Zitat Zitat von Daggu Beitrag anzeigen
Du magst in diesen Diskussionen eine Logik erkennen, ich verstehe darunter eindeutig nicht das, was man auf dem weiten Feld des folgerichtigen Denkens als Logik bezeichnen könnte. In diesen Diskussionen zwischen den verschiedenen Weltanschauungen, da gibt es noch nicht einmal den Hauch eines Konsens, nicht in der politisch weltanschaulichen Dialektik der Vorgehensweise, auch nicht in der Aussagenlogik, auch nicht in der Analytik, jedenfalls nicht im HPF. Weil schon das Adjektiv der - Konsensfähgikeit hier schon aus soziologischen Gründen scheitern muss. Wohl auch weil viele User hier sich selbst gegenüber schon der größte soziale Konflikt sind.

Versuchen wir mal die Ergründung, im Rahmen der von dir postulierten Logik und hier dann in der Quellenkritik, auf den Grund zu gehen.
Im Beispiel einer Tatsache aus der nicht gerade glorreichen Historie des Nationalsozialismus und in einem hier für mich sehr dunklen Kapitel des Faschismus:

Hier dann das Thema der nationalsozialistischen Rassenhygiene, also hier speziell dann die Vernichtung von körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen, oder Behinderten. Klammern wie hier die rassenhygienischen Vorstellungen der faschistischen Eugenik aus, und lassen einmal die Juden außen vor (wenigstens einmal wird das schon gehen).

Das Thema der nationalsozialistischen Rassenhygiene wurde hier schon in Legionen von Beiträgen und Kommentaren durchdiskutiert, es wurde auch, natürlich, um die Opferzahlen geschachert, das Thema wurde von Nazis heruntergespielt und auf eine schon unverantwortliche Weise verharmlost, das man am ende nur noch mit dem Kopf schüttelte.

Die "Logik" der Dokumente, die versagte hier nicht nur, hier zeigte sich im Gegenteil, das gerade zu diesem Thema genügend Dokumente existieren, die das Verbrechen auch eindeutig dokumentieren, immer noch. Und doch, die Gebetstrommeln der faschistoiden Regenmacher dröhnten - alles nur Lüge, alles Fälschungen, alles nur jüdische, oder US-Amerikanische, oder BRD Greuel-Propaganda.
Auf der weltanschaulichen Strecke blieb am ende wie immer der moralische Aspekt, auf der Strecke bliebe auch eine Diskussion um die Ethik eines Systems, das diese schändlichen Verbrechen zuließ. Zuließ in einem ungeheuerlichen Maßstab, der immer wieder nur die hässliche Fratze der nationalsozialistischen Auguren offenbarte.
Da kommen wir doch wieder auf einen diskussionswürdigen Punkt. Das heikle Thema "Rassenhygiene" hatten wir beide noch gar nicht angekratzt. Und in dem Fall bin ich durchuas bei Dir, die Eugenik war Staatsdorktrin im nationalsozialistischen Deutschland, und ich unterschreibe das. Dies dann in Form von Euthanasie umzusetzen war, Maßnahmen, die ohne Frage durchgeführt wurden, denn hier ist die Dokumentenlage in der Tat eindeutig, mögen den Zuspätgeborenen grausam erscheinen. Mit erscheint es hingegen grausamer, dass in Gesamtdeutschland seit der Legalisierung der Abtreibung fast 6 Millionen (um dies Zahl auch mal zu bemühen) kerngesunde deutsche Kinder abgetrieben wurden, oder wie hierzulande bei "Organspenden" vorgegangen wird und Menschen wie die Weihnachtsgänse ausgeschlacjhtet werden, duie womöglich noch eine Überlebenschance gehabt hätten, als die Tatsache dass unter dem "grausamen NS-Regime" eine vermutlich fünfstellige Zahl unheilbar kranker und vielfach ohne Frage schwer leidender Menschen starben. Dennoch will ich das damit NICHT relativieren. Ich will nur aufzeigen, dass Inhumanität kein nationalsozialistisches Vorrecht ist.

Um auch einmal zynisch zu werden: das Ergebnis einer völligen Vernachlässigung der Rassenhygiene sehe ich jeden Tag, wenn ich durch deutsche Straßen schlendere. Ich bin aber dahingehend Deiner Meinung, dass ich die Tötung dieser Menschen dezidiert NICHT gutheiße und für einen Fehler des damaligen Nationalsozialismus halte. Eine Verhinderung der Fortpflanzung erbrkranker menschen allerdings, das halte auch ich für wünschenswert und für die bei weitem humanere Lösung. Dass es solche Maßnahmen gab weiß ich durch viele Gespräche mit direkt involvierten Augenzeugen - darunter ein führender Arzt damals an einer psychiatrischen Klinik. Was der berichtete klang absolut plausibel, der mann war auch sonst in jeder Hinsicht grunehrlich und verlässlich, und durchaus kein erklärter gegner des Nationalsozialismus, aber jemand, der sich in schwerer Zeit einen kritischen Geist bewahrte.