Zitat:
Selbstverständlich: Auch Scholl-Latour war kein Prophet der Unfehlbarkeit mit göttlichem Auftrag. Doch die Treffsicherheit seiner Analysen liegt deutlich höher als bei all jenen sogenannten Politikberatern, die wie die Fliegen beständig um die Ministerbüros schwirren. Als die USA nach Nine-Eleven die Strafexpedition gegen das Afghanistan der Taliban starteten und die NATO-Partner zu Kolonisten der europäischen Werte wurden, gehörte der Journalist zu den ersten Mahnern. Lag er im Ergebnis richtig, so lag er dennoch falsch in der Beurteilung der globalen Konnektivität.
„Wer Deutschland am Hindukusch verteidigen will, täte gut daran, die geographischen Dimensionen zu berücksichtigen, seine Aufmerksamkeit den Nachbarländern unseres Kontinents zuzuwenden und den Grundsatz Friedrichs des Großen zu beherzigen, der seine Offiziere instruierte, daß derjenige, der alle Positionen verteidigen will, in Wirklichkeit nichts verteidigt“, schrieb er 2007 in seinem Buch „Zwischen den Fronten“ und zielte damit auf die entsprechende Aussage des SPD-Verteidigungsminister Peter Struck. Die Migrantenströme seit der Mitte der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts sollten zeigen, dass in der globalen Weltkommune der unbegrenzten Migration Grenzen und Entfernungen keine Rolle mehr spielen. Doch wer konnte schon 2007 ahnen, dass ein deutscher Bundeskanzler acht Jahre später dem verzweifelten Versuch des UN-Generalssekretärs Kofi Annan bedingungslos folgen würde, der durch die UN offenbar nicht beeinflussbaren Massenvermehrung in den Drittweltländern durch Massenmigration in die Wohlstaatsnationen der Nordhalbkugel zu begegnen?
Auf der Tichy online Seite der ganze Artikel abgedruckt zu finden.