Le port de Dunkerque en mai 1940. Source : ECPAD
Schlacht von Dünkirchen
28. Mai - 4. Juni 1940
Nach dem endlosen ”Sitzkrieg”, der auf die Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs an das Deutsche Reich infolge des deutschen Angriffs auf Polen folgte, änderte sich die Lage im Westen plötzlich, als die deutsche Wehrmacht am 10. Mai 1940 mit ihrem Westfeldzug gegen Holland, Belgien und Luxemburg beginnt.
Die deutsche Offensive im Westen: Rückzug der alliierten Truppen nach Dünkirchen
In wenigen Tagen treiben die deutschen Truppen die alliierten Streitkräfte vor sich her, die die Niederlande verlassen und sich an das französische Ufer der Maas und in den Norden Frankreichs zurückziehen. Nach dem Durchbruch der französischen Frontlinie in Sedan, dringen die Panzerverbände schnell bis zur Kanalküste vor, die sie am 20. Mai 1940 erreichen, und wenden sich dann nach Boulogne und Calais. Boulogne fällt am 25., Calais am 26. Mai, während sich die Kämpfe in den südlichen und westlichen Außenbezirken von Lille, das am 29. fällt, bis zum 31. Mai hinziehen.
Trotz ihres erbitterten Widerstands laufen die Alliierten Gefahr, in die Falle zu geraten. An Land können sie die Einkesselung nicht sprengen, fast
400.000 Mann sitzen im Norden der Linie Sedan-Abbeville fest. In der Annahme, dass die Schlacht verloren ist, und um seine eigene Verteidigung zu stärken, beschließt England, seine Truppen vom französischen Kriegsschauplatz abzuziehen.
Das britische Expeditionskorps verlässt nach und nach seine Stellungen und zieht sich nach Dünkirchen zurück, um von dort von Schiffen evakuiert zu werden. Nach einigen Tagen des Aufenthaltes am Kanalufer, was den Alliierten eine lohnende Atempause zur Durchführung ihres Vorhabens beschert, bewegen sich die deutschen Panzerverbände in Richtung Dünkirchen, während die feindliche Luftwaffe die Stadt schwer bombardiert.
Die Evakuierung der alliierten Truppen: Operation Dynamo
Vom 28. Mai bis zum 4. Juni beteiligt sich die
französische Marine zusammen mit der
britischen Marine an der
Rückschiffung der Truppen. Die von den Briten
”Dynamo” genannte Evakuierungsoperation wird von
Admiral Ramsay geleitet. Alle verfügbaren Schiffe, auch
private, werden beschlagnahmt. Unter unaufhörlichen Luftangriffen können
mehr als
340.000 alliierte Soldaten, darunter 120.000 französische, und einige Tausend belgische Soldaten, von Dünkirchen aus evakuiert werden, fast ein Drittel davon über die Strände, bevor die Stadt fällt.
Nur etwa
40.000 Soldaten können nicht eingeschifft werden und geraten in Gefangenschaft. Es handelt sich im Wesentlichen um Soldaten der 68. und 12. Infanteriedivision und Einheiten des befestigten Abschnitts von Flandern, die den Auftrag haben, das Vorrücken der Deutschen aufzuhalten und mit Unterstützung der Flugzeuge der Royal Air Force und der alliierten Marine zum Erfolg dieser Operation beigetragen haben.
Die Soldaten lassen auch ihr gesamtes schweres Material zurück: Etwa
2.000 Geschütze, 60.000 Fahrzeuge und
Tonnen von
Munition, Kraftstoff und
Lebensmitteln. Auch wenn die deutsche Luftwaffe die Evakuierung nicht verhindern kann, sind die alliierten Verluste beträchtlich:
150 bis
200 Schiffe aller Größen und fast ebenso viele
Flugzeuge gehen
verloren.
4.000 bis
5.000 Soldaten verlieren ihr Leben auf See. Die nach England evakuierten Franzosen bleiben nicht lange dort. Sie werden zum Großteil nur Tage oder Stunden später über Brest und Cherbourg in die Heimat zurück gebracht, um den Kampf wieder aufzunehmen. Die französische Militärführung versucht an der Somme und der Aisne, die deutschen Truppen aufzuhalten. Doch deren Übermacht ist vernichtend. Trotz einiger Widerstandsnester bittet Frankreich um einen Waffenstillstand, der am 22. Juni 1940 in Compiègne unterzeichnet wird. Der Kampf wird nun von England aus fortgesetzt.
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