrichtungen islamischer Theologie was der Daesh, der zum Ursprung, der reinen Lehre zurückgekehrt ist, verwirft und ihnen "Glaubensabfall" vorwirft. Das Einzige was man ihnen vorwerfen kann ist ein gewisser Hang zur Übertreibung. Oft vorgeworfen wird von Moslems auch daß hier Leute zum Daesh gezogen werden die vom Islam, trotz Herkunft aus diesem Kulturkreis, keine Ahnung hätten, nur mit nem Buch "Islam für Dummies" losgezogen sind. Und? Die von Raubüberfällen und Kriegen vorangetriebene Expansion des Islams noch unter Mohammed lockte viele Menschen sicherlich genauso zwiespältigen Charakters an die konvertierten und Mohammeds Heer verstärkten. Und? Was hatten die? Islamische, spitzfindige Theologie, Rechtslehre etc? Nix da! Die hörten den Propheten predigen und bekamen vieleicht von dem einen oder anderem älteren Anhänger ein paar Feinheiten gesteckt. Das war es aber auch schon. Die wußten nichts von verschiednen isl. Schulen, Rechtsauslegungen etc. Da galt nur das Wort des Propheten und sein Handlungsvorbild. Beides, Wort des Propheten und Handlungsvorbild sind aber für die Ewigkeit (naja, ginge es nach den Moslems.....) in Koran und Sunna festgeschrieben nach welchen sich Daesh wortgetreu richtet.
Wie sollte der Moslem sich nun wirklich in aller Schärfe von etwas distanzieren das der Prophet selbst prakiziert und vorgelebt hat inklusive solcher Scheußlichkeiten wie Sklaverei und Sexsklaverei? Auch damals wurden Beutefrauen auf Sklavenmärkten verschachert wie Vieh. So wie heute die Jezidenmädchen. Das Sklaverei laut vieler Gelehrter heute nicht mehr praktikabel ist - das ist dem Daesh egal. Er beruft sich auf Mohammed und der HAT dies praktiziert und darob wie das zu handhaben ist in einigen Surenversen beschrieben und es ist auch in den Hadithen überliefert. So können die Daesh "Geistlichen" dem in ihren Augen entarteten Moslem hier, sogar zu Recht, eine Verfälschung der Lehre des Propheten (eigentlich seines alter Ego Allah) vorwerfen und ihn dann zum vom Glauben abgefallenen erklären.
Solange der Islam keine Reformation erlebt welche Leben und Wirken des "Propheten" Mohammed mal eindringlich unter die Lupe nimmt, wird alles Distanzieren nur ein Lippenbekenntnis sein um die Ungläubigen zufriedenzustellen. Macht man es aber, so steht man vor dem Problem "Was bleibt dann
eigentlich noch übrig". Es gibt einfach keine Religion die auf solch tönernen Füßen gebaut ist wie der Islam. Davor hat man Angst. Man steckt den Kopf in den Sand. Denn jeder weiß - gegen Daesh zu demonstrieren ist im Grunde eine Demonstration gegen deren unmittelbares Handlungsvorbild, mögen sie auch noch so zur Übertreibung neigen, es ist unumstößlich so. Wie gesagt - der Islam ist mehr eine frühmittelalterliche Psychosekte mit einem knallharten politisch-ideologischen, von einem gedachten Gott gerechtfertigtem Regelwerk, denn eine echte Religion.