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Interne Chatprotokolle Abspaltung - wohl schon länger Petrys Plan
Im Umfeld von AfD-Chefin Petry wird nach Recherchen von WDR, NDR und "SZ" schon lange über eine mögliche Abspaltung von der AfD diskutiert. Darauf deuten interne Chatnachrichten hin. Am Morgen hatte Petry sich überraschend aus der Bundestagsfraktion verabschiedet.
„Ein enger Vertrauter Petrys nennt den Plan "Lucke 2.0". Es sei bereits mit einigen künftigen Bundestagsfraktionsmitgliedern gesprochen worden, ob sie mitgehen. Aus einem der Chats zeigt sich, dass es in Sachsen bei einzelnen Veranstaltungen sogar Probeabstimmungen gegeben haben soll - von solchen Gesinnungsabstimmungen berichteten auch Teilnehmer.“
„Auch aus einem weiteren E-Mail-Wechsel, der WDR, NDR und "SZ" vorliegt, ergeben sich harte Indizien für eine geplante Spaltung: Beteiligt ist Michael Schwarzer, Fraktionssprecher in Nordrhein-Westfalen und enger Vertrauter von Petrys Ehemann Marcus Pretzell. Die ursprüngliche Partei hält Schwarzer in dem Chat "für verstorben". Der Bundestagsfraktion gebe er "drei Monate bis zur Spaltung". Parteichef Jörg Meuthen habe sie vernichtet: "Die AfD ist Geschichte. An die Wand gefahren vor allem von Meuthen, ein Stück weit auch von Gauland."“
„Am 31. August schreibt Schwarzer an einen anderen AfD-Funktionär: "Zur BTW geht theoretisch noch zweistellig. Was nach der Spaltung mit etwas Glück zwei Fraktionen hervorbringen könnte, die aber auch nicht länger halten werden als vielleicht ein Jahr." Darin bezieht er sich klar auf eine mögliche Fraktions- und wohl auch Parteispaltung. Das nationalistische Element in der Partei habe diese zerstört. "Und da das bereits geschehen ist, braucht man sich nicht mehr über Prävention unterhalten. Das Ding ist in Köln entschieden worden" - beim Bundesparteitag, wo Frauke Petry eine rote Linie hatte einziehen wollen. "Die BTW ist nur eine Supernova - danach wird es einen Riesenknall geben - mit bekanntem Ergebnis."