
Zitat von
RUMPEL
Für jemanden, der in den Kathegorien des Marximus-Leninismus denkt und handelt und der sowohl Strategie als auch Taktik danach ausrichtet, ist es nie ein Makel gewesen, als Angreifer darzustehen... solange er auf Seiten der Sieger steht. Er hat sich weder im Baltikum noch in Finnland, auch später gemeinsam mit England in Persien (um "deutsche Machinationen zu verhinder..") einen Teufel darum geschert. Das Völkerrecht und das Selbstbestimmungsrecht der Völker waren für Stalin - und nicht nur für diesen kiommunisten Führer - nur dann von Wichtigkeit, wenn er einen Vorteil davon hatte, ihm also "in den Kram passten".
Ob Stalin über Hitlers Angriffsabsichten genau informiert war, lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Man muss hier sehr genau einordnen, was zu welchem Zeitpunkt geschah. Ohne die Beurteilung der zeitlich genauen Abfolge der Geschehnisse/Ereignisse usw kommt man da gar nicht weiter.
--- Ich will das nur kurz umreißen:
*Wir können sicher getrost davon ausgehen, dass Stalin als ein Führer der kommunistischen SU seit der Revolution 1917 "den Faschismus" zu bekämpfen gedachte. Hier kann nur in erster Linie das DR gemeint sein. Bis Amerika reichten seine Ambitionen bestimmt nicht.
*Nach allem, was wir heute wissen, u.a. auch aus russsichen Büchern über den "Großen Vaterländischen Krieg", hat Stalin den Pakt mit Hitler vom 23.8.1939 nie ernst genommen.
*Ende des Westfeldzugs gegen Frankreich 22. 6. 1940.
AH zum Frieden bereit. Abrüstung etlicher deutscher Divisionen begonnen.
*Ergebnis: England beharrt auf Fortführung des Krieges und hofft auf Unterstützung durch die USA und die SU.
*Das führte, weil AH misstrauisch geworden war, zum Molotov-Besuch am 12./3. November 1940. Ergebnis: Hitlers Weisung für den "Fall Barbarossa". (Wehrmacht muss ggflls bis 15. Mai 1941 angriffsbereit sein)
Abgesehen von den sowjetischen Eroberungen im Balikum und in Finnland besteht Gefahr, dass das DR keinen Zugriff mehr bekommt auf die Ölquellen im Kaukasus wegen der russischen Ansprüche gegenüber Rumänien (Bukowina usw)
*Etwa zeitlich zur Weisung Nr 21 erfolgte der Versuch Hitlers, Japan über den Antikomentern-Pakt in eine gegnerische Position gegenüber der SU einzubinden. Hier war Moskau vermutlich gut über seinen Spion R. Sorge in Tokio darüber unterrrichtet, dass Japan kein Interesse an einer Kriegsallianz mit dem DR hatte. Vermutlich führte dies zu dem Schluss Stalins, dass Hitler, der bereits im Westen im Krieg mit England stand, nicht unmittelbar angreifen konnte oder wollte.
*Das hinderte ihn nicht daran, seine Divisionen in Richtung Westen in Marsch zu setzen.
*Als er jedoch von Sorge dann Anfang Juni 1941 2 mal aus Tokio über den bevorstehenden Angriff der Wehrmacht informiert worden war, hielt er diese Meldung (angeblich) für baren Unsinn.
*Spätestens jetzt aber musste ihm klar werden, dass die Wehrmacht sich nicht einfach überrumpeln lassen würde. So waren bspw polnische Partisanen-Gruppen in POLEN bestens über die deutschen Truppenbewegungen informiert und haben mit Sicherheit ihre bolschewistischen Freunde jenseits der Demarkationslinie hiervon in Kenntnis gesetzt. Aus England kam schließlich die Weisung an die polnischen Partisanen, "erst dann loszuschlagen, wenn der Krieg gegen Russland begonnen habe".
Ich habe manches hier weggelassen, weil es zu weit führen würde, hier darüber zu diskutieren. Vielleicht haben ja noch andere im Forum, z. B. HERBERGER, weitere Informationen für dich.