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Gott mit uns
Nicht wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. Niccolò Machiavelli
Es finden kaum russische Angriffe auf IS-Stellungen statt ... das einzige Ergebnis dieser Operation ist die Verdoppelung der Schubkraft von Flüchtlingsströmen, die bald an den Toren in Freilassing anklopfen werden. Aber so lange sich russische und amerikanische Jets nicht versehentlich in die Quere kommen, bleibt uns Zuschauern auf den billigen Rängen zumindest ein größeres Szenario erspart. Sehr brisant ... was wir zur Zeit erleben dürfen.
Servus umananda
Überzeugen ist unfruchtbar.
Walter Benjamin
(1892 - 1940)
Das war auch einer der Konflikte, die es mit Russland gab. Wie auch schon die Ukraine 2004 oder der Irakkrieg 2003. Trotz aller Gegensätze wurden die Konflikte aber miteinander ausgetragen ohne in die Zeiten des Kalten Krieges zurückzufallen. Putin sprach zuvor sogar im Bundestag und die Presse hat ihn noch hochleben lassen.
Diese Putin=Hitler - Propagand hat unter Obama begonnen.
Das ist aber die Konsequenz und das Weltbild, was dahintersteht. Die islamische Welt war ein Idyll, bevor die Amerikaner alles kapputgemacht haben (die ausserhalb der Hardcoreislamisten, die zugegebenermaßen viele sind, weitaus beliebter sind als Briten und Franzosen).So war mein Kommentar keineswegs gemeint. Dass Du mir den edlen Wilden und/oder Hadschi Halef Omar unterstellst, ist schon gewagt. Du solltest mich besser kennen.
Der Koran ist nicht als Grundlage denkbar, er ist die Grundlage. Der IS kann sich auf den Koran berufen, diejenigen, die den IS ablehnen müssen abenteuerlich dialektische Tricks vornehmen. Was ja stimmt, dieses Phänomen gibt es durchaus zum Beispiel im Christentum. Im alten Testament wird ja zum Beispiel ermahnt, dass Ehebrecher/-innen oder auch Homosexuelle gesteinigt werden sollen. Es gibt dann eben den Fundamentalisten, der sagt, dass man dem folgen soll, wie es dort steht. Und dann gibt es den aufgeklärten Christen, der um seinen Glauben zu konservieren, mit irgendwelchen dialektischen Tricks sagt, dass man die Forderung, dass Ehebrecher/-innen und Homosexuelle gesteinigt werden sollen, meint dass das nicht geschehen soll. Mag einem der Letztere sympathischer erscheinen, erscheinen mir diese Menschen dennoch so, dass sie tricksen.Der Koran ist, wie unser Altes Testament, wie die Baghavad Gita der Krishna-Jünger oder auch das Kalashakra der Tibeter durchaus als Grundlage für jede noch so harte Gewaltanwendung verwendbar, auch das ist keine Frage. Aber das ist einfach zu kurz gegriffen.
Wenn Du sagst, die müssten ein solches Blutbad durchmachen, wie wir auch, nehme ich an, Du beziehst Dich auf die beiden Weltkriege. Da könnte ich Dir zustimmen. Und vielleicht müssten auch die Amis mal einen Krieg im eigenen Land mitmachen.
Wobei man allerdings sagen muss, dass man als Christ immerhin anführen kann, dass Jesus die Ehebrecherin vor der Steinigung rettete und man somit in der Tat drüber streiten könnte - auch mit realistischer Berufung auf die Bibel. War aber nur ein Beispiel für derlei Tricks. Wenn man in die Schriftgrundlage einsteigt, kann man aber einige Unterschiede eindeutig feststellen.
1. Das Judentum ist keine Religion, die die aktive Missionierung und Verbreitung des Judentums über die ganze Menschheit fordert. Selbst abgesehen davon, dass die Juden lange über ihre atavistischen Religionsgrundsätze weg sind, wären sie es nicht, würden sie heute fröhlich Homosexuelle/Ehebrecher steinigen, aber den Rest der Welt mit ihrem barbarischen Mist in Ruhe lassen.
2. Das Christentum ist eine Religion, die wie der Islam die aktive Missionierung einfordert und im Prinzip auch so eine Zielsetzung wie der Islam hätte, aber von seiner Schriftgrundlage her strikt pazifistisch. Wären die Christen heute noch alle Fundamentalisten, würden sie permanent beim Konz klingeln und dem fürchterlich auf die Nerven gehen, dürften ihm aber zumindest kein Haar krümmen.
3. Der Islam fordert die aktive Missionierung weltweit, genau wie das Christentum, sieht aber den Jihad auch als probates Mittel. Weiterhin - was ihn mit einem modernen Staat nur schwer kompatibel macht - ist er ein geschlossenes Weltbild mit zwingendem politischen Konzept und der Unterordnung von Staat unter die Religion.
Es ist lediglich absolut folgerichtig, dass in vielen Ländern, in denen eine muslimische Bevölkerungsmehrheit herrscht, Minderheiten meistens unterdrückt werden. Wenn nicht von der Regierung direkt unterdrückt, dass zumindest von Outlawislamisten bedroht. In Ländern, in denen sich muslimische Minderheiten bilden, entstehen islamistisch-terroristische Gruppierungen. Aus der Sicht des Linken ist das natürlich dann die Rache des armen Mannes (meinen wohl damit die Ölscheichs aus Saudi-Arabien, die den Terror finanzieren) am US-Imperialismus (weswegen man dann natürlich neben den USA nicht nur deren Freunde, sondern auch deren Feinde auf diegleiche Art behandelt).
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Was die Lage im Nahen Osten angeht, ich beziehe mich nicht auf die beiden Weltkriege, sondern auf den 30jährigen Krieg, weil der genau dem entspricht, was dort heute los ist. Ein Glaubenskrieg (hinter dem letztlich meistens andere Machtfragen stehen, heute im Nahen Osten wie damals bei uns), der ganze Landstriche ins Elend stürzt, zu einem Kriegschaos führt, in dem die Koalitionen irgendwann wild durcheinander gehen und an dessen Ende 2/3 der Bevölkerung tot ist (der zweite Weltkrieg hat solche relativen Bevölkerungsverluste nicht verursacht).
Was dort tobt ist ein Krieg zwischen Sunniten und Schiiten, der zumindest von Seiten der Sunnitenmilizen mit der Absicht geführt wird, den Feind komplett auszurotten, denen als Apostaten allen den Kopf abzuschneiden. Der Westen mag sich mal hier mal dort ins Chaos einmischen, ebenso wie Russland, China und andere. Auch im 30jährigen Krieg war das so. Die Ursache für diese jahrhundertealte Machtfrage zwischen Sunniten und Schiiten im Westen zu suchen, ist absurd.
Du magst noch so sehr für ungerecht halten, dass die Amerikaner das nicht durchmachen müssen. Die Ursache ist aber ganz einfach, die Amerikaner haben seit 1776 trotz aller religiösen Unterschiede verhältnismäßig friedlich miteinander gelebt (natürlich mit Ausnahmen, Sezessionskrieg, Wildwest, etc.), eine Sache, zu der die islamische Welt im Moment nicht in der Lage ist.
Es befinden sich nun auch schwere russische Kampfhubschrauber vom Ty M-24 "Hind" bestätigt im Einsatz. Eine weitere tödliche und überlegende Waffe:
Ebenfalls gibt es Gerüchte über die Verlegung von russischen Artillerie Einheiten, Mehrfachraktenwerfern sowie Panzern ins Kampfgebiet, eine Befriedung Syriens rückt damit immer näher.
"Die weißen Herrenvölker sind von ihrem einstigen Rang herabgestiegen. Sie verhandeln heute, wo sie gestern befahlen, und werden morgen schmeicheln müssen, um verhandeln zu dürfen."
Oswald Spengler
Weiterlesen: [Links nur für registrierte Nutzer]Die russische Luftoperation in Syrien hat die IS-Führung zu dringenden Schritten gezwungen: Nach Angaben einer Quelle, die aus Sıcherheitsgründen anonym bleiben soll, haben die massiven Bombardements der russischen Kampfflugzeuge regelrechte Panik unter den IS-Kämpfern in Ar-Raqqa, der inoffiziellen Hauptstadt der Gruppierung, ausgelöst.
"Die weißen Herrenvölker sind von ihrem einstigen Rang herabgestiegen. Sie verhandeln heute, wo sie gestern befahlen, und werden morgen schmeicheln müssen, um verhandeln zu dürfen."
Oswald Spengler
Korrelation oder Kausalität oder einfach nur ein gefühlter Zusammenhang?
Das ist nun wieder Unfug. Dass hingegen ein gut Teil der Konflikte auf die verlogenen Versprechungen besonders der Briten vor dem 1. Weltkrieg und auf die Kolonialgrenzen, die im Sykes-Pikot-Abkommen gezogen wurden, ursächlich zusammenhängt, ist nicht zu bestreiten.
Dass die Amis in den letzten Jahrzehnten so ziemlich alles falsch gemacht haben, was sie in der Region anfingen, wird nur von Hardcore-Transatlantikern bestritten.
Hussein und Assad waren bzw. sind sicherlich keine Gutmenschen, aber sie sorgten für Stabilität, und sie standen für die Trennung von Religion und Staat. Eine klügere Politik hätte einen allmählichen Übergang in die Moderne fördern können.
Wenn ich mir die Geschichte so betrachte, dann hat das Christentum den Jihad über Jahrhunderte hinweg als probates Mittel angesehen. Erst die Aufklärer und die französische Revolution hat dem ein Ende gesetzt.
Erste Aufklärer gab es auch im Islam bereits, Atatürk dürfe der bekannteste sein. Die Säkularisation im arabischen Raum trieben gerade die "Bösewichter" voran, die von den Amis beseitigt wurden oder deren Beseitigung sie betreiben.
Minderheiten werden immer und überall in unterschiedlichem Maß unterdrückt. Hierzulande ist es der weiße, autofahrende Mann mit mindestens mittlerem Einkommen.
Der Islam ist insoweit sehr viel toleranter als das Christentum, als in seiner Hochburg Damaskus mehr nichtislamische Minderheiten über Jahrhunderte hinweg überlebt haben, als in Europa, wo Minderheiten in aller Regel auf dem Scheiterhaufen endeten.
Auch das osmanische Reich war für seine Zeit ein Muster für religiöse Toleranz. Man betrachte das Millet-System.
Den 30-jährigen Krieg als Ursache für den derzeitigen Pazifismus der Europäer heranzuziehen, ist mehr als gewagt, das ist Unfug. Die Kriege, die Europa seit dem Westfälischen Frieden erschütterten, kann man kaum zählen.
Das meinte ich nicht. Die Amis bräuchten mal einen Krieg mit Zerstörungen im eigenen Land. Ein Washington oder New York, das aussieht wie Berlin oder Köln nach dem 2. Weltkrieg. Das wäre wirklich lehrreich für diese Raubritter der Moderne.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
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