Offener Brief von Michael Mross an Stefan Kaiser, Autor des oben zitierten Artikels
„Verschwörungstheorien: Das Geschäft mit der Angst“
Lieber Stefan Kaiser,
ich bin in einer Welt groß geworden, in der journalistische Vielfalt noch begrüßt wurde. Es war eine Welt, in der selbst im Mainstream noch höchst unterschiedliche Meinungen und Strömungen an der Tagesordnung waren. Das ist heute nicht mehr so.
Wieso wettern Sie gegen Internetportale, nur weil diese sich vom Einheitsbrei von SPIEGEL & Co. unterscheiden? Glauben Sie, dass Sie allein die Wahrheit gepachtet haben?
Als Ex-Journalist bei weltweit wichtigen Sendern weiß ich, wie Redaktionskonferenzen ablaufen und ich kann mir gut vorstellen, wie Ihr Artikel "verabschiedet" wurde. Das Ergebnis stand von Vornherein fest. Sie mussten es nur noch "abschreiben". Nicht die Suche nach der Wahrheit steht im Mittelpunkt, sondern die Erfüllung tendenziöser Vorgaben. Macht Ihnen ein solcher Journalismus wirklich Spaß? Ist es das, was Sie auf der Uni gelernt haben?
Was wollen Sie erreichen, indem Sie andere Presse-Portale mies diffamieren. Glauben Sie, dass Sie mit dem Begriff „Verschwörungstheorie“ noch irgendjemanden beeindrucken können?
Sie sprechen von einem „Reflex gegen europäische Institutionen“. Meinen Sie damit, dass man die EU nicht mehr kritisieren darf? Warum verwechseln sie bewusst und gewollt Europa mit EU? Erkennen Sie nicht, dass sich Brüssel immer weiter von den Menschen entfernt? Merken Sie nicht, dass es eine immer größere Unzufriedenheit darüber gibt, was die EU aus den Europäern macht?