Sehr schön, die Ähnlichkeit der Violine zur menschlichen Singstimme wird deutlich.....
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Zustimmung!
Gegenüber Deinem musikalischen Wissen kann ich mich als blind betrachten.
Welchen Reiz hat ein Walzer für Dich?Zitat:
Es ist halt eine völlig andere Baustelle, beides hat seinen Reiz.
Walzer aus ener Operette namens "Blindekuh"
https://de.wikipedia.org/wiki/Kennst_du_mich%3F
Die Bilder sind von Édouard Manet and Pierre-Auguste Renoir.
Kennst Du mich? op.381 - Johann Strauss II
https://www.youtube.com/watch?v=8IehGd42x2k
Kennt man jemanden (besser), weil man seinen Musikgeschmack kennt?
Oder ist das nur ein unbedeutendes Merkmal unter vielen anderen...
Das hängt vom Komponisten ab. Wenn ich gemein wäre, würde ich jetzt auf den Walzer aus dem Scherzo von Beethovens Erzherzog-Trio hinweisen.
Andere, die der Strauss-Dynastie, klingen einfach gut und sind voll mit schönen, sehr Wienerischen Einfällen. Sie haben etwas Atmosphärisches und lassen uns die Belle Epoque nacherleben, ein Europa, in dem Unterhaltung nicht gleichbedeutend gewesen ist mit Lärmbelästigung und barbarischem Stumpfsinn.
Manche Walzer wurden auch auf eine Weise verwendet, die hervorragend in ein Operndrama paßt. Donizettis Elisir d'Amore und Verdis Traviata enthalten einige schöne Beispiele.
Giacomo Puccini hat nach Verdi (Traviata) den Walzer mit Rotlicht verbunden. Musetta erzählt, wie sie zahlungskräftige Kunden zu finden pflegt.
Zitat:
https://youtu.be/ZkDJFl8sALg
Quando men vo soletta per la via,
Wenn ich alleine auf der Straße gehe,
La gente sosta e mira,
bleiben die Leute stehen und bestaunen,
e la bellezza mia tutta ricerca in me,
und bewundern all meine Schönheit,
da capo a pie.
vom Kopf bis Fuß.
Ed assaporo allor la bramosia
Sottil, che da gli occhi traspira
Und ich genieße dann die subtile Lust, die aus deren Augen haucht.
E dai palesi vezzi intender sa
Alle occulte beltà.
Und durch offensichtliche Reize offenbart auch verborgene Schönheiten.
Così l'effluvio del desìo tutta m'aggira,
So umhüllt mich der Duft der Begierde vollständig,
Felice mi fa.
Das macht mich glücklich.
E tu che sai, che memori e ti struggi,
Und du, der weißt, der sich an mich erinnert und sich nach mir sehnt,
Da me tanto rifuggi
also vor mir flieht.
So ben
Ich weiß genau,
Le angoscie tue non le vuoi dir,
du willst deine Qualen nicht aussprechen,
Ma ti senti morir
aber du fühlst dich sterbenselend.
„Don Giovanni“ an der Bayerischen Staatsoper
Zitat:
https://youtu.be/myzVUmbNOmE
Was Thiel über Jurowski sagt, wundert mich, die Tempi seiner Glyndebourner Aufführung waren vorzüglich.
Es gibt ein paar Stücke, an denen die Ausführenden, ich übertreibe, nur scheitern können, mal etwas mehr, etwas weniger ehrenvoll. Beethovens 9., die Kreutzersonate, Wagners Tristan und Don Giovanni wären Beispiele.
Das hört sich allerdings ziemlich harmlos an, gegenüber dem, was heute geschieht.....Zitat:
Der Tanz (Walzer) verkörperte skandalöse Freiheit . Er verkörperte skandalöse Intimität.
Von Wien aus verbreitete er sich mit skandalöser Leichtigkeit durch ganz Europa und Amerika.
Der Walzer erlebte seinen gesellschaftlichen Durchbruch etwa 200 Jahre vor der aktuellen Zeit, vor allem im Zuge des Wiener Kongresses 1814/15, der die Neugestaltung Europas mit sich brachte
Der Walzer verdrängte das Menuett und besaß den Ruf des Volkstümlichen und Deutschen gegenüber dem Aristokratischen und Französischen des Menuetts.
Als Volkstanz wurde der Walzer zu Beginn der 1930er Jahre vor allem in Deutschland und Österreich zunächst im Zuge einer volkstümlichen Mode und später als Bestandteil eines politischen Programms zur Ausgrenzung des „Undeutschen“ gefördert. (Wiki)
Die KI kennt sich offenbar nicht aus:
Zitat:
" Musetta in Puccinis Oper "La Bohème" ist keine Nutte. Sie ist eine junge, lebenslustige Frau, die im Pariser Künstlerviertel lebt und eine Beziehung mit dem wohlhabenden Maler Marcello hat. Obwohl sie flirtet und manchmal etwas flatterhaft erscheint, wird ihre Rolle nicht als Prostitution dargestellt"
Unter "Boheme" versteht man wohl Ähnliches, wie die 70er Jahre in Europa...?Zitat:
„Die Geburtsstunde war an einem Regentag, als ich nichts zu tun hatte und mich daran machte, ein Buch zu lesen, das ich nicht kannte. Der Titel lautete ‚Scènes de la Vie de Bohème‘. Das Buch nahm mich mit einem Schlag gefangen. In jener Umgebung von Studenten und Künstlern fühlte ich mich sofort zu Hause. In dem Buch war alles, was ich suchte und liebe: die Frische, die Jugend, die Leidenschaft, die Fröhlichkeit, die schweigend vergossenen Tränen, die Liebe mit ihren Freuden und Leiden. Das ist Menschlichkeit, das ist Empfindung, das ist Herz. Und das ist vor allem Poesie, die göttliche Poesie. Sofort sagte ich mir: das ist der ideale Stoff für eine Oper.“
https://de.wikipedia.org/wiki/La_Boh%C3%A8me
Passend zur aktuellen Situation
Die Friedensboten, Walzer op.241 von Johann Strauß Vater
https://www.youtube.com/watch?v=sYlByzMUyjk&list=RDsYlByzMUyjk&sta rt_radio =1
Wer soll das sein - die Friedensboten?
Diese Walzer ist fantastisch.....
Ich halte es inzwischen für einen Teil der angloamerikanischen Kulturvernichtung und die Fortsetzung des alliierten Bombenkriegs und Zerstörung Dresdens.
Da man die Werke nicht kaputt machen kann, so lange es auch nur eine Partitur gibt, macht man deren Rezeption kaputt, damit irgendwann niemand mehr weiß, worum genau es in Don Giovanni etc. geht.