Die Polizei bat regelmäßig um Namen der Redner und frage mehrfach nach, wann der Spaziergang geplant sei. 5 Minuten vor Beginn des Spaziergangs kam der Verbindungsbeamte an und teilte verlegen mit, dass der Spaziergang nicht stattfinden können und signalisierte, dass er nicht befugt sei, weitere Auskünfte zu erteilen und sein Hundertschaftführer bereits auf dem Weg zu uns sei.
Dieser traf dann auch ein und teilte mit, dass die Polizei nicht genug Kräfte habe, um den Spaziergang zu schützen.
Er stellte uns vor die Wahl, die Veranstaltung selbst zu beenden oder er würde im Rahmen einer polizeilichen Maßnahme die Veranstaltung verbieten und beenden.
Zum Schutz unserer Teilnehmer haben wir uns entschieden, die Veranstaltung selbst sofort zu beenden und einen geregelten Heimweg zu ermöglichen.
Dann geschah wieder etwas Seltsames: Plötzlich strömten mehrere Hundertschaften Polizei aus unauffälligen Hauseingängen und fingen an, die Veranstaltung zu umstellen und einzukesseln.
Jetzt kam es zu Versuchen von ca. 50 Teilnehmern, aus dem Kessel auszubrechen. Hierbei flogen exakt 2 Feuerwerkskörper Richtung Polizei, die jedoch neben dem stellvertretenden Versammlungsleiter einschlugen, da er sich schützend mit einem Megaphon zwischen Polizei und Demonstranten stellte.
Es dauerte ca. 5 Minuten bis der angeforderte Verbindungsbeamte zu dieser Situation hinzukam. Befragt, was getan werden könne, um die Situation zu entspannen antwortete er: "Gar nichts. Die Polizei hält die Lage."
Darauf zog sich der stellvertretende Versammlungsleiter zurück und wollte zur Bühne. Dies wurde ihm nicht gewährt und selbst der Hinweis an die Polizei auf den Status blieb unbeachtet. Erst der herbeitelefonierte Versammlungsleiter konnte bewirken, dass sein Stellvertreter aus der Einkesselung herausgelassen wurde.
Während der Wartezeit am Polizeiring machte dieser eine erstaunliche Beobachtung: Zwei Personen in hooligantypischer Szenekleidung, die ihm zuvor gewaltbereit gegenüberstanden und die Stimmung anheizten durchschritten ungehindert die Polizeiabsperrung.
Hier liegt der Verdacht nahe, dass gezielt -durch welche Stelle auch immer- die Stimmung angeheizt werden sollte.
Beachtenswert ist noch, dass alle PEGIDA Teilnehmer an Zugangskontrollstellen fotografiert oder gefilmt wurden, sich teilweise ausweisen mussten und Leibesvisitationen unterziehen mussten.
Geht ein Staat so mit seinen demonstrierenden Bürgern um?
Wahrscheinlich nur, wenn er sie als Gefahr wahrnimmt.
Aber es geht weiter: Plötzlich machte die Veranstaltungsleitung in Polizeikreisen den Beamten ausfindig, der für das Versammlungswesen in Wuppertal zuständig ist und unser Ansprechpartner im Vorfeld der Veranstaltungsvorbereitung war: Herrn Watzke. Dieser äußerte nach Befragung zur Lageentwicklung nur, dass er mit der operativen Einsatzleitung nicht befasst sei. Auch er zeigte sich verlegen, ja schon fast schuldig.
Lutz Bachmann wollte dann bei ihm eine Spontankundgebung anmelden, um den Spaziergang doch noch stattfinden zu lassen. Erst erklärte er sich für nicht zuständig, nahm den Antrag dann doch entgegen und - verschwand. Er war auch telefonisch nicht mehr zu erreichen.
Die Polizei ermöglichte dann den Teilnehmern einzeln, den Platz durch eine Auslassstelle zu verlassen. Erst als der Platz fast vollständig geleert war, tauchte Herr Watzke wieder auf und fragte bei Herrn Bachmann nach, ob er seine Anmeldung aufrechterhalten wolle.