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Thema: Der Volkslehrer

  1. #811
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von frundsberg Beitrag anzeigen
    Hast du das ganze Video schon durch? Respekt!


    Frage: Warum sind die Deutschen im Westen (so) anders? Ihr seid doch auch Deutsche, nicht weniger und nicht mehr als wir hier in Berlin oder meine Verwandten in Brandenburg?
    Gute Frage, frundsberg. Man muß da etwas ausholen. Ich bin ja nun Wessi, war aber schon zu DDR-Zeiten öfters drüben.

    Die Leute dort hatten von vielem, was im Westen so lief, nur wenig aus den Medien mitbekommen, von vielem auch gar nichts. Ist nicht böse gemeint, aber es war immer so ein bisschen der Eindruck bei uns Wessis, sie lebten "hinter dem Mond". Sie selber übrigens hatten nach meinem Eindruck teilweise das gleiche Gefühl.
    Ihre Vorstellung vom goldenen Westen und seinen Freiheiten und Konsummöglicheiten war natürlich logischerweise idealisiert. Sie wußten nicht- und konnten nicht wissen, daß in der BRD sich längst ein strenges Regime der politischen Korrektheit, der Tabus und Meinungszensur, eingeschlichen hatte.
    Für den Wessi war z.B. Ende der 80er die Vorstellung unerhört, daß beide Deutschlands sich wiedervereinigen könnten. Das wollten die Wessis in der Mehrheit gar nicht, sie dachten genau das, was die westlichen Siegermächte dachten und wollten. Kohl hat (das muß man ihm lassen) da tatsächlich das Eis gebrochen. Deutschland Wiedervereinigung war vorher nur noch etwas für die Sonntagsreden der Politiker, selbst Lehrer in der Schule erklärten ihren Schülern, daß das nie kommen würde und auch nicht wünschenswert sei.

    Mit einem Wort: die Wessis waren von der transatlantischen Agenda vollständig indoktriniert, was auch daran lag, daß ihnen jegliches nationales Bewußtsein komplett aberzogen wurde. Und so ist es teilweise bis heute geblieben und in den Köpfen drin.
    Links sein ist im Westen der Mainstream und es gilt nach wie vor in der breiten Gesellschaft der Altparteienwähler: links=gut, rechts=böse.
    Viele Wessis finden es nach wie vor überhaupt unerhört, daß plötzlich Menschen auf die Straße gehen, die nicht links sind und trotzdem ihre Meinung artikulieren!
    Man hört sich die Meinung von Rechten nicht an, man diskutiert nicht mit ihnen, man haßt sie und man bekämpft sie. In Köln (wo ich herkomme) eine völlig normale Grundhaltung des Mainstreams.

    Die "Ossis" dagegen waren nach der Wende erst mal allen Seiten gegenüber völlig offen. Sie nahmen die Demokratie einfach wörtlich. Einige wurden rechts (sogar stark rechts), einige wurden links (auch stark links, beides im Westen schwer vorstellbar, weil gesellschaftlich nicht akzeptiert), und einige schlossen sich den Altparteien des Westens an. Aber wo sie auch stehen: sie sind nie fanatisch. Sie hören sich die Meinung der jeweils anderen Seite an und können auch mal zustimmen, wenn sie überzeugt werden. Sie praktizieren das, was die Wessis längst verlernt haben: echten Dialog, der erst mal niemanden ausgrenzt.
    Man sieht es hier wieder im Video, wo der Volkslehrer mit Veranstaltungsgegnern spricht.

    In Westdeutschland sind diese ganzen Themen längst vermint, Du kannst schlicht nicht irgend eine "rechte" Position vertreten und dann erwarten, daß man sich sachlich damit auseinandersetzt. Es geht nur noch um Macht, um Herrschaft über den öffentlichen Diskurs, die Macht über die Straße. Und der linke Mainstream reagiert fassungslos, aggressiv und gewaltsam, wenn man ihm diese Macht nach Jahrzehnten plötzlich streitig macht.

    Es klingt wie ein Paradox, bei genauerem Hinschauen macht es aber Sinn: die Diktatur war die DDR, die Demokratie die BRD. Jedoch lebten die Menschen in der DDR trotz ihrer beschränkten Möglichkeiten innerlich freier als die im Westen. Da kommt vieles zusammen, auch die verdrehte Sicht auf die deutsche Vergangenheit. Wer war das noch, der sagte: "teuflisch ist es, ein System der Lüge einzurichten und die Menschen in diesem System gefangen zu halten".? Natürlich erklärt das auch wieder nicht alles, das wäre dann eine typische Verschwörungstheorie. Wahr bleibt es aber trotzdem.

    Auch andere Einflüsse kommen hinzu. Ein wichtiger Faktor: Bequemlichkeit. Wer selbst im Wohlstand lebt, 10% Gehaltssteigerung jedes Jahr, Wirtschaftswunder, der verliert schnell seine politische Wachheit.
    Der Wessi hatte die Einstellung: sind wir eben die Vasallen der Amerikaner, wir leben im Wohlstand, warum denn nicht?
    Und viele der antiamerikanischen Strömungen der alten BRD meinten das in Wahrheit gar nicht so ernst. Ist ja auch einfach, den Kritischen zu spielen und gegen die Amis zu protestieren, wenn man weiß, daß die eigenen Forderungen doch nie erfüllt werden und man im Zweifelsfall doch wieder auf die amerikanischen Raketen zählen kann. Da war viel Heuchelei im Spiel bei der Friedensbewegung der 70erund 80er.

    Wenn man über diese Fragen nachdenkt, kommt man vom hundersten ins tausendste. Und eigentlich war es schon immer so, das Völker des Westens auf die weiter östlich wohnenden herabgeschaut haben. Völlig ohne Grund, denn Rußland ist eine Wiege der Kultur, mehr als England (meiner Meinung nach). Aber komischerweise galt das auch immer ein wenig innerhalb Deutschlands. Schon im deutschen Reich (wie mein Opa mir seinerzeit erzählte) waren die Rheinländer oft überheblich gegenüber Ostdeutschen. Schlesien galt schon als Halb-Sibirien. Und die Engländer erfanden den bösen Spruch: "Niggers start at Calais". Dieser Trend war schon immer etwas vorhanden.

  2. #812
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Kohl hat (das muß man ihm lassen) da tatsächlich das Eis gebrochen. Deutschland Wiedervereinigung war vorher nur noch etwas für die Sonntagsreden der Politiker (...)
    Kohl hat die Gelegenheit ergriffen.

    Egon Bahr hatte Jahrzehnte dafür gearbeitet, in vielen kleinen Schritten. Willy Brandt präsentierte die Erfolge. Mit der Arbeitsteilung kamen beide gut zurecht.

    Also dann die Einheit greifbar schien, zauderte die SPD, besonders Lafontaine, der wirtschafltliche Verwerfungen fürchtete - die dann ja später auch eintraten. Willy Brandt war es, der die Genossen zur Besinnung rief: „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.“

    Für Helmut Kohl, einen glühenden Europäer, gab es nie auch nur den Hauch eines Zweifels: Das war die Chance für ein geeintes Deutschland in einem friedlichen Europa. Seine große, wirklich historische Leistung war, die Chance zu nutzen, als sie sich bot, und alle anderen zu überzeugen. Er war der richtige Mann für diese Aufgabe.

  3. #813
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Mit einem Wort: die Wessis waren von der transatlantischen Agenda vollständig indoktriniert, was auch daran lag, daß ihnen jegliches nationales Bewußtsein komplett aberzogen wurde. Und so ist es teilweise bis heute geblieben und in den Köpfen drin.
    Links sein ist im Westen der Mainstream und es gilt nach wie vor in der breiten Gesellschaft der Altparteienwähler: links=gut, rechts=böse.
    Viele Wessis finden es nach wie vor überhaupt unerhört, daß plötzlich Menschen auf die Straße gehen, die nicht links sind und trotzdem ihre Meinung artikulieren!
    Das ist schlicht falsch, denn das Westeuropa der damaligen Zeit war nicht links, zumindest nach dem heutigen Verständnis. (Ein Helmut Schmidt wäre derzeit wahrscheinlich auch schon Autobahn. ) Man machte sogar eine fröhliche Hatz auf DKP Mitglieder.

    Es war letztendlich ein ziemlich biederer Haufen, der lieber hinterm Jägerzaun etwas grillte, anstatt auf eine Demo zu gehen. (Insofern verkörperte Helmut Kohl diese Menschen geradezu perfekt.) Es waren der Teil der Bevölkerung, gegen den die Linken auf den Friedensdemos demonstrierten.

    Ich war damals ein Anhänger Ronald Reagans, daher zwar durchaus transatlantisch, aber eben gerade nicht links. Die Linke Westdeutschlands rebellierten gegen dieses System, und war wesentlich kampfbereiterer und antiautoritärer.

    Diese Salonlinken und Grünen der heutigen Zeit gab es damals noch nicht.

  4. #814
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Das ist schlicht falsch, denn das Westeuropa der damaligen Zeit war nicht links, zumindest nach dem heutigen Verständnis. (Ein Helmut Schmidt wäre derzeit wahrscheinlich auch schon Autobahn. ) Man machte sogar eine fröhliche Hatz auf DKP Mitglieder.

    Es war letztendlich ein ziemlich biederer Haufen, der lieber hinterm Jägerzaun etwas grillte, anstatt auf eine Demo zu gehen. (Insofern verkörperte Helmut Kohl diese Menschen geradezu perfekt.) Es waren der Teil der Bevölkerung, gegen den die Linken auf den Friedensdemos demonstrierten.

    Ich war damals ein Anhänger Ronald Reagans, daher zwar durchaus transatlantisch, aber eben gerade nicht links. Die Linke Westdeutschlands rebellierten gegen dieses System, und war wesentlich kampfbereiterer und antiautoritärer.

    Diese Salonlinken und Grünen der heutigen Zeit gab es damals noch nicht.
    Reagan hat die Sowjets totgerüstet .Und dann fiel Gorbatschow nur noch Glasnost ein und den Rest kennen alle.Danke Ronald Reagan...!!!!!

  5. #815
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Hulasebdender Beitrag anzeigen
    Kohl hat die Gelegenheit ergriffen.

    Egon Bahr hatte Jahrzehnte dafür gearbeitet, in vielen kleinen Schritten. Willy Brandt präsentierte die Erfolge. Mit der Arbeitsteilung kamen beide gut zurecht.

    Also dann die Einheit greifbar schien, zauderte die SPD, besonders Lafontaine, der wirtschafltliche Verwerfungen fürchtete - die dann ja später auch eintraten. Willy Brandt war es, der die Genossen zur Besinnung rief: „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.“

    Für Helmut Kohl, einen glühenden Europäer, gab es nie auch nur den Hauch eines Zweifels: Das war die Chance für ein geeintes Deutschland in einem friedlichen Europa. Seine große, wirklich historische Leistung war, die Chance zu nutzen, als sie sich bot, und alle anderen zu überzeugen. Er war der richtige Mann für diese Aufgabe.
    Nun ja.
    Lafontaine fürchtete mit Sicherheit keine "wirtschaftlichen Verwerfungen". Der hatte einfach Angst um seinen kommunistischen Ideal-Staat und damit seine Ideologie. Der war damals schon Kommunist (trotz SPD) und Antideutscher.
    Und was Kohl betrifft: der kam doch eher zur Wiedervereinigung wie die Jungfrau zum Kinde. Erst als die Mauer offen war und die Massen der DDR-Bürger skandierten "Wir sind ein Volk", hat er sich dazu überwunden, aus den liebgewordenen Beteuerungen der Sonntagsreden reale Forderungen zu machen.Was wäre ihm denn da noch übrig geblieben?
    In Bezug auf Brandt und Bahr gebe ich Dir allerdings recht.

  6. #816
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Zirkuszelt Beitrag anzeigen
    Reagan hat die Sowjets totgerüstet .Und dann fiel Gorbatschow nur noch Glasnost ein und den Rest kennen alle.Danke Ronald Reagan...!!!!!
    Ja, durchaus. Aber ich würde ihm niemals unterstellen, dass er links gewesen ware, ebenso wie die westdeutsche Politik unter Kohl.

  7. #817
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Das ist schlicht falsch, denn das Westeuropa der damaligen Zeit war nicht links, zumindest nach dem heutigen Verständnis. (Ein Helmut Schmidt wäre derzeit wahrscheinlich auch schon Autobahn. ) Man machte sogar eine fröhliche Hatz auf DKP Mitglieder.

    Es war letztendlich ein ziemlich biederer Haufen, der lieber hinterm Jägerzaun etwas grillte, anstatt auf eine Demo zu gehen. (Insofern verkörperte Helmut Kohl diese Menschen geradezu perfekt.) Es waren der Teil der Bevölkerung, gegen den die Linken auf den Friedensdemos demonstrierten.

    Ich war damals ein Anhänger Ronald Reagans, daher zwar durchaus transatlantisch, aber eben gerade nicht links. Die Linke Westdeutschlands rebellierten gegen dieses System, und war wesentlich kampfbereiterer und antiautoritärer.

    Diese Salonlinken und Grünen der heutigen Zeit gab es damals noch nicht.
    Der Mainstream in der BRD der 70er und 80er schlug schon stramm links. Das war nicht nur die "Szene", das war schon breiter Mainstream. Schmidt z.B. wurde in der ZEIT schon als zu rechts kritisiert.
    Und was die vieldiskutierte "Hatz auf DKP-Mitglieder" betrifft: es wurde vielmehr mehr drüber geredet und als Problem herbeigeschrieben in allen Gazetten und großen Zeitungen, als das es auf realen Fakten beruht hätte. Es gab 1,2 Fälle, die zum Erbrechen aufgebauscht wurden. Die Medien waren damals mit wenigen Ausnahmen auch schon durchweg links.

    Gerade Ronald Reagan wurde ja vor Amtsantritt in deutschen Medien gnadenlos schlecht geschrieben. Ganz ähnlich Donald Trump heute. Man machte ihm die lächerlichsten Vorwürfe, etwa, daß er vorher Filmschauspieler gewesen war. Und gerade Reagan erwies sich dann für die Amerikaner als Glücksfall, wie kein anderer Präsident seither.
    Überhaupt wurden alle republikanischen Präsidenten in Westdeutschland regelmäßig miesgeschrieben. Angefangen mit der Abkanzelung R. Nixons und der irrationalen Idealisierung Kennedys, der eigentlich für den Vietnamkrieg verantwortlich war, was aber von deutschen Medien komplett ignoriert wurde.

  8. #818
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Der Mainstream in der BRD der 70er und 80er schlug schon stramm links. Das war nicht nur die "Szene", das war schon breiter Mainstream. Schmidt z.B. wurde in der ZEIT schon als zu rechts kritisiert.
    Und was die vieldiskutierte "Hatz auf DKP-Mitglieder" betrifft: es wurde vielmehr mehr drüber geredet und als Problem herbeigeschrieben in allen Gazetten und großen Zeitungen, als das es auf realen Fakten beruht hätte. Es gab 1,2 Fälle, die zum Erbrechen aufgebauscht wurden. Die Medien waren damals mit wenigen Ausnahmen auch schon durchweg links.

    Gerade Ronald Reagan wurde ja vor Amtsantritt in deutschen Medien gnadenlos schlecht geschrieben. Ganz ähnlich Donald Trump heute. Man machte ihm die lächerlichsten Vorwürfe, etwa, daß er vorher Filmschauspieler gewesen war. Und gerade Reagan erwies sich dann für die Amerikaner als Glücksfall, wie kein anderer Präsident seither.
    Überhaupt wurden alle republikanischen Präsidenten in Westdeutschland regelmäßig miesgeschrieben. Angefangen mit der Abkanzelung R. Nixons und der irrationalen Idealisierung Kennedys, der eigentlich für den Vietnamkrieg verantwortlich war, was aber von deutschen Medien komplett ignoriert wurde.
    Vielleicht liegt es daran, dass ich in einem (damals) konservativen Bundesland aufgewachsen bin. Der Ehemann meiner Geschichtslehrerin kandidierte für die DKP, und selbst sie hatte damit ziemlich Ärger. Viele Zeitschriften damals waren links, aber es gab eben auch sehr viele bürgerliche Medien. Welt, FAZ, und selbst die Süddeutsche hatten dieses bürgerliche und leicht verstaubte etwas. Im Fernsehen kam es sehr auf das Bundesland an. Wenn etwas vom Bayrischen Rundfunk kam, dann war das garantiert nicht links.

    Reagan genoss in meiner Umgebung ein relativ hohes Ansehen. Sogar in meiner Abiturprüfung musste ich mich mit seiner 1. Amtsabsprache auseinandersetzen. Das lag sicherlich auch an meinem Englischlehrer, der wie die meisten meiner zu Lehrern gewordenen BW-Offiziere nicht gerade links waren. Nein, ich bin schon in einem Umfeld aufgewachsen, das ich als eher konservativ bezeichnen würde.

    Stimmt, generell besteht in Deutschland nur wenig Verständnis für die Innenpolitik der USA. Die Mentalität ist halt deutlich anders.

  9. #819
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Vielleicht liegt es daran, dass ich in einem (damals) konservativen Bundesland aufgewachsen bin. Der Ehemann meiner Geschichtslehrerin kandidierte für die DKP, und selbst sie hatte damit ziemlich Ärger. Viele Zeitschriften damals waren links, aber es gab eben auch sehr viele bürgerliche Medien. Welt, FAZ, und selbst die Süddeutsche hatten dieses bürgerliche und leicht verstaubte etwas. Im Fernsehen kam es sehr auf das Bundesland an. Wenn etwas vom Bayrischen Rundfunk kam, dann war das garantiert nicht links.

    Reagan genoss in meiner Umgebung ein relativ hohes Ansehen. Sogar in meiner Abiturprüfung musste ich mich mit seiner 1. Amtsabsprache auseinandersetzen. Das lag sicherlich auch an meinem Englischlehrer, der wie die meisten meiner zu Lehrern gewordenen BW-Offiziere nicht gerade links waren. Nein, ich bin schon in einem Umfeld aufgewachsen, das ich als eher konservativ bezeichnen würde.

    Stimmt, generell besteht in Deutschland nur wenig Verständnis für die Innenpolitik der USA. Die Mentalität ist halt deutlich anders.
    Eine Frage am Rande: was man in den USA als "Ultra Conservative" bezeichnet, welcher BRD-Partei oder allgemeinen Politikrichtung käme das nahe?

  10. #820
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Ansuz Beitrag anzeigen
    Eine Frage am Rande: was man in den USA als "Ultra Conservative" bezeichnet, welcher BRD-Partei oder allgemeinen Politikrichtung käme das nahe?
    Es gibt in den USA mindestens vier deutlich unterschiedliche konservative Strömungen. (Sozialkonservative/Christen, Wirtschaftskonservative/Libertarier, Militär/Weltmacht/Neocons, und die Prepper, Bürgermiliz, anti-Washingtonfraktion)

    Meistens sind damit Prepper und Milizen gemeint. Die gibt es in Deutschland nicht so, denn sie sind sehr antiautoritär, politisch nicht sehr aktiv, und in sozialer Hinsicht eher tolerant. (Egal was du für eine Hautfarbe hast, hauptsache du kannst ein Gewehr halten.)

    Kannst du mir vielleicht sagen, auf welchen Zusammenhang sich die Frage bezieht?

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