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Grund für den Einsatz der Söldner dürfte die Unfähigkeit der Putschregierung sein, die einheimischen militärischen Kräfte zu mobilisieren. Bereits während des russischen Vormarsches auf der Krim beriefen die Kiewer Machthaber mehrfach Reservisten ein und verkündeten die Mobilmachung – allerdings ohne erkennbare Folgen. Nach den Protesten in Donezk deutete auch Awakow an, dass nur eine Minderheit der Sicherheitskräfte in der Industriestadt auf der Seite der Putschisten steht. „Ich hatte die Gelegenheit, die Polizeiarbeit in Charkow zu begutachten, und ich muss gestehen, dass die Mehrheit der dem Innenministerium unterstehenden Sicherheitskräfte ihren Dienst nicht angemessen erfüllt hat“. Doch auch die pro-russischen Kräfte scheinen nicht über ausreichenden Rückhalt zu verfügen. Die am Dienstag erfolgte Rücknahme der Unabhängigkeitsproklamation für die sogenannte Unabhängigen Republik Donezk einen Tag zuvor erfolgte offenbar wegen fehlender Unterstützung in der Region, ist einer verschwommen formulierten Begründung zu entnehmen.
Meldungen über eine mögliche Präsenz der Söldnertruppe kursierten bereits vor einem Monat. Damals sollen nach Angaben von Diplomaten etwa 300 Blackwater-Kämpfer am Kiewer Flughafen Borjspil gelandet und von dort aus in die südlichen und östlichen Landesteile der Ukraine gebracht worden sein. „Das sind Söldner, die in Kriegseinsätzen bewandert sind. Die meisten von ihnen waren schon als Privatsoldaten im Irak, in Afghanistan oder anderen Ländern“, zitierte die Agentur Interfax einen russischen Diplomaten in der Ukraine. Auch die Bild-Zeitung berichtete damals: „Videos zeigen wie etwa zehn Bewaffnete sich direkt am Rande einer prorussischen Demonstration aufhalten, sich dann aber zügig entfernen.“
Benkliche Entwicklung. Wenn der Staat sich auf auslaendische Soeldner stuetzen muss, weil er die Kraefte im eigenen Lande nicht hinreichend moblisieren kann. Schwierig zu sagen, wo das hinfuehren kann. Im schlimmsten Falle tatsaechlich bis hin zum Buergerkrieg.