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01 Februar 2015
"Eine Binsenweisheit aus der Islamdebatte lautet: Das Christentum hat die Aufklärung absolviert, der Islam muss diese Entwicklung nun nachholen, gegebenenfalls mit etwas freundschaftlicher Hilfestellung. Entsprechende Kräfte könnte man, bei aller Skepsis, ermutigt zur Kenntnis nehmen, aber Staat und Kirche scheinen wenig interessiert.
Diese Aussage von der bisher aufgeschobenen und nun nachzuholenden Aufklärung im Islam enthält zwei Knackpunkte. Erstens unterstellt sie, „unser“ Klerus hätte freiwillig auf seine Privilegien verzichtet. Das tat er keinesfalls, er wurde entmachtet, teilweise mit revolutionärem Nachdruck. Und beendet ist diese Entmachtung auch noch nicht. Seine weltliche Macht ist lediglich auf einem Niveau eingehegt, auf dem ihn die Mehrheit als nicht störend empfindet.
Zweitens ist sie paternalistisch und damit auf kolonialistische Weise „islamophob“. „Wir wissen, was Euch Muslimen fehlt, Ihr seid noch ungehobelt und wild. Das macht Euch irgendwie total sympathisch, aber jetzt werdet bitte erwachsen.“ Wer kein Anhänger des Islam ist, tut sich zwangsläufig schwer mit Vorschlägen, wie man diese Aufklärung im Schweinsgalopp (pardon) nachholen könnte, deshalb bleibt es zumeist bei der genannten Binsenweisheit. Sie richtet sich auch eher als Betthupferl an die Nichtmuslime, die danach aufatmen können „Siehste, ganz simple Erklärung, das wird schon!“..."
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Eine Säkularisierung im Islam wird nicht stattfinden. Das wäre ein Widerspruch in sich, denn der Koran ist oberstes Gesetz. Und das lässt sich nun mal keinen weltlichen Gesetzen unterordnen, eigentlich logisch... >%-(



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