
Zitat von
Hagemaier
Also im Marxismus soll ja eine Art Bauern und Arbeiterstaat regieren. Marx glaubte nicht daran das ein Kapitalismus anders zu überwinden ist und damit die totale Ausbeutung von Arbeitnehmern. Heute haben wir schon mal Gewerkschaften, die vom kapitalistischen System einiges Abringen und die auch Mitbestimmung bekommen können. Das es möglich ist über Politik (arbeitnehmerfreundliche Regierung) und eben Gewerkschaften den totalen Kapitalismus oder Urkapitalismus zu überwinden, kam bei Marx gar nicht vor. Den letzten dürfte auch einleuchten das eine Regierung damals unter Willy Brand wohl nicht identisch war mit der der DDR!
Eine Politik Hitlers ging kaum davon aus, dass es überhaupt verschiedene Interessen oder Klassen gab. Als erstes wurden auch unter Hitler Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter verhaftet und ausgeschaltet, also alle die in der Nähe von Arbeitnehmerintressen standen. Keine einzigen Verhaftungen und Ausschaltung gab es aber unter den Gruppen die mehr Arbeitgeberinteressen vertraten. Was soll daran nur im Ansatz sozialistisch gewesen sein? Auch heute setzen Neonazis Kapitalismus in erster Linie mit jüdischer Weltverschwörung gleich und geben vor durch die Entmachtung von Juden keinen Kapitalismus zu haben. Also unter Hitler waren die juden an allem Schuld, aber nicht der Kapitalismus an sich. Durch totale Ausschaltung von Organisationen die Arbeitnehmer vertraten hatten Unternehmer unter Hitler freie Hand, konnten im Prinzip mit Arbeitnehmern machen was sie wollten und waren ausschließlich dem Führer verantwortlich. Um auch noch zu verhindern das Arbeitgeber dadurch ausgespielt werden könnten, dass Arbeitnehmer Arbeitsplätze wechseln, wurde auch dies verboten. Um also einen Arbeitsplatz überhaupt wechseln zu können, mußten die Nazis zustimmen.
Kommen wir zur AfD! In wie weit stellt eine AfD oder auch ihre Anhänger fest, dass es eben Interessensunterschiede zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gibt? Kommt man zu der Auffassung, es gibt sie, wer soll dann die Seite der Arbeitnehmer vertreten, wenn sie mit Gewerkschaften, SPD, Grüne und auch Linke auf Kriegsfuss stehen? Fakt wäre ja, gäbe es keine Gewerkschaften mehr, wären alle Tarifverträge die so gut wie alles zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern regeln, Null und Nichtig. Kein einziger Arbeitnehmer in Deutschland könnte sich auf vereinbarte Arbeitszeit (schließt sogar 40 Stunden und Fünftagewoche mit ein) , Lohnfortzahlung, 30 Tage Urlaub mit Urlaubsgeld, Fortbildung während Arbeitszeit, Lohngruppeneinteilungen und vieles mehr beziehen. Dies gäbe es alles auf einem Schlag nicht mehr. Ebenfalls fällt für Arbeitgeber selbst wettbewerbsgleichheit weg, da sie dann ja keine gleichen Tarife mehr haben. Man stelle sich vor ein amerikanische Autohersteller macht ein Werk in Deutschland auf und zahlt nur noch halben Lohn, kein Weihnachtsgeld und läst ebenfalls 35 Stundenwoche, 40 Stundenwoche fallen und führt 48 Stundenwoche einschließlich Samstag ein, wie verhält sich wohl ein deutscher Autohersteller, wenn er an keinerlei Tarif mehr gebunden ist?
Also wer soll nach Meinung einer AfD die interessen von Arbeitnehmer vertreten, falls diese den Arbeitnehmern überhaupt zugestanden werden?