AW: Der Überfall auf Polen 1939: Eine traurige "Gemeinschaftsleistung" von Deutschland und Sowjetuni
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RUMPEL
....
Es zeigte sich aber im Verlaufe der britisch-französisch-russischen Verhandlungen und der nahezu zeitgleichen Gespräche der deutschen Seite in Moskau im August 1939, dass Hitler mehr und mehr verunsichert worden war durch die englische Haltung in der Polen- bzw Danzig-Frage. Das führte dann zu den diversen Vermittlungsgesprächen in Berlin, London, Paris, Rom usw.
Stalin war, völlig richtig, zum Krieg entschlossen, brauchte aber Zeit, und sah die kriegerische Auseinandersetzung mit dem D erst für 1942/43 gegeben.
In der Rede Molotovs am 31.8.1939 vor dem OS las sich das seinerzeit so:
Es schien aber auch beschleunigende Faktoren zu geben.
https://archive.org/details/Aussenmi...usslandfeldzug
Gute Frage wie weit sich das mit seiner Verteidigungsrede deckt:
https://archive.org/details/Verteidi...rgerProzessIMT
Und das sollte man auch mit der Rede zum Polenfeldzug vergleichen:
https://archive.org/details/JoachimV...eldzug19391024
AW: Der Überfall auf Polen 1939: Eine traurige "Gemeinschaftsleistung" von Deutschland und Sowjetuni
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RUMPEL
Anm: Was auffällt, ist, dass sich deutsche Politiker immer wieder in internationalen Verhandlungen und Beziehungen auf Begrifflichkeiten wie "Freundschaft" usw stützen. Hitler bsp. lag stets sehr an der "deutsch-englischen Freundschaft" Auch Merkel führt, wie die anderen deutschen Politiker, das Wort "Freundschaft" immer wieder gern im Mund. Man denke an die "deutsch-amerikanische Freundschaft" in der NSA-Affaire. Wann werden unsere Berliner Kasper mal begreifen, dass - vor allem bei den Angelsachsen - solche Gefühlsduseleien im politischen Geschäft keinen Boden haben.
Ich glaube nicht, daß sie das selber ernst nehmen. Das ist nur Rhetorik für die Masse und gehört zum Schauspiel dazu. Politiker werden ja grundsätzlich so dargestellt, als seien sie gut Freund mit den Politikern anderer Staaten. Zufall? Realität? Wohl kaum.
AW: Der Überfall auf Polen 1939: Eine traurige "Gemeinschaftsleistung" von Deutschland und Sowjetuni
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Valdyn
Ich glaube nicht, daß sie das selber ernst nehmen. Das ist nur Rhetorik für die Masse und gehört zum Schauspiel dazu. Politiker werden ja grundsätzlich so dargestellt, als seien sie gut Freund mit den Politikern anderer Staaten. Zufall? Realität? Wohl kaum.
Es gib natürlich freundschaftliche Beziehungen zu führenden Politikern anderer Staaten, so wie es sogar familiäre Bindungen gibt oder gab - denken wir an Wilhelm II und seinen Vetter Nicky in Russland usw. Aber letztlich hast du wahrscheinlich recht. Es sind, wie die Reden in den Parlamenten, lediglich Schauspiele für die Masse.
AW: Der Überfall auf Polen 1939: Eine traurige "Gemeinschaftsleistung" von Deutschland und Sowjetuni
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Rhino
Es handelt sich hier offensichtlich um Reden zu recht unterschiedlichen Ereignissen. Überhaupt ergibt sich ein Bild der Vorgänge in Wahrheit erst, wenn man nicht nur alle Seiten gehört bzw gelesen, sondern auch Zugang zu sämtlichen auf allen Seiten verfügbaren Dokumenten in den Archiven hat.
AW: Der Überfall auf Polen 1939: Eine traurige "Gemeinschaftsleistung" von Deutschland und Sowjetuni
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RUMPEL
Hat er wirklich "Freundschaftsvertrag" gesagt? Dieser Begriff wurde von Hitler und Ribbentrop zwar gewünscht, indes von Stalin und Molotov abgelehnt.
Falin: >>>
Dieser Begriff taucht m. W. auch später in keinen Dokument auf.
Anm: Was auffällt, ist, dass sich deutsche Politiker immer wieder in internationalen Verhandlungen und Beziehungen auf Begrifflichkeiten wie "Freundschaft" usw stützen. Hitler bsp. lag stets sehr an der "deutsch-englischen Freundschaft" Auch Merkel führt, wie die anderen deutschen Politiker, das Wort "Freundschaft" immer wieder gern im Mund. Man denke an die "deutsch-amerikanische Freundschaft" in der NSA-Affaire. Wann werden unsere Berliner Kasper mal begreifen, dass - vor allem bei den Angelsachsen - solche Gefühlsduseleien im politischen Geschäft keinen Boden haben.
Im Jahr 1940 wurde ein Freundschaftsvertrag geschlossen.
AW: Der Überfall auf Polen 1939: Eine traurige "Gemeinschaftsleistung" von Deutschland und Sowjetuni
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herberger
Im Jahr 1940 wurde ein Freundschaftsvertrag geschlossen.
Verstehe jetzt, was du meinst. Im Zusammenhang mit dem H-St-Pakt vom 24.8.1939 war davon nicht mehr die Rede nach der sowj. Ablehnung. Du meinst das, was nach dem Besuch Molotovs in Berlin geschah?
AW: Der Überfall auf Polen 1939: Eine traurige "Gemeinschaftsleistung" von Deutschland und Sowjetuni
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RUMPEL
Verstehe jetzt, was du meinst. Im Zusammenhang mit dem H-St-Pakt vom 24.8.1939 war davon nicht mehr die Rede nach der sowj. Ablehnung. Du meinst das, was nach dem Besuch Molotovs in Berlin geschah?
Weiss ich jetzt nicht.
Markant war Molotovs Äusserung im November 1940 als er sagte,der Vertrag ist nicht mehr massgebend,als er seine neuen Forderungen der deutschen Seite mitteilte und die ihm auf die Verträge hinwiesen.
AW: Der Überfall auf Polen 1939: Eine traurige "Gemeinschaftsleistung" von Deutschland und Sowjetuni
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herberger
Weiss ich jetzt nicht.
Markant war Molotovs Äusserung im November 1940 als er sagte,der Vertrag ist nicht mehr massgebend,als er seine neuen Forderungen der deutschen Seite mitteilte und die ihm auf die Verträge hinwiesen.
Dass man da über einen "Freundschafts"vertrag gesprochen hätte, ist mir neu. Ich meine, das Gegenteil war doch der Fall. Dieses Gespräch am 12. und 13. Nov 1940 ließ doch, aufgrund der russischen neuen Forderungen, bei AH sämtliche Alarmglocken läuten. Unmittelbar nach Molotovs Besuch in Berlin wurde "Barbarossa" in Auftrag gegeben.
AW: Der Überfall auf Polen 1939: Eine traurige "Gemeinschaftsleistung" von Deutschland und Sowjetuni
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RUMPEL
Dass man da über einen "Freundschafts"vertrag gesprochen hätte, ist mir neu. Ich meine, das Gegenteil war doch der Fall. Dieses Gespräch am 12. und 13. Nov 1940 ließ doch, aufgrund der russischen neuen Forderungen, bei AH sämtliche Alarmglocken läuten. Unmittelbar nach Molotovs Besuch in Berlin wurde "Barbarossa" in Auftrag gegeben.
Ob die nun auf den Vertrag oder die Verträge hinwiesen kommt auf das gleiche raus
AW: Der Überfall auf Polen 1939: Eine traurige "Gemeinschaftsleistung" von Deutschland und Sowjetuni
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RUMPEL
Dass man da über einen "Freundschafts"vertrag gesprochen hätte, ist mir neu. Ich meine, das Gegenteil war doch der Fall. Dieses Gespräch am 12. und 13. Nov 1940 ließ doch, aufgrund der russischen neuen Forderungen, bei AH sämtliche Alarmglocken läuten. Unmittelbar nach Molotovs Besuch in Berlin wurde "Barbarossa" in Auftrag gegeben.
Dieses ging dem Treffen mit Molotow voraus:
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Hitler hielt sich noch verschiedene Vorgehensweisen offen, darunter die Kontinentalblock-Idee Joachim von Ribbentrops. Am 24. Oktober informierte er das OKH, er erwarte den Beitritt der Sowjetunion zum Dreimächtepakt.[55] Anfang November hoffte er, „Rußland in die Front gegen England einbauen zu können.“[56] Am 4. November verlangte er jedoch bei den regelmäßigen Lagevorträgen des OKW, es sei alles zu tun, „um bereit zu sein zur großen Abrechnung“ mit Russland, dem „Problem Europas“.[57] Am 12. November 1940, kurz vor dem Besuch des sowjetischen Außenministers Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow in Berlin am selben Tag, befahl er mit seiner „Weisung Nr. 18“: Gleichgültig, was das Treffen ergeben werde, seien die schon mündlich befohlenen Kriegsvorbereitungen gegen Russland fortzusetzen.[58
Eigentlich gingen die Sowjets davon aus, weitere territoriale Absprachen mit Deutschland wie im September 1939 treffen zu können, wobei eine sowjetische Einflusssphäre entlang der asiatischen Südgrenze der Sowjetunion festgelegt werden sollte. Dass das Treffen mit Molotow, wie von den Deutschen beabsichtigt, vollkommen fruchtlos blieb, stürzte die Delegation in größte Verwirrung.