Begonnen hat die AfD als eurokritische Partei. Mir war die Währung früher nicht so wichtig, habe mich erst mit der Eurokrise 2008 angehender damit beschäftigt um die Hintergründe zu erfassen. Was soll man sagen, der Euro ist eine Währung, die als politisches Werkzeug konzipiert wurde und unter multiplen Problemen leidet, weil eine Währung das nicht leisten kann. Der Bruch von Maastricht. Von 2008 bis heute im Krisenmodus. Hier geht es nicht um glauben, im Euro geht es nur noch ums Kalkulieren, wann und unter welchen Verwerfungen der Währungsraum zerfällt. Alle Notenbanken haben dazu ihre Konzepte ausgearbeitet und der Schaden für Deutschland wird enorm. Hier ist es eher so, das die Befürworter des Euro zu einem Teil aus Gläubigen bestehen, die der Währung pazifistische und politisch Einigungsfähigkeiten zu jubeln, die über allen anderen Erwägungen stehen und jenen, die argumentieren, der Schaden eines Ausstieges sei so groß, das man ihn nicht mehr riskieren könnte.
Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen.
Zum Thema Migration muss man auch nur noch abwarten, die Gewalt steigt ja bereits. Selbst die Grünen können sich nicht mehr vor dem Einfluss des Islam z.Bsp. auf die türkische Politik versperren und das war ja bis vor kurzem ihr Vorzeigestaat, wenn es darum ging, das Islam und Demokratie sich vereinbaren lassen. In so fern würde ich nicht sagen, das der Wahlerfolg davon ab hängt, wie sehr die potentiellen Wähler an apokalyptische Prognosen glauben. Tatsächlich ist die Partei schwach, die meisten Wähler hat sie nur zeitweise auf ihrer Seite, weil es konkrete negative Auswirkungen des Euro und der Migration gibt, die sich nicht dauerhaft leugnen oder relativieren lassen.
Das hat zwei wesentliche Konsequenzen:
Macht die CDU wieder konservative Politik wird sie der AfD auch schnell wieder Wähler abjagen können.
Aber das gilt auch anders herum: Tut sie es nicht, wird mit jeder neuen Meldung bezüglich Terror oder Euro-Hilfspaketen die Wählerschaft der AfD wachsen. Nicht wegen Prognosen, sondern wegen der konkreten Zustände. Das unterschätzen die etablierten Parteien in erheblichem Ausmaß. Deutschland befindet sich längst in der Phase eintretender Konsequenzen vergangener Fehlentscheidungen, wo selbst die Bundesregierung nicht mehr umhin kommt, im Krisenmodus zu agieren. Auf Dauer kann sie diesen Weg nicht gehen. In der CDU haben das einige bereits begriffen. In der SPD/Grüne/Linke herrscht weitgehend Realitätsverweigerung dank Kreditwürdigkeit. Den Zahn haben die Linken in den PIGS-Staaten schon gezogen bekommen und schieben nun alles auf Deutschland.
Politische Lösungen sehe ich da derzeit keine. Die EU beginnt zu zerfallen, die nationalistischen Tendenzen steigern aufgrund der unglaublich arroganten Bürokratie in Brüssel mit ihrem Scheinparlament. Es wird auch nicht mehr lange funktionieren, jedes Jahr weitere Bürgschaften im zwei- bis dreistelligen Milliardenbereich zu geben, vom Aleihekaufprogramm der EZB ganz zu schweigen.
Ich sehe es daher genau anders herum wie du: Der Wahlerfolg der etablierten Parteien wird davon ab hängen, wie weit die Wähler diesen noch ab nehmen, die Situation dauerhaft unter Kontrolle zu behalten. Dieser Glaube hat Risse bekommen und das speist die Wählerschaft der AfD. Dabei sind die erkennbaren Probleme äußerst konkreter Natur und keine ideologischen Einbildungen. Die politischen Lösungen erwartet man nämlich von der Regierung.




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