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Thema: Klassische Musik

  1. #591
    Einsiedler Benutzerbild von Coriolanus
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    Standard AW: Klassische Musik

    Keine Ahnung wieso, aber von Beginn an musste ich bei "Madamina, il catalogo è questo" immer an die Euro-Rettung der Demokraten denken. Da wo Leporello die unzähligen Geliebten des alten Hurenbocks Don Giovanni aufzählt, beschleicht mich irgendwie immer das Gefühl, ein EU-Sekretär würde gerade nach Dienstschluss gegenüber einer enttäuschten Wählerin die vielen Milliarden aufzählen, die von der EU-Kommission in alle Herren Länder verschleudert werden, um Staatsanleihen aufzukaufen oder Banken zu retten. Sogar die Türkei bekamen ja einige Milliarden ab, für den Flüchtlingsdeal. Warum der Don dort nur sehr wenige Bräute flachgelegt hat, weiß ich natürlich nicht:

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  2. #592
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von Apostate Beitrag anzeigen
    EU
    Bei der EU muss ich immer an die Fünfte von Shostakovich denken, vorallem an das Finale:

    "Was in der Fünften vorgeht, sollte meiner Meinung nach jedem klar sein. Der Jubel ist unter Drohungen erzwungen. […] So als schlage man uns mit einem Knüppel und verlange dazu: Jubeln sollt ihr! Jubeln sollt ihr! Und der geschlagene Mensch erhebt sich, kann sich kaum auf den Beinen halten. Geht, marschiert, murmelt vor sich hin: Jubeln sollen wir, jubeln sollen wir. Man muss schon ein kompletter Trottel sein, um das nicht zu hören."
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    Die Lügenpolitik des Lügensystems verlangt ja, dass die Untertanen sich nicht nur an Gesetze halten, sondern darüber hinaus feierlich erklären, dass sie diesen Gesetzen auch aus eigener Gewissensüberzeugung gehorchen, zustimmen und überhaupt auch gutmenschliche Menschen sein wollen. Das genau ist aber die Definition des Totalitarismus. (Ich zum Beispiel habe schon selber erfahren, dass die Aussage, gar nicht über die gegenwärtige Flüchtlingspolitik diskutieren zu wollen, mit ebenso großer Feindseligkeit, Mißtrauen, Ablehnung, aufgenommen wird, wie die Aussage, diese Flüchtlings- bzw. Einwanderungspolitik abzulehnen.) Die Verächter der Demokratie sollten hier übrigens auch vorsichtig sein, nicht gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten. Denn die Lügeneliten geben sich ja gerne als Vertreter "der Demokratie", "der Verfassung", "der FDGO", etc. aus, implizieren also, dass wer sie kritisiert, gleich auch "die Demokratie" kritisiert.

  3. #593
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    Standard AW: Klassische Musik

    Nun ja für die die Totalitarismus nicht verstehen, weil sie Hannah für ein Waschmittel halten und alle Eliten lügen natürlich, sonst wären sie ja keine Eliten,...wenn die Älitären das sagen, dann muss das ja stimmen.

    Ein Lob nun auf das, was uns hier in der wunderbaren BRD ermöglicht wird,................... selbst die Älitären auszuhalten :

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  4. #594
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von De Kuyper Beitrag anzeigen
    Nun ja für die die Totalitarismus nicht verstehen, weil sie Hannah für ein Waschmittel halten und alle Eliten lügen natürlich, sonst wären sie ja keine Eliten,...wenn die Älitären das sagen, dann muss das ja stimmen.

    Ein Lob nun auf das, was uns hier in der wunderbaren BRD ermöglicht wird,................... selbst die Älitären auszuhalten :

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    Ha, Sarastro in der [Links nur für registrierte Nutzer] (musikalisch übrigens völlig überbewertet und nicht in einem Rang mit den Da-Ponte-Opern) ist ein gutes Beispiel:
    "Wen solche Lehren nicht erfreu'n, verdienet nicht, ein Mensch zu sein."

    Hier müssten diejenigen, die "Hannah nicht für ein Waschmittel halten" doch eigentlich innehalten und gewahr werden, dass an dieser Vision etwas nicht stimmt. Denn jemanden das Recht aufs Menschsein abzusprechen ist ja Hinterrücks die Wiederkehr des Hasses, als dessen Antipode sich Sarastro versteht. Sarastros Vision ist quasi eine leninistische: denn Lenin und Co. verstanden sich ja als Exekutoren einer wissenschaftlichen Weltanschauung. Sie waren eher Zyniker als Hasser. Ihre Gegner, die Kapitalisten, waren ja in ihren Augen zeitweise selber Träger des Fortschritts. Wen Lenin wirklich aus tiefstem Herzen hasste, das waren die Christen, die das Konzept des Fortschritts als solches in Frage stellten: sie waren Repräsentanten des "Reiches der Nacht", während Sarastro, der ihnen "das Recht aufs Menschsein" abspricht, mit Bertolt Brecht sagen könnte:

    Auch der Haß gegen die Niedrigkeit
    verzerrt die Züge.
    Auch der Zorn über das Unrecht
    Macht die Stimme heiser. Ach, wir
    Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
    Konnten selber nicht freundlich sein.

    Ihr aber, wenn es so weit sein wird
    Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
    Gedenkt unserer
    Mit Nachsicht.


    Sie konnten selber nicht freundlich sein, oiwe, aber gedenkt ihrer mit Nachtsicht, denn sie hassten ja nur für eine gute Sache, der Haß diente nur zur Beendigung allen Hasses, des RECHTSPOPULISTISCHEN Hasses sozusagen, sie sprachen "das Recht, ein Mensch zu sein" nur ab, um einen künftigen Menschen zu schaffen...

  5. #595
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    Standard AW: Klassische Musik

    Die Ziele der Freimaurer werden durch die Demokratie verwirklicht. Bin mir ziemlich sicher, daß ein Wolfgang Amadeus Mozart sich davon sehr schnell distanziert hätte, auch wenn die Freimaurerei für ihn und andere damals sehr interessant gewesen sein muß.



    Zitat Zitat von Ricardo Muti
    *Ich bin Neapolitaner. Wenn ich Showman auf dem Podium sein will, dann schlage ich da jeden! Denn ich komme aus der Stadt des Theaters! Aber je länger ich arbeite, desto mehr reduziere ich meine Gesten. Klar muss man manchmal auch was geben, das ist ganz natürlich. Aber nicht mit der Attitude: Ich bin hier. Sondern: Die Musik ist hier!*

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  6. #596
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    Standard AW: Klassische Musik

    Im oben verlinkten Interview bringt Ricardo Muti wirklich sehr interessante Dinge zur Sprache:

    Zitat Zitat von Ricardo Muti
    Schubert nimmt den Hörer bei der Hand, wie ein Begleiter, ein Freund. Er ist immer sehr freundlich. Das ist das Besondere bei Schubert. Selbst die Sforzati oder das Fortissimo ist bei Schubert niemals brutal, gewalttätig oder verletzend.
    Nun mag ich einem großen Meister wie Muti ungern widersprechen, aber ich finde schon, daß sich bei Schuberts Werken, vor allem natürlich am Ende seiner Schöpfung, durchaus Abgründe auftun, den Todeskampf hört man ja förmlich raus. Das mag nicht die Attribute treffen, die Muti beschrieb, dennoch finde ich, daß seine Beschreibung noch viel besser auf Josef Haydn zutrifft, dessen Musik meiner Erfahrung nach fast immer friedlich, harmonisch und warmherzig klingt. Ich denke, niemand sonst vertonte eine so schöne und strahlende Musikliteratur:



    Zitat Zitat von Ricardo Muti
    Man kann ja ein Fortissimo spielen, das nicht brutal ist, und ein Mezzoforte wiederum kann brutal sein. Das Leise ist am schwierigsten. Zumal heute, wo es auf der ganzen Welt die Tendenz sowohl bei Dirigenten, als auch bei Musikern oder Sängern ist, nur in dem Spektrum von Mezzoforte bis Fortissimo zu singen. Irgendwie ist das Pianissimissimo abhanden gekommen. Ich weiß nicht, warum.
    Könnte vielleicht damit zusammenhängen, daß es in den letzten Jahrzehnten immer schwerer wurde, sich Gehör zu verschaffen? Es ist doch ein allgemeiner Trend, je lauter, bunter, schriller und schräger - umso mehr fällt man auf.
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  7. #597
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von Apostate
    Ich denke, niemand sonst vertonte eine so schöne und strahlende Musikliteratur:
    ronald b woodallvor 2 Wochen
    After the energetic 'vivace' and the charming 'menuetto', comes one of the most sublime 'adagios' Haydn or anyone else ever conceived, a totally original concept and inventiveness at its' peak (forget the "Surprise" Symphony, this movement alone is a much greater one, and has more of them). After that experience and the breathless 'presto' finale, I call this one of Haydn's best symphonies, a product of white-hot inspiration. And this performance - wow!
    Ab Min. 10:15:

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  8. #598
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    Standard AW: Klassische Musik

    ". . . die Musikerin verpasst keinen Rhythmus, keinen Dialog zwischen den verschiedenen Stimmen und wechselt mit Leichtigkeit von etwas Lustigem zu Träumerei. Die Klarheit ihres Spiels erlaubt ausserdem, die Einzelheiten in der Polyphonie des Schlusssatzes der Sonate opus 110 nicht zu verlieren. Wenn man diesen Merkmalen, einzelne Verzierungen, fieberhaften Betonungen, ein Hauch von gewünschtem Rubato hinzufügt, zeugt dies von der grossen Freiheit die in dieser Interpretation vorherrscht, wobei der alte Seidner (Hammerklavier, ung. 1815) als Katalyse eines Ausdrucks grösster Empfindung dient".

    -- Diapason, Paris.
    Sehr typisch, daß die Dame nur im französischsprachigen Raum bekannt ist, obwohl sie auf einem steinalten Flügel aus Wien aufspielt:

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  9. #599
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    Standard AW: Klassische Musik

    *Does it seem to you that the world has gone mad? Wars, bombings, killings, hate....
    I can offer but a little remedy, an escape rather. Music equivalent of "slow TV", something created not to excite our overdriven nerves, but to soothe, to lull, to put in ultimate trance, to make the time stand still and the troubles of outside world fade away, if only for a few minutes.* Valentina Lisitsa


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  10. #600
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    Standard AW: Klassische Musik

    Karl Böhm protzt hier zu Beginn noch gut ab, aber dann ertönt die Musik und mir fällt zum ersten Mal auf, was für ein Lahmarsch der sein konnte. Nikolaus Harnoncourt meinte, bei Beethovens 5. Sinfonie würde zu Beginn an Ketten gerüttelt, als wolle man sich aus einer furchtbaren Unterdückung befreien. So wie hier unter Böhm, wird das natürlich nix:

    Geändert von Coriolanus (25.09.2016 um 18:21 Uhr)
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