Da muß ich Dir Recht geben. Rheinländer versucht, von der ursprünglichen Fragestellung abzulenken.
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OK - war hier nicht zentral. aber um, mal unsern Super-Deutschen, einen kl. Einblick zu verschaffen. In der zweiten Haelfte des 15. Jahrhunderts gab einige verfassungsrechtliche Probleme im Heiligen Roemischen Reich. Der Reichstag zu Worm 1495 versuchte hier eine Loesung. Teil dieser Leosung war neben dem leider zu kurzlebigen Reichsregiment, eine Ewiger Landfriede, der dgewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Reichstaenden verbot. Im Konfliktfalle sollten sich die Reichsstaende an neu zu schaffendes Gericht wenden, dem Reichskammergericht. Diese hatte folgende Aufgabe:
1) Erstinstanzliche Klagen von reichsunmittlebaren Unterthanen gegen das Reich
2) Appelation in Faellen von Klagen von Unterthanen gegen ihre Obrigkeit im Falle des Rechtsburch
3) Erstinstanzliche Klagen von Unterthanen gegen ihre Obrigkeit im Falle des Rechtsburch, wenn kein landesherrliches Gericht diese Klage annehmen wollte
4) Klagen von Reichsstaenden untereinander
5) Klagen auf Rechtsbeugung durch Richter
6) Klagen aufgrund von Streitigkeiten bezueglich der Reichsverfassung
Dieses System haette, wenn es konsequent angewendet worden waere, schon 1495 jeden Krieg innerhalb des Reiches verhindert. Diese System mit dem Reichsregiment und den 1500 eingerichteten Reichskreise zusammen haette ein funktionierende foederale Ordnung fuer das Reich ergeben. Nur wollten die Fuersten nicht so, wie es sich ihre Juristen ausgeheckt haben.
Auch wenn das Reich häufig verraten wurde, so möchte ich hier allen noch einmal alte Wahlplakate der sogenannten "Volksparteien" ins Gedächtnis rufen.
Ich persönlich bin für die Wiederherstellung des deutschen Reichs (in Hinsicht auf das Staatsgebiet) und somit Befürworter der eigentlichen deutschen Wiedervereinigung!
Denn: VERZICHT IST VERRAT!!!
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Vom "Bürgerkrieg" 1918 - 1920 auf bayrischen Boden mal abgesehen.
KRIEG kann nie sinnvoll sein. Preussen hat es 1848 bewusst verpennt sich an die Spitze eines, wenn auch stückhaften, demokratischen Deutschlands zu stellen und hat dann 1866 nur die historische Tatsache geschaffen, daß es ab diesen Zeitpunkt ZWEI Staaten gab - und dazu noch ein Konglomerat kleinster und kleiner Mittelstaaten dazwischen.
Boandlgroama
Wäre die "Reichseinigung" nach dem Krieg von 1866 zu Ende gewesen, dann hätten die Bundesstaaten bereits nach Kurzem wieder versucht, die alte Unabhängigkeit zurückzugewinnen. Vor allem jene, die den Preußen unterlagen, wie Bayern, Sachsen, Hannoveraner oder Württemberger hätten immer wieder versucht, in Bismarcks großpreußische Suppe zu spucken.
Und nicht zuletzt die Österreicher hätten versucht, dies für ihre Zwecke zu nutzen, um eine Regelung mit den Preußen bezüglich des Anspruchs auf die Kaiserkrone zu erreichen.
Von daher war der Krieg gegen einen äußeren Feind (Frankreich) zwingend notwendig, um alle (klein)deutschen Stämme möglichst freiwillig unter die Pickelhaube zu bringen. WK I und II haben diesen Effekt weiter verstärkt.
So sieht es also aus.
Eine altbacken-Parole unterstellst Du mir.
Es betrügt mich feststellen zu müssen, dass dieses Unrecht nun völlig unter den Kisch fallen soll.
Dass es auch heute noch wichtige Dinge gibt, steht nicht zur Diskussion. Darf ich in Erfahrung bringen, was Deiner Meinung nach wichtiger als die Wiederherstellung eines naturgegebenen Zustands ist?
Ich weiss beim besten Willen nicht, was den europaeischen Grenzen, wo und wie sie auch immer verlaufen moegen, "naturgebenen" sein sollte. Jede Grenzziehung in Europa ist willkuerlich. Mit "guten" Argumenten koennte Ungarn ein gutes Stueck Rumaenien beanspruchen, Daenemark halb Suedschweden, Luxemburg ein gutes Stueck Deutschland, Frankreich und Belgien, etc. eyc. etc. Diese Liste schier belibig fortzusetzen.
Es war deshalb auf der KSZE Konferenz 1975 vollkommen logisch die bestehenden Grenzen so festzuschreiben, wie sie bestehen. Es war deshalb auch logisch, dass die vier Allierten diese Bedingung in den 2+4-Vertrag schrieben. Gerade der Balkan hat gezeigt, wie gefaehrlich es ist mit dem Geschichtsbuch in der Hand Grenzen neu definieren zu wollen.
Immer noch besser als die endlose Folge, vom gegenseitigen Unrecht zufügen, weiter fortzusetzen.
Naturgegeben gibt es weder Grenzen noch Länder oder Nationen. Und wann waren Grenzen das denn je?Zitat:
Dass es auch heute noch wichtige Dinge gibt, steht nicht zur Diskussion. Darf ich in Erfahrung bringen, was Deiner Meinung nach wichtiger als die Wiederherstellung eines naturgegebenen Zustands ist?