Klar, endgültig wird das erst am Ende zu beurteilen sein, aber was bis jetzt schon passiert ist, das ist ein Desaster, da braucht man nicht bis zum Ende warten.
Ich schreibe das hier auch ganz ehrlich, ich bin durchaus etwas entsetzt, wie sich das da entwickelt hat. Dilettantismus auf russischer Seite ist ja nur das Eine, auch Putin war so schwach, dass ich es gar nicht glauben konnte. Aber da verwundert es mich nicht mehr, dass da durchaus der Einmarsch nicht so abläuft, wie auf der Krim, wo ja alles regelrecht zu gut ging und was man (zumindest in Teilbereichen) sicher jetzt auch erhofft hat.
Nichts war vorbereitet, als hätte Putin das wirklich nicht seinen wichtigsten Leuten und der Armee mitgeteilt, ebenso seinen medialen PR-Leuten, dass sie zumindest darauf vorbereitet sind. Das mag vielleicht ja sogar sein, dass er erst sich dazu entschlossen hat, als Selenskyj in München über die Anschaffung von Atombomben sprach. Aber dann muss man doch genau DAS als Kriegsgrund herausstellen, von mir aus auch überdramatisieren, damit Soldaten wissen, warum sie kämpfen. Nicht mehrere Minuten von "historischen Ungerechtigkeiten" labern. Die gab es, will ich ja gar nicht abstreiten als Deutscher! :D
Aber das sind keine Gründe, mit denen Mann Soldaten und das Volk begeistern kann, zumal das ja nicht um Sachen aus dem letzten Jahrzehnt ging (da kann das vielleicht funktionieren), sondern aus dem letzten Jahrtausend und teilweise über 100 Jahre her ist, teilweise sogar bis zu 1000 Jahre. Das ist zu lange. Sieh dir doch Russland an, bei der Krim gab es 3 Leute, die eine Demo gegen Putins Annexion in Großstädten veranstalteten, aber die Leute auf der Krim und in Russland und auch die ausländischen Putinversteher waren begeistert. Zumal kein einziger Schuss fiel und auch niemand starb. Jetzt gibt es Demos gegen Putin. Das ist anders, es fühlt sich nicht richtig an.
Dazu brauche ich auch nicht abwarten. Aber natürlich ist all das vorläufig. Putins Abgesang läute ich hiermit eindeutig nicht ein! :D