Hier hetzt die Wirtschaftswoche gegen alle Zeitungsmacher und Verleger die nicht auf Linie sind, die sie aber wohl auch nicht mehr ignorieren können.
[Links nur für registrierte Nutzer]Der auf Verschwörungstheorien spezialisierte Kopp-Verlag und andere randständige Medienunternehmen gehören zu den wirtschaftlichen Profiteuren des Aufstiegs der AfD
[Links nur für registrierte Nutzer]Das zeigt schon Steins Vita. Gegründet hat er das Blatt, noch als Schüler, Ende der Achtzigerjahre als Organ der Jugendorganisation der Freiheitlichen Volkspartei, einer Abspaltung von den Republikanern. Doch Stein setzte damit auf das falsche zweier lahmer Pferde. Die Partei versank schnell in der Bedeutungslosigkeit und mit ihr die „Junge Freiheit“. Den wirtschaftlichen Ruin konnte er nur dank einer Spendensammlung bei besonders treuen Lesern verhindern, die sich seitdem Kommanditisten nennen dürfen, obwohl sie nichts zu sagen haben.
Seit den frühen Neunzigerjahren hat Stein viel erlebt in einer Szene, die alles rechts der CDU umfasst, was auf dem Boden der Verfassung noch sagbar ist. Bis heute hat er immer die richtigen Schlüsse gezogen, deshalb ist er nicht bloß noch da, sondern vielleicht mächtiger als je zuvor. Eine Handvoll seiner Redakteure sind in der AfD aktiv, einer ist Pressesprecher des Berliner Landesverbandes.
So ist aus der Zeitung einerseits ein wirtschaftlicher Erfolg geworden, laut Stein setzte der Verlag mit seinen gut zwei Dutzend Mitarbeitern zuletzt gut 3,5 Millionen Euro um, machte dabei Gewinne von mehr als 100 000 Euro. Zum anderen ist er einer der intellektuellen Vordenker der rechtskonservativen Bewegung, ohne sich selbst zu exponieren. Seine Leitartikel geben oft den Ton in parteiinternen Debatten vor.
Seit Jahren bemüht er sich, der rechten Intelligenzija ein Forum zu geben. Erst gründete er dafür das „Institut für Staatspolitik“, das der von ihm damit betraute Götz Kubitschek dann aber jenseits der verfassungsrechtlichen Demarkationslinie führte und damit unmöglich machte. Seit einiger Zeit sitzt er nun der Berliner „Förderstiftung für konservative Bildung und Forschung“ vor.[Links nur für registrierte Nutzer]Kopps Einfluss ist ein wirtschaftlicher: Einmal im Monat veröffentlicht er sein aktuelles Verlagsprogramm, wer dort erwähnt wird, kann mit einer Auflage im fünfstelligen Bereich rechnen. Mit Akif Pirincci, dem Krimiautor und späteren Skandalredner beim Dresdner Pegida-Aufmarsch, pflegte Kopp einen regen Mail-Austausch. Am Ende aber entschied er sich dagegen, Pirincci Asyl zu geben, wie Kopp sagt, dessen Stil habe ihm nicht gefallen. Auch nach vorne schaut Kopp, anders als Stein oder Elsässer, nur in wirtschaftlichen Dimensionen.
[Links nur für registrierte Nutzer]Kopp, der ehemalige Polizist, begann seine Karriere als Verleger mit einer Bücherliste im Kinderzimmer. In den Neunzigerjahren, als Ufo-Theorien eine Art Breitenphänomen waren, hatte sich auch Kopp dafür zu interessieren begonnen – und musste feststellen, dass man die Bücher von Erich von Däniken in Deutschland gar nicht bestellen konnte. Also rief er die Verlage in den USA an, bestellte die Bücher des Ufologen Däniken von dort und begann sie auch im Bekanntenkreis zu verkaufen.
[Links nur für registrierte Nutzer]Herr Ng tut was für seine Heimat
Manyan Ng findet: ja. „Wir tun etwas für die Meinungsfreiheit in Deutschland.“
Ng ist der mit Sicherheit überraschendste Gewinner des rechten Booms. Ng betreibt die Onlinezeitung „Epoch Times“, die Lieblingspostille der Lügenpresse-Rufer von Pegida. Regelmäßig werden auf der [Links nur für registrierte Nutzer]-Seite der Protestbewegung Links der Publikation geteilt, sogar einen Livestream der Demonstrationen bietet man an. Seit Anfang 2015 hat sich die Zahl der Nutzer von 1,4 Millionen im Monat auf 2,3 Millionen fast verdoppelt. Dennoch gibt sich Ng verwundert, als man ihn Ende Januar auf die Schützenhilfe von Pegida hinweist. „Das habe ich nicht gewusst“, sagt Ng, er werde das sofort überprüfen.
[Links nur für registrierte Nutzer]Bekannt ist, dass Elsässers Magazin im Verlag des nationalkonservativen Verlegers Kai Homilius erscheint, auch Elsässer selbst hält Anteile. Die beiden haben aber noch einen dritten Partner mit an Bord, der die Öffentlichkeit meidet.
Laut Handelsregister hält die „Nordheide Kontor GmbH“ ein Drittel der Compact-Anteile. Geschäftsführer dieses Unternehmens ist Jörgen-Arne Fischer-van Diepenbrock, Unternehmer aus dem Hamburger Umland. Im bürgerlichen Leben ist er Mitinhaber und Geschäftsführer des Unternehmens Jumbo-Fischer, das Nutzfahrzeugzubehör herstellt und vertreibt. Über sein Engagement am Rande des demokratischen Spektrums möchte Fischer-van Diepenbrock lieber nicht reden, auf die Anfragen der WirtschaftsWoche reagiert er nicht
[Links nur für registrierte Nutzer]Herr Elsässer auf Hass-Tournee
Jürgen Elsässer hat keine Leser, der Mann hat Fans. Als er die Bühne des Kulturhofs im Örtchen Kosma bei Altenburg betritt, brandet Applaus auf. Dann ruft Elsässer: „Die ganze Welt will Deutschland am liebsten abschaffen, außer ein paar Deutschen. Und diese paar müssen sich zusammentun.“ Aus dem Applaus wird Jubel, die Menge steht auf und skandiert den Bürgerrechtsslogan „Wir sind das Volk“.
600 Menschen sind zusammengekommen, in diesem Nest ohne Supermarkt oder Bäckerei. Die drei Straßen des Örtchens sind voller Autos, den Kennzeichen nach nehmen die Menschen weite Wege auf sich, um Elsässer zu sehen. Mainz, Nürnberg, Hannover, viel Leipzig, ein bisschen Vogtland.


 
			
			
 
					
						 
					
						 
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			 Torsten Heinrich fern jeder Wahrheitsliebe und Sachkenntnis verrissen wurde...
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