Die ärmeren Distrikte Limas sind erst seit einigen Jahren grüner geworden. Lima ist ja eine Wüste und es wächst zumindest in der Gegend um Lima dort absolut nichts, nicht einmal ein Kaktus oder eine Tilandsie. Selbst ein Kaktus verdorrt dort, wenn man ihn nicht ab und an giesst.
Und wenn die Gemeinde anfängt, Parks und Grünstreifen zu bewässern, muss ja sichergestellt sein, dass dafür auch noch für alle Zeit danach noch Mittel vorhanden sind, sonst verdorrt alles ja wieder.
Im Distrikt San Martín de Porres, wo nach landläufiger Meinung "el populorum", das "gemeine Volk", lebt, wohne auch ich. Hier ist die Avenida Izaguirre. Das ist praktisch mein Zuhause. Dort ist der Mittelstreifen grün und wird regelmässig bewässert mit in den Boden eingelegten Schläuchen und Zapfstellen. Dort werden dann so Rasensprenkler drangehängt. Dann kann man nicht mehr so einfach die Strasse überqueren, wo man will, sonst wird man nass.
Dort, wo es keine Grünflächen gibt, sieht es eben entsprechend trostlos aus. Vor allem, wenn dreiviertel des Jahres der Himmel immer stark bewölkt ist. Auf der anderen Seite ist es dort, wo es keine festen Strassen und Gehwege gibt, meiner Ansicht nach besser, wenn es immer trocken bleibt. Auch wenn die Müllabfuhr nicht richtig funktioniert, ist es besser, wenn das Klima trocken ist.
Nebenbei bemerkt: diese Stück Wüste irgendwo fernab von allem soll laut dem Text auf youtube US$ 45.000 kosten. Ich kenne zwar die Lage nicht, aber halte US$ 30.000 für realistischer, auch wenn das immer noch eine unglaublich erscheinende Summe ist. Aber die Grundstückspreise haben sich in den letzten fünf Jahren vervierfacht, weil immer mehr Menschen aus den Provinzen Perus nach Lima strömen.
Diese "Helfer", wie Du sie benennst, sind alles Angestellte im Niedriglohnsektor. Selbst kleinere Firmen beschäftigen viele von denen. Auch wenn ein Kundenparkplatz nur fünf Stellplätze hat, gibt es dort einen Parkplatzwáchter, der erstens aufpasst, dass nur Kunden der Firma diesen Parkplatz benutzen. Desweiteren passt er auf die Autos selbst auf, beantwortet einfache Fragen, wie Öffnungszeiten o.ä. und hilft den Autofahrern auch beim Verlassen des Parkplatzes und beim Einfädeln in den fliessenden Verkehr. Und ähnliche "Helfer"-Jobs gibt es überall. Gleichzeitig sorgen diese "Helfer" für eine Sicherheit und Geborgenheit. Man kann die vieles fragen, nicht nur nach dem Weg.
Generell ist der Peruaner nicht mundfaul, sondern mischt sich gerne ungefragt ein, wenn es konstruktiv ist. Wenn ich z.B. eine Fahrkarte kaufe bis "Canta Callao" und es kommt die Avenida Canta Callao, stösst mich eine Frau an und sagt mir, dass das hier nun Canta Callao sei.
Oder gestern sass im Bus eine junge Frau, die schlief so fest, dass sie zweimal ihr Handy nicht klingeln hörte. Die stosse ich natürlich an, auch deswegen, weil ich nicht weiss, ob sie wirklich bis zur Endstation fährt oder woher sie sonst merkt, dass sie aufwachen und aussteigen muss.
Und in Piura diskutierten wir mit dem Mototaxi-Fahrer über das richtige Bus-Terminal Richtung Tumbes und eine Frau in einem Mototaxi, das neben unserem fuhr, mischte sich auch in die Diskussion ein und rief uns ihre Vorschläge zu.
Das, was eben die sog. "Dritte Welt" ausmacht, ist eigentlich nur die Gegensätzlichkeit. Ich kann von meinem Distrikt mit dem Metropolitano und seinen Zubringer-Bussen in etwa einer Stunde in Distrikte fahren, da sieht es aus wie in Europa. Also zumindestens so wie in Spanien, Italien oder Südfrankreich. Dort laufen auch Menschen herum, die ich in "meinem" Viertel so gut wie nie sehe.
Vieles ist dort völlig anders. Es gibt dort keine Mototaxis, keine Strassenhunde und weitaus weniger ambulante Händler. Dafür gibt es aber viele Arten von kleinen Geschäfte nicht, es gibt z.B. weitaus weniger Internet-Cafés dort. und ich fühle mich doof dort und wie ein Tourist. Das einzige Gute ist: die Fahrt nach "Europa" hat mich nur S/. 3 gekostet ...
Zum Beispiel die Avenida Angamos in Miraflores. Das ist nicht etwa die Haupstrasse dort. Der ganze Distrikt sieht so aus.






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