AW: Syrien - Assad und der Aufstand / Sammelstrang
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vista
Wikileaks
Anleitung zum Umsturz
Eine Geheimdepesche der US-Botschaft in Damaskus für Washington aus dem Jahr 2006 zeigt die Kontinuität der Wühlarbeit in Syrien zur Destabilisierung des Landes. Das Dokument wurde von Wikileaks am 30. August 2011 ins Internet gestellt, und seine Echtheit wird nicht bestritten. In der Zusammenfassung der Diplomatenmitteilung wird bedauert, daß »im Jahr 2006 die Regierung Syriens sowohl zu Hause als auch international eine viel stärkere Position hat als noch ein Jahr zuvor«. Außerdem sei die Assad-Regierung »so gut wie immun gegen Druck von außen«. Aber es gebe Hoffnung, denn »Assads wachsendes Selbstvertrauen könnte ihn dazu verleiten, Fehler zu machen, die uns neue Möglichkeiten eröffnen«. Anschließend werden einige Punkte diskutiert, wo der westliche Hebel angesetzt werden müßte, um das System zu kippen. So gehe neben der »Kurdenfrage« eine »potentielle Gefahr für das Regime von der wachsenden Anwesenheit islamistischer Extremisten im Land aus«. Die Depesche vom 13. Dezember 2006 empfiehlt der US-Regierung, »durch Handlungen, Erklärungen und Signale die Chancen zu verbessern, daß sich Gelegenheiten ergeben«. Als eine konkrete Möglichkeit zur Destabilisierung wird in dem Dokument genannt: »Mit den Ängsten der Sunniten über den iranischen (schiitischen) Einfluß spielen.« So lautet auch die Überschrift eines Kapitels des Schriftstücks, in dem zugleich eingeräumt wird, daß es objektiv für derlei sunnitische Ängste keine Gründe gibt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß insbesondere die Botschaft Saudi-Arabiens in Damaskus diese Ängste kräftig schürt und damit bei etlichen Repräsentanten der syrischen Sunniten Erfolg hat. Schließlich die Empfehlung an die US-Führung: »Wir sollten diesbezüglich mit der saudischen Regierung enger zusammenarbeiten und uns koordinieren, damit diese Ängste besser publiziert werden und die Aufmerksamkeit der Menschen der Region verstärkt auf sie gelenkt wird.
Dass die Saudis da hinter den Kulissen kraeftig an den Strippen ziehen, davon muss wohl ausgegangen werden. Schon 2008 forderten sie im Geheimen eine Invasion im Libanon sowie eine Zerschlagung der Hisbollah an.
http://www.guardian.co.uk/world/2010...vasion-lebanon
Es sind immer wieder diese kleinen Puzzelteile, die zusammengefuegt ein Gesamtbild ergeben.
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vista
Das mag sein. Sollte allerdings wie in Libyen auch in Syrien den Terroristen bei westlicher Unterstützung ein Umsturz gelingen, dann wird das ganze Volk erleben, dass es vom Regen in die Traufe gekommen ist, und es wird ihrem Assad mehr als eine Träne nachweinen.
Mit ethnischen Saeuberungen und Massenhinrichtungen waere sogar zu rechnen, alles inszeniert durch die Saudis ( USA ) im Verbund mit Katar und der Tuerkei.
Unendliches Leid wird auf die Zivilbevoelkerung zukommen. Katar fordert jetzt den bewaffneten Kampf gegen Assad:
http://www.spiegel.de/politik/auslan...814310,00.html
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Bettmaen
Und für säkulare Sunniten! Die sunnitisch geprägten Metropolen Damaskus und Aleppo sind zugleich Hochburgen der Baath-Partei.
Diese säkularen Sunniten werden niemals hinnnehmen, dass die Nato, die ehemalige Besatzungsmacht Türkei und steinreiche Salafisten in Syrien Fuß fassen.
Allerdings muss sich die Baath-Führung Vorwürfe gefallen lassen, berechtigte Anliegen der Bürger missachtet zu haben. Korruption, Vetternwirtschaft und Einsatz brutaler Gewalt gibt es in allen arabischen Staaten, auch in Syrien. Anstatt dagegen etwas zu tun, werden die Bürger, die dagegen demonstrieren, kriminalisiert.
Du willst also sagen, dass es in Syrien bezüglich Korruption, Vetternwirtschaft und Einsatz brutaler Gewalt nicht anders aussieht wie sonstwo auf der Welt...
( ich erinnere an Tote bei G8 Gipfeltreffen, wochenlangen Auschreitungen in Paris, Gasattacken gegen Demonstranten in New York etc... ) - insbesondere erinnere ich an den Gewalteinsatz der neu ernannten Menschenrechtler Saudi Arabien in Bahrain oder die des Ölgnoms aus Qatar.
Überall da, wo Macht herrscht findet man die negativen Atribute... das kann also letztlich nicht der Grund für einen Bürgerkrieg sein.
Ein neues Regime dürfte dann mit Sicherheit ebenfalls nicht frei davon sein.
Wichtig ist es doch, dass Länder stabil sind, eine gute Infrastruktur haben, soziale Gerichtigkeit herrscht und keine flächendeckende Armut... so wie in Libyen zu Zeiten Gaddafis. Dennoch sah man sich "gezwungen" diesen afrikanischen Musterstaat zu beseitigen.
Auch in Syrien ließ es sich gut leben, bis die Terroristen vom Golf kamen. Dann lieber etwas Korruption.