Die Formulierungen sind ja auch schon verräterisch. "Relativ gemäßigt", ich habe heute auch in der Presse irgendwo gelesen, dass sie sich "nur aus rein taktischen Überlegungen" auf Bündnisse mit dem IS eingelassen hätten. Entweder waren sie nützliche Idioten, die der IS benutzt hat (anders kann man das bei den Kräfteverhältnissen nicht beschreiben) oder sie sind real Verbündete und die Presse versucht sie schönzureden, um dem Leser "böser Putin" zu verkaufen. Bei der wirren Bürgerkriegslage - mit wahrscheinlich schon Dutzenden von rivalisierenden radikalislamischen Gruppen - ist es eh ein albernes Argument, dass Putin Gegner des IS bombardiert hätte. Wenn er fanatische Al Kaida Terroristen bombardiert oder irgendwelche Verrückten von der "Armee des Islams" (die neulich ne Säuberung gegen IS-Kämpfer gerichtet durchgeführt haben), dann bombardiert er natürlich gewissermaßen auch Gegner des IS mit. Das wäre so, wie wenn man den deutschen Behörden nach der Verhaftung eines schwerstkriminellen Hells Angels vorwürfe, sie stärkten mit solchen Aktionen ja die Bandidos oder doe Mongols.
Es ist eines der Probleme, dass die USA und Russland wieder Kalter Krieg miteinander spielen und die Presse/Regierung hierzulande in vorrauseilendem Gehorsam mitmacht. Die Schuld dafür ist bei Obama und den Demokraten zu suchen. Wirst du mir eh nicht glauben, sagt aber auch Putin, der i.W. bestätigt, dass man unter George Bush zwar auch gestritten, sich aber letztlich koordiniert und die Streitereien eben nicht hat hochkochen lassen. Heute hat eben ein linker Präsident das Sagen, der sich moralisch im Recht sieht, weil er schwarz ist, worin er ja von seinem linken Umfeld bestätigt wird. Und aus dieser selbstreferenziellen moralischen Überlegenheit heraus nicht mehr bereit ist, mit Putin auf Augenhöhe zu reden.
Das Grundproblem ist aber die epidemische Gewaltaffinität in der islamischen Welt.



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