Neben den 30.000 Soldaten befinden sich auch 2000 bewaffnete Milizen in der Ostukraine, die offiziell zur Teilnahme im Krieg gegen die "Terroristen" aufgefordert wurden, nachdem die ukrainische Armee in der ersten Zeit kaum Fortschritte erzielen konnte. Für Andriy Parubiy, der Vorsitzende des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats und zuvor der Chef der sogenannten "Selbstverteidigungskräfte" des Maidan, sind die Milizen entscheidend, um die Armee und deren Kampfkraft zu stärken, wie die Kyiv-Post
[Links nur für registrierte Nutzer]: "Die Menschen kamen und fragten nach Waffen und sagten, sie wollten kämpfen. Wir mussten einen Mechanismus finden, um dies zu kanalisieren. Die Tatsache, dass wir es vermochten, diese riesige Energie des Maidan auf den Schutz des Vaterlands zu richten, hat viel geholfen."
Die Bemerkungen geben auch noch einmal einen Hinweis darauf, dass die Maidan-Proteste keineswegs so friedlich waren und Militante aus dem rechtsnationalistischen Spektrum angezogen hatten, die damals von den Oppositionsparteien und dem Westen unterstützt wurden. Die Nationalgarde wurde auch deswegen geschaffen, um einen Teil der Maidan-Militanten zu legalisieren und unter staatliche Kontrolle zu bringen. Viele, darunter auch der Rechte Sektor, wollten dies aber nicht und setzten auch mit der Hilfe der Vaterlandspartei von Timoschenko, der rechtsextremen Swoboda-Partei und Parubiy, der an der richtigen Stelle saß, schließlich durch, dass Freiwilligenbataillone, also Milizen, von Oligarchen und Gruppen legal gebildet, finanziert und vereint mit Armee, Nationalgarde und anderen Sicherheitskräften in den Krieg in den Osten ziehen konnten.

Nach der Kyiv-Post gibt es 22 von diesen Milizen, darunter auch "Bataillone" der Nationalgarde. "Es sind die Männer, die auf dem Maidan standen", sagt Parubiy, der sie als "hochgradige professionelle" Kampfverbände preist. Keine der Bataillone, so versichert er, würde auf Befehl von Oligarchen oder nach eigenem Willen handeln. Die Bataillone der Nationalgarde unterstehen der Polizei und sollen allen voran bei der Wiedereroberung von Slowjansk und Kramatorsk gewesen sein.